
PETER HAHNE spricht Klartext in der Schweiz: EU-Diktatur, Woke-Wahnsinn …

Blog eines freien Journalisten

Es gab auch Mutmachendes: Ein Team von jungen Erwachsenen führt nach dem Ausscheiden von Dekanatsjugendreferenten Hartmut Heuser in den Ruhestand die Jugendarbeit in der Alten Schmiede in Herborn-Uckersdorf weiter. Für die Arbeit in der Schmiede ist auch die Kollekte in Höhe von 586,03 Euro bestimmt. Das Team war Gast der Synode. Präses Dr. Wolfgang Wörner stellte Jacqueline Wabnik vor, die das Team der Gemeindepädagogen im Dekanat verstärkt und seit August im Nachbarschaftsraum Westerwald-Sinn tätig ist.
Und am Sonntag, 13. September 2026, feiert das Evangelische Dekanat an der Dill mit „Das Fest!“ nach 25 Jahren wieder einen evangelischen Kirchentag an der Dill.
Weniger Mitglieder, weniger Gebäude
Der von der stellvertretenden Dekanin Anja Vollendorf präsentierte Plan basiert auch auf Empfehlungen der Nachbarschaftsräume. Am Prozess waren neben den Fachleuten für Finanzen, Bau und Liegenschaften der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) auch Baubeauftragte der jeweiligen Gemeinden und Nachbarschaftsräume beteiligt.
Abschied von „dienenden Hüllen“
Die Zielvorgabe lautet: Der gesamtkirchliche Baubestand soll im Evangelischen Dekanat an der Dill bis 2030 um mindestens 20 Prozent reduziert werden. Dieses Ziel, der Abschied von „dienenden Hüllen, werde mit dem vorliegenden „Gebäudebedarfs- und Entwicklungsplan“ erreicht, sagte Anja Vollendorf.
Seit Frühjahr 2024 wurden alle kirchlichen Gebäude (Kirchen, Gemeindehäuser und Pfarrhäuser) im Dekanatsgebiet begutachtet und nach Kategorien A, B und C katalogisiert. „Von diesen Kürzungen sind wir alle ohne Ausnahme betroffen“, sagte Anja Vollendorf, „wir sind damit nicht alleine“.
Um die größtenteils historischen Kirchen langfristig zu erhalten, werden vor allem Gemeindehäuser und Pfarrhäuser in Zukunft nicht mehr im vollen Umfang von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bezuschusst. Mit der Kategorie B werden Gebäude nur noch in Dach und Fach – der äußeren Hülle – bezuschusst, Gebäude mit der Kategorie C erhalten gar keine Gelder mehr aus Darmstadt. Die Pfarrhäuser wurden entsprechend des Dekanatssollstellenplans 2030 kategorisiert, damit auch künftig Dienstwohnungen für Pfarrpersonen zur Verfügung stehen.
Weniger Gemeindemitglieder, weniger Fläche
Hintergrund sind die sinkenden Mitgliedszahlen. Seit Mitte der 1960er Jahren lässt sich ein zunächst leichter aber stetiger Rückgang der Kirchenmitglieder links und rechts der Dill verzeichnen, gebaut wurde mancherorts aber trotzdem. Seit Mitte der 1970er Jahre bis heute besteht zur Gemeindegliederentwicklung ein deutlicher Überhang bei den Versammlungsflächen, so Anja Vollendorf. Mit der vorliegenden Kategorisierung steht es Gemeinden zukünftig frei sich von Gebäuden der Kategorie C als „dienende Hülle“ zu trennen oder die Gebäude zukünftig anders zu nutzen oder selbst zu finanzieren.
Lebendige Debatte zu den Gebäuden
Vorausgegangen war eine lebhafte Diskussion zum Stellenwert von Kirchgebäuden und Gemeindehäusern für das Gemeindeleben am Ort. Besonders kritisiert wurde von etlichen Synodalen die Verwendung des Begriffs „Profane Versammlungsstätte“ im Plan für Gemeindehäuser. Ein erster Antrag von Synodalen den Begriff „profane Versammlungsflächen“ gegen „gemeindliche Versammlungsfläche“ auszutauschen, konnte sich aber nicht durchsetzen.
