Eher nutzlos und umweltschädigend? Windkraft-und Solaranlagen polarisieren.

Meine Meinung

Es ist gut, wenn über dieses Thema öffentlich und fundiert diskutiert wird. Zu lange haben geldgierige und ideologisch verblendete Menschen alle andere Meinungen dazu niedergemacht und unterdrückt. Die Einbildung, dass wir, besonders in Deutschland, Wetter und Klimaveränderungen verhindern könnten, ist Grün/Roter Größenwahn. Die Einzigen die davon profitieren sind Grund-und Boden Besitzer, Windkraftanlagen (WKA)-Hersteller, sowie die Fraktion der Angst und Panikverbreiter.

Schön und umweltfreundlich ist anders. Einer von bundesweit zahlreichen Windkraftanlagen-„Parks“

Während ein paar Einfaltspinsel hinter „Klimaprognostiger“ herlaufen und ihre wirren Vorstellungen von einer Grünen Welt nachbeten, bleibt unsere, in der Welt bisher fast sehr anerkannte, Infrastruktur auf der Strecke. Es wird Zeit, dass die Menschen in unserem Land selber anfangen zu denken, mögliche Fehlentwicklungen einschätzen und versuchen sie zu verhindern. Wie „aussagekräftig“ Expertenmeinungen sind, hat man nicht zuletzt in der „Corona-Ära“ gesehen, erlebt sie fast täglich mit unzutreffenden Wettervorhersagen wie „Hitzekatastrophe“, alles platt machende „Kälteperioden“ und vieles mehr.

Solarfelder, wie dieses, sprießen mittlerweile wie Unkraut in der bundesdeutschen Landschaft.

Durch all diesen Irrsinn wird in unserem Land immer größerer materieller-und immaterieller Schaden angerichtet. Die mehr als lächerlichen und ehrabschneidenden Vorwürfe gegenüber vernünftigen Bedenkenträger, sie seien Nazis, Querdenker oder Schwurbler, sind abgenutzt und sollten auch niemanden am Hinterfragen von angeblich alternativlosen Meinungen hindern. Wir haben immer noch genügend grundgesetzlich verbriefte Freiheiten unsere eigene Sicht der Dinge laut und deutlich zu sagen.

Genauso sieht es aus. Nix mit Umwelt oder Klimaschutz. Es geht wie immer nur um den eigenen Vorteil und noch mehr Geld schachern.
Die Betonung liegt auf „Nachhaltig“

Ein ganzes Volk darf sich nicht von ein paar selbsternannten „Alleswisser“ ins Verderben reißen lassen. Windräder die nur elektrischen Strom produzieren wenn der Wind bläst und Solarfelder die ohne Sonne lediglich Landschaftszerstörer sind, dienen letzten Endes nur der Vervollständigung von Hirngespinsten weniger Tagträumer und natürlich ihren Investoren. sig/Fotos: Gerdau

Estia lockt mit kulinarischen Highlights

Vasileios Chatzimanolis, der Betreiber des „Estia“ auf dem Herborner Kornmarkt ist nicht nur ein gelernter Koch, sondern auch ein Liebhaber der griechischen Küche. Neben der Zubereitung vieler wohlschmeckender Gerichte, die in seiner Heimat hoch im Kurs stehen, liebt er es immer wieder seine Gäste mit Besonderheiten aus seinem reichhaltigen Repertoire zu überraschen. Wir durften heute ein kulinarisches Highlight erster Güte probieren und waren hin und weg.

Kleftiko mit allem was dazugehört und natürlich noch mit Schafskäse

„Kleftiko“ ist ein traditionelles griechisches Gericht, das aus langsam geschmortem Lammfleisch aber  auch aus Schweinefleisch besteht. Oft mit Kartoffeln, Knoblauch, Zitronensaft, Olivenöl und Kräutern wie Oregano oder Rosmarin verfeinert.

Vasileios Chatzimanolis hat es einfach drauf

Der Name „Kleftiko“ stammt von den „Klepthen“, griechischen Freiheitskämpfern und Rebellen während der osmanischen Besatzung. Kleftiko bedeutet wörtlich „nach Art der Klephten“ oder nach „Diebesart“. Die Klephten waren eben nicht nur Guerillakämpfer sondern auch ganz profane Viehdiebe….man musste ja auch von irgendetwas leben, berichtete die Schwester von Vasileios, Theofania Chatzimanolis.  Die griechischen Kämpfer lebten versteckt in den Bergen und bereiteten das Fleisch heimlich in unterirdischen Gruben zu. Diese wurden mit Erde abgedeckt, damit weder Rauch noch der unwiderstehliche Duft sie verraten würde.

Die typischen Merkmale der Zubereitung

Als Fleisch kam hauptsächlich Lamm, aber auch Ziegenfleisch in Betracht. Zubereitet wird alles durch langsames Schmoren, traditionell in Pergamentpapier oder in einem Tontopf. Heute wird es oft im Ofen gegart.

Als Gewürze kommen Knoblauch, Zitronensaft, Oregano und manchmal auch Zimt oder Lorbeerblätter dazu Beilagen, (wie auch dem Foto gut zu erkennen) sind Kartoffeln, gelegentlich Gemüse, Tomaten oder Paprika.

Die Besonderheit

Das Fleisch wird so lange gegart, bis es butterweich ist und sich praktisch von den Knochen löst. Der Geschmack des auf der Zunge zergehenden Fleisches ist intensiv, aromatisch und typisch mediterran.

Ein toller griechischer Wein in dem Ambiente des Herborner Kornmarktes gehört auch dazu

Da die Zubereitung dieses wunderbaren Gerichts eine lange Vorlaufzeit hat, empfiehlt es sich mit Vasileios zeitig Kontakt aufzunehmen. (Mobil: 0176 831 561 35). Eine reichhaltige Portion „Kleftiko“ aus Schweinefleisch kostet 14 Euro und mit Lammfleisch zubereitet 16 Euro.

Fazit: Kleftiko ist ein absoluter Geheimtipp und wer einmal so richtig in die griechische Küche eintauchen will, muss es einfach probiert haben. Vorsicht „Suchtfaktor“, es kommt Urlaubsfeeling auf. sig/Fotos: Gerdau

Exkursion mit Flora Herbornensis

Am Samstag den 2.August 2025 findet die nächste Exkursion gemeinsam
mit Günter Schwab von der Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill e.V.
statt. Günter Schwab betreut seit vielen Jahren in der Region
schützenswerte Flächen mit einer Artenvielfalt an Insekten und Pflanzen.
Dazu gehören unter anderem auch die Flussauenlandschaften. In diesem
Jahr geht es gemeinsam an die „Lemp“ bei Kölschhausen.
Die Vegetation in einer Flussauenlandschaft ist eine andere, als die
Vegetation auf trockenen Magerrasen. Warum diese Landschaften so wichtig
für die Menschen ist, wird Günter Schwab sehr eingehend erläutern.

