Bürgermeisterkandidat im Gespräch

Der 48-jährige, parteilose Herborner Bürgermeisterkandidat Michael Scheld beantwortet in einem Interview Fragen zu seiner Kandidatur um das verantwortungsvolle Amt des Bürgermeisters der Stadt Herborn.

Michael Scheld im Gespräch mit Petra Zimmermann

Herr Scheld: Man könnte ihnen vorwerfen, dass ihnen die kommunalpolitische Erfahrung fehlt

Bisher konnte ich keine kommunalpolitische Erfahrung sammeln. Dies sehe ich jedoch nicht als Nachteil, sondern als eine große Stärke. Mein frischer Blick auf die Herausforderungen unserer Stadt und deren Stadtteile erlaubt es mir, unvoreingenommen und frei von eingefahrenen politischen Strukturen zu handeln. Ich bin nicht an alte Denkweisen gebunden und habe die Chance, innovative Lösungen zu finden und neue Perspektiven einzubringen.

Als jemand, der nicht aus dem „politischen Spektrum“ kommt, kenne ich jedoch die Herausforderungen des Alltags aus eigener Erfahrung. Ich verstehe die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger auf Augenhöhe, weil ich einer von Ihnen bin. Diese Nähe und Authentizität geben mir die Möglichkeit, realistische und praxisnahe Lösungen zu entwickeln.

Als möglicher Bürgermeister möchte ich das Bindeglied zwischen Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger sowie den politischen Entscheidungsträgern sein. Zusammen mit den mir zur Seite stehenden hochqualifizierten Fachleuten der Stadtverwaltung, setze ich Stadtverordneten- und Magistrats- Beschlüsse im Interesse der Stadt und ihrer Bürger nach besten Kräften um.

Herr Scheld: Wie wollen sie ihr Defizit im formalen politischen Wissen kompensieren.

Ich bin dabei, mich intensiv in die kommunalpolitischen Themen einzuarbeiten, und habe die Fähigkeit, mir schnell Wissen anzueignen. Was ich an Erfahrung nicht mitbringe, mache ich mit Motivation, Lernbereitschaft und Engagement mehr als wett. Mein Ziel ist es, immer die beste Lösung für unsere Stadt und deren Stadtteile zu finden.

Hinzu kommt, dass ich unabhängig agieren kann – frei von alten Netzwerken, Parteizwängen oder politischen Verknüpfungen. Das gibt mir die Freiheit, transparent und authentisch für die Interessen unserer Gemeinde einzutreten.

Herr Scheld: Wo liegen ihre Prioritäten

Ich konzentriere mich auf die konkreten Probleme der Menschen. Mein Ansatz ist pragmatisch und lösungsorientiert, nicht auf politischen Selbstzweck ausgerichtet. Mir geht es darum, die Dinge anzupacken und positive Veränderungen zu bewirken. Mit Visionen und pragmatischen Ideen möchte ich gemeinsam mit den politischen Verantwortlichen unsere schöne Stadt, respektive ihre Stadtteile, in eine gesicherte Zukunft bringen.

Herr Scheld: Woher nehmen sie ihren Optimismus

Es gibt viele Vorbilder, die gezeigt haben, dass eine frische Perspektive und der Wille zur Veränderung mehr bewirken können als jahrelange Erfahrung. Ich möchte beweisen, dass auch wir gemeinsam mit neuen Ideen, unvoreingenommenen Ansichten und echter Motivation viel für unsere Stadt und alle Stadtteile erreichen können.

Ich stehe für optimistisches Denken, Dynamik und den Willen zur Veränderung – für eine bessere Zukunft für uns alle!

Leserbrief aus Facebook

Melanie Schaefer

Ich kann sagen, wie Rechtsradikale, Neo- Nazis auf den Mord eines Kindes , dessen Eltern aus Marokko stammen, reagiert hätten.

Dazu gab es genug Bild- und Filmmaterial.

Die Menschen hingegen, die ich kenne, oder deren Kommentare ich lese, sind schlicht geschockt, dass da ein kleines Kind bestialisch abgeschlachtet wurde.

Ein zweites Kind, dessen Eltern aus Syrien stammen, schwer verletzt wurde.

Kinder, egal welcher Abstammung, traumatisiert.

