Parlieren und schwätze

Wo so viele Camper wie auf einem Wohnmobilstellplatz zusammenkommen, ist die Verständigung unter Menschen aus aller Herren Ländern fast eine Pflicht.

Winzer-Betrieb Claudia und Udo Loosen in Ellenz-Poltersdorf.

Gut wer da mehrsprachig ist und sowohl auf englisch, französisch oder spanisch unterwegs ist. Petra parliert gerade (Foto) völlig problemlos mit France und Yvon, einem französisch sprechenden kanadischen Paar und ist voll in ihrem Element.

Petra parliert mit den kanadischen Nachbarn

Etwas weiter hat sich ein „Stuhlkreis“ etabliert und die meisten der Teilnehmer outen sich unüberhörbar  als Wohnmobilisten aus NRW. Udo Loosen hat heute seine gemütliche Straußenwirtschaft nur bis 19 Uhr geöffnet. Claudia: „Wir müssen ja auch einmal in der Woche kürzer treten.“

Der Stuhlkreis

Schnell noch ein Goldbäumchen geordert. Der Abend ist noch jung und der Tag mit gutem Essen und einem kleinen Ausflug nach Beilstein hat durstig gemacht. Petra und die Kanadier haben sich viel zu erzählen und ich habe schon wieder Hunger. Der süffig Wein vor der Nase tut ein übriges.

Der Riesling zeigt Wirkung, die Stimmung im Stuhlkreis steigt. Alle haben Spaß und es ist saugemütlich. Der Tag war so schön und herbstlich warm.

Jetzt aber kühlt es doch erheblich ab. Der Stuhlkreis löst sich auf und die Kanadier ziehen sich in ihr muscheliges WoMo zurück. Wir werden ein wenig speisen und…..

Goldbäumchen dazu trinken. sig/Fotos: Gerdau

Nachtrag: Es regnet wie aus Kübeln.Eben noch ein schöner Sonnenuntergang, jetzt versteht man im WoMo kaum sein eigenes Wort. Auch Fernsehen ist fast unmöglich, so intensiv prasseln die Regentropfen auf das Glasfaserdach.

Federweißer-der Göttertrank

So schnell wie in diesem Jahr ist die Weinlese schon lange nicht mehr verlaufen. Claudia Loosen vom gleichnamigen Weingut in Ellenz-Poltersdorf machte die fast idealen Bedingungen für die Entwicklung der Reben dafür verantwortlich. Sonne und Regen in nahezu perfekter Dosierung sind die Voraussetzungen für einen raschen Aufwuchs von Riesling und Co.

Bei diesem Anblick lacht das Herz des Weinliebhabers

In den Moselsteillagen sind Pflückerkolonnen noch im Einsatz. Mit der immer mehr abnehmenden Man-Power steht und fällt alles.

Kleine Winzer, die das Glück haben auf Weinlagen in der Ebene zu verfügen, sind da besser gestellt. Große Pflückmaschinen ernten die Reben fast vollautomatisch und entlasten die Winzer enorm.

Moselschleife bei Beilstein

Enorm sind allerdings auch die Beschaffungspreise. Im nächsten Schritt werden die Trauben gepresst und so eine moderne Presse aus Edelstahl kostet locker den Preis eines mitteklasse PKW. Wer den Markt beobachtet macht auch schon mal ein Schnäppchen auf dem Gebrauchtmarkt für Winzermaschinen, sagt Winzer Jörg J. Lehmen aus Zell- Kaimt

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Traubenernter vor der Kirche in Ellenz-Poltersdorf „Im Goldbäumchen“

Bei aller maschineller Unterstützung ist der Winzer-Beruf sehr arbeitsintensiv. Dazu kommt eine überbordende Bürokratie. Behörden der unterschiedlichsten Fachrichtungen wollen befriedigt werden und davon gibt es einige.

Auffallend ist, dass sehr viele Frauen und Männer aus Osteuropa in Deutschlands drittgrößter Weinregion beschäftigt sind. Ohne sie hätten die Weinlokale, Besenwirtschaften und Restaurants noch größere Probleme, die immer mehr zunehmenden Touristenströme zu bewältigen.

