Steht das Wildgehege vor dem Aus?

In einem Brandbrief wendet sich derzeit der Förderverein des Herborner Wildgeheges an die Bürger von Herborn und Umgebung. Der Vorstandssprecher Christian Stuhl äußerte sich auch mir gegenüber, dass er persönlich nur noch wenig Hoffnung habe, die schöne Anlage mit ihren zahlreichen Tieren zu erhalten. Die angedachte Reduzierung des Wildgeheges wäre deren Ende.

Die Mitglieder des Vereins arbeiten mit viel Herz und übergroßem ehrenamtlichem Engagement schon seit Jahren für die Oase in der Nähe der Kernstadt. Tausende Mütter und Väter mit ihren Kindern und oft auch den Großeltern, haben das Gehege unter der Autobahnbrücke besucht. Unzählige Besucher der Stadt haben sich an den Lamas, Eseln und vielen weiteren Tierarten erfreut. Es wurden vom Förderverein Spielgeräte beschafft, aufgebaut und instandgehalten. Hütten und Ställe erstellt und vor allem immer viel Futter versorgt. Über allem stand das Tierwohl und das der Kinder, von denen viele noch nie ein lebendiges Tier so nah erleben konnten.

Bereits Revierförster Thomas Rittner hatte vor vielen Jahren die Vorstellung, dass kein Kind, keine Mutter oder Vater für den Besuch des Geheges Geld zahlen müsse. Seine soziale Einstellung übernahmen die Nachfolger und auch heute ist der Besuch der gesamten Anlage für alle Besucher kostenlos. Hierbei hatten und haben die Betreiber besonders die Familien im Auge, denen der Euro nicht so locker in der Tasche sitzt. Das Konzept stimmt und die Kindern sind seitdem zu Tausenden gekommen, um sich in dem vielseitigen Wildgehege ein paar Stunden zu vergnügen.

Das Herborner Wildgehege ist ein „weicher Standortfaktor“, den gerade Familien bei der Wahl ihres Wohnsitzes berücksichtigen. Seine Attraktivität hat die Einrichtung schon mehr als einmal unter Beweis gestellt. Die Aussage der Kreisverwaltung, „der Standort des Geheges sei ein Erholungswald , in dem kein Tierbestand gehalten werden darf“, ist unter den genannten Aspekten vermutlich nur ein schlechter Scherz.

Eine Zusammenstreichung der Gesamtfläche, auf der sich die einzelnen Gehege befinden, wäre sicher das Ende der Anlage und auch der Tod der Tiere. Die Mitglieder des Fördervereins sind traurig und diese Perspektivlosigkeit zehrt an ihrem Engagement. Noch viel trauriger sind jedoch die Kinder und ihre Mütter. Zu den Einschränkungen ihrer Kinderwelt durch Corona, kommen jetzt immer stärker wirtschaftliche Nöte auf die Familien zu. Gerade in solch einer Situation sollten keine Schließungsgespräche seitens der Stadt geführt werden. Im Gegenteil. Es ist nötig Zukunftsgespräche zu führen, die nicht den Abbau lebenswerter Einrichtungen zum Ziel haben.

Wenn dann noch die Menschen, die aus freien Stücken seit Jahren ihre Freizeit für die Tiere und deren Wohl einsetzen, plötzlich unter Druck gesetzt werden: „Wenn der Förderverein auseinanderbricht, wir das Wildgehege geschlossen“, muss man sich schon sehr wundern.

Herborn sollte wirklich anders sein und darüber nachdenken seinen Bürgern mehr als nur das schöne Altstadt-Ambiente zu erhalten. sig/Fotos: Fotofreunde

Liebe Freunde des Wildgehege Herborn,

liebe Bürgerinnen und Bürger von Herborn,

das allseits beliebte Wildgehege Herborn wird es bald nicht mehr geben!

Vor knapp 60 Jahren wurde das Wildgehege Herborn gegründet. Seitdem ist es stetig gewachsen und wurde immer beliebter. Es entstanden über die Jahre viele neue Gehege und Spielmöglichkeiten.
Leider hat es die Stadt versäumt, diese Einrichtung anhand eines Bebauungsplans zu genehmigen.