Es wird auch noch einmal an die Tagesfahrt, am Samstag
den 23. August 2025, nach Miltenberg a. Main erinnert . Es sind noch Plätze frei.
Der Preis pro Person beträgt 38 € ( Busfahrt u. Stadtführung ) für
Mitglieder, Nichtmitglieder zahlen 40 €.
Anne Krüger-Zechlin
f.d. Vorstand
Freunde der Flora Herbornensis e.V.
0160/99369336

Information zu Veranstaltungen im August 2025

Auenlandschaften 
Wir gehen in die „Lempaue“ bei Kölschhausen. Dort schauen wir uns die
Pfeiffengraswiesen und den Borstgrasrasen an, ein vom Land Hessen ausgewiesenes
FFH Gebiet von 53,93 ha. Günter Schwab von der Landschaftspflegevereinigung Lahn-
Dill e.V. wird uns auch diesmal begleiten und erklären welche Bedeutung diese
Auenlandschaften für unsere Region haben. Hier ist es wie immer wichtig, dass keine
„Überweidung“ stattfindet. Eine intensive Landwirtschaft bedeutet meist den Tod der Artenvielfalt durch Überdüngung.
Wo:Treffpunkt Friedhofsparkplatz Kölschhausen
Wann: Samstag 02.08.202 um 14 Uhr
Fahrgemeinschaft:   Treffpunkt 13:30 Uhr auf dem Schießplatz

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Den Insekten auf der Spur

Immer wieder gerne machen wir mit unserem Insektenexperten Volkmar Nix eine Exkursion in die heimischen Wiesen. Diesmal geht es ins Naturschutzgebiet „Amdorfer Viehweide“. Jeder Teilnehmer wird mit einem „Fangglas“ ausgerüstet und geht auf Insektensuche in der Wiese. Die erbeuteten Insekten werden dann vom Experten bestimmt. Hier kann jeder mitmachen und versuchen in der Wiese einen Schmetterling, Käfer, Raupe, Fliege, Wanze oder Grashüpfer zu fangen. Wir freuen uns wenn Kinder mitkommen. 
Wo:                              Treffpunkt: Parkplatz rechts an der Hauptstr. nach Amdorf 
Wann:                                                 Samstag, 16.08.2025
                                    um 14 Uhr
Fahrgemeinschaft:      Treffpunkt: 13:45 Uhr auf dem Schießplatz

„Ich will einmal im Leben auf das Matterhorn“

Von Artur Schmidt

Schon seit geraumer Zeit trug sich der 60-jährige Herborner Peter Hartung mit dem Gedanken, einmal in seinem Leben auf dem Gipfel eines Viertausenders zu stehen. Das neunundfünfzigsten Lebensjahr hinter sich gelassen, begann er konkret sich mit dieser Herausforderung zu beschäftigen.

Seit einigen Jahren, nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung, achtete der Schreiner besonders auf seine Gesundheit. Hierzu gehört viel Bewegung in Form von Laufen, Wandern und Biken. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung und ein mäßiger Alkoholkonsum sind die Faktoren einer guten Fitness.

Einmal im Leben auf das Matterhorn

Mit diesen Grundlagen ausgestattet, ging er an die „Challenge Viertausender“ heran. Gewissenhaft recherchierte er den geeigneten Ort seines Vorhabens. Den so leger geäußerten Spruch zu seiner Ehefrau Sonja „ ich will einmal im Leben auf das Matterhorn“, war wohl nicht ganz ernst zu nehmen und eher als „Motivationsgedanke“ zu verstehen. Als Realist kam er zu dem Entschluss, sich im Matterhorngebiet einen Berg auszusuchen, der mehr als 4000 Meter hoch ist, um seinen Traum zu realisieren.

Der Berg der Begierde

Letztendlich entschied er sich für die Besteigung des Breithorns. Von erfahrenen Bergsteigern als leicht bezeichnet, stellt er für Anfänger eine besondere Herausforderung dar. Das Breithorn, welches in der Gebirgsgruppe der Walliser Alpen an der Grenze zwischen Schweiz und Italien liegt, ist ein Teil des Monte-Rosa-Massives, wobei der Westgipfel mit einer Höhe von 4164 m die höchste Erhebung ist.

Am 28. Juni traf er am Ausgangsort Zermatt (Schweiz) ein. Am nächsten Tag führte ihn sein Weg sofort zur „Matterhorn Touristik“ . Hier buchte er eine geführte Tour mit einem erfahrenen ortskundigen Bergführer. Nach einer etwas unruhigen Nacht, in der ihm Zweifel an der Durchführung seines Vorhabens aufkamen, traf sich die „Crew“, bestehend aus einem erfahrenen österreichischen Ehepaar und einem ebenso „bergerprobten Sachsen“ und dem heimischen Bergführer an der Matterhorn Glacier Zahnradbahn, zum Start der Bergbesteigung.

Ausgerüstet mit Pickel, Seil und Steigeisen bestieg die Gruppe die Seilbahnkabine.

Beim kurzen Kennenlernen während der Fahrt , kamen dem Herborner erneut Bedenken auf, ob sein Ehrgeiz für ein solche Unternehmen zu groß sei. Seine Tour- Kameraden erzählten von früheren erfolgreichen Bergbesteigungen. Der Herborner konnte als höchsten Punkt in seinem Leben lediglich den Feldberg (818 m) im Taunus dagegensetzen. Aber was soll es, er hatte sich für diesen Weg entschieden und wurde vom Bergführer als gut trainierte Person für das Vorhaben ermutigt, die Sache durchzuziehen.

Nach gut 45 Minuten hatten sie die höchst gelegene Bergbahnstation Europas auf 3821 m. ü.M. dem „Matterhorn Glacier Paradies“ erreicht. Nach einer Sicherheitseinweisung formierte sich die Gruppe, ausgerüstet mit Pickel und Steigeisen, zum Abmarsch über das vergletscherte Breithorn. Hier achtete der Bergführer besonders auf die Umgehung der zahlreichen, oftmals verdeckten, Gletscherspalten.

Bereits nach einigen Minuten begann der Kampf mit der extrem dünnen Luft auf über 3500 m ü.M.

Der Wechsel von seinem Wohnort Herborn ( auf ca. 250 m ü.M) in lediglich zwei Tagen auf über 3000 m ü.M, setzte seinem Körper erheblich zu. Schnell litt er unter extremen Atembeschwerden. Jeder Schritt wurde zur Qual. Hartung, der an vorletzter Stelle der angeseilten Gruppe ging, wurde zum Hemmschuh des Quintetts. Gruppen, die vor ihnen gingen, motivierten ihn und forderten zum stetigen Gehen auf . Besonders hart wurde es dann auf dem 35 prozentigen Anstieg zum Westgipfel des Breithornes. Dazwischen fielen Sprüche wie „der Berg wird dir nicht geschenkt, den musst du dir erkämpfen“ oder „wer stehen bleibt, der stirbt“. Wahre Worte, die der Hesse wohl verstand, dessen Ausführung jedoch von Meter zu Meter schwerer wurde. Seine Pulsuhr zeigte kurz vor dem Gipfelkreuz 169 Herzschläge.

Geschafft erreichte er nach rund zweieinhalb Stunden den Gipfel. Der Ausblick über 37 „Viertausender“ entschädigte ihn für die unterschätzten Anstrengungen. Natürlich wollte Peter Hartung die Einmaligkeit der Bergbesteigung mit Bild festhalten. Vergeblich suchte er nach seinem Handy. Die sofortige Suche war erfolglos. Ohne Handy ging es dann wieder ab ins wunderschöne Zermatt. Hier konnte er es orten. Mittlerweile hatte es ein italienischer Bergsteiger gefunden und auf einer Berghütte im angrenzenden Aostagebiet (Italien) abgegeben.

Ein unvergesslicher Ausblick

Erleichtert kam der Herborner dann spät in der Nacht in sein Hotelbett. Er blickte zufrieden auf einen außergewöhnlichen Tag in seinem Leben zurück. Nach wohlverdientem Schlaf holte er dann sein Handy am nächsten Tag in Italien ab. Erleichtert, es wieder zu besitzen und glücklich, über die erfolgreiche Bergtour, genoss er die restlichen Tage in der herrlichen Schweizer Alpenregion um Matterhorn, Eiger und Jungfrau.