Als Antrag an die Kirchenverwaltung und die Kirchensynode schlug Dekan Andree Best vor, „profane und sakrale Versammlungsflächen gemeinsam zu denken und einander austauschbar zu machen“. Damit werde das gemeindliche Leben am Ort im Prozess stärker berücksichtigt. Den Gemeinden obliegt es nun, wie sie mit der Kategorisierung der Gebäude umgehen werden. Pfarrerin Anja Vollendorf kündigte für November einen weiteren Workshop an, diesmal zum Umgang mit „C-Gebäuden“.
Waschkapsel als Zeichen der Hoffnung
Pfarrerin Bettina Marloth sprach in ihrer Andacht zu Beginn der Synode vom Gefühl der Trauer und des Abschieds. Wir werden manches aufgeben und manches neu dazu gewinnen. Als ein Hoffnungszeichen sprach sie vom Wunder des sich Findens und eines neuen Miteinanders. Als Beispiel zog sie eine Waschkapsel hervor, deren Schraubverschlüsse sich beim Waschgang passend zueinander gefunden und wieder zugeschraubt hätten. Für die Pfarrerin ein Symbol, das Wunder durchaus möglich sind.
Die Evangelische Kirche in der Region verändert sich
In seinem Bericht dankte Dekan Andree Best allen, die den Prozess zum Gebäudebedarf- und Entwicklungsplan begleitet und unterstützt haben. Er selbst blicke in Dankbarkeit auf die zurückliegende Zeit. Die Kirche in der Region werde sich verändern: Schon zum Jahreswechsel 2025/2026 werden drei Gesamtkirchengemeinden in Dietzhölztal-Eschenburg, in Dillenburg und in Herborn-Mittenaar-Siegbach an den Start gehen, im Nachbarschaftsraum Haiger-Struth entsteht eine Arbeitsgemeinschaft der Gemeinden. Der Nachbarschaftsraum Westerwald-Sinn werde am 1. Januar 2027 voraussichtlich eine Gesamtkirchengemeinde.
Verwaltung wandelt sich Ende 2026
Veränderungen stehen nächstes Jahr auch im Bereich der Verwaltung an: Der Regionalverwaltungsverband werde sich zum Jahresende 2016 auflösen, die Regionalverwaltungen werden in die landeskirchliche Verwaltung überführt und sollen sich zu Dienstleistungszentren umstrukturieren.
Dekan Andree Best dankte René Fünders, dem Leiter der Regionalverwaltung Nassau Nord, dass es ihm gelungen sei, eine Verwaltungs-Projektstelle in das Dekanat an der Dill zu holen:“Es freut mich, dass wir in einem unserer Nachbarschaftsräume, nämlich in Herborn-Mittenaar-Siegbach, einer von EKHN-weit insgesamt sechs Erprobungsräumen sind, die bis zum 31. März des kommenden Jahres einen Verwaltungsleiter bekommen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich das anfühlt und anlässt. Bitte unterstützen sie alle beteiligten mit ihrem Gebet. Seien Sie neugierig auf das, was dort schon erprobt wird“, sagte Dekan Andree Best vor der Synode. Die Stelle tritt Jens Becker aus Haiger-Sechshelden am 1. Oktober 2025 an. In all den Veränderungen sieht Dekan Andre Best eine große Chance: Er wünsche sich nach Abschluss aller Prozesse einen missionarischen Aufbruch, Kirche neu zu denken.

Blick aus dem Gemeindehaus: Das Baugerüst vor dem Evangelischen Gemeindehaus in Sinn mag den Eindruck noch verstärken, die Evangelische Kirche in der Region steht vor großen Umbrüchen und Umbauten.
Text und Foto: Holger J. Becker-von Wolff
Während Millionen Bürger in Deutschland unter steigenden Preisen und hoher Inflation leiden, gönnen sich Kanzler, Präsident und Minister eine satte Gehaltserhöhung – und das sogar rückwirkend ab April. Grundlage ist der Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst, der eine zweistufige Anhebung vorsieht: zunächst 3 Prozent ab April, weitere 2,8 Prozent ab Mai 2026.
