So der Text eines Liedes von Roland Kaiser. Hat er es erkannt? Oft stehen wir Menschen vor einer vermeintlich aussichtslosen Situation und sind in unserer Verzweiflung buchstäblich am Ende. Ob Trennung, eine unheilbare Krankheit, Verlust des Arbeitsplatzes. Eine Naturkatastrophe, ein schwerer Unfall, der Tod eines nahen Menschen oder auch eines geliebten Tieres, all das kann uns total aus der Bahn werfen. Nicht jeder wird mit solchen Extremsituation fertig und kapituliert vor sich und dem offensichtlich Unabänderlichen.

Es ist daher wichtig sich rechtzeitig auf ein solches Ereignis mental vorzubereiten. Unser Leben ist endlich und wie ein guter Freund ganz pragmatisch feststellt: „Der Tod findet immer einen Grund.“ Dies ist dann das Ende und nicht selten kann es sogar gut sein. Der Bibel-Psalm 90:10 legt sich ziemlich klar fest:
„Unser Leben währet siebzig Jahre und wenn es hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre.“
Ist das Ende wirklich ultimativ und was kommt danach. Für gottesfürchtige Menschen keine Frage. Für sie öffnet sich das Himmelreich und wer daran glaubt wird vor der Verdammnis gerettet. So zumindest wird es von den Kanzeln verkündet. Aber was ist mit denen, die einen anderen Glauben haben oder denen die Segnungen unseres Glaubens aus den unterschiedlichsten Gründen nie zuteil wurden. Gibt es da so was wie einen Gnadenerlass oder müssen sie in der Hölle braten? Dies zu ergründen ist für ein menschlichen Hirn unmöglich.
Die großen Weltreligionen sind sich darin einig, dass das irdische Leben nicht das Ende ist und dass es eine Art von Weiterleben oder einer Weiterentwicklungen nach dem Tod gibt. Im Buddhismus und Hinduismus herrscht die etwas konkretere Vorstellung von einem Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Immer jedoch sind diese eher angenehmen Vorstellung mit der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft verknüpft. Wer Mitglied ist hat es nach dem irdischen Ende gut, die anderen haben Pech gehabt.
Nicht immer aber trifft ein prognostiziertes Ende tatsächlich ein. Ob es die heilenden Möglichkeiten der modernen Medizin ist oder der eigene Wille, der den Glauben an sich selbst noch nicht verloren hat. Der vermeintlich Todkranke erholt sich und nimmt wieder am Leben teil. Man spricht dabei von einem Wunder, dass nicht bewiesen werden muss.
Hoffnung und Glaube können in Extremsituationen die entscheidenden Rettungsringe sein.
Wer alles verloren hat und den Glauben an sich selber ebenfalls, ist sicher, dass er am Ende ist. Plötzlich tut sich ein Weg auf, den