Für den Herborner eine tolle Erfahrung, die er im Wiederholungsfall anders angehen würde.

„ Wenn ich eine solche Tour nochmals machen sollte, werde ich mich im Vorfeld einige Tage an die Höhe gewöhnen, damit mein Körper mehr rote Blutkörperchen bilden kann. Ich hatte die Höhe einfach unterschätzt. Der Kampf um Sauerstoff, hat das Erlebnis erschwerte. Die Eindrücke, die ich erleben und mitbringen durfte, sind jedoch bleibend und unbeschreiblich. Ich würde es wieder tun“ so Peter Hartung, der seine nächste Tour schon plant.

Fotos: privat

Schutzmantelkapelle „Maria auf dem Buchholz“ in Winkels

Am Abend ihres Goldenen Hochzeitstages entschlossen sich die Eheleute Christel und Wilhelm Ferdinand Schüßler aus Dankbarkeit für ein erfülltes und glückliches Leben der Gottesmutter Maria eine Kapelle zu bauen. Wilhelm Ferdinand Schüßler wurde am 23. August 1928 in Mengerskirchen-Winkels geboren.

Dazu gründeten sie am 12. Dezember 2007 die Stiftung „Schutzmantelkapelle Maria auf dem Buchholz.“ Der Zweck der Stiftung war zunächst die Errichtung einer Kapelle in Mengerskirchen-Winkels. Nach nur viermonatiger Bauzeit wurde die Kapelle am 7. September 2009 feierlich der Öffentlichkeit übergeben.

Unter der Leitidee der Einheit von Form und Funktion einstand ein einmaliges Bauwerk. Sieben gewölbte, im Grundriss spiralförmig angeordnete Betonschalen, bilden als kegelförmiger Mantel die äußere Hülle der Kapelle. Gehalten wird der Mantel durch eine goldene Krone. Darauf stehend leuchtet ein weißes Kreuz als weithin sichtbares Zeichen des Glaubens.

Im Überschneidungsbereich der Betonschale ergeben sich aufgrund der Geometrie ebenso sieben raumhohe Öffnungen. Als sogenannte Faltenfenster schließen sie mit kunstvoll gestalteten Gläsern den Mantel. Die Primärfarbe des Glases ist blau, die Farbe der Gottesmutter Maria. Die Zahl sieben ist eine mystische Zahl, der man sowohl in den Mythen der Antike als auch in der Bibel begegnet.

Die Schutzmantelkapelle versteht sich als Ort der inneren Einkehr, des Gebetes und des Friedens. Mit Vollendung des Bauwerks fördert die Stiftung die Marienverehrung und das kirchliche Leben der in der Region. (Inschrift auf einer Tafel am Fuße der Kapelle). Fotos: Gerdau  

Wer war Wilhelm Ferdinand (Willi) Schüßler?

Willi Schüßler war ein beeindruckender Bauunternehmer und Ingenieur mit tiefen Wurzeln in Winkels im Westerwald. Geboren am 23. August 1928, begann er seine Karriere mit einer Maurerlehre in Düsseldorf und studierte später Bauingenieurwesen an der RWTH Aachen. 1958 gründete er sein eigenes Ingenieurbüro „Schüßler-Plan“ – zunächst am Küchentisch seines Wohnhauses in Düsseldorf.

  • Er plante bedeutende Infrastrukturprojekte wie die U-Bahn-Unterfahrung am Düsseldorfer Hauptbahnhof und die City-Trasse Offenbach.
  • Sein Unternehmen wuchs zu einer bundesweit tätigen Ingenieurgesellschaft mit mehreren Standorten.
  • Er war bekannt für seine unerschütterliche Zuversicht, seinen Charme und seine Fähigkeit, Menschen zu begeistern.
  • Seine Liebe zu Winkels zeigte sich besonders in der Errichtung der Schutzmantelkapelle „Maria auf dem Buchholz“, die er 2008 stiftete.
  • Die Kapelle wurde nach einem Brand 2016 liebevoll restauriert und mit einer neuen Marienstatue ausgestattet.
  • Für Schüßler war die Herkunft aus dem Westerwald eine Art Gütesiegel – Bewerber aus der Region hatten bei ihm beste Chancen.
  • Er war Vater von vier Kindern und pflegte enge familiäre Bindungen.
  • Die Nachfolge im Unternehmen regelte er frühzeitig und übergab Verantwortung an die nächste Generation.
  • Der leidenschaftlicher Bauingenieur, der 1958 in Düsseldorf das Ingenieurbüro Schüßler-Plan gründete, starb 2016.
  • Bekannt für seine uneitle, unbeirrbare Art und seinen Optimismus – ein klassischer Patriarch mit Charisma
  • Sein Unternehmen entwickelte sich vom Ein-Mann-Büro zu einer international tätigen Ingenieurgruppe mit über 1.200 Mitarbeitenden

Die Wirklichkeit in Afghanistan aus der Sicht eines unabhängigen Bloggers

Warum und auf wessen Veranlassung dieser Bericht in Deutschland zensiert wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Ich denke er zeichnet ein ziemlich klares Bild vom Leben in dem geschundenen Land unter dem Regime der Taliban. Der Blogger scheint mir kein Nazi oder Querdenker zu sein, sondern ein Mann der mit ziemlich viel Mut und Entschlossenheit den Dingen auf den Grund geht.

Ich bin dankbar, dass es Menschen wie ihn gibt, der aus eigenem Erleben ohne Bevormundung über Länder und Völker berichtet, auch wenn dies dem einen oder anderen nicht in die Weltvorstellung passt.

Wer sich diesen sehr aufschlussreichen Streifen anschauen will, muss den Link in die Kopfleiste kopieren. Viel Spaß beim anschauen und dem Ersteller herzlichen Dank für seine erfrischend ehrliche Berichterstattung. Auch weiterhin viel Glück und Gesundheit.

https://fb.watch/AVG2lepWly/

Polizei warnt vor betrügerischen „Haustürgeschäften“ 

Aktualisiert am 03.07.2025, 20:08 Uhr

Sie klingeln an der Haustür, machen vermeintlich günstige Angebote – und verschwinden mit Bargeld nach bestenfalls halbfertiger Arbeit. Nach Vorfällen in Hessen warnt die Polizei vor der Abzocke.

Die Polizei in Hessen warnt vor betrügerischen Handwerkern. Derzeit sind vor allem falsche Dachdecker unterwegs, wie die Polizeipräsidien berichten. Sie klingen an Haustüren, machen kostenlose oder vermeintlich günstige Angebote – und zocken dann ihre Opfer ab. In manchen Fällen ist der Schaden danach größer als zuvor.

Polizei rät: Dienstleistung erst am Ende bezahlen

Betroffen sind auffällig oft ältere Menschen. „Da wird versucht, eine gewisse Gutgläubigkeit auszunutzen“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen der Deutschen Presse-Agentur. Auch eine Handwerkskammer warnt vor Haustürgeschäften – und gibt Tipps, wie man sich schützt.