Erzieherinnen traumatisiert.

Und ein mutiger Mann, egal woher er stammt oder seine Eltern, ermordet wurde.

Glauben die Leute ernsthaft, eine Weidel führe jetzt Freudentänze auf?

Wegen „ Wählerstimmen „?

Diese Leute sind einfach so getriggert worden, dass es nur noch lächerlich ist.

Mord und Totschlag, Gewalt, Terror, Vergewaltigung in jeder Ecke des Landes, und leider übertreibe ich da nicht, jedes Bundesland betroffen.

Überall, Partei- übergreifend, die selbe Forderung.

Ende, Schluss, Kontrolle, Abschiebung. Feierabend mit desaströser, sozialromantischer „ Willkommenskultur“.

Der einzige Unterschied der anderen Parteien zur AFD:

Sagt ein kluger Mensch das bei ihnen, wird er gedisst, zum Nazi erklärt, von ihm verlangt „ er solle aus der Partei austreten „.

Was die hiesige, sogenannte „ Logik“ erklärt.

Dann heißt es nämlich: AFD- Sprech, Nazi- Sprech.

Zu denjenigen, die ich persönlich kenne.

Man wäre heilfroh, glücklich, man müsste solche Forderungen nicht stellen, da überflüssig, weil es keine Vorfälle gibt.

Und wenn doch, dann wirklich ein absoluter Einzelfall.

Oder meinen die Menschen wirklich, es mache diesen anderen Menschen Freude, angegriffen, diffamiert zu werden?

Frag mal Sarrazin, Maaßen, Palmer, Wagenknecht, Weidel, wie viel Freude das macht.

Oder unseren Menschen hier.

Der in der Markthalle natürlich auch mit Menschen mit Migrationshintergrund zusammensitzt, diskutiert.

Spaß, Freude, gar Freizeitbeschäftigung.

Ein Peter Hahne hätte die Menschen längst wachrütteln müssen.

Seine Offenlegung medialer Praktiken beim ÖR beschrieben genau das, was andere längst vermuteten.

Weißt du was?

Egal.

Noch ein Kind tot.

Zuvor wurde da schon mal von einem Syrer eine Kita angegriffen.

Schon vergessen?!?

Und all das als „ Normalität „ verkauft.

Oder Anlass gegen „ Rechts“ zu demonstrieren.

Mittlerweile sogar auf Butterfahrten- Niveau, wo Madame endlich eine Aufgabe und Anschluss hat in wohliger „ Hier fühle ich mich ganz abgeholt Blase“.

Mir reicht es.

Dieses Kleine hätte heute morgen mit der Mama kuscheln sollen, statt nun ermordet beim Pathologen zu liegen.

Und wer so eine Forderung als „ rechts“ bezeichnet, sollte dringend in Therapie.

Und wenn ich fordere, dass jeder hier Deutsch zu lernen hat, wie meine syrischen Nachbarn mit ihren drei Töchtern ( das hätte ihr Kind sein können!!!), fordere, dass diejenigen unser Wertesystem anzuerkennen haben, was Danya und Sami tun, und fordere, dass jeder, der sich weigert, Geld kassiert, ausgewiesen werden muss, dann meine ich das zum Schutz so eines Kindes.

Und ebenfalls fordere ich die rigorose Ausweisung all derjenigen, die hier psychisch auffällig wurden.

Womit ich mit Sicherheit nicht den Migranten meine, der wegen Traumata Suizidversuche unternimmt.

Ich meine all diejenigen, die Gewalthandlungen gegen andere Menschen verüben.

Nazi- Forderungen?

Himmel, mein Vater hat die Nazis erlebt.

Ich bin dieses Nazi- Gequacke all dieser infantilen Gestalten so etwas von leid.

Hier leben so viele Menschen, mit, ohne Migrationshintergründen, die es endlich zu schützen gilt.

Und tatsächlich auch endlich eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Parallel- Gesellschaften, wo sich radikal- islamische Weltbilder immer mehr festigen.

Wo nämlich genau derjenige, der eigentlich hier nur Geld haben will, die Sprache nicht lernen mag, schon gar nicht von einer Frau unterrichtet, unsere Werte als „ unislamisch“ verabscheut, seine Zuflucht findet.