Beim Federweißer kann man nicht aufhören.

Die Moselregion zwischen Trier und Koblenz ist gefragter denn je. Die alte Kulturlandschaft begeistert Wanderer per Rad oder zu Fuß gleichermaßen. Auch eine Flußfahrt mit einem der zahlreichen Passagierschiffen hat ihren besonderen Reiz.

Eine Moselreise mit dem Schiff hat ganz besondere Reize. Hier vor Zell.

Das Dornröschen an der Mosel, das anmutige Beilstein mit seinen knapp 200 Einwohnern ist Ziel von Schiffs-und Busreisen sowie Individualreisenden ersten Ranges.

Schon Heinz Rühmann drehte hier seinen unvergesslichen Film „Wenn wir alle Engel wären“. Ein Besuch der Klosterkirche ist erfüllend und relativ leicht zu bewerkstelligen. Der Weg zur Höhenburgruine Metternich dagegen nicht. Der Weg hinauf  erfordert körperlichen Einsatz und wer noch den Bergfried erklommen hat, wird mit einem unvergleichlichen Blick auf die Moselschleife belohnt. Im Burgrestaurant locken Erfrischungen und ein leckerer Imbiss.

Was hat das alles nun mit dem Federweißer zu tun. Er ist der Traubensaft welcher die Weinpresse verlässt und nicht einem Gärprozess unterzogen wird. Das heißt, dass auch der Alkohol noch keinen Einzug in den edlen Trank gehalten hat. Um dies auch eine Weile so zu sichern, muss der Federweißer gekühlt gelagert werden.

Eine Winzersülze mit Bratkartoffeln
Die Karmeliterkirche in Beilstein

Wer sich etwas Gutes tun möchte, muss zum Federweißer einen Zwiebelkuchen essen.

Federweißer mit Zwiebelkuchen, aber eine leckere Kürbischreme-Suppe geht natürlich auch.

Ein Flammkuchen ist genau so gut und dass schmeeeckt. sig/Fotos: Gerdau

In Zell an der Mosel

Es hat uns auf den Camping Camping Park Zell verschlagen und schon am Nachmittag dinierten wir in der „Weinbar Alte Stadtmauer“.

Die Weinprobe mit Winzer Jörg und Christiane Lehmen kann man nur weiterempfehlen. Dies nicht nur wegen des leckeren Winzersteaks, das der  Chef persönlich gegrillt hat.

Zell ist ein Kleinod und seine Weinlage „Zeller schwarze Katz“ wahrscheinlich bekannter  als der Riesling selbst.

Jörg Lehmen ging in seinem Vortrag auf die Probleme der Weinbauern in der Region ein. Immer weniger Bauern könnten ihre Betriebe weiterführen. Die Personalknappheit mache die intensive Arbeit in den Weinbergen fast unmöglich. Er wünschte sich, dass die zehntausende beschäftigungslosen jungen Männer von staatlicher Seite als Gegenleistung für ihre Leistungsbezüge zur Beschäftigung „animiert“ würden.

Besonders in den Steillagen  der Zeller Anbaugebiete nehmen die Brachflächen zu. Das Buschwerk erobert sie zurück. Die alte, bereits von den Römern bewirtschaftete Kulturlandschaft, wird so im Dunkel der Geschichte versinken.

Zell mit seiner tausenjährigen Geschichte und dem majestätischen Rathaus ist eine Stadt zum Verlieben. Die lange Einkaufsstraße mit ihren vielen Geschäften, den zahlreichen Restaurants und Weinlokalen laden zu einem ausgiebigen Besuch ein.

Obwohl es zwei Wohnmobilstellplätze (Römerquelle und Fußgängerbrücke) gibt entschlossen wir uns den Campingplatz „Campingpark“ zu besuchen. Diesen Entschluss haben wir nicht bereut.

Die absolute Ruhe und die modernen, sehr gepflegten Einrichtungen, sind ihren Preis durchaus Wert. Wir wurden freundlich empfangen und bekamen einen tollen Stellplatz direkt am Moselufer.