Besonders profitieren die Spitzenpolitiker. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bekommt zunächst knapp 700 Euro mehr im Monat, ab Mai 2026 weitere 650 Euro. Sein Amtsgehalt steigt so auf 24.300 Euro monatlich, zuzüglich eines jährlichen Aufwandsgeldes von 78.000 Euro. Kanzler Friedrich Merz erhält rückwirkend 620 Euro mehr, ab Mai 2026 kommen 600 Euro dazu. Sein Amtsgehalt liegt dann bei rund 21.900 Euro – inklusive Abgeordnetengehalt und Kostenpauschale sogar bei rund 32.860 Euro monatlich.
Für jene, die als Rechtfertigung anzuführen meinen, die Sache würde dadurch besser werden, dass die Gehaltserhöhung keine direkte Entscheidung der Regierung ist, folgender Hinweis: Die Gehaltserhöhung für Kanzler, Bundespräsident und Minister ist tatsächlich keine direkte Entscheidung der aktuellen Regierung, sondern ergibt sich automatisch aus der gesetzlichen Koppelung an die Beamtenbesoldung. Sobald die Gehälter im öffentlichen Dienst steigen, erhöhen sich auch die Bezüge der höchsten Staatsämter. Allerdings hätte die Bundesregierung – wie in den Jahren 2010/2011 und 2021/2022 geschehen – per Gesetz beschließen können, die Anpassung auszusetzen. Dass sie davon diesmal keinen Gebrauch macht, sorgt angesichts der wirtschaftlichen Lage und der Belastungen für die Bevölkerung für zusätzliche Kritik.
Auch die Minister profitieren kräftig: Ihre Bezüge klettern zunächst um rund 500 Euro, anschließend um weitere 480 Euro auf 17.600 Euro im Monat. Kritiker sprechen von Selbstbedienung, zumal die Erhöhung automatisch erfolgt, da sie an die Beamtenbesoldung gekoppelt ist – ohne dass darüber abgestimmt werden muss.
Für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst fallen die Pluspunkte deutlich bescheidener aus. Ein Erzieher mit 3.900 Euro brutto erhält bis 2026 insgesamt 221 Euro mehr pro Monat. Eine Verwaltungsangestellte mit 3.600 Euro bekommt zunächst 110 Euro und später nochmals 100 Euro zusätzlich.
Viele Bürger empfinden das als blanke Ungerechtigkeit: Während der Mittelstand und Rentner um jeden Euro kämpfen, steigen die Gehälter der politischen Elite um Beträge, die für normale Arbeitnehmer unerreichbar sind. Dass Führungspositionen, die mit viel Verantwortung einhergehen, gut vergütet sind, ist hierbei weniger das Problem als vielmehr der Automatismus der Erhöhungen – unabhängig vom Handeln. Hätte die Bundesrepublik Persönlichkeiten an der Spitze, welche den Wohlstand und die Stabilität unseres Landes mehren und zum Wohl der Bürger agieren würden, stießen auch Gehälter, die ein Vielfaches derer normaler Arbeitnehmer betragen, nicht auf massive Kritik.
Zum Vergleich: Wie aktuelle Zahlen zeigen, lebt in Deutschland jeder fünfte Rentner knapp an der Armutsgrenze und muss mit 1.400 Euro oder weniger im Monat auskommen. 1,46 Millionen Rentner gingen Ende 2023 einer Beschäftigung nach, wie aktuelle Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zeigen – mit steigender Tendenz.
Quellen:
https://www.bild.de/politik/inland/gehalts-plus-fuer-die-staatsspitze-so-steigen-die-bezuege-fuer-kanzler-co-68df996b89973cba61e804ca
https://www.kettner-edelmetalle.de/news/fette-gehaltserhohung-fur-die-staatsspitze-wahrend-deutschland-ächzt-kassieren-politiker-kraftig-ab-04-10-2025
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/jeder-fuenfte-ruhestaendler-lebt-knapp-an-der-armutsgrenze. Von Robert Farle.
Wenn man derzeit die Medien verfolgt, ist der Himmel über Nordeuropa übersät mit Drohnen. 99 Luftballons sind es wahrscheinlich nicht, aber Schaden haben sie bisher auch noch nicht angerichtet. Woher sie kommen ist ungewiss, aber im Zweifelsfall aus Russland. Sie testen die Verteidigungsfähigkeit der Nato, so die Veteidigungsexperten und ob sie bewaffnet sind weiß man ebenfalls nicht.