Oder glauben die Leute wirklich, dass diese Menschen hier keine Kontakte zu anderen pflegten, nur weil sie in einem Flüchtlingsheim leben?

Was ist nur los mit den Menschen?

Anstelle Mitleid zu zeigen, wird hier wieder nur auf andere Menschen rumgehackt. Warum kann man es nicht einfach stehen lassen, dass sich hier Menschen getroffen haben, die so ihr Beileid bekunden wollten.
Wenn ich mir so die Kommentare anschaue, auch die in Facebook und anderen sozialen Medien, stelle ich doch immer wieder fest, dass es dieselben Leute sind, die so engstirnig und verblendet sind und immer wieder andere kritisieren, nur weil sie anders denken und einen anderen Hintergrund haben.
Und diese Leute wollen auch noch für die Demokratie stehen.
Dabei sind es gerade diese Menschen die unsere Gesellschaft spalten und uns gegeneinander aufhetzen. Es ist für diese Menschen anscheinend nicht mehr möglich, respektvoll die Meinung des anderen stehen zu lassen und wahre Empathie zu zeigen. Anstelle Mitleid zu zeigen, wird hier wieder nur auf andere Menschen rumgehackt. Es müsste doch möglich sein, gemeinsam zu trauern.
Ich denke, hier sieht man die wahre Herzenshaltung.
Es ist einfach ganz schrecklich, was in unserem Land abgeht. Unschuldige Menschen werden ermordet. So schlimm wie es jetzt geworden ist, so war es noch nie in Deutschland.
Es ist nicht zu leugnen, dass die schlimmen Straftaten in der letzten Zeit, von Menschen mit Migrationshintergrund durchgeführt wurden.
Mir tun auch die Migranten leid, die sich hier integriert haben und doch einfach nur hier in Frieden leben wollen.

Übrigens: Ich kann auch überhaupt nicht verstehen, warum Herr Gerdau hier so angegangen wird. Herr Gerdau hat hier doch nur neutral berichtet. Das kann man von den Mainstream Medien ja nicht mehr behaupten. Liane K.

Auf zum Candlelight Dinner

Dietzhölztal-Ewersbach. Einen besonderen Abend für Paare bietet die Evangelische Kirchengemeinde Ewersbach Ende Januar an: Das Candlelight-Dinner findet am Freitag, 31. Januar 2025 von 19 bis 22.30 Uhr statt. Anmeldungen werden noch bis Montag (27.1.) entgegen genommen.

Wer verliebt, verlobt oder verheiratet ist und Lust hat auf einen gemütlichen Abend mit leckerem Essen und kleinen Impulsen rund um die Liebe, der ist hier genau richtig.

Im evangelischen Gemeindehaus in Rittershausen (Ortsstraße 11, 35716 Dietzhölztal-Rittershausen) wird es am Freitag, 31. Januar 2025 ein Candlelight-Dinner mit leckerem Essen und ein paar Impulsen geben. Los geht es um 19 Uhr. Für das Essen wird ein Unkostenbeitrag von 20 Euro pro Person erbeten.

» Eine Anmeldung ist noch bis zum Montag, 27. Januar 2025 unter Telefon 02774 2879 möglich oder per E-Mail unter kirchengemeinde.ewersbach@ekhn.de .

Holger J. Becker-von Wolff

„Vielleicht ist die Redaktion der Bildzeitung meine letzte vertraute politische Heimat“, glaubt Leser Gregor Strabel und fügt hinzu:

Zwei Kommentare aus der Redaktion der Bildzeitung machen deutlich, warum ich mit dem Wahlkampf meiner Partei so unzufrieden bin. Der Chefredakteur Robert Schneider schreibt am 11. Januar unter dem Titel ‚Wie gut schlafen Scholz und Merz noch?“:

Seit Wochen verspricht Olaf Scholz seiner Partei eine Aufholjagd, an deren Ende die SPD stärkste Partei bleibt.

Die Aufholjagd hat längst begonnen, aber anders als erwartet: Die AfD rückt immer näher an die Union heran. Acht Prozentpunkte beträgt der Vorsprung von CDU und CSU vor den Rechtspopulisten, vor einer Woche waren es noch elf Prozent. Und der Vorsprung von Blau vor Rot wuchs in wenigen Tagen um zwei Prozent.