Im Zuge des bevorstehenden Autobahnneubaus der Kallenbachbrücke wurde schnell klar, dass die unmittelbar von der Baustelle betroffenen Gehege (Ziegen-, Muffelwild-, Damwild-, Lama- und kleine Teile des Rotwildgeheges) verlegt bzw. angepasst werden müssen.

So wurde am 01.10.2020 seitens einiger Herborner Parteien eine Beschlussvorlage auf den Weg gebracht, in der die Stadtverwaltung aufgefordert wurde, die verschiedenen Möglichkeiten zum Erhalt / zur Verlegung des Wildgeheges zu prüfen. Der Förderverein Wildgehege Herborn sollte bei den Planungen involviert werden. Dies sollte im Rahmen eines Zukunftsworkshops geschehen (siehe auch Anlage 1).

Der erste Zukunftsworkshop fand am 26.01.2021 statt. In diesem ging es um die möglichen Optionen:

  1. Vollständige Verlagerung des Wildgeheges
  2. Erhalt des Wildgeheges in seiner jetzigen Größe am Standort durch eine Übergangslösung
  3. Erhalt des Wildgeheges in reduzierter Größe am Standort
  4. Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Tierpark Herborn GmbH.

Die verschiedenen Möglichkeiten wurden diskutiert (siehe auch Anlage 2).

Im Laufe des zweiten Zukunftsworkshop am 11.02.2021 wurde sich dann mehrheitlich für die sogenannte Variante 3 (erhalt in angepasster Form am jetzigen Standort) ausgesprochen. Die möglichen Flächen wurden wie folgt dargestellt:

Mit einer solchen Verkleinerung hätte der Förderverein mitgehen können, da noch genügend Flächen und Möglichkeiten zur Verfügung gestanden hätten.

Bei der dritten Sitzung des Arbeitskreises am 09.12.2021 wurde jedoch erläutert, dass es sich bei den jetzigen Flächen in denen sich das Wildgehege Herborn befindet um sogenannten Erholungswald handelt, in dem kein Tierbestand gehalten werden darf. Die Auswahl der möglichen Flächen wurde daraufhin weiter eingeschränkt: 

Die letzte Sitzung des Arbeitskreises fand am 12.07.2022 statt. Um es kurz zu machen, die möglichen Flächen wurden aufgrund von naturschutzrechtlichen Bedenken (Stichwort Erholungswald) weiter verkleinert:

Seitens des Fördervereins stellt sich die Frage, ob die Stadt Herborn weiterhin Interesse am Erhalt des Wildgeheges hat.

Die seitens der Stadt geplante Fläche beträgt ungefähr noch 15% der jetzigen Größe des Wildgeheges.

Wir als Förderverein, der ebenfalls sehr naturverbunden agiert, verstehen dass man sich an bestehende Vorgaben und Auflagen halten muss. Wir vermuten hier jedoch, dass die Stadt den Weg des geringsten Wiederstandes geht und diese Auflagen als Vorwand nimmt, das Wildgehege so unattraktiv zu machen, dass eine Schließung die letzte logische Konsequenz sein wird.

© 2021 Wildgehege Herborn | Erstellt mit Herz in Herborn | Impressum

Förderverein Wildgehege Herborn e.V.

Vorstand: Manuela Wind, Christian Stuhl, Friedhelm Immel, Michael Griebel

Nachhaltig und schick einkleiden bei MM-Outfits

Mode aus zweiter Hand für Damen und Herren bietet Monika Marcus seit kurzer Zeit in ihrem Second Hand-Shop and More „MM-Outfits“ in der Herborner Hauptstraße 18 an. Auf drei Etagen können die Kunden in dem Geschäft, schräg gegenüber der Metzgerei Herr, nach Herzenslust in den angebotenen Waren stöbern.

MM-Outfits in der Herborner Hauptstraße 18

Die 40-Jährige machte deutlich, dass sie mit ihrem Preisrahmen eine breite Kundenschicht ansprechen möchte. Von sehr günstig bis ins mittlere Segment, sei garantiert für alle etwas dabei. Auch die Kleidergrößen haben nach unten und oben sehr viel Spielraum. Neben den Artikeln aus zweiter Hand, verkauft Marcus auch Restposten, die sie relativ günstig anbieten kann.  