Russland greift weiter die Ukraine, ihren einstigen Bruderstaat, an und verschleißt dabei Mensch und Material in unvorstellbaren Mengen. Der Bundeswehrinspekteur General Breuer geht dennoch davon aus, dass Putin in einem nahen Zeitraum auch die Nato und somit nach den Baltischen Staaten auch die Bundesrepublik angreifen lässt. Die Bundewehr muss kriegstüchtig werden, fordert der Verteidigungsminister daher. Ein erster Schritt wäre die Ausrufung des Spannungsfalls. So ganz nebenbei könnte man auch die Wehrpflicht völlig problemlos aktivieren.
Die große Masse im Land weiß mit diesen Vorgängen wenig anzufangen. Dass es sie unmittelbar betreffen könnte, können sich nur wenige vorstellen. sig
Was bedeutet denn⁷ ein Spannungsfall?
Im Spannungsfall nach dem Grundgesetz (Art. 115a–115l GG) sind Maßnahmen vorgesehen, die präventiv die Sicherheit Deutschlands stärken, bevor es zu einem bewaffneten Angriff kommt. Sie betreffen Bundeswehr, Verwaltung, Bürgerrechte und zivile Infrastruktur.

Hier eine Übersicht der wichtigsten Maßnahmen:
Kurz gesagt:
Der Spannungsfall ist eine präventive Stufe, die es erlaubt, Streitkräfte zu mobilisieren, Grundrechte eingeschränkt auszuüben, und zivile Infrastruktur zu sichern, bevor ein bewaffneter Angriff erfolgt. KI
Wer von politischem Extremismus spricht meint in der Regel den sogenannten Rechtsextremismus. Bereits bei geringen Abweichungen vom gängigen Meinungsbild, läuft aber auch ein „Abweichler“ Gefahr mit dem Attribut „Nazi“ gebrandmarkt zu werden.
Gerne wird bei der en Vogue gewordenen rechten „Hexenjagd“ ein anderes politisches Gesellschaftsgeschwür unter den Tisch gekehrt. Wenn es um Gewalt gegen Andersdenkende geht, hält alles was extrem Links ist einen Spitzenplatz. Selbst Staatsorgane werden in Frage gestellt und nicht nur verbal bekämpft.
Entsprechende Medien, die zulassen, dass mit ihrer Hilfe selbst zu Gewalttaten aufgerufen wird, sind offen erhältlich. Das linke Leitorgan indymedia.org verkündet in aller Unschuld, dass es alles ungekürzt veröffentlicht, was ihm angeboten wird und wäscht seine Hände selbst bei den schlimmsten Hetzbeiträgen in Unschuld. Soziale Massen- Medien wie facebook, X und Co werden genau dafür immer wieder angeprangert. sig
„Don’t hate the media, become the media!“ Zu deutsch: „Hasse nicht die Medien, werde zum Medium!“ So lautet der Slogan der wohl bekanntesten linksradikalen Online-Plattform der Bundesrepublik „Indymedia“. In kursiver Schrift prangt der Schriftzug unter dem Logo der Plattform, auf der jeder Beiträge veröffentlichen kann.
Dort findet sich zum Beispiel ein anonym verfasstes Bekennerschreiben vom 31. Dezember 2019, das einen Brandanschlag auf das Auto eines Kolumnisten der „Berliner Zeitung“ rechtfertigen soll. Da dieser den Klimawandel für nicht erwiesen halte und Autofahren als seine persönliche Freiheit darstelle, habe man sich dazu entschieden, „ihn dort zu treffen wo es ihm weh tut: Bei seinem Auto (sic).“ Ebendieses Auto parkte nach den Angaben des anonymen Verfassers vor dem Wohnhaus des Journalisten.
Auf Anfrage des ARD-faktenfinder erklärte das Berliner Landeskriminalamt, dass die Ermittler das Bekennerschreiben als „authentisch“ einstufen.
Qielle: Torben Lehning, ARD-aktuell
Auf „indymedia.org“ schreiben anonyme Autorinnen und Autoren über verschiedene Themen der linken Szene. Neben Aufrufen zu Demonstrationen und Podiumsdiskussionen werden auch politische Statements oder aber Gewaltaufrufe sowie Bekennerschreiben veröffentlicht.