42 Tage vor der Wahl ist es wahrscheinlicher, dass die AfD die Union überholt, als dass dies der SPD gelingt. Eigentlich dürften Friedrich Merz und Olaf Scholz keine Nacht mehr ruhig schlafen. Denn es spricht wenig dafür, dass der blaue Wahltrend in den nächsten Tagen und Wochen abbrechen wird.

Ganz offenkundig fehlt einem erheblichen Teil der Wähler der Glaube, dass Union und SPD überzeugende Antworten auf ihre größten Sorgen haben – Migration, Kriminalität und Bezahlbarkeit des eigenen Lebens.

Der große Reformator und ebenso große Redner Martin Luther rief einst der Kirche und ihren Priestern zu: „Ihr müsst dem Volk aufs Maul schauen.“ Das scheint mir auch ein guter Rat für Union und SPD. Doch deren Spitzenpersonal redet lieber ihren Mitgliedern und Gremien nach dem Mund und hat den Kontakt zu erheblichen Teilen der Bevölkerung verloren.“

Und am gestrigen Abend ergänzt der Vize-Chef Politik Filipp Piatov unter dem Titel „Die AfD-Brandmauer ist gescheitert, aber sie muss bleiben“ folgende Gedanken:

„Sechs Wochen vor der Bundestagswahl liegt die AfD in Umfragen bei 22 Prozent. Acht Punkte hinter CDU/CSU. Acht Punkte vor der Kanzler-Partei SPD. Das von allen Parteien propagierte Ziel, die AfD zu bekämpfen, ist politisch gescheitert. Und Schuld daran ist auch die Brandmauer. Die Partei durch Ausgrenzung kleinzuhalten, hat nicht funktioniert. Es hat sie nur stärker gemacht.

Die Hauptverantwortung trägt die Union. Sie ließ sich auf die Brandmauer zur Partei AfD ein – und ließ zu lange auch die Finger von den Themen, die (nicht nur) AfD-Wähler umtreiben. Allen voran die Migrationskrise, die so viele Menschen im Land bewegt.

SPD und Grüne wollen AfD nicht schwächen

Die Union ließ sich von der politischen Konkurrenz mit der AfD-Keule dazu treiben, viel zu lange keine Antwort auf die Krise des deutschen Asylsystems zu finden. Es reichte der Vorwurf, vermeintlich zu AfD-nah zu sein, schon distanzierten sich CDU-Politiker geradezu panisch. Und weckten damit bei zu vielen Wählern den Eindruck, sie würden das Mega-Thema Migration am liebsten umschiffen.

Dabei ging es den Parteien links der Mitte nie darum, die AfD zu schwächen. Anders, als sie es bis heute beteuern. Denn die politische Logik lautet, dass eine starke AfD die letzte Hoffnung für Rot-Grün ist, doch noch die Union zu überholen. Je mehr Wähler die AfD von CDU/CSU wegnimmt, desto höher sind Chancen von SPD und Grünen auf das Kanzleramt.

Hätte die SPD ein Interesse daran gehabt, die AfD zu schwächen, dann hätte sie selbst eine Migrationswende herbeigeführt. So wie die dänischen Sozialdemokraten es längst gemacht haben – und ihre Rechtsaußen-Partei von 21 Prozent (2015) auf 2,6 Prozent (2022) schrumpften. Die deutsche SPD nutzt die AfD lieber für Wahlkampf-Attacken auf die Union. Unter Arbeitern hat die AfD die Sozialdemokraten längst überholt.“

Dann erklärt Piatow, warum es nach der aktuellen Radikalisierung der AfD vor den Wahlen ohne Brandmauer nicht mehr geht. Wer der AfD genauer zugehört hat, kennt diese Allmachtsphantasien von kleinen Leuten, wenn sie androhen, was passiert, wenn man erst mal die Macht hat. Einfach widerlich und ein Zeichen, dass   hier nicht mehr ein Politik-, sondern eher ein Systemwechsel angestrebt wird. Entscheidend sind dann aber die letzten Sätze des Kommentars:

„Wer die AfD wirklich bekämpfen will (und es nicht nur im Wahlkampf behauptet), muss um ihre Wähler kämpfen. Darunter viele, die vor Kurzem noch Union und SPD gewählt haben. Doch eine Koalition mit der Partei ist nicht mehr möglich.“

Im Kloster Seeon hat Friedrich Merz offen bekannt, dass in den Jahren nach 2015 entscheidende Fehler bei der Politik der offenen Grenzen von der Union gemacht worden sind. Wenn es uns in den nächsten Wochen nicht gelingt, der AfD die entscheidenden Prozentpunkte abzunehmen, indem man alte Stammwähler um einen Vertrauensvorschuss bittet, dann kommt es zu einer Groko oder einem schwarz-grünen Bündnis ohne Politikwechsel. Spätestens vier Jahre später wird die blaue Partei dann das Thema zu einer brutalen Kampagne nutzen. Man kann eine Demokratie auch zerstören, in dem man sie mit ungeeigneten Mitteln rettet! Hört endlich auf – Euch etwas vorzumachen!

Tour durch die Gastronomie: Zu Gast bei Hedi Ritter in der Traditionswirtsstube „Arme Icke“

Von Michael Scheld

Im Rahmen meiner Tour durch die Gastronomiebetriebe unserer Stadt und deren Stadtteile führte mich mein Weg in die Traditionswirtsstube „Arme Icke“ auf dem Herborner Holzmarkt. Die urige Bierkneipe wird seit über zwei Jahrzehnten von Hedi Ritter mit Herzblut geführt. Was ursprünglich als sechsmonatiges Pachtverhältnis begann, entwickelte sich zu einer 22-jährigen Erfolgsgeschichte – und dass, obwohl die damalige Verpächterin plötzlich erkrankte und verstarb und Hedi Ritter lediglich für die Zeit ihrer krankheitsbedingten Abwesenheit „einspringen“ wollte.

Mit ihrem respektvollen Umgang und einem guten Verhältnis zu den Hausbewohnern hat Frau Ritter die „Arme Icke“ zu einem Ort gemacht, an dem sich Jung und Alt wohlfühlen. Besonders seit Corona haben sich die Strukturen in ihrer Kneipe verändert: Es gibt keine festen Stammtische mehr, aber die Gäste finden sich spontan zusammen und genießen die gemütliche Atmosphäre.

An uriger Gemütlichkeit ist die älteste Herborner Gaststätte nicht zu überbieten. Davon konnte sich auch Michael Scheld (im Gespräch mit Hedi Ritter) überzeugen.

Auf die Frage, was hinter möglichen Preissteigerungen steckt, erklärt Frau Ritter: „Die gestiegenen Kosten sind eine große Herausforderung. Die Brauereien haben ihre Preise erhöht, genauso wie die Bierreiniger. Dazu kommen die gestiegenen Personal- und Energiekosten.“ Besonders bemerkenswert: Trotz dieser Belastungen bleiben die Preise bei ihr weitgehend stabil – eine bewusste Entscheidung, um die Gäste nicht zu überfordern. Unterstützung durch Corona-Hilfen erhielt sie nicht, da sie Rentnerin ist. In dieser schwierigen Zeit kam ihr der Eigentümer sehr entgegen, wofür sie dankbar ist.

Ein weiterer Grund für den Erfolg der „Arme Icke“ liegt in der Vielfalt, die Frau Ritter bietet. Da sie nicht an eine Brauerei gebunden ist, kann sie verschiedene Biersorten anbieten – sogar Wunschbierabende mit Voranmeldung sind möglich. Zudem kann die Gaststätte für geschlossene Gesellschaften und Feierlichkeiten aller Art genutzt werden. Diese zusätzlichen Veranstaltungen tragen entscheidend zum Umsatz bei.

Der Herborner Bürgermeisterkandidat Michael Scheld durfte sich sogar am Zapfhahn versuchen. Aber Hedi kann das doch viel besser.

Mit 77 Jahren strahlt Hedi Ritter eine bemerkenswerte Energie aus. Für sie ist die Arbeit als Gastwirtin nicht nur ein Beruf, sondern eine Herzensangelegenheit. „Ich liebe den Kontakt zu den Menschen. Diese Tätigkeit hält mich fit und gibt mir unglaublich viel zurück,“ sagt sie.

Auf die Frage, was sie sich zukünftig als Gastronomin von der Stadt wünscht und erwartet, antwortet sagte sie mir, dass sie gern genau so weiterarbeiten möchte wie bisher. Ihr kleiner Biergraten vor der Gaststätte in der Fußgängerzone, bestehend aus vier Tischen und einem Schirm sei wichtiger Bestandteil und wesentlich für den Fortbestand ihres Betriebes.

„Es müsse auch mal problemlos möglich sein, noch ein paar Stühle dazu zustellen, wenn das Gästeaufkommen es erfordere, ohne dafür gleich einen Antrag stellen zu müssen“ fügt sie hinzu.

„Mein Wirtshaus steht allen offen, die einmal schnell den Weg zur Toilette suchen, das ist für mich selbstverständlich und eine „Benimmfrage“ und mein kleiner Beitrag für das Miteinander in der Innenstadt sowie deren Bewohner und Besucher.

Natürlich wollte ich von Hedi Ritter auch wissen, ob sie sich schon Gedanken über die Zukunft und ihre Nachfolge gemacht habe. „Die Übergabe an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger will wohl überlegt sein, denn auch dies ist für mich eine absolute Herzensangelegenheit. Angebote gab es schon, die passten aber zum einen nicht zu meinen Vorstellungen für die Zukunft des „Icke“ oder waren teilweise schlicht unmoralisch.“

Die „Arme Icke“ ist mehr als nur eine Kneipe – sie ist ein Ort des Miteinanders, geprägt von Tradition, Herzlichkeit und einer Wirtin, die mit Leib und Seele dabei ist. Solche Betriebe sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gemeinschaft.  Liebe Hedi ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und noch lange Freude bei deiner Arbeit! Danke für deinen wertvollen Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander! Fotos: Gerdau

Bei Stavros wird wieder getafelt

In der kommenden Woche am Donnerstag (30.Januar) kann ab 18 Uhr bei Stavros im Omega-Grill wieder lecker gegessen werden. Küchenchef Martin Theiß hat es diesmal ganz besonders auf die Geschmacksknospen seiner Gäste abgesehen. Schweinebraten vom Wildschwein mit allem was dazugehört, steht auf dem Speiseplan. Wer bereits am vergangenen Mittwoch den tollen Hackbraten genießen konnte, weiß was auf ihn erwartet.

Martin Theiß

Es empfiehlt sich jedoch dringend einen Platz zu reservieren. Das ist möglich bei Jessica Ghosh, mobil:0170 787 3623: sig/Foto: Gerdau

Besuch aus Indonesien

Seit Jahren pflegen die Evangelischen Dekanate an der Dill und Westerwald Beziehungen zur indonesischen Partnerkirche Gereja Kristen Protestan Simalungun (GKPS). Nun sind mit dem Generalsekretär der GKPS, Pfarrer Dr. Paul Ulrich Munthe und Pfarrer John Christian Saragih, hochrangige Vertreter der Partnerkirche zu Gast. Die beiden Vertreter der GKPS werden in den kommenden Tagen im Evangelischen Dekanat an der Dill unter anderem das Theologische Seminar der EKHN in Herborn, die Stadt Haiger und natürlich auch die Evangelische Stadtkirche Haiger besuchen und in Dillenburg den Weltladen und den Kleidertreff kennenlernen.

Im Evangelischen Dekanat an der Dill sind mit dem Generalsekretär der GKPS, Pfarrer Dr. Paul Ulrich Munthe und Pfarrer John Christian Saragih, hochrangige Vertreter der indonesischen Partnerkirche zu Gast. Die beiden Vertreter der GKPS wurden am Dienstag von Dr. Uwe Seibert (links) und der stellvertretenden Dekanin Anja Vollendorf sowie von Präses Dr. Wolfgang Wörner in Herborn begrüßt.

Ein strammes Programm kommt auf die beiden Gäste zu: Sie nehmen auf Einladung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) unter anderem auch an der Einführung der neuen Kirchenpräsidentin Pfarrerin Christiane Tietz am 26. Januar 2025 in Wiesbaden teil. Im Anschluss werden Pfarrer Dr. Paul Ulrich Munthe und Pfarrer John Christian Saragih an einer Konsultationstagung der EKHN mit ihren Partnerkirchen in Arnoldshain teilnehmen. Bereits am Dienstag haben die beiden Vertreter der GKPS das Evangelische Dekanat an der Dill besucht. Präses Dr. Wolfgang Wörner und die stellvertretende Dekanin Anja Vollendorf begrüßten die Gäste aus Indonesien im Beisein der Mitarbeitenden des Dekanatsbüros. 

Langjährige Partnerschaft mit Indonesien

Deutlich wird, dass der Austausch mit Indonesien an Bedeutung gewinnt: Seit über einen Jahr gibt es einen gemeinsamen Partnerschaftsausschuss für die beiden Evangelischen Dekanate an der Dill und Westerwald. Die Synoden beider Dekanate haben eine gemeinsame Geschäftsordnung beider Dekanate beschlossen. Seit vielen Jahren bestehen freundschaftliche Beziehungen zur indonesischen Partnerkirche Gereja Kristen Protestan Simalungun (GKPS). Zuletzt war beim 120. Jubiläum der GKPS im vorletzten Jahr auch eine Besuchergruppe aus den Dekanaten an der Dill und Westerwald zugegen.


Vertiefende Ideen für die Partnerschaft

Mit diesem Besuch soll die bereits bestehende Partnerschaft nachhaltig gepflegt und intensiviert werden. So bestehen konkrete Ideen, wie sich die vertiefte Kooperation entwickeln kann. Eine Idee ist, dass eine Pfarrperson der GKPS im Dekanat an der Dill oder im Dekanat Westerwald als Gemeindepfarrer*in tätig werden könnte. Eine andere zarte Bande haben die Vertreter des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg mit einer Schule in Pematang Raya geknüpft. Das werde hoffnungsvoll als guter Beginn für eine engere Zusammenarbeit gesehen. Text und Foto: Holger J. Becker-von Wolff


Im Gespräch mit Frisörmeisterin Kristina Kiselev

Michael Scheld

Als Bürgermeisterkandidat ist es mir wichtig, die Vielfalt und die Stärken unserer regionalen Dienstleistungsunternehmen kennenzulernen. Im Rahmen meiner Besuche durfte ich Kristina Kiselev in ihrem Salon „Hairborn“ in der Herborner Mühlgasse (gegenüber Schuhmarkt) treffen. Seit 2020 führt sie ihren geschmackvoll eingerichteten Salon sehr erfolgreich und wird dabei von ihrer Mitarbeiterin Jasmin Flug unterstützt. Ihre Kundschaft besteht überwiegend aus Damen, die besonders die trendige Balayage-Färbetechnik oder hochwertige Extensions schätzen. Auch immer mehr Herren wissen die Qualität ihrer Arbeit zu schätzen und gehören inzwischen ebenfalls zu ihren Stammkunden.

Michael Scheld konnte im Gespräch mit Kristina Kiseley wertvolle Erkenntnisse gewinnen.

Kristina Kiselev schwärmte von der Offenheit, Freundlichkeit und Unkompliziertheit ihrer Herborner Kundinnen und Kunden. Besonders begeistert ist sie von der Lage ihres Geschäfts mit den zahlreichen guten Parkmöglichkeiten. Ihre Kundschaft kommt nicht nur aus Herborn, sondern teilweise sogar aus Gießen und Siegen – ein beeindruckendes Zeichen für die Qualität ihrer Arbeit.

Für die Frisörmeisterin steht der Wohlfühlfaktor ihrer Kundinnen und Kunden an erster Stelle. Sie möchte ihnen einen Moment der Entspannung und des Abschaltens vom Alltag bieten. Dafür sorgt sie mit besonderen Raumdüften, wohltuenden Kopfmassagen, warmen Kompressen und Getränken. Diese liebevollen Details machen ihren Salon zu einem Ort, an dem sich Menschen gerne aufhalten.

Zukünftig wünscht sich die sympathische Unternehmerin eine engere Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel und der Gastronomie, um gemeinsam Events zu veranstalten und die Herborner Innenstadt weiter zu beleben. Von einem zukünftigen Stadtoberhaupt erhofft sie sich Offenheit, Menschennähe und eine klare Vision für die Stadtentwicklung.

Unser offenes und sehr aufschlussreiches Gespräch war für mich ein wertvoller Austausch. Es hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, die Anliegen und Ideen unserer Gewerbetreibenden ernst zu nehmen und das bei vielen von ihnen der Wille besteht für die Zukunft unserer Stadt zusammenzuarbeiten.

Ich wünsche ihr für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und freue mich darauf, gemeinsam an einer lebendigen und starken Innenstadt zu arbeiten. Foto: Gerdau

Erste Dekrete nach Donald J.Trumps Amtsantritt

Nicht allzu lange mussten Amerika und die Welt auf die (angekündigten) ersten Dekrete Trumps warten.

So will er die Migration durch Maßnahmen an Amerikas Südgrenze (Mexico) eindämmen. Dazu zählen: Soldaten zu entsenden, die diesem Notstand zu begegnen und das Heimatschutzministerium unterstützen. Das erklärte Ziel: Kein illegaler Migrant soll mehr über die Südgrenze in die USA gelangen.

Auch den von ihm in seiner letzten Amtszeit begonnen Ausbau von Grenzbefestigungen an der Grenze Mexiko werde weitergeführt. Er wies das Heimatschutzministerium an, alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um Migranten ohne Bleiberecht abzuschieben. Nichtregistrierte Migranten sollen identifiziert werden.

Die automatische Staatsbürgerschaft für in den USA geborene Kinder von Migranten ohne Aufenthaltsstatus wird abgeschafft. Trump will dieses Recht auf Staatsangehörigkeit durch Geburt in den USA auch für Kinder von Eltern beenden, die sich zwar legal, aber nur temporär, in den USA aufhalten. Die Frage der Rechtmäßigkeit dieser Maßnahme ist noch offen.

Kartelle, die Drogenhandel, Menschenschmuggel und Waffengeschäfte betreiben, sollen als ausländische Terrororganisationen eingestuft werden.

Trump will die Inflation durch Ausweitung der Öl- und Gasproduktion senken, um Kosten für Verbraucher und Industrie zu minimieren.

Er kündigte weiter an, dass er überprüfen lasse, ob sich China an das 2020 geschlossene Handelsabkommen hält. Auch das Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada will er auf den Prüfstein stellen. Zu all den Maßnahmen lässt Trump die Handelspraktiken von Partnern überprüfen, um möglicherweise Zölle oder andere Maßnahmen zu verhängen. Kanada und Mexiko werden unter Umständen Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Produkte vielleicht schon ab dem 1. Februar abgeknöpft.

Auch den Panama-Kanal hat der neue Präsident im Fokus. Hier sind ihm die hohen Gebühren für die Passage amerikanische Schiffe im Panamakanal ein Dorn im Auge. „Wir holen ihn zurück“, sagte Trump in seiner Einführungsrede. Ob dies auch mit militärischen Mitteln erfolgen soll, bleibt abzuwarten.

Er will einen nationalen Energienotstand erklären und damit die Nutzung natürlicher Ressourcen wie Öl, Gas, aber auch Uran, Kohle und kritische Rohstoffe vereinfachen.

Gleichzeitig ordnet er an, die Förderung und Produktion natürlicher Vorkommen wie Öl und Gas in Alaska maximal voran zu treiben.

Dem Pariser Klimaschutzabkommen zur Begrenzung der Erderwärmung erteilt er eine deutliche Absage und widerruft diesbezüglich alle finanziellen Verpflichtungen.

Der 78-Jährige hat angeordnet, dass die Politik der Vereinigten Staaten nur zwei Geschlechter, nämlich männlich und weiblich anerkennt. So sollen in offiziellen Dokumenten wie Pässe und Visa künftig ausschließlich das „korrekte biologische Geschlecht“ festgeschrieben werden. Der Ausstieg aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird von Trump zum zweiten Mal bekanntgegeben und der Golf von Mexiko soll in „Golf von Amerika“ umbenannt werden.

Außenpolitisch werde es eine 90-tägige Pause für die Ausgabe von Entwicklungshilfe geben, um diese neu zu bewerten. Das Außenministerium könne jedoch bestimmte Programme davon ausnehmen.

Quelle: © Deutsche Presse-Agentur (dpa)