Damenbekleidung, Accessoires, Schmuck, Taschen, Schuhe und alles was das Herz noch begehrt, findet sich bei MM-Outfits in großem Umfang. Die Herren der Schöpfung müssen sich, ebenso wie die Hobby-Sportler, noch ein wenig gedulden. Die Herren-und Sportler-Mode ist noch im Zulauf.

Monika Marcus

Die Nachhaltigkeit durch die Doppelnutzung von Bekleidungsstücken, liegt der Geschäftsinhaberin sehr am Herzen. Nicht zuletzt deshalb wollte Monika Marcus schon immer ihren Traum, Besitzerin eines Second-Hand-Shops zu werden, verwirklichen. Die Liebhaberin schicker Mode weiß sehr genau was Frauen, aber auch Männer wünschen und ist nun mit ihren Ideen auf der Zielgeraden. Auch in Sachen Sportbekleidung hat die ehemalige Sportlehrerin die Nase vorn. Wenn sie demnächst in dem geräumigen Untergeschoss das sportive Angebot für alle Geschlechter drastisch vergrößert, bleiben bei den Kunden kaum noch Wünsche offen.

Das Ladengeschäft in der Hauptstraße 18, in dem unter anderen auch ein Trachtenladen war, besticht mit seinen alten Fachwerk-Balken auch im Inneren und einem ganz eigenen Ambiente. Im Erdgeschoss kann man durch eine Glasplatte in einen alten, freigelegten und beleuchteten Brunnen schauen. Daraus versorgten sich die einstigen Bewohner, wie auch in den anderen Häusern, mit Trinkwasser.

Die Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 18 Uhr. Samstag von 10 bis 14 Uhr. Mittwoch ist Ruhetag. Information und Kontaktaufnahme Phone: 02772 57 666 30. sig/Fotos: Siegfried Gerdau     

Der Uhu greift an

Schreck in der Abendstunde im heimischen Raum. „Komm schnell und bring das große Tele mit. Da ist etwas über dem Wald hochgekommen, von dem ich nicht weiß was es ist“, ruft meine bessere Hälfte. Ich ahnungslos, die 90 D mit dem 150 bis 600er Sigma gepackt und rausgestürmt. Tatsächlich es sieht aus wie ein Uhu und …es ist ein Fesselballon, der wie ein Uhu aussieht. Fantastisch, auf was für Ideen die Leute kommen.

Wunderschön und erschreckend zugleich. Der Uhu, der ein Fesselballon ist. sig/Foto: Gerdau

Herborner Steuerberater KHP feiern

Von Siegfried Gerdau

Mit einer schönen Einweihungsfeier am gestrigen Freitag auf dem Gelände des Herborner Gutshof schloss das Herborner Steuerberatungsunternehmen KHP Koch Huttel PartmbB seinen Umzug von der Innenstadt in ihr neues Domizil Im Gutshof 3 ab.

Stefan Huttel (sitzend) und Benjamin Koch

Die Firmeninhaber Stefan Huttel und Benjamin Koch hatten sich mit dem Bezug ihres historischen Gebäudes Zeit gelassen. Alles musste ja im laufenden Betrieb erledigt werden und so kann sich das Ergebnis auch sehen lassen. Auf drei Etagen mit insgesamt 450 Quadratmeter, können sich die Klienten jetzt von den Chefs und deren 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beraten lassen. Die großen, sonnendurchfluteten Räume sind geschmackvoll und mit der modernsten Computertechnik ausgestattet. So konnten sich die Eröffnungsgäste beim Rundgang durch das aufs Feinste renovierte Haus, auch über die Anwendungssoftware beim Dienstleister DATEV eG, Nürnberg direkt informieren.

Von links: Lars Heidemann, Jörg-Michael Müller und Claus Krimmel

An der Veranstaltung nahmen neben zahlreichen Gästen aus Wirtschaft und Politik auch der 1. Stadtrat Claus Krimmel, Stadtverordneten-Vorsteher Jörg-Michael Müller sowie der ehemalige Eigentümer des Gebäudes Bernd-Michael Müller teil.