Ein Sprecher von „indymedia.org“, der namentlich nicht genannt werden will, erklärte gegenüber dem ARD-faktenfinder: „Wir stellen ein Werkzeug zu Verfügung, damit alle berichten können. Alle Beiträge werden erst mal veröffentlicht.“ So verstehe man sich selbst nicht als Medium, sondern als „emanzipatorische Plattform“.
indymedia.org ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt.“
Es gibt jedoch noch andere linke Medien


















Angehörige der linksextremistischen Szene nutzen zur Kampagnenarbeit und zur Vernetzung soziale Medien wie Facebook, Instagram oder Twitter, in denen sie zentrale Themen in offenen und geschlossenen Foren oder Blogs diskutieren.© Wikimedia
Nach dem Verbot der linksextremistischen Internetplattform „linksunten.indymedia“ im Jahr 2017 trat das Portal „de.indymedia.org“ dessen Nachfolge an und hat sich inzwischen als Leitmedium der Szene etabliert. Die linksextremistische Szene unterhält mittlerweile mehrere Spiegelseiten dieses Portals, um bei einem erneuten Verbot kommunikationsfähig zu bleiben.
Lokale linksextremistische Szenen, wie z. B. in Nürnberg, nutzen seit Jahren zudem Portale, die im örtlichen Kontext informationsbestimmend und meinungsführend sind. So unterhält die Ende 2021 gegründete linksextremistische „Antifaschistische Aktion Süd“ mit dem seit Juni 2022 eingerichteten Portal „antifa-info.net“ ein eigenes Internetportalportal, welches über Aktivitäten der Mitgliedorganisationen in Süddeutschland berichtet. Inwieweit das Portal innerhalb der linksextremistischen Szene an Relevanz gewinnt, bleibt abzuwarten.
Der Einsatz von gut verschlüsselter Software erschwert grundsätzlich die Identifizierung der Urheber von Internetbeiträgen. Viele Internetseiten werden zudem auf anonymen ausländischen Servern betrieben. Da diese nur schwer zu identifizieren sind und nicht dem deutschen Recht unterliegen, können Straftaten nicht oder nur unter bestimmten Voraussetzungen verfolgt werden. Um die Urheber zu ermitteln, sind deutsche Behörden auf die Zusammenarbeit mit den zuständigen ausländischen Stellen angewiesen. Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie haben das Internet und Soziale Medien für die linksextremistische Szene weiter an Bedeutung gewonnen.
Zu Werbezwecken werden auch Mobilisierungsvideos („Mobi-Videos“ oder „Mobis“), meist kurze Clips, erstellt, die Szeneangehörige bei erfolgreichen Aktionen, auf Demonstrationen oder beim Anbringen von Graffiti zeigen. Die Videos sind mit szenetypischer Musik unterlegt. Sie werden auf Videoplattformen wie YouTube oder Vimeo veröffentlicht und bei Veranstaltungsaufrufen verlinkt. Das Format soll vor allem junge Menschen ansprechen, politisieren und zum Mitmachen animieren.
Über das Internet führen linksextremistische Gruppierungen auch sogenannte „Outings“ tatsächlicher oder vermeintlicher rechtsextremistischer Personen durch. Sie machen dazu teilweise umfangreiche Recherchen mit Bildmaterial und persönlichen Daten der Öffentlichkeit zugänglich. Im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 waren besonders Parteimitglieder der „Alternative für Deutschland“ (AfD) von derartigen Übergriffen betroffen. Die Partei ist im Rahmen des „antifaschistischen Kampfes“ regelmäßiges Angriffsziel linksextremistischer Agitation.
Vor allem Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram ermöglichen es, innerhalb der linksextremistischen Szene schnellstmöglich zu informieren, zu mobilisieren und Aktionen zu koordinieren. So halten Szeneangehörige auf Demonstrationen mit Handys untereinander Kontakt und werden teils durch eigens eingesetzte „Moderatoren“ gesteuert. Über animierte Landkartendienste bleibt die eigene Demonstrationsroute, die des politischen Gegners sowie ggf. auch die polizeiliche Taktik zur Bewältigung des Demonstrationsgeschehens abrufbar. Ebenso werden die Standorte von Unternehmen veröffentlicht, die als „Profiteure des Systems“ gelten.
