Stellungnahme zur Bebauung im Herborner Hinterthal mit aktuellem Foto

Die geplante Bebauung mit 15 Wohntürmen für zirka 200 Appartement-Wohnungen und eines Parkhauses an Stelle des ehemaligen Toom/REWE-Marktes im Herborner Hinterthal gefällt nicht allen Herborner Bürgern. Der Investor, der im Juni 2020 die HELM Wohnpark Herborn GmbH & Co. KG, Aßlar gründete, stellte in der nachfolgend genannten Sitzung den Bauausschuss-Mitgliedern des Herborner Parlaments das Projekt vor. Dabei ergaben sich zahlreiche unbeantwortete Fragen, die in zwei weiteren Sitzungen geklärt werden sollen. Klar war jedoch, dass der Bauherr im Zuge der Baumaßnahmen 8 Nistkästen für heimische Wildvogelarten installieren will. Dies wurde in der Sitzung kommentarlos zur Kenntnis genommen. sig

Der ehemalige REWE/Toom-Markt im Herborner Hinterthal ist abgerissen. An seiner Stelle sollen 15 Wohntürme entstehen. Foto: privat

Die Initiative „Bürger für Herborn“ schickte mir per Mail nachfolgenden Bericht, mit der Bitte diesen in gerdaus-welt.de zu veröffentlichen.

Den Stadtverordneten wurde in der Bauausschusssitzung im Merkenbacher Bürgerhaus am 2. Juni 2021 erstmals die Dimension der geplanten Änderung des Bebauungsplans im Herborner Hinerthal bewusst. Zahlreiche Fragen blieben offen.
Unsere Forderungen, nicht im beschleunigten Verfahren zu beschließen, sondern sich ausführlich mit den Festsetzungen im Bebauungsplan und dem geplanten Bauvorhaben auseinanderzusetzen, wurde gefolgt. In der 27. Kalenderwoche, die am 28. Juni beginnt, sind zwei öffentliche Termine des Ausschusses im Herborner Hinterthal und in Gießen „Am alten Schlachthof“ geplant – siehe Artikel von heute (12. 06.) im Herborner Tageblatt.  Leider ist in dem Artikel nicht mehr die Rede von der angekündigten Bürgerversammlung.

Wir möchten an dieser Stelle nochmals betonen, dass es nicht das Ziel unserer Initiative ist, jegliche Bebauung zu behindern oder gar zu verhindern. Es geht um einen gerechten Ausgleich von sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Interessen.
Wir stören uns weiter an der Art und Weise, wie seitens der Stadt und der Investoren versucht wird, in beschleunigten Verfahren und unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Tatsachen zu schaffen, ohne ein ausführlichen Diskurs zuzulassen. 
Ebenso schädlich für die weitere Stadtentwicklung sehen wir auch bei diesem Vorgang, die Diskussion um einzelne Standorte und Objekte und fordern weiter einen öffentlichen Diskurs um die integrierte Stadtentwicklung. 
Wir wünschen uns, dass die Stadt Herborn in einem integrierten Stadtentwicklungskonzept für Kernstadt und Stadtteile auch Flächen für Wohnbebauung ausweist und es zu einer Umkehr kommt. Die Stadt bietet Flächen mit Vorgaben für sozial verträglichen Wohnungsbau und nicht Investoren suchen Schwächen in der Bauleitplanung.
Ronald Lommel und Hans-Dieter Wieden

http://www.Wir-für-Herborn.de. E-Mail: buergerherborn2051@aol.com
02772 5726555 (Lommel) – 02772 40674 (Wieden)

4 Gedanken zu „Stellungnahme zur Bebauung im Herborner Hinterthal mit aktuellem Foto

  • 14. Juni 2021 um 18:37 Uhr
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    Lieber Siggi,

    herzlichen Dank! Wir bleiben am Ball.
    Wenn es der Sache dient, würden wir die acht Nistkästen übernehmen.

    Viele Grüße
    Ronald und Hans-Dieter

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  • 19. Juni 2021 um 19:52 Uhr
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    Lieber Siggi,
    Danke für Deine Berichterstattung. Und an Ronald und Hans-Dieter. Ich finde das schon ziemlich sportlich. WIr hatten erst Kommunalwahlen, keiner von Euch beiden hat irgendwo und irgendwie kandidiert. Jetzt von Außen zu spielen und vorab den aktiven Kommunalpolitikern quasi zu unterstellen, die machen das nicht richtig ist weder fair, noch sachgerecht. Beteiligt Euch mit Einwendungen in einem Verfahren oder kommt zur Bürgerversammlung oder oder oder. Aber die Pauschalität und vor allem die Forderung man müsse ein Gesamtkonzept entwickeln verkennt den Wohnungsdruck, die Entscheidungsparameter und möglicherweise auch die Chancen die sich mit einem weiteren Investor in einem Bereich dessen Vorbebauung doch auch ob seiner “Schönheit” nicht angegangen wurde, ergibt. Also gerne weiter fröhlich miteinander diskutieren.

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    • 22. Juni 2021 um 21:50 Uhr
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      Lieber Michael,
      wir stellen uns gerne jeder Diskussion und bringen uns in den Diskurs zur Integrierten Stadtentwicklung ein. Wir benötigen dafür kein Mandat, sondern nur unseren gesunden Menschenverstand. Im Übrigen freuen wir uns, dass unsere Initiative erste Früchte trägt.
      Im Wahlkampf war die Stadtentwicklung Thema. Auch die Stadtverordnetenversammlung beschäftigt sich plötzlich mit dem Thema und hat den Bauausschuss um die Stadtentwicklung erweitert. Über dreizig Jahre alte Pläne kommen auf den Prüfstand, man winkt Bebauungsplanänderungen nicht mehr einfach durch. Alles positive Ansätze, die wir gerne weiter unterstützen. Als nächsten Schritt sollte die Bauleitplanung in Herborn kritisch überprüft werden. es muss aufhören, dass nur einzelne Bauprojekte Gegenstand von Änderungen von Bebauungsplänen sind. Trauriger Höhepunkt ist das Hinterthal. Zwei Änderungsverfahren im Hinterthal, eines für die Häuser der GBS (läuft seit Frühjahr 2019 und soll wohl im Juli 2021 abgeschlossen sein) ein weiterer für das aktuelle Projekt in unmittelbarer Nähe. Herborn steht – wie andere Städte – vor großen Herausforderungen. Demographischer Wandel, Klimaschutz, Digitalisierung und die Folgen der Pandemie sind nur einige wichtige Stichworte. Hier sind Ideen und ein offener Diskurs gefragt und sicher irgendwann auch Entscheidung politischer Gremien. Wir freuen uns über Alle, die sich zum Wohle unserer Stadt einbringen.

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  • 22. Juni 2021 um 16:41 Uhr
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    Hallo Herr Müller!
    Das Bild der „Bürgerversammlung“: Politiker sitzen hoch oben, die Bürger unten. So ist dann auch die Verbindung- Konversation-.
    Jeder darf evtl. seine Meinung äußern, wenn denn genehm.
    Bewirken tut die Meinung nichts.
    Es ist eine Pflichtübung der Kommunalpolitiker !

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