Die Steuer-und Unternehmensberater Koch und Huttel beraten mittelständige Unternehmen bereits seit 2016. Sie kannten sich beide schon vorher, aus langjähriger beruflicher Tätigkeit, verriet der diplomierte Betriebswirt und Steuerberater Benjamin Koch. KHP ist auch Ausbildungsbetrieb. Auch in diesem Jahr werden zwei junge Menschen ihre Ausbildung bei Koch und Huttel antreten. „Wir haben keine Probleme gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden“, sagt Koch und fügt verschmitzt lächeln hinzu: „Vielleicht liegt das ja an dem neuen Gebäude in der traumhaften Umgebung.“

Ihr prosperierendes Unternehmen mit derzeit 600 Mandanten sei jedoch immer an guten Mitarbeitern interessiert. Auf die Frage, was denn Auszubildende an Qualifikationen mitbringen müssen, antwortete Koch wie aus der Pistole geschossen: „An erster Stelle Offenheit, Bereitschaft zur Kommunikation und Freude mit Menschen, sprich Kunden umzugehen. Alles andere vermitteln wir.“ So sei auch ein Abiturabschluss keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere in dem Unternehmen KHP.

Benjamin Koch freut sich über viele Präsente.

Die Einweihungsfeier wurde musikalisch von der Formation Green-Yellow-Lipstick mit Songs aus den letzten 8 Jahrzehnten vom klassischen Jazz-Standard bis hin zur fast vergessenen Rock- / Pop- B-Seite begleitet.

Weitere Informationen: www.koch-huttel-partner.de. Kontakt per Mail: info@koch-huttel-partner.de. Phone: 02772 8299 86-0. Fotos: Gerdau

Artistik auf dem Marktplatz

Auf dem Einrad jonglierte Janna Wohlfarth aus Dorsten mit langen Messern und ließ dabei auch noch einen Ball auf einem Stab kreisen. Die 29-jährige Artistin trat am Freitag bei strahlendem Sonnenschein zweimal auf dem Herborner Marktplatz auf und begeisterte das Marktpublikum mit ihren Kunststücken.

Stadtmarketing-Chef Jörg-Michael Simmer: „Die sympathische junge Frau hatte mich kontaktiert und direkt überzeugt. Ihre Performance passt sehr gut in das Herborner Konzept, Besuchern aber auch Einheimischen die schöne Herborner Altstadt noch attraktiver zu machen.“

Janna ließ sich bei ihren Darbietungen vom Publikum unterstützen und so hatte die fünfjährige Wendy die Aufgabe, ihr den Jonglierball in luftige Höhe zuzuwerfen. Beim dritten Anlauf klappte das auch perfekt. Lediglich die Verbeugung vor dem applaudierenden Publikum verweigerte sie ein wenig verschämt. sig/Fotos: Gerdau

Friedrich Merz zum Thema Energieknappheit in Deutschland

In Anbetracht der Tatsache, dass es jetzt auf jede gute Idee ankommt, um die Höllenfahrt ins Ungewisse zu bremsen, veröffentliche ich diesen Brief, den mir Friedrich Merz schrieb. Ich bin gerne bereit, auch andere Politiker zu Wort kommen zu lassen.

Lieber Herr Gerdau,

der Deutsche Bundestag geht an diesem Wochenende in die parlamentarische Sommerpause. Ob dies wirklich eine längere Sitzungspause sein wird, das ist mehr als ungewiss. Schon in der zweiten Juli-Hälfte könnte es eine weitere Verschärfung der Energieversorgungslage geben, und auch die Daten aus der Wirtschaft werden von Woche zu Woche beunruhigender. Nach der Verabschiedung der Energiegesetze in dieser Woche wissen wir allerdings, dass die Bundesregierung auf eine ganze Reihe von energiepolitischen Optionen verzichtet: Der Bundeskanzler hat während des letzten Europäischen Rates der Staats- und Regierungschefs der EU ein Angebot des italienischen Ministerpräsidenten abgelehnt, frühzeitig nach gemeinsamen europäischen Lösungen für die Zeit eines möglichen Versorgungsengpasses zu suchen. Damit droht eine Auseinandersetzung in der EU um den Zugang zu den Energiereserven, die der Auseinandersetzung um die Aufnahme der Flüchtlinge vor sechs Jahren in nichts nachstehen dürfte.