Die linksextremistische Szene informiert und kommuniziert inzwischen verstärkt mittels sozialer Netzwerke beziehungsweise entsprechenden Internetportalen. Druckwerke und Periodika sind nur noch von nachgelagerter Bedeutung. Linksextremistische Zeitungen finden in Online-Formaten, die auf eigenen Internetseiten erscheinen, eine weitaus größere Verbreitung als zuvor die Printausgaben. Diese Entwicklung wurde durch die Corona-Pandemie noch verstärkt. In gedruckter Form erscheinen linksextremistische Zeitungen fast nur noch im Rahmen von Propaganda-Aktionen. Für den szeneinternen Informationsfluss sind Druckformate nahezu bedeutungslos geworden, zumal die eher junge linksextremistische Klientel meist über Smartphones kommuniziert. Allerdings bestehen die Webseiten linksextremistischer Kampagnen, Gruppen und Organisationen häufig nur für einen kurzen Zeitraum.
Die über mehrere Jahre in München verlegte anarchistische Wochenzeitung „Zündlumpen“ wurde im September 2021 eingestellt. Bereits in den Monaten zuvor war die Zeitung nur noch digital verfügbar. Seit Januar 2022 ist ersatzweise die anarchistische Zeitung „Zündlappen“ als Nachfolgepublikation auf einer eigenen Webseite online abrufbar. Der Internetauftritt weist in Design, Aufbau, Diktion und Inhalt direkte Bezüge zur Vorgängerpublikation „Zündlumpen” auf. Auch die zuvor im „Zündlumpen” gezeigte Militanz setzt sich in den bisher erschienenen Ausgaben des „Zündlappens“ fort. Obwohl die Autoren des „Zündlappens“ zu Beginn eine Printauflage ankündigten, ist die Publikation bisher nur in digitaler Form vorhanden. Ihre mediale Wirkung in der linksextremistischen Szene ist bisher jedoch nicht mit der des Zündlumpens vergleichbar.
Der Wechsel von Print- hin zu Online-Medien hat in der linksextremistischen Szene eine Vielzahl von Akteuren und Kampagnen hervorgebracht, die jedoch selten in der Lage sind, ihre Zielgruppe dauerhaft an sich zu binden. Letztendlich scheint das professionelle Auftreten, wie es im Internet vor allen von den Redaktionen klassischer linksextremistischer Zeitungen geleistet wird, den kampagnengestützten Aktivismus einzelner Gruppen zu überlagern. Es ist daher zu erwarten, dass sich linksextremistische Printmedien zukünftig auf Internetauftritte beschränken werden, während zugleich eine Vielzahl von kurzlebigen linksextremistischen Kampagnen in den sozialen Netzwerken versuchen werden, Aufmerksamkeit zu erregen.© Screenshot: zuendlumpen.noblogs.org (gesichert 29.01.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Anarchistisch orientierte Personen der linksextremistischen Münchner Szene
Turnus: wöchentlich
Auflage: unbekannt
Verbreitung: Großraum München / abrufbar im Internet
Das anarchistische Wochenblatt „Zündlumpen“ erschien seit Februar 2019, sowohl digital als auch in einer Print-Ausgabe. Exemplare lagen in verschiedenen linksextremistischen Münchner Szenetreffs aus. Häufig enthalten waren Texte zu politischen, wochenaktuellen Themen. Daneben wurden Szene-Termine und Veranstaltungen, ein „Graffito der Woche“ und Berichte über linksextremistische Straftaten abgedruckt, verklärt als „Geschichten des Widerstandes“. Die Leser wurden zur aktiven Mitgestaltung der Inhalte über eigene Einsendungen aufgerufen.