Ein Fall aus Kassel:

  • Südlich von Kassel klingeln im Juni „Handwerker“ an der Haustür eines hochbetagten Ehepaars. Die „Firma“ bietet an, die Arbeiten am Dach des Einfamilienhauses fortzuführen, die die Senioren selbst begonnen hatten. „Das Ehepaar nahm das Angebot erleichtert an und vereinbarte mündlich einen Preis im niedrigen fünfstelligen Bereich“, berichtet die Kripo Kassel.
  • Einige Tage arbeiten die Männer tatsächlich auf dem Dach, doch dann fordert der mutmaßliche Chef der Firma immer höhere Beträge. Das Ehepaar übergibt nach und nach insgesamt knapp 100.000 Euro in bar. Nach einer Mittagspause kamen die Arbeiter nicht mehr wieder – das Dach ist nach wie vor nicht fertig. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des Leistungsbetrugs.

„Seriöse Handwerker stellen ihre Arbeiten in Rechnung und lassen sich die Dienstleistung nach Beendigung per Überweisung bezahlen.“

Polizeipräsidium Nordhessen

Das Polizeipräsidium Nordhessen rät: „Grundsätzlich sind Verträge an der Haustür nicht verboten. Gesundes Misstrauen ist bei derartigen Angeboten angebracht. Zudem sollte man keine Barzahlungen im Voraus tätigen und sich nicht unter Druck setzen lassen. Seriöse Handwerker stellen ihre Arbeiten in Rechnung und lassen sich die Dienstleistung nach Beendigung per Überweisung bezahlen.“

Zu schlecht, zu teuer – oder gleich verschwunden

Falsche Handwerker sind keine Seltenheit. Allein das Polizeipräsidium Westhessen verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 acht ähnlich gelagerte Fälle. Neben Arbeiten am Hausdach wurde beispielsweise auch angeboten, ein Garagendach neu zu decken oder die Dachrinnen zu säubern.

„Haustürgeschäfte bergen häufig diverse Risiken“, warnt daher die Polizei in Wiesbaden: „Vermeintliche Schnäppchen locken potenzielle Kundinnen und Kunden, die jedoch im Nachgang feststellen müssen, dass die versprochene Arbeit nicht sachgemäß oder gar nicht geleistet wurde und wenn zu einem sehr viel höheren Preis als vereinbart.“

Auf keinen Fall sollte man vorab zahlen, wie es eine 83-Jährige in Mainz-Kostheim Anfang des Jahres getan hatte, nachdem sie an der Haustür eine Dachreparatur in Auftrag gegeben hatte. „Die Täter verschwanden, ohne eine Leistung erbracht zu haben“, bilanziert der Polizeibericht.

Gruppe in Frankfurt festgenommen

In Frankfurt konnte im Mai eine dieser Gruppen festgenommen werden. Ein 70-Jähriger war gerade mit Arbeiten in seiner Hofeinfahrt in Schwanheim beschäftigt, als Männer in einem Auto anhielten und ihn auf seine kaputten Dachrinnen ansprachen. „Gegen einen vorher vereinbarten Festpreis boten diese dem Mann an, die Dachrinnen zu erneuern“, berichten die Polizisten.

Der 70-Jährige stimmte zu. Nach erledigter Arbeit verlangten die Betrüger aber ein Vielfaches des vereinbarten Preises. Daraufhin machte der Mann alles richtig: Er zog eine Vertrauensperson und die Polizei hinzu. Die Ordnungshüter nahmen die Trickbetrüger fest.

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Auch Diebe geben sich als Handwerker aus

Eine andere Masche, die häufig funktioniert: Diebe geben sich als Handwerker aus, verschaffen sich so Zugang zur Wohnung und lassen Wertgegenstände mitgehen. In den Polizeiberichten finden sich massenweise solche Fälle.

Zwei Beispiele aus Südhessen aus dem Juni:

  • In Darmstadt macht ein Paar an der Haustür einer Seniorin weiß, es gebe einen Wasserschaden und sie seien Angestellte einer Klempnerfirma. Im Haus lenkt einer der beiden das Opfer ab, der andere sucht nach Bargeld und steckte es ein.
  • In Gustavsburg geben sich zwei Männer als Telekom-Mitarbeiter aus, die Leitungen abmessen müssen. Die betagte Bewohnerin lässt die beiden in die Wohnung, die Trickdiebe entwendeten Schmuck.

Das Polizeipräsidium Südhessen rät: „Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung. Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben. Bitten Sie gegebenenfalls darum, vor der Wohnungstür zu warten, bis Sie sich mit einer Vertrauensperson beraten haben.“

Kontaktloses Bezahlen

Hinter neuer Funktion von PayPal könnte eine Schuldenfalle lauern

Ein weiterer Fall aus Künzell zeigt, wie dreist die Betrüger vorgehen:

  • In Künzell wurde ein älteres Ehepaar gleich doppelt geschädigt. „Durch ein Zeitungsinserat wurde das Paar auf die Handwerker aufmerksam und vereinbarte diverse Leistungen zur Instandsetzung des Gartens“, berichtet das Polizeipräsidium Osthessen.
  • Das Paar zahlte vorab einen mittleren vierstelligen Betrag, der Mann fing tatsächlich zu arbeiten an, brach seine Tätigkeit dann jedoch unvollendet ab. Der nette Helfer hatte zuvor noch angeboten, einen Goldring zu reparieren – und machte sich damit aus dem Staub.

Handwerkskammer: So schützen Sie sich

Laut Handwerkskammer Rhein-Main sind Haustürgeschäfte zwar nicht illegal – Hauptgeschäftsführer Christof Riess würde dennoch entschieden davon abraten: „In unserer Kammer sind 33.000 Handwerksbetriebe, von denen fährt keiner durch die Straßen und klingelt an Türen.“

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Wer einen Handwerker sucht, sollte erstens im Idealfall mehrere Angebote einholen, zweitens einen Kostenvoranschlag verlangen und drittens niemals vorab und bar bezahlen. „Seriöse Betriebe schreiben eine Rechnung.“ Wer für kleinere Arbeiten trotzdem ein Haustürgeschäft in Betracht zieht, sollte sich die Handwerks- oder Reisegewerbekarte zeigen lassen.

Leichtes Spiel wegen Fachkräftemangels?

Viele Kunden machen die Erfahrung, dass man nur schwer eine Firma findet oder sehr lange warten muss. Kann es sein, dass betrügerische Handwerker es deshalb leichter haben, Kunden zu finden? Riess glaubt das nicht: „Dieses Phänomen gibt es schon seit Jahrzehnten.“ Seiner Erfahrung nach treten die Fälle in Wellen auf, „weil die Trupps von Region zu Region ziehen“.

Dafür sprechen auch Daten der Polizei. So waren etwa im Mai im Rheingau-Taunus-Kreis falsche Handwerker unterwegs, die verschiedenen Menschen eine kostenlose Dachrinnen-Reinigung anboten. „Bei kostenfreien Dienstleistungen könnte die Absicht hinter den Arbeiten auch das Ausbaldowern des Grundstücks sein“, warnt das Polizeipräsidium Westhessen. (dpa/bearbeitet von sbi)

Waldschwimmbad Sinn auf einem der vorderen Plätze

Große Freude bei den Mitgliedern des Fördervereins Waldschwimmbad Sinn. Von 78 Bewerbern um den Demografie-Preis 2025 des Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein gehören sie mit weiteren fünf Eingereichten zu den sechs Vorentscheidungskandidaten.

Ein toller Tag für das Sinner Waldschwimmbad. Von links: Joachim Baudisch (Pressesprecher), Bürgermeister Michael Krenos, Uwe Sauer, Ann-Katrin Sauer und Staatssekretär Benedikt Kuhn.

