Von Siegfried Gerdau
Was während der Hochphase der Corona-Pandemie, aufgrund geringerer Präsenzzahlen in der Schule, keinerlei Probleme darstellte, tritt derzeit wieder in aller Deutlichkeit zu Tage. Es geht um die Bustransporte der Schülerinnen und Schüler von und nach den Schulstandorten. Die Plätze in den Bussen sind in der Regel „ausgebucht“, so dass die Fahrerinnen und Fahrer nicht selten gezwungen sind, Jugendliche und Kinder an den Haltestellen stehen zu lassen. Dieses Problem bestand jedoch auch schon lange vor Corona und trotz vieler Eingaben und Presseartikel hat sich daran nichts geändert.
„Ein weiteres Problem ist die Unmöglichkeit die AHA- Regel einzuhalten. Dies auch dann nicht, wenn die genehmigte Anzahl der Transportierten eingehalten wird“, sagte Dane Anders, Vorsitzender des Schulelternbeirates (SEB) des Herborner Johanneum-Gymnasium. Während in „seiner“ Schule sehr genau auf Kontaktbeschränkung und Hygiene geachtet werde, hätten die Schüler in den vollen Bussen keine Chancen sich vor Ansteckung zu schützen. So groß die Freude der Eltern von nahezu 1 800 Schülerinnen und Schüler des Johanneum über die Rückkehr in einen normalen Schulalltag auch sei, habe ein Großteil von ihnen berechtigte Angst um ihre Kinder. Dass manche Schul-Buspendler Gefahr laufen, in den frühen Morgenstunden oder nachmittags bei Wind und Wetter an den Haltestellen auszuharren und zu hoffen, dass wenigstens der nächste Bus sie mitnehmen kann, hält Dane Anders für einen Skandal. Dies gelte besonders für die sattsam bekannten „Problemlinien“ wie Aartal, Greifenstein, Sinn und die Strecken auf den Westerwald.
Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden, fordert der gesamte Schulelternbeirat des Gymnasiums. In einem Schreiben an das Hessische Kultusministerium und den Lahn-Dill-Kreis, bittet Anders die kritischen Buslinien zu entzerren, um die jeweils zu befördernde Schülerzahl zu verringern. Die Busunternehmer haben bereits vor geraumer Zeit eine Transport- Kapazitäten- Erweiterung aus ihrer Sicht in den Bereich der Möglichkeiten gestellt. Für den Johanneum-Elternbeirat kommt eine versetzte Öffnungszeit für jeweils die Hälfte der Schüler nicht in Frage. Damit würden sich automatisch die Nachmittags-Freizeitaktivitäten der Schüler, wie gemeinsamer Sport oder Musikunterricht, erledigen. Ausdrücklich weisen die Schulelternbeiräte jedoch daraufhin, dass sich ihre Kritik an den aktuellen Zuständen keinesfalls gegen die Buslinienbetreiber und schon gar nicht gegen die Leitung des Johanneum- Gymnasiums richtet.
Kommentar
Aus fundierter, zuverlässiger Quelle ist zu vernehmen, dass uns Corona mit seiner indischen Variante (D) schon bald viel mehr zu schaffen machen wird, als derzeit noch von den meisten Bürgerinnen und Bürgern vermutet. D ist weitaus infektiöser als seine Vorgänger und Experten warnen schon jetzt davor, dass bereits ein Sekret-Tröpfchen eines Infizierten genügt, um das Virus weiterzureichen.
Wir wiegen uns in Sicherheit, reisen in Massen in andere Länder, feiern unbekümmert Partys und tun so als sei alles vorbei. Ist es nicht und es wird zum Sommerende hin schlimmer werden, als im vergangenen Jahr.
Politiker aller Ebenen streiten über den Gender-Firlefanz und wiegen das Volk in Sachen Corona in einer trügerischen Sicherheit. Man möchte die bestehenden Unruhen auf den Straßen nicht verstärken und hat die Bundestagswahl im Fokus.
Gleichzeitig sammelt Corona D seine Truppen, um an Stärke zu gewinnen. Wir schauen zu oder weg und ignorieren, was da wieder auf uns zu kommt. Jetzt wäre es spätestens an der Zeit, entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um dem Angriff der unsichtbaren Menschenfeinde begegnen zu können.
Dazu gehören dringend vorbeugende Maßnahmen für einen infektionssicheren Schulbustransport unserer Kinder. Es sind nur wenige Wochen bis zum Ferienbeginn, aber manche Familien werden unliebsame Mitbringsel bei der Rückkehr im Gepäck haben. Darüber, auf welchen Wegen diese dann nach den Ferien in den randvollen Bussen verteilt werden, lässt sich nur spekulieren. Fragen über Fragen, die jetzt einer Klärung bedürfen. Wenn der Schutz erst während einer neuen Pandemie wieder hochgefahren wird, kann es zu spät sein. sig