Die veröffentlichten Texte sind anti-staatlich und befürworten den Einsatz von Gewalt. Schon der gewählte Name „Zündlumpen“ verweist auf die gewaltorientierte Motivation der Herausgeber: Er spielt auf die Funktionsweise von Molotow-Cocktails an. Am 15. September 2021 gaben die Herausgeber des „Zündlumpen“ in der Ausgabe 085 der Publikation den „unvollendet[en]“ Abbruch des Projektes bekannt.© Screenshot: nebenwidersprueche.noblogs.org (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Kommunistische Anarchist*innen – offene Struktur (kAoS) und Antisexistische Aktion München
Turnus: unregelmäßig
Auflage: unbekannt
Verbreitung: Großraum München / abrufbar im Internet
„Nebenwidersprüche“ wird von der Münchner anarchistischen Gruppe kAoS und der Antisexistischen Aktion München herausgegeben. Es wird als „anarchafeministisches“ Magazin bezeichnet. Der „Anarchafeminismus“ verbindet die Begriffe Feminismus und Anarchismus. Im Vordergrund steht, in feministischer Tradition, der Kampf gegen die Ungleichbehandlung der Geschlechter. Weiter werden anarchistisch jegliche Institutionen und Begriffe wie Staat, Familie und Heimat abgelehnt. Jeder Einzelne solle sich selbst völlig frei konstruieren und ein Leben in totaler Freiheit führen.
Das selbstgesteckte Ziel der Autoren ist es, über „anarchafeministische“ Theorien und Aktionen in München zu informieren und diesen zu einem Bedeutungszuwachs zu verhelfen. Das Magazin erscheint unregelmäßig als Digital- und Printausgabe. Es liegt auch in verschiedenen Münchner Treffs der linksextremistischen Szene aus.© Screenshot: fernweh.noblogs.org (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Personen der linksextremistischen autonomen Szene München
Turnus: unregelmäßig
Auflage: unbekannt
Verbreitung: Großraum München / abrufbar im Internet
Die Zeitung wurde erstmals im Jahr 2013 herausgegeben. Neben Beiträgen zu Themen wie Anarchismus und Antifaschismus werden beispielsweise auch politisch motivierte Sachbeschädigungen und Straftaten befürwortet.© Wikimedia
Herausgeber / Verantwortlicher: Interim e. V.
Turnus: alle zwei Wochen
Auflage: unbekannt
Verbreitung: bundesweit
Die seit April/Mai 1988 konspirativ hergestellte Zeitung „Interim“ ist bundesweit das bedeutendste Printmedium der autonomen Szene. Wechselnde Redaktionskollektive gestalten die „Interim“ aus Texten, die von Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet zugesandt werden.
Die Redaktion stellt diesen Texten meistens ein kommentierendes Vorwort voran. Regelmäßig werden Aktions- und Demonstrationsaufrufe, Selbstbezichtigungsschreiben zu militanten Aktionen und bisweilen auch Anleitung zu Straftaten (z. B. Bau von Brandsätzen und Hakenkrallen) veröffentlicht.© Wikimedia
Herausgeber / Verantwortlicher: Unbekannt
Turnus: unregelmäßig
Auflage: bis zu 3.000
Verbreitung: bundesweit
Die Zeitschrift erschien im Juni 1976 erstmals in Berlin und seit dem in unregelmäßigen Abständen. Sie war in den 1980er und 1990er Jahren das auflagenstärkste und vermutlich einflussreichste Blatt der Autonomen. Im Zeitraum 1984 bis 1997 wurden gegen die stets unbekannten Autoren der Zeitschrift 210 Ermittlungs- und Strafverfahren betrieben, u. a. wegen der Bildung einer terroristischen Vereinigung.© Wikimedia
Herausgeber / Verantwortlicher: Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union – Internationale Arbeiter Assoziation (FAU/IAA)
Turnus: alle zwei Monate
Auflage: ca. 3.000
Verbreitung: bundesweit
Die DA erscheint seit 1977. Ihre Themenschwerpunkte sind u. a. Anarchismus, Antifaschismus und „internationale Kämpfe gegen Ausbeutung und Unterdrückung“. Eigenen Angaben zufolge soll die Zeitung ein offenes Projekt für all diejenigen sein, die für eine selbstverwaltete Gesellschaft ohne „Bosse“, Staat, Parteien und Funktionäre eintreten.© Screenshot: de.gegenstandpunkt.com (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Gegenstandpunkt Verlagsgesellschaft mbH
Turnus: vierteljährlich
Auflage: unbekannt
Verbreitung: international
Funktionäre der Marxistische Gruppe (MG) in München veröffentlichten 1992 die erste Ausgabe. Die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift bildet seither das zentrale Publikationsorgan der revolutionär-kommunistischen Gruppierung. Der Name „Gegenstandpunkt“ etablierte sich auch als Gruppenbezeichnung.© Screenshot: rf-news.de (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD)
Turnus: alle zwei Wochen
Auflage: ca. 7.500
Verbreitung: bundesweit
Die „Rote Fahne“ ist das wichtigste Sprachrohr und Zentralorgan der MLPD. Sie bezeichnet sich selbst als „Zeitung der kämpferischen Opposition und des echten Sozialismus“. Die Publikation erscheint im MLPD-Parteiverlag „Neuer Weg“.© Screenshot: fvcourage.de (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Frauenverband Courage
Turnus: vierteljährlich
Auflage: unbekannt
Verbreitung: bundesweit
Der seit 1991 existierende Frauenverband Courage e. V., eine Nebenorganisation der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands, ist Herausgeber der Zeitung „Courage“.© Screenshot: solidaritaet-international.de (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Bundesvertretung von Solidarität International (SI) e. V.
Turnus: vierteljährlich
Auflage: nach eigenen Angaben 1.400
Verbreitung: bundesweit
Der Verein SI, 1996 von der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) gegründet, gibt vierteljährlich die Infoschrift heraus.© Screenshot: Twitter/JuverbandREBELL (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: REBELL
Turnus: alle zwei Monate
Auflage: unbekannt
Verbreitung: bundesweit
„REBELL“ ist die Zeitschrift des gleichnamigen Jugendverbandes der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD). Sie erscheint im Parteiverlag der MLPD „Neuer Weg“ und richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene.© Screenshot: jungewelt.de (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Linke Presse Verlags-, Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt e. G.
Turnus: täglich
Auflage: nach eigenen Angaben ca. 26.000
Verbreitung: bundesweit
Die traditionskommunistische Tageszeitung wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz als „das bedeutendste Printmedium der linksextremistischen Szene“ eingeschätzt. Sie propagiert die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft, wobei die politische und moralische Rechtfertigung der DDR und die Diffamierung der Bundesrepublik Deutschland eine Rolle spielen.© Screenshot: unsere-zeit.de (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Parteivorstand der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP)
Turnus: wöchentlich
Auflage: nach eigenen Angaben ca. 6.000
Verbreitung: bundesweit
Die erste Ausgabe der DKP-Parteizeitung erschien am 03. April 1969, unmittelbar vor dem Gründungsparteitag der DKP in Essen am 12./13. April 1969. Neben der offiziellen Publikation des DKP-Bundesvorstands geben einige regionale Parteigliederungen der DKP eigene Mitteilungsblätter und Zeitschriften heraus, die teilweise auch im Rahmen von Verteilaktionen verbreitet werden.© Screenshot: neue-impulse-verlag.de (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Deutsche Kommunistische Partei (DKP)
Turnus: alle zwei Monate
Auflage: unbekannt
Verbreitung: bundesweit
Seit November 1963 erscheinen die Marxistischen Blätter. Herausgeber ist der „Neue Impulse Verlag“ in Essen, welcher auf Initiative der DKP gegründet worden ist.© Screenshot: sdaj.org (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ)
Turnus: alle zwei Monate
Auflage: unbekannt
Verbreitung: bundesweit
Das Magazin wird vom „Verein zur Förderung der Position“ herausgegeben, dessen Sitz sich in der Bundeszentrale der SDAJ in Essen befindet.© Screenshot: dkp-muenchen.de (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Deutsche Kommunistische Partei (DKP) Betriebsaktiv München
Turnus: unregelmäßig, mehrmals im Jahr
Auflage: unbekannt
Verbreitung: Großraum München / abrufbar im Internet
Die Betriebsarbeiterzeitung „Auf Draht“ wird gemeinsam von der DKP Betriebsaktiv München und Kommunistische Arbeiterzeitung München (KAZ München) seit Mai 2002 herausgegeben.© Screenshot: facebook.com/solcwi (gesichert 01.12.20)
Herausgeber / Verantwortlicher: Sozialistische Alternative (SAV)
Turnus: monatlich
Auflage: unbekannt
Verbreitung: bundesweit
Die trotzkistisch orientierte SAV gibt seit 1973 eine Monatszeitung heraus. Seit April 2002 erscheint die Publikation unter dem Namen „Solidarität – Sozialistische Zeitung“.