Die größten Gasreserven für Süddeutschland zum Beispiel liegen in einem Gasspeicher auf österreichischem Boden. Allein ein möglicher Streit um dieses Gas trägt das Potential eines größeren Konflikts mit unserem Nachbarn Österreich in sich. Der ganzen EU droht eine Schwächung genau in dem Augenblick, in dem sie ihre Stärke am dringendsten beweisen müsste. Die Bundesregierung hält fest an der Stilllegung der letzten drei noch laufenden Kernkraftwerke in Deutschland. Damit muss die Stromversorgung von 10 Millionen Haushalten auf Kraftwerke mit fossiler Energie, auf Kohle oder Gas, umgestellt werden. Anti-AKW ist für die Ampel offenbar wichtiger als die drohende zusätzliche CO2-Belastung. Wenn Frankreich mehr als 50 Kernkraftwerke laufen lässt, warum kann Deutschland nicht wenigstens drei am Laufen halten?

Auch Ersatz für russisches Gas ist bis heute nicht in Sicht. Es gibt keine neuen Lieferverträge, noch nicht einmal aus Katar, die Reise des Ministers für Wirtschaft und Klima dorthin bleibt ohne Ergebnis. Biomasse bleibt gedeckelt und wird kaum mehr als gegenwärtig zur Energieversorgung herangezogen. Dabei zeigt die Entsorgungsbranche auf, wie wir kurzfristig aus entsprechenden Anlagen zusätzliche Energie gewinnen könnten. Nur bei der Wasserkraft war die Koalition begrenzt einsichtsfähig und hat zum Abschluss ihres hektischen Gesetzgebungsverfahrens die Wasserkraft wenigstens nicht völlig aus der politischen und finanziellen Unterstützung herausgeworfen. Der Ausbau der Übertragungsnetze bleibt der Flaschenhals der Energieversorgung aus den Erneuerbaren, die Genehmigungsverfahren dauern unverändert sehr lange. Die Ausbauziele der Bundesregierung für Wind- und Sonnenenergie sind allein schon wegen der fehlenden Netze unrealistisch. Neben den Einschränkungen in der Sache hat sich die Bundesregierung entschlossen, die Opposition an den energiepolitischen Entscheidungen nur auf die allerletzte Minute zu beteiligen.

Die zuständigen Parlamentsausschüsse haben nur wenige Minuten vor Sitzungsbeginn und wenige Stunden vor Fristablauf mehr als 300 Seiten Änderungsanträge zur sofortigen Beschlussfassung vorgelegt bekommen. Ein geordnetes Gesetzgebungsverfahren ist so nicht mehr möglich, handwerkliche Fehler und Widersprüche in den Gesetzestexten sind unvermeidlich. Damit ist klar: Die Bundesregierung trägt ganz allein die Verantwortung für die Energieversorgung in Deutschland, sie trägt ab jetzt auch die alleinige Verantwortung für alle Versorgungslücken und die Folgen für private Haushalte und Unternehmen. Sie hat ein weiteres Mal unsere ausgestreckte Hand zur Mitwirkung und rechtzeitigen Beratung der immer schwieriger werdenden Lage ausgeschlagen. Gemeinsame und bessere Lösungen wären möglich gewesen.

Hoffen wir wenigstens, dass die Versorgung mit Öl und Gas im Verlauf des Sommers nicht noch schwieriger wird. Die Energiepolitik der Bundesregierung lebt ab dieser Woche eben leider nur noch vom Prinzip Hoffnung. Mit besten Grüßen für ein trotzdem gutes Wochenende,

Ihr Friedrich Merz

Nachruf

SCHÖNBACH (sige). Der TSSV Blau-Weiß Schönbach trauert um sein langjähriges Ehrenmitglied Gerhard Herr. Er war ein wichtiges Teil der TSSV-Geschichte. Seine Mitgliedschaft begann bereits 1952 als Vereinssportler.

Gerhard Herr

1992 wurde er zum 1. Vorsitzenden ernannt und übernahm sehr erfolgreich das Vereins-Zepter für viele Jahre. Seine segensreiche Arbeit setzte er später als Vorsitzender des Ältestenrats fort und war sich nicht zu schade, immer wieder als Platzkassierer zu fungieren.
Sein unermüdlicher Einsatz bei jeglichen Veranstaltungen sowie seine wertvolle Hilfestellung bei wichtigen Entscheidungen, werden dem Verein sehr fehlen. Schon beim Aufbau des Sportheims, der Organisation von Kirmes und Seniorennachmittagen wirkte er maßgeblich mit.
Das Engagement von Gerhard Herr in der Zeit seiner 70-jährigen Mitgliedschaft, wird dem 110-jährigen Verein unvergessen bleiben.