Heute Morgen empfingen die Aktiven unter der Führung ihrer Vorsitzenden Ann-Katrin Sauer den Leiter der Hessischen Staatskanzlei Staatsekretär Benedikt Kuhn (CDU). Der Nachfolger von dem auch in Herborn bestens bekannten Axel Wintermeyer, ist einer der wichtigsten Mitarbeiter des Ministerpräsidenten.

In Begleitung von Simone Schüfer, der Ansprechpartnerin in Sachen Demografie-Preis, wollte der 38-Jährige sich ein persönliches Bild von den Preisträgern und ihrer herausragenden ehrenamtlichen Arbeit machen. Das Sinner Waldschwimmbad wird mittels Solarthermie geheizt und von jährlich 20 000 Menschen besucht. Die 800 Fördervereinsmitglieder sorgen mit ihrem Mitgliedsbeitrag von 20 Euro jährlich für das nötige Kleingeld zum Erhalt des Baden mir riesiger Liegewiese, des traumhaften Generationenparks, sowie der Schwimmbad-Gastronomie. Ohne Fördergelder auch von der Gemeinde Sinn und den gewaltigen kontinuierlichen und ehrenamtlichen Arbeitseinsatz von Frauen und Männern wäre das Projekt Waldschwimmbad kaum zu schultern.

In der Saison ist die Badelandschaft täglich geöffnet und der Eintritt von 3,50 Euro (Kinder 2,50 Euro) müsste eigentlich Scharen von Badegäste in die von rund 40 Aktiven Fördervereinsmitglieder aufs Feinste ausgestatte Anlage ziehen. Dem sei leider nicht so, berichtete Ann-Katrin, die im „Zivilleben“ niedergelassene Rechtsanwältin ist, dem Gast aus Wiesbaden. Das hänge vermutlich mit dem geänderten Freizeitverhalten besonders junger Menschen zusammen, stellte sie mit Bedauern fest.

Die Vorsitzende des Förderverein Waldschwimmbad Sinn, Ann-Katrin Sauer, erklärt dem Gast aus Wiesbaden alles.

Simone Schüfer sagte, dass der Demografie-Preis, der nun bereits zum 16. Mal ausgelobt wurde, Projekte im Fokus habe, die sich dem demografischen Wandel schwerpunktmäßig im ländlichen Raum stellen. Hessen sei sehr ideenreich und das könne man schon an der hohen Zahl der eingegangenen Bewerbungen erkennen. Die Jury, die sehr kreativ zusammengesetzt sei, mache sich ihre Arbeit überhaupt nicht leicht und so entstünden bei der Auswahl nicht selten wahre Kämpfe, fügte sie hinzu. Von 78 eingegangenen Projektvorschläge sechs auszuwählen ginge nur mit harten Diskussionen und das mache es auch so spannend.

Alle sechs Ausgewählten, darunter auch das Waldschwimmbad Sinn, sind Preisträger des dritten Preises und können schon bald ihr Projekt in Wiesbaden präsentieren. Danach entscheidet ebenfalls eine Jury über die Reihenfolge. Die Preisverleihung erfolgt am 27. August 2025. Bis zur eigentlichen Verleihung durch Staatssekretär Kuhn bleiben die Namen der Gewinner absolut geheim. Es werden einen ersten, zwei zweite und drei dritte Plätze geben. Die Gewinner können sich richtig freuen. Immerhin ist der dritte Preis mit 2 000 Euro, der zweite mit 5 000 und der erste Preis mit 8 000 Euro ausgezeichnet. Das schöne Sommerwetter hatten die Leute aus der Staatskanzlei mitgebracht und so konnte sich Benedikt Kuhn die gesamte Anlage sehr intensiv in Augenschein nehmen.

Ja, er sähe viele Projekte der unterschiedlichsten Art bestätigte der Staatsekretär und so habe er Gelegenheit sich immer ein jeweiliges Urteil zu bilden. „Das Waldschwimmbad Sinn ist ein tolles Projekt. Man sieht hier besonders was gelingen kann, wenn Menschen zusammenrücken, um die Lebensqualität in ihrer Region zu halten, weiter zu entwickeln und ein tolles Angebot zu schaffen. Genau darum geht es auch bei dem Demografie-Preis. Man will seitens des Landes Hessen schauen wie mal solche Leistungen unterstützen kann. Ich bin sehr dankbar, dass ich das heute kennenlernen darf.“  

Die Schwimmbadbetreiber sind sehr froh, dass Eltern mit ihren Kindern sowie viele Seniorinnen und Senioren das günstige Angebot nutzen und ihren Körpern etwas Gutes tun. Zu diesen Stammgästen gehört auch Regina Panz. Sie geht jeden Tag, wenn das Wetter entsprechend ist schwimmen. Gerade sonnt sie sich auf der Liegewiese und wenn man ihre Bräune anschaut, sicher nicht zum ersten Mal. Da sie seit zwei Jahren nicht mehr berufstätig ist, nutzt sie das Angebot so oft wie es geht. Bereits seit ihrer Kinderzeit und später mit ihren Kindern und Enkelkindern ist sie Gast im Sinner Waldbad. „Das Sinner Schwimmbad ist schon immer mein Bad. Ich genieße besonders die Ruhe und die tolle Aussicht von der Terrasse. Für mich ist das alles wie Urlaub.“

Regina Panz liebt „ihr“ Schwimmbad

Der Staatssekretär zeigte sich vollkommen überzeugt. Der Senior der Aktiven und Vereinsgründer Uwe Sauer registrierte es mit Befriedigung. Sein Lebenswerk fand wieder einmal die Anerkennung die ihm zusteht.

Demografie-Preis
Die Demografie, Demografie (altgriechisch δῆμος démos „Volk“ und -graphie) oder Bevölkerungswissenschaft ist eine Wissenschaft, die sich statistisch und theoretisch mit der Entwicklung von Bevölkerungen und ihren Strukturen befasst. Sie untersucht die alters- und zahlenmäßige Gliederung, die geografische Verteilung sowie die umwelt­bedingten und sozialen Faktoren, die für Veränderungen verantwortlich sind. Die Erforschung der Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten in Zustand und Entwicklung der Bevölkerung wird vor allem mit Hilfe der Statistik erfasst und gemessen, wofür Beschreibungs- und Erklärungsmodelle entwickelt werden (siehe auch Amtliche Statistik). Die Demographie besteht aus vier großen Fachgebieten, die sich vor allem mit folgenden Theorien befassen: Theorien der Fertilität zur Geburtenzahl, Theorien der Migration zur Aus- und Einwanderung, Theorien der Mortalität zur Sterblichkeitsrate und Theorien zur Struktur des Bevölkerungsbestandes.

Quelle: Wikipedia

Weiter Informationen Waldschwimmbad mobil: 0163 6279441. Homepage: www.staatskanzlei.hessen.de

sig/Fotos: Gerdau

Am Deutschen Wesen…

Er ist nie so ganz verschwunden und jetzt wieder in voller Größe da. Der Deutsche Größenwahn. Er hat das Kaiserreich platt gemacht und das sogenannte III. Reich sowieso. Wilhelm der II. griff den Satz: „Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen“ auf und machte ihn salonfähig. Er rüstete auf und machte das Deutsche Heer sowie die Marine kriegstüchtig. Die Welt sollte sehen zu was die Deutschen in der Lage waren. Der gewonnene Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 bestärkte ihn in der Annahme, dass dem Deutsche Volk die Führungsrolle in der Welt zustünde. Die Entente-Mächte Frankreich, Großbritannien und Russland beobachteten das Treiben mit sehr viel Misstrauen und die uneingeschränkte Aufrüstung der Deutschen Kriegsmarine ließ sie Böses erahnen. Das Schlimme daran: Wilhelm II. von Geburt an behindert, versuchte sein vermeintliches Manko mit Säbelrasseln und strammen Auftreten wettzumachen.