Bevor wir Morgen nach Ellenz-Poltersdorf zu „unseren“ Winzern Claudia und Udo Loosen weiterfahren, werden wir uns noch den Runden und den Eckigen Turm in Zell anschauen. Eine Fußgängerbrücke über die Mosel macht den fahrbaren Untersatz entbehrlich. sig/Fotos: Gerdau

Mordspur eines Fernfahrers – Neue ARD Crime Time in der ARD Mediathek

Zwischen 2003 und 2006 vergewaltigt und ermordet LKW-Fahrer Marco M. drei Frauen und verletzt eine weitere schwer. Er geht brutal vor, seine Opfer wählt er zufällig aus. Unter dem Titel „Mordspur eines Fernfahrers – Die Jagd nach Marco M.“ zeigt der Hessische Rundfunk (hr) Die dreiteilige True-Crime-Reihe ab sofort in der ARD Mediathek und ab Mittwoch, 24. September, immer um 22 Uhr im hr-fernsehen.


Manchmal missbraucht Marco M. seine Opfer, bevor er sie tötet, manchmal erst danach. Dann entsorgt er sie wie Müll. „Es war sein Ziel, sie sexuell zu missbrauchen. Und ihm war es dann egal, ob sie tot war, bewusstlos – Hauptsache, er konnte über sie verfügen, sagt Kriminalpsychologin Dr. Gilda Giebel. Seine Tatorte sind Köln, Moers, Dillenburg und Kassel, meist in der Nähe von Autobahnen. Er ist immer in Bewegung, bleibt lange unbehelligt.

Früh deuten Spuren auf einen LKW-Fahrer mit festen Routen hin. Doch die verschiedenen Tatorte in unterschiedlichen Bundesländern erschweren die Ermittlungen. Statt zusammenzuarbeiten, agieren die SOKOS getrennt. Die föderale Struktur behindert den Austausch. Auch der Datenschutz bremst: Das Mautsystem, welches die Kennzeichen aller LKW-Fahrer erfasst, könnte helfen, doch die Betreiberfirma darf die Daten nicht herausgeben. Jeder neue Tatort bringt neue Ermittler, neue Akten, neue Fragen. Nur eines bleibt gleich: der Täter.

Nach der Aussage des einzigen überlebenden Opfers kann ein Phantombild erstellt werden – doch der entscheidende Hinweis fehlt. Es kommt zu weiteren Morden. Im Oktober 2005 verschwindet eine Frau in Dillenburg und wird 30 Kilometer entfernt tot in einem Wald entdeckt. Keine brauchbaren DNA-Spuren, ein Zusammenhang wird nicht erkannt. Als neun Monate später in Kassel eine Schülerin verschleppt und ermordet wird, kommt Bewegung in den Fall. Ein DNA-Abgleich zeigt: die Taten in Kassel, Köln und Moers hängen zusammen. Doch der Täter bleibt ein Phantom. Er ist nicht registriert.

Ein Zufall bringt die Wende: Eine winzige Hautschuppe am BH des Opfers aus Dillenburg liefert den entscheidenden Beweis: Es ist auch hier ein und derselbe Täter. Sein Phantombild aus Köln wird erneut veröffentlicht – dieses Mal auch in Hessen. Zwei Hinweise führen zu Marco M. – einem unauffälligen Familienvater aus dem mittelhessischen Haiger. Der Mann lässt sich widerstandslos festnehmen. Seine Taten gesteht er emotionslos. Im Juni 2007 verurteilt das Landgericht Limburg Marco M., bekannt als „Brummi-Mörder“, zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. Das psychiatrische Gutachten bescheinigt ihm volle Schuldfähigkeit – und eine extrem hohe Gewaltbereitschaft.

Quelle: Hessischer Rundfunk



Kinder forschen in der „Arche Noah“

Die Evangelische Kita Arche Noah in Driedorf ist als Haus, in dem Kinder forschen, erneut ausgezeichnet worden. Und das bereits zum siebten Mal. Kinder haben viele Fragen an die Welt: Wie lassen sich Kugeln im Reis verstecken – und warum kommen sie wieder zum Vorschein, wenn man das Gefäß rüttelt?

Die Kinder der Kita Arche Noah in Driedorf entdecken und forschen regelmäßig gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften. Für ihren Einsatz in der frühen MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung (MINT steht kurz für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erhält die Kita Arche Noah bereits zum siebten Mal das Zertifikat als Haus, in dem Kinder forschen.

Die Plakette für die Zertifizierung wurde von Annegret Jung vom lokalen Netzwerk am 19. September 2025 überreicht. Die „Stiftung Kinder forschen“ würdigt damit die großartige Leistung der Kinder und der pädagogischen Fachkräfte.

Annegret Jung (v.l.) übergibt die Auszeichnung der Stiftung Kinder forschen an die Leiterin der Kita Arche Noah Stefanie Irle. Außerdem im Bild: Erzieherin Andrea Klaas und Geschäftsführer der GüT (Gemeindeübergreifende Trägerschaft) Jochen Schüler.   

Die Kita Arche Noah hatte sich 2010 auf den Weg gemacht, gemeinsam mit den Kindern die Welt um sich herum zu entdecken. Mit der Auszeichnung beweist das Team des Ganztagsangebots der Kita, dass sie das Konzept dauerhaft in die tägliche Arbeit integriert hat. Unter anderem forschten die Kinder der Kita zum Thema „Von der Raupe zum Schmetterling“. 

Frühe Bildung für alle Kinder

„Gute frühe Bildung für alle Kinder – das ist ein wichtiger Baustein für unsere Gesellschaft. Ich danke jeder einzelnen pädagogischen Fach- und Lehrkraft vor Ort, die mit ihrem Engagement, ihrem Interesse und ihrer Neugier dafür sorgt, dass die Jungen und Mädchen ihren Interessen nachgehen können und die Welt für sich entdecken, erforschen und erleben können“, sagte Annegret Jung im Namen der Stiftung Kinder forschen. „Das entdeckende und forschende Lernen ermöglicht es Mädchen und Jungen Fähigkeiten zu entwickeln, die ihr kreatives, erfinderisches und kritisches Denken fördern. Diese Kompetenzen helfen ihnen dabei, Lösungen für Probleme zu finden, Verantwortung zu übernehmen und mit Spannungen und Dilemmata umzugehen“, so Jung. Dadurch leiste gute frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung einen Beitrag zu wichtigen Zukunftskompetenzen, wie sie die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) derzeit fordert.

Zertifizierung dient der Qualitätssicherung

Der Zertifizierung der Stiftung Kinder forschen liegen feste Qualitätskriterien zugrunde, die sich am Deutschen Kindergarten Gütesiegel und den „Prozessbezogene(n) Qualitätskriterien für den naturwissenschaftlichen Unterricht“ orientieren. Die Zertifizierung ist für zwei Jahre gültig, dann können sich die Einrichtungen neu bewerben. Für die Zertifizierung besuchen die Pädagoginnen und Pädagogen der Kita Arche Noah regelmäßig die praxisnahen Fortbildungen der Stiftung Kinder forschen.

Text: Paul Krombach, Foto: Holger J. Becker-von Wolff

Öko Markt Herborn – Kornmarkt voller Leben

Bei spätsommerlichem Sonnenschein verwandelte sich der Kornmarkt in Herborn in ein buntes Paradies für Genießer und Nachhaltigkeitsfreunde. Organisiert von der Herbornerin Nicole Besserer (natpur), präsentierten zahlreiche Aussteller ihre liebevoll hergestellten Produkte – von würzigem Ziegenkäse über aromatisches Gewürzsalz bis hin zu frischem Brot und duftenden Kräutern.

Organisatorin Nicole Besserer

Besonders ins Auge fiel der Stand des Weltladens mit handgearbeitetem Schmuck aus fairem Handel – ein echtes Highlight für alle, die Wert auf ethische Produktion und individuelle Designs legen. Die gesamte Atmosphäre war geprägt von regionaler Vielfalt, persönlichem Austausch und dem Gefühl, dass Nachhaltigkeit nicht nur sinnvoll, sondern auch sinnlich sein kann.

Die Naturmühle „Mevlana“ aus Westerburg präsentierte kaltgepresste Öle, Gewürze und Naturkosmetik, während Heike Stötzel aus Kreuztal-Ferndorf Seifen und Öle aus eigener Fertigung im Programm hatte. Die Kräutergärtnerei von Elke Fukking aus Herborn-Hörbach begeistere die Marktbesucher mit einer ganzen Reihe von Duft und Heilkräutern sowie alte Kulturpflanzen, Küchenkräutern und vielen Bauerngartenpflanzen.

Manfred Ludwik, der seinen Wohnsitz in Kürze nach Portugal verlegt, gab Tipps und gezielte Unterstützung für eine längeres Leben. Nicht alltäglich ist die Produktion von dem Haiger-Weidelbacher Marcus Ebert, der aus seiner Salz-Küchen-Manufaktur eine gut laufende Geschäftsidee gemacht hat. Haubergskräutersalze sind dabei ebenso Renner wie Knoblauch-Rosmarin-Salze und viele andere Kreationen. Christel Kletti präsentierte sich an einem echten Webstuhl zum Anfassen und warb für ihre mittlerweile seltenen, handgewebten Produkte.

Rotchanee Bukasingha aus Tailand warb für leckere Brotvariationen aus der Manufaktur „Siebenkorn“ und Frank Sträßer für den Herborner Weltladen. Er räumte ein, dass zum Beispiel der Einkauf von Fair gehandelter und mit einem Segelschiff transportierter Schokolade für die Kunden ein nicht ganz billiges Vergnügen sei, aber auch hier gelte, dass man mit weniger Konsum von Billigprodukten mehr für die Produzenten von nachhaltigen Waren und den eigenen Körper tue. Man müsse sich halt beim Kauf eher zurückhalten und dann könne man sich diese Köstlichkeit aus dem Weltladen ab zu ruhig einmal leisten.

Illknur Subatli aus Ehringshausen begeisterte mit ihren Schmuck-Kreationen und personalisierten Genschenken, die alle unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit unter ihren Händen entstehen.

Andrea Zeidl („Andy-Wurzel“) aus Dillheim) punktete mit ihren Kartoffeln und Äpfeln

Der Öko-Markt hat mittlerweile einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Stadt und war auch in diesem Jahr trotz weniger Verkaufsständen eine voller Erfolg. sig/Fotos: Gerdau

Gedanken im Meer der Unendlichkeit

Die Sonne will langsam über dem Westerwald versinken, ihr Licht streift den See wie einen letzten Gruß. Die Voraussetzung allen Lebens liegt still und weit –, ein Spiegel für Gedanken, ein Hort der Ruhe.

Zwischen Rehe und Mademühlen flüstert ein laues Lüftchen durch das Schilf, das sich sanft dem Abend neigt. Ein Segelboot gleitet gemächlich mit zwei jungen Menschen wie ein Gedankenfetzen über das Wasser. Aus seinen Tiefen meint man die Stimmen der Ewigkeit zu hören.

Ein Reiher steht reglos am Ufer, als wüsste er um die Bedeutung der Stunde. Die unsichtbare Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen verläuft hier in der Nähe des Staudamms nicht nur geografisch – nun trennt sie auch Tag und Traum.

Der Blick wandert zwischen den Zeiten der Unendlichkeit und darf sich in der Weite des „Westerwälder Meeres“ verlieren. Die Natur hält den Atem an und fordert zum Innehalten auf. Während die Schatten immer länger werden, verwandelt sich die Talsperre in ein Gedicht aus Licht und Wasser.

Geschrieben für all jene, die das Unhörbare noch hören können. sig/Foto: Gerdau

Wohin mit alten Kleidern in Herborn

Kein schöner Anblick bietet sich dem Betrachter, wenn er bis zum Ende des Herborner Franzosenweg/Auffahrt B255 geht oder fährt. Der einzige Bekleidungscontainer in mitten zahlreicher Glascontainer scheint mit der Aufnahme von Altkleidern etwas überfordert zu sein.

Ein Hauch von Kalkutta weht über dem Altglas- Container- Platz unterhalb des Herborner Friedhofs

Aber: Ab Januar 2025 dürfen Altkleider nicht mehr im Restmüll entsorgt werden; stattdessen müssen sie über spezielle Sammelstellen getrennt gesammelt werden.
Neue Regelungen zur Altkleiderentsorgung
EU-Richtlinie: Ab dem 1. Januar 2025 gilt eine neue EU-Vorgabe, die besagt, dass Altkleider, Bettwäsche und andere textile Abfälle nicht mehr im Restmüll entsorgt werden dürfen. Ziel dieser Regelung ist es, die Wiederverwertung von Textilien zu fördern und die Umweltbelastung durch textile Abfälle zu reduzieren.
Getrennte Sammlung: Die Kommunen sind verpflichtet, die getrennte Sammlung von Alttextilien zu organisieren. Dies umfasst sowohl tragbare als auch stark beschädigte Kleidung, die recycelt werden kann, beispielsweise zu Malervlies oder Dämmstoffen (Paragraf 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 6 Kreislaufwirtschaftsgesetz).
Zerschlissene oder stark verschmutzte Kleidung kann weiterhin in den Restmüll gegeben werden, wenn es vor Ort keine separate Sammlung dafür gibt. Wenn jedoch eine gesonderte Sammlung für solche Textilien existiert, sollten diese dort abgegeben werden, um eine umweltgerechte Entsorgung zu gewährleisten.

Darüber, ob die Boden-Lagerung von Altkleidern in der Nähe von Altglas- und Altkleider-Container erlaubt ist, lässt sich der Gesetzgeber nicht aus. sig/Foto: Gerdau

Maskierter Dieb bestiehlt Ladeninhaberin mit perfider Ablenkungstaktik

Ein dreister Diebstahl geschah in der vergangenen Woche in einem Herborner Ladengeschäft in der Innenstadt. Ein maskierter (Corona-Schutzmaske) Mann betrat das Geschäft und verwickelte die Inhaberin in ein wirres Gespräch, das er in einer fremden Sprache führte. Die Aussagen wirkten laut der Bestohlenen „völlig unverständlich und zusammenhangslos“ – offenbar eine gezielte Ablenkungsstrategie.

Die Ladeninhaberin, zunächst irritiert, versuchte mehrfach, den Mann zu verstehen, doch seine fadenscheinigen Sprüche schienen keinen Sinn zu ergeben. Als sie schließlich genug hatte, forderte sie ihn energisch auf, das Geschäft zu verlassen – was er auch tat. Doch kurz darauf bemerkte sie das Fehlen ihres Portemonnaies.

Symbolbild KI, copilot.microsoft.

Der Geldbeutel enthielt die Tageseinnahmen von mehreren hundert Euro Bargeld sowie sämtliche Ausweispapiere. Die Polizei geht von einem gezielten Ablenkungsmanöver aus und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer zur Tatzeit verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder Angaben zur Identität des Mannes machen kann, wird gebeten, sich bei der örtlichen Polizeidienststelle zu melden.

Es wird dringend empfohlen im Umgang mit aufdringlichen Unbekannten vorsichtig zu sein und sie auf keinen Fall außerhalb des Thekenbereichs agieren zu lassen. Bei Verdachtsmomenten wie im vorliegenden Fall- das Tragen einer Maske- ist erhöhte Wachsamkeit angeraten. Man kann davon ausgehen, dass der oder die Täter ihren späteren Tatort aufmerksam auskundschaften und beobachten.

Das Gleiche gilt auch für Menschen, die vorgeben Geld für dubiose Institutionen zu sammeln. Gefährlich wird es wenn die Angesprochenen ihre Geldbörse zücken und die Sammler mit einer Kladde darüber gehen. Nicht selten ist der Treugläubige anschließend um ein paar Scheine ärmer. sig/KI