Dieter Weyel, 1. Vorsitzende TSSV Blau-Weiß Schönbach
Foto: Archiv S. Gerdau

Café Windlück in Rehe wieder geöffnet

Wie schön ist es, einen Nachmittag in der guten Luft des Hohen Westerwaldes verbringen zu können. Wenn dies auch noch in dem wohltuenden Ambiente eines 300 Jahre aufs Feinste renovierten alten Bauernhauses, bei Torten aus hauseigener Fertigung und einer erlesenen Tasse Kaffee sein kann, ist pures Wohlfühlen garantiert.

Die fantastischen Torten, kredenzt im rustikalen Ambiente, sind ein kulinarischer Hochgenuss.

Seit Fronleichnam dieses Jahres ist das alles, in dem weit über die Region bekannten Reher Café Windlück, jeden Freitag, Samstag und Sonntag, wieder uneingeschränkt möglich.

Bei schönem Wetter ein Traum: Der Café-Garten Windlück.

Das Café Windlück ist wieder geöffnet und die Liebhaber der kulinarischen Gemütlichkeit im rustikalen Ambiente sind glücklich.

Wer die Wahl hat….. Das ausgesuchte Service-Personal macht es möglich .

Seit seiner Wiedereröffnung ist etwas im Café Windlück passiert, dass dem traumhaften Angebot von 16 Torten und Kuchen der unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, ein dickes Sahnehäubchen aufgesetzt hat. Die langjährigen Windlück-Betreiber Bäckermeisterin Stefanie Mück-Bahr und ihr Ehemann Matthias Bahr arbeiten mit der Eismanufaktur „Eiszeit“ von Jakob und Elia Rauber aus Lahnau eng zusammen. Von dem, was aus dieser Symbiose an leckeren Kreationen zukünftig zu erwarten ist, kann man sich heute schon im Windlück ein geschmackliches Bild machen. Das Premium-Speiseeis mit ausnahmslos regionalen Zutaten hergestellt, darf schon jetzt verkostet werden.

Wer früh kommt hat gute Aussicht auf einen der besten Plätze.

In absehbarer Zeit wird im Windlück auch eine „Eis-Diele“ entstehen. Stefanie (Steffi) die Bäckermeisterin und Konditorin aus Leidenschaft, ist seit einem halben Jahr selber in der Lahnauer „Eiszeit“ in Sachen Speiseeisherstellung tätig. Ihre legendären Torten hat sie dabei keinesfalls aus dem Fokus verloren.

Die romantische Gemütlichkeit steht im Café Windlück hoch im Kurs

Das Innere des denkmalgeschützten Hauses, mit seinen 55 Sitzplätzen, ist barrierefrei zu begehen. Im Außenbereich des gemütlichen Gartens, können noch einmal bis zu 30 Gäste unter der ausladenden Linde Platz nehmen.

Schnell, aufmerksam, höflich und kompetent kümmert sich das Service-Personal um seine Gäste.

Das Café Windlück finden die Besucher unweit des historischen Reher Rathauses aus dem frühen 18. Jahrhundert, mitten im Dorf. Nur wenige Kilometer entfernt liegt die, nicht nur unter Seglern beliebte, Krombachtalsperre sowie ihre beiden Campingplätze.

Aus der Backstube auf den Tisch. Steffi Mück-Bahr mit einer ihrer schmackhaften Kreationen.

Wer auf dem 2008 eröffneten Westerwaldsteig unterwegs ist, kommt automatisch durch Rehe und kann an Wochenenden im Café Windlück eine gemütliche Pause einlegen.

Nicht ohne Grund haben Steffi und Matti Bahr ihrem Café den Zusatz Tortenatelier verpasst.

Öffnungszeiten: Freitag und Samstag 14 bis 18 Uhr. Sonn-und Feiertag 12 bis 18 Uhr. Info und Reservierungen: www.windlueck.de. Mail: cafe@windlueck.de. Phone: 02664-990 768.  sig/Fotos: Gerdau

Wer ist für die da, die heute schon finanziell auf Kante genäht sind?