Mit Pauken und Trompeten

Das Volk war begeistert und noch bis 1914 ging es den Bürgern gut. Als das österreichische Thronfolgerpaar in Sarajewo ermordet wurde, kam es zu einer Kettenreaktion und Deutschland zog mit Pauken und Trompeten in den Krieg. Die Menschen in Deutschland waren davon mit Masse überzeugt, dass Deutschland seine Bündnistreue gegenüber Österreich-Ungarn unter Beweis stellen müsste. Die Kriegserklärung gegenüber Russland erfolgte am 1. August 1914 und 4 Tage später an Frankreich. Obwohl das deutsche Kaiserreich eigentlich nur mittelbar an den Geschehnissen beteiligt war, gelang es den Herrschenden das Volk davon zu überzeugen, dass der Krieg notwendig und eine Ehre sei.

Vier Jahre und 20 Millionen Kriegstote später lag die Armee und mit ihr ganz Deutschland am Boden. Die gesamte Welt war mit 25 Ländern am I. Weltkrieg beteiligt und rund 1,4 Milliarden Menschen waren nicht am Deutschen Wesen genesen.

Am 30. Januar 1933 trat der nächste Größenwahnsinnige auf den Plan, baute die zerschlagene Militärmacht wieder auf und machte sie kriegstüchtig. Neben Massenmorden am jüdischen Volk kamen auch tausende Volksgenossen in Konzentrationslagern um, weil sie sich nicht gleichschalten ließen. Parteien wurden verboten oder mundtot gemacht. Der Großteil des Volkes zeigte sich begeistert, die „Schmach“ der Niederlage von 1918 wieder gut zu machen. Aus den schrecklichen Kriegsjahren hatte nicht nur die Führung nichts gelernt. 1939 griff Hitler Frankreich an und war kurz davor auch die englische Armee vernichtend zu schlagen. Dann war Russland dran, obwohl Hitler erst kurz vorher mit Stalin einen Nichtangriffspakt besiegelt hatte.

Gewinner war der Tod

Anfangs lief alles wie geschmiert und erst der russische Winter setzte dem Ganzen ein Stoppsignal. Der Winter 1942/43 stoppte schließlich den Größenwahn in Stalingrad und die 6. Armee unter Generalfeldmarstall Paulus wurde vernichtet. Die Schlacht war nicht nur verloren, sondern setzte auch psychologisch einen Wendepunkt. Von einstmals über 500 000 tausend in Stalingrad eingesetzten Wehrmachtssoldaten kamen Jahre später kaum mehr als 10 000 nach Hause. Als der Weltkrieg 1945 für Deutschland verloren war, hatte Deutschland 8 Millionen Tote zu beklagen. Russland verzeichnete mit 10 Millionen Soldaten und 24 Millionen zivilen Toten die höchste Kriegsopferzahl.

Und wieder war die Welt am Deutschen Wesen nicht genesen. Als sich Nachkriegsdeutschland mit amerikanischer Hilfe so langsam erholte, schielten nicht wenige wieder nach Waffen. Sie hatten wieder nichts gelernt und obwohl der erste Deutsche Nachkriegs-Bundeskanzler Konrad Adenauer betonte, „dass jedem Bürger die Hand abfallen sollte, wenn er wieder ein Gewehr in die Hand nähme“, wurde Deutschland wieder wehrfähig gemacht.

Der Kalte Krieg der Blöcke Sowjetunion gegen die westliche Nato, entbrannte schon bald mit voller Wucht. Der Unterschied zum I. und II. Weltkrieg: Es waren mittlerweile nukleare Massenvernichtungswaffen im Spiel. Deren Vernichtungskraft hatten die USA in Japan unter Beweis gestellt und die mittlerweile große Menge an Bomben und Rakete auf beiden Seiten bildeten ein weitgehend abstraktes Patt.

Der Größenwahn kam wieder zum Vorschein

Deutschland war zwar der Juniorpartner im Nato-System und der Deutsche Größenwahn noch nicht erkennbar. Das änderte sich schlagartig mit dem russischen Überfall auf ihr einstiges Partnerland Ukraine. Verbal hatte Deutschland dazu viel zu sagen. Die Kriegstüchtigkeit war dem Land in den vergangenen Jahrzehnten jedoch abhandengekommen. Die neue Regierung von Rot und Grün, deren Angehörige über viele Jahre die Friedensbewegung anführten, hatten ihre Meinung von Frieden auf Krieg gewechselt. Der Größenwahn kam wieder um die Ecke und der übermächtige Wunsch am Deutschen Wesen die Welt genesen zu lassen, wird wieder aktueller denn je. Die Deutsche Rüstungsindustrie vernahm es mit Freude und begann Panzer und Kanonen zu bauen. Den Menschen im Lande macht man klar, dass Russland nicht in der Ukraine Halt machen wird und Deutschland spätestens 2028 mit einem Überfall zu rechnen habe.

Die Gefahr, dass in einem künftigen Krieg mit Atomwaffen gefochten werde, ist für die Kriegsbefürworter kein Thema und wird mit Vehemenz in Abrede gestellt. Doch die im vergangenen Jahr (2024) geänderte russische Militärdoktrin hat offensichtlich noch niemand so richtig auf dem Schirm.   

Russische Militärdoktrin
Russland passt seine Doktrin zum Einsatz von Nuklearwaffen nach Worten von Kremlchef Wladimir Putin der gespannten internationalen Lage an. Moskaus Liste militärischer Bedrohungen, gegen die Atomwaffen zur Abschreckung verwendet werden könnten, sei erweitert worden, sagt Putin bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats im Kreml. Mit der neuen Version der Doktrin erhöht sich insbesondere für westliche Atommächte die Gefahr, Ziel eines russischen Gegenschlags zu werden, sollten sie Kiew bei einer Aggression gegen Russland unterstützen. „Es wird vorgeschlagen, dass eine Aggression gegen Russland durch einen nicht-nuklearen Staat, aber mit der Beteiligung oder Unterstützung eines nuklearen Staates, als gemeinsamer Angriff gegen die Russische Föderation betrachtet wird“, ergänzt Putin. Russland behalte sich das Recht vor, Atomwaffen einzusetzen, wenn es oder sein Verbündeter Belarus angegriffen würden – auch mit konventionellen Waffen, sagt Putin.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Angesichts dieser Aussage müsste sich doch die Überlegung Bahn verschaffen, dass man es doch besser mit professioneller Diplomatie versuchen sollte. CO2-Reduzierung und Kampf gegen den Klimawandel oder nachhaltige Energieerzeugung könnte im Kriegsfall zu einer Farce werden. Ein Atomkrieg, auch wenn er auf kleinster Flamme geführt würde, setzt allem ein Ende. Wenn Diplomaten miteinander reden oder es zumindest versuchen, könnte am Deutschen Wesen vielleicht die Welt doch genesen. sig/Foto: Gerdau

Kein Ausgang aber viel Drill

Erinnerung an eine prägende Zeit.

