Wie oft in meinem Berufsleben wurde mir schon diese Frage gestellt. Genau genommen kann ich sie bis heute noch nicht schlüssig beantworten. Was die Richtige für mich ist schon und damit will ich heute einsteigen.
Profis, Semi-Profis und auf bestimmte Marken festgelegte Fotografen mögen mir verzeihen. An der Philosophie ob Nikon, Canon oder Sony möchte ich mich nicht beteiligen. Diese zeitraubende Diskussionen, sind wenig zielführend.
Ich begann schon als Kind im zarten Alter von acht Jahren zu fotografieren. Eine Agfa Box war damals die richtige Kamera für mich. Mit Rollfilm einer einzigen Blende und einem Auslöser. Viele Bilder von damals sind heute die einzigen Zeitzeugen. Später habe ich das Hobby vergessen. Viele andere Dinge waren „wichtiger“. Erst in den 1970er Jahren fing ich wieder an. Eine russische Zenit mit einem dicken Teleobjektiv und einer Schulterstütze war das Objekt meiner Begierde. Logischerweise war alles analog. Was anders gab es damals noch nicht. Eine Stromquelle besaß der Bolide auch nicht. Brauchte man nicht, es ging alles mechanisch. Jetzt stieg ich richtig in die Fotografie ein. Ich wollte wissen warum was nach und beim Auslösen passierte. Die nächste Kamera war die damalige Nummer 1 unter den SLR. Sie hieß nicht umsonst Canon A1. Ich war selig und noch unbefangener als vorher. So richtig ausgenutzt habe ich alle ihre Möglichkeiten nie. Damit ich das gute Stück schonen konnte, kam noch die AE1 und weil mich das Mittelformat reizte eine Mamiya 645 dazu. Selbstverständlich hatte ich mir auch die Dunkelkammertechniken beigebracht. Alles in schwarz/weiß und nur für besondere Anlässe wurde ein 36er Farb-Film in eine der Canons eingespannt. Ah, wenn ich schon mal dabei bin. Canon ist eine japanische Firma und der Name wird genauso ausgesprochen wie er sich schreibt. Als die digitalen Maschinen herauskamen legte ich mir eine Canon 300 D zu. Ich war ja so etwas von verliebt in das Teil. Es folgte der Update zur 30 D mit einem Magnesiumgehäuse, der 40 D und schließlich kam eine 1D Mark III dazu. Viel zu schwer und daher eher selten im Einsatz. Auch eine Canon 5D Mark II war eher ein Must-have. Eine technische Affinität und der Wunsch nach immer innovativeren Neuheiten ließ mich zur 70 D, dann 80 D und schließlich zur 90 D greifen. Ebenso wuchs der Objektiv- und Zubehörpark. Die digitale Technik hatte mich voll im Griff und ich bin sicher nie mehr zurück zu wollen. Als ich das erste Handy mit Fotografier- Einrichtung bekam, schaute ich mir dessen Bildergebnisse mit Abscheu an. Das ist lange vorbei. Der Aufstieg (immer mit Samsung) vollzog sich ähnlich wie bei den Fotoapparaten. Heute bin ich beim S10+ angekommen und wie oft mache ich mit dem kleinen Wunderwerk Fotos, die von denen mit DSLR geschossenen nicht mehr zu unterscheiden sind. Man hat das Teil ja immer dabei und wenn es ganz problematisch wird (Theater o.ä.) bleibt die Canon in der Tasche, das 10er wird spielend mit den unterschiedlichsten Lichtverhältnissen fertig. Einzig das Problem mit dem Renommee. Handy kann heute ja jeder und der Qualitätsanspruch nimmt mit deren rasender Verbreitung ab. Wenn ich also heute irgendwo hinkomme und mein Smartphone anstatt einer dicken Reflexkamera auspacke, habe ich schon verloren. „Das kann ich ja selber viel besser als der Pressefuzzi“, lese ich oft von den Stirnen ab. Also bleibt die Canon, die nun wirklich meine ganze Zuneigung hat, im Einsatz. Das wird sie trotz der rasanten Entwicklung bei den spiegellosen Kameras wie der Canon R noch viele Jahre. Text und Fotos: Siegfried Gerdau
In der nächsten Folge hier bei https://gerdaus-welt.de sage ich euch was ihr meiner Meinung nach kaufen müsst und warum. Das alles aber nur, wenn ihr mich fragt: „Was ist der richtige Fotoapparat für mich.“