Und hier mal wieder meine Meinung

Wie an fast jedem Morgen befasse ich mich mit der Weltpolitik und natürlich auch mit den Themen, die uns Bundesbürgern unter den Nägeln brennen.

Mich wundert dabei immer wieder, wie wenig sich die Menschen im Land konkrete Gedanken darüber machen, was in der kalten Jahreszeit auf sie zukommt. Das reicht von „mir doch egal, was die da oben machen“ bis hin zu „das geht nicht mehr lange gut, die fahren alles an die Wand.“

Auf meiner gerade zu Ende gegangenen Reise in Deutschlands Norden habe ich mit sehr vielen Menschen aller Couleur gesprochen. Was mir dabei auffiel, war die Resignation, die bei vielen Gesprächspartnern (natürlich auch Gesprächspartnerinnen) immer wieder anklang. Von einer Endzeitstimmung zu sprechen, wäre sicher völlig überzogen und doch hörte ich immer wieder den Satz: „Wir wollen es uns noch einmal schön machen, wer weiß ob wir das in Zukunft noch können.“

Was den Menschen besonders Sorgen bereitet, umfasst die Bereiche Energie, das liebe Geld und die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Natürlich war mein Blickwinkel sehr eingeengt. Alle meine Gesprächspartner waren finanziell in der Lage, sich in ihren Lebensgewohnheiten reduzieren zu können. Die, die heute schon mit dem Rücken an der Wand stehen und nicht wissen wie sie den Monat überstehen werden, habe ich (anders als sonst) diesmal nicht gesprochen. Das hatte einen einfachen Grund.

Wenn auch die Medien voll mit Bildern von mit Reisewilligen überquellenden Flughäfen sind, es gibt unter den 82 Millionen Einwohnern unsers Landes viele Bürger, die von einer (egal welcher) Reise nur träumen können.

Immer wieder kam auch der Hinweis, auf die armen Menschen in der Ukraine, von denen viele ihre Existenz und sogar Gesundheit und Leben verloren haben. Es gab aber auch Gesprächspartner, die meinten, „warum und wofür wir, die doch aller Welt helfend unter die Arme greifen, bestraft würden.“

Ich habe mich nicht hinreißen lassen und mit dem abgedroschenen Satz vieler Politiker-und Medienschaffender geantwortet: „Uns geht es doch allen so gut wie nie und wir sind doch das reichste Land auf dem Globus.“ Auch habe ich nicht davon gesprochen, dass alles sei „Jammern auf hohem Niveau“ und „Stammtisch-Geschwurbel.“

Ich habe es deshalb nicht getan, weil diese Aussagen in höchstem Maße unverschämt und einfach unwahr sind. Was ich jetzt getan habe, ich habe zufällig ein Video von Julian Reichelt, dem in Ungnade gefallenen ehemaligen BILD-Chefreporter gesehen und es hier anschließend verlinkt. Man kann diesem Mann vieles wie Sexismus, Mobbing und unkollegialer Umgang mit seinen ehemaligen Mitarbeiterinnen unterstellen. Seine überragenden journalistischen Fähigkeiten wird man jedoch nur schwerlich in Zweifel ziehen können. Zum Inhalt des Videos will ich mich nicht äußern. Nur soviel: Es geht dabei auch um Geld, viel Geld. sig

„Herborn steht auf“ demonstrierte wieder.

So gut wie kaum von der Herborner Bevölkerung beachtet, trafen sich am Montagabend rund 130 Frauen, Männer und Kinder von „Herborn steht auf“ auf dem Marktplatz, um ihren Unmut über die unterschiedlichsten Themen zum Ausdruck zu bringen.

Von nur wenigen Ordnungshütern begleitet, machten sie sich anschließend auf den Weg, um mit Transparenten und Bannern ihre Meinung zu vertreten. Eine Trommlergruppe nervte einen Marktplatz-Anwohner derart, dass er seinem Unmut über diese „Lärmbelästigung“ lautstark aus einem Fenster heraus Luft verschaffte.

Am Ende des Marsches durch die Innenstadt versammelten sich die Teilnehmer wieder auf dem Marktplatz, wo verschiedene Rednerinnen und Redner Wortbeiträge per Beschallungsanlage verbreiteten. sig/Fotos: Gerdau