Derzeitige Überlegungen die allgemeine Wehrpflicht wieder aufleben zu lassen, haben mich animiert einen nicht ganz unbedeutenden Lebensabschnitt, Bundeswehr, Revue passieren zu lassen. Ob die Einführung einer irgendwie neu gearteten Pflicht sich zum Kriegsdienst ausbilden zu lassen Sinn oder Unsinn ist, mögen andere Entscheiden. Fakt ist, dass diese Zwangsmaßnahme mit dem Risiko irgendwann sein Leben zu riskieren, ein gravierender Einschnitt in das Leben eines jeden Bürgers ob männlich oder weiblich bedeutet. Der heutige Wehrdienst wird mit Sicherheit anders als früher gehandhabt werden. Das Ziel ist jedoch das Gleiche. Menschen werden ausgebildet, um sich am Ende möglicherweise für Volk und Vaterland zu opfern.

Ich war jung und mein Interesse an der großen Politik hielt sich in Grenzen und als ich den Einberufungsbefehl in Händen hielt, nahm ich ihn eigentlich gar nicht so ernst. Erst nach der „voll tauglich“ Musterung, wusste ich, dass jetzt etwas völlig Neues auf mich zukam. Für meinen Vater Jahrgang 1908 war das alles selbstverständlich. Er hatte den Weltkrieg II überlebt und sprach jedoch so gut wie nie darüber. Für ihn, den überzeugten CDU-Mann, war der potentielle Gegner klar definiert. Meine Erziehung in dem erzkonservativen Elternhaus basierte auf Gehorsam und Pflichterfüllung. Als ich am 1. April 1967 „einrückte“ tat ich das wohl aus diesen genannten Gründen.

Schlank wie eine Tanne und noch im Besitz der zivilen Haarpracht

Die Marburger Tannenbergkaserne war für lange Zeit mein zweites Zuhause

18 Monate sind für einen jungen Mann eine lange Zeit. Genau 548 Tage hatte ich als „Koffer“ vor mir- so wurden damals die Neuen von ihren bereits länger dienenden Kameraden etwas abfällig bezeichnet. Aus dem Schilderhäuschen der Marburger Tannenbergkaserne trat ein Wachsoldat, der meinen Einberufungsbefehl genaustens unter die Lupe nahm. Er erschien mir wie ein Mensch aus einer anderen Welt. Stahlhelm, Dienstanzug mit Knobelbecher und ein blitzsauberes Gewehr. Ich bekam eine vage Vorstellung von dem, was mich erwartete.

 „Die Ausbildungskompanie 15/III liegt ganz am Ende Zauns“, erfuhr ich. Das schon fast historische Gebäude, in dem schon ganze Generationen von Soldaten ihrem Vaterland dienten, hatte natürlich auch ein Geschäftszimmer in dem zwei „Tagebären“ mit einem Balken auf dem Oberarm die Einstellungsprozedur erledigten. Die gleichaltrigen Zivilisten um mich herum hatten das gleiche Schicksal vor sich und schauten teils bedrückt oder zumindest verunsichert aus der Wäsche.

Ein offensichtlich befehlsgewohnter Soldat trieb den neuen Haufen Mensch anschließend vor dem Kasernenblock zusammen und bemühte sich eine gewisse Ordnung herzustellen. Antreten nannte er das und so traten wir an und harrten der Dinge. Die entwickelten sich schnell und es erschien ein weiterer Soldat mit einem Schiffchen auf dem Kopf und einer goldgelben Schnur an der Schulter. Das sei der Kompaniefeldwebel, der hinter vorgehaltener Hand auch als „Spieß“ bezeichnet wurde.

Was er uns erzählte war so viel Unbekanntes, dass die meisten von uns höchstens die Hälfte verstanden. Das wichtigste für uns war, dass wir am kommenden Wochenende keinen Ausgang hätten und bereits am nächsten Tag eingekleidet werden sollten. Wumms, das saß und die Gesichter der Neulinge wurden noch ein wenig länger.

Es war die Hochzeit des „Kalten Krieges“, der 68er und der Studentenunruhen. Von Bader /Meinhof bis zu den sowjetaffinen Sozialdemokraten. „Macht kaputt was euch kaputtmacht“, skandierten linke Gruppierungen und mittendrin als Steinewerfer ein späterer Bundes-Minister. Soldaten durften mit richterlichem Segen als Mörder bezeichnet werden und die neuen Rekruten wurden gleich zu Anfang gewarnt, sich nicht in Marburg als Soldat erkennen zu geben. Das war nicht ganz einfach, da da man uns mit unserem kurzen Haarschnitt ja zuordnen konnte. Ein paar Unbelehrbare erfuhren am eigenen Leib, dass sie als Menschen, die den Wehrdienst nicht verweigerten, von der Gesellschaft als der letzte Dreck eingestuft wurden. Zumindest empfanden wir das so.

Diese „wahren Demokraten“ kämpften gegen Aufrüstung und erst recht gegen die Nachrüstung. Blockierten Kasernentore- darunter auch das Unsrige- sowie die sofortige Abschaffung der Bundeswehr. Wir armen Tröpfe- die meisten von uns glaubten dem Ruf des Vaterlandes folgen zu müssen- wurden gleichzeitig kriegstüchtig gemacht. Ein guter Freund und überzeugter Soldat sagte mir angesichts der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung in unserem Land viel später einmal: „Warum haben wir damals daran geglaubt den Frieden verteidigen zu müssen und sind nicht mit auf die Straße gegangen.“

Schliff und Drill von morgens bis abends

Viele von uns jungen Männern waren zum Teil aus dem Berufsleben oder Ausbildungsverhältnissen gerissen worden, um nun passend zurechtgeschliffen zu werden. Schon bald nach der Einberufung hatten nicht wenige der „Tagebären“ die Schnauze voll und erlebten nicht selten, wie gut es ihren alten Freunden in den unterschiedlichsten Zivildienststellen erging. Noch besser ging es denen, die aus den verschiedensten Gründen erst gar nicht eingezogen wurden. Der damalige „Freiheitssender 904“, der aus der damaligen DDR in den Westen ausgestrahlt wurde, verunsicherte uns, weil von dort ständig Meldungen verbreitet wurden, die uns betrafen.  

An die Einkleidung in der Marburger Jägerkaserne habe ich noch sehr schlechte Erinnerungen. In unseren schlotterigen Sportanzügen, die noch nicht einmal den letzten Avantgardisten begeistert hätten, wurden wir zum Gespött der gesamten Marburger Innenstadt. Mit eingezogenen Köpfen beeilten wir uns die 5 Tonner Pritschen zu erreichen, um schnell wieder der Öffentlichkeit entfliehen zu können. An den jungen Frauen in ihren ultrakurzen Miniröckchen konnten wir uns in den ersten Wochen nicht erfreuen. Es gab keinen Ausgang und um 22 Uhr musste alles in den Betten liegen. Das wurde vom Unteroffizier vom Dienst (UvD) kontrolliert. Einer aus der Acht-Mann-Stube musste für die Meldung in vollem Ornat aufbleiben. Der dienstliche Spruch, lautstark vorgetragen: „Stube 208 mit acht Mann belegt, sieben Mann in den Betten“, sorgte dafür, dass alle etwas davon mitbekamen. Auf den Stühlen lagen die Alarmpäckchen und wehe da war Unordnung drin.

Die gesamte Gruppe musste nach dem Leistungsmarsch geschlossen in die Kaserne zurückkehren. Wenn nur einer fehlte, wurde der Marsch am Wochenende wiederholt.

Glücklich waren die, die sich ein unterstes Bett gesichert hatten. Die im dritten Stock mussten ganz schön klettern lernen und der menschliche Duft war dort oben dafür umso intensiver. Um 5.30 Uhr ein Mordsgebrüll auf dem Flur: “Kompanie aufstehen“. Die Mutter daheim war da großzügiger. Hier wurde die sofortige Ausführung des Befehls überprüft und auch ob jeder mit freiem Oberkörper im Waschraum verschwand. Nur wenig später wieder ein Gebrüll „Raustreten im Sportanzug“. Die Kompanie versammelte äh… trat an zum gemeinsamen Waldlauf an. Zurück im Kasernenblock umziehen in den Arbeitsanzug, darüber die sogenannte Affenjacke (eine von den Gebirgsjägern ausgemusterte Jacke die nur bis zur Taille ging) und ab zum Frühstück. Wer ganz hinten in der Schlange stand, bekam höchsten noch den vagen Duft von Kaffee mit…. die viertel Stunde war um.

Kameradschaft auf Befehl

Wir waren jetzt Kameraden und der Drill oder „Dummfick“ wie wir es nannten schweißte erstaunlich zusammen. Ob bei der Formalausbildung im Dienstanzug mit Helm oder bei Auseinandernehmen und Zusammensetzung unserer Braut, dem G3. Immer musste alles schnell und fehlerfrei passieren und auch wenn damals schon Kollektivstrafen verboten waren, hatten alle darunter zu leiden, wenn einer Misst gemacht hatte. „Gewehr des Soldaten G. entladen, Patronenlager frei, Gewehr gesichert“, ein Satz, bestimmt fünfzigmal gehört und gesprochen, bleibt im Kopf. Wer bei Stabsunteroffizier A. im Zug war, konnte einem leidtun. Mit fast geiler Freude „bestrafte er die kleinen Sünden egal wo und wann auf der Stelle. Wir nannten ihn Nato-Zwerg und wenn er das gehört hätte, wäre er bestimmt nicht erfreut gewesen.

Ein anderer Soldat gleichen Dienstgrades hatte ein Glasauge und wer als Ordonnanz im Kompaniekeller eingesetzt war, konnte bei einem der vielen abendlichen Trinkgelage der Unterführer schon mal erleben, dass er es aus dem Kopf nahm, in sein Bierglas warf und anschließend weiter daraus trank. Es gab die Feldwebel K. und K. und beide waren zwar hart in ihren Forderungen aber gerecht. Der Spieß der Kompanie Hauptfeldwebel Freund genoss ebenso wie der Kompaniechef Hauptmann Hirschmann den Respekt von Mannschaften und Unteroffizieren.

In meinem ganzen Leben habe ich nicht so viel gesungen wie in meiner Grundwehrdienstzeit.  Ob es „der Adler über den großen Kieferwäldern des Brandenburger Land“ war oder das „Westerwaldlied“, ich kann sie immer noch ohne Fehl und Tadel singen. Gehasst habe ich und alle anderen den Formaldienst und besonders das „Deckung auf dem Kasernenhof“ nehmen in vollem Dienstanzug. „Auf die Stuben wegtreten“ hieß zehn Minuten später mit dem Befehl sofort in einem anderen Anzug antreten zu müssen. Die Spind-Ordnung danach, kann man sich gut vorstellen. Da war für nicht wenige der Wochenendurlaub gelaufen.

A pro po Spind-Ordnung und Bettenbau. Wer je einen Soldatenspind gesehen hat, wird sich mit Grauen an die Spind-Appelle erinnern. Nie konnte man es dem Kontrollierende recht machen. Immer war etwas auszusetzen und ganz rabiate Vorgesetze rissen die mühsam aufgebauten Klamotten mit einer Handbewegung auf den Boden. Lediglich das Wertfach musste nur wenn es der Chef befahl, geöffnet werden. Die Schuhkarton große und ganz private, unkontrollierbare Welt war alles was uns an Privatsphäre blieb. Ein weiters Problem war der Bettenbau. Der musste direkt nach dem Aufstehen perfekt sein und war oftmals ein Ziel übereifriger Unteroffiziere.

Natürlich wurde die Stube mit ihrem Parkettfußboden täglich gereinigt und gewachst. Der Revierdienst war den einzelnen Stuben zugeordnet und wenn am Wochenende die langen Flure mit den querverlaufenden Rillen geputzt werden mussten, trat schon mal einer der Unterführer gegen die Putzeimer und die ganze Brühe verteilte sich im Flur. Beschwerden gegenüber solchem Fehlverhalten wurden spätestens beim Kompaniefeldwebel abgeblockt und verliefen im Sand. Ein neuer Spieß, Hauptfeldwebel Schmitz, hatte den alten abgelöst und auch ein neuer Chef, Oberleutnant Münch, sorgte mit neuem Elan für frischen Wind in der 15/III.

Ordnung und Gehorsam waren die Schlüsselbegriffe

Mulmig wurde mir steht bei den Liegestützen mit dem damaligen „Theatermesser“ unter dem Bauch. Man wusste ja nie ob es im Heft feststand oder wieder lose hineinrutschte. Auch diese fragwürdige Ausbildungsart wurde unwidersprochen von allen hingenommen. In der Zentralen Dienstvorschrift hat davon sicher nichts gestanden. Mit „besonderer Freude“ fand einmal im Monat ein Kirchgang in die Kirche unterhalb des Tannebergs statt. Fast im Renntempo gings runter und fast ebenso schnell wieder hinauf. Für viele und natürlich auch mich war es die reinste Form der Selbstkasteiung.

Mindestens einmal wöchentlich war Geländeausbildung auf den nahegelegenen Standortübungsplatz angesagt. Besonders die mit Matsch und vielem anderen mehr gefüllten Pfützen und eine Abwasserröhre, die wir fast ständig durchkriechen mussten, sind mir in unangenehmer Erinnerung geblieben. Einer der Ausbilder, ein junger Feldwebel mit einem markanten (Panzer)-Kinn sorgte mit seinen bestiefelten Füßen dafür, dass keiner mit gespreizten Armen und Beinen die Pfützen überqueren konnte, um trocken zu bleiben. Wir sahen jedes Mal nach dem Marsch über den Hasenhügel buchstäblich wie Schweine aus. Trotzdem ging es mit Gesang in die Kaserne zurück.

Waffenreinigen war direkt danach angesagt und wehe die Ausbilder fanden noch ein Sandkorn oder ähnlich schreckliches an der Waffe. Dann erst waren der Anzug und die Stiefel dran. Alles musste in kaum zu schaffender Zeit picobello sauber sein und auch dies wurde direkt kontrolliert. Wenn man eines lernte, dann war es mit der knappen Zeit für alle Verrichtungen umzugehen.

Der Dienstgrad Gefreiter war eine Auszeichnung für jeden Soldaten nach mindestes einer Dienstzeit von sechs Monaten.

Die dreimonatige Grundausbildung war gelaufen und ich durfte als Hilfsausbilder in der Kompanie bleiben und fortan hinter Gruppenführer in der 15/III agieren.

Eingewöhnt und Angepasst

Ein Gefühl der Überlegenheit gegenüber den Neuen des dritten Quartals stellte sich zu meiner Verwunderung recht bald ein und als ich dann nach sechs Monaten zum Gefreiten avancierte, war ich der King. Alle Rekruten unserer Kompanie mussten mich Grüßen und ich stellte erst viel später fest, wie leicht es ist, einem Menschen das Gefühl von Macht über andere zu verleihen.

Teil II in Kürze. sig/Fotos: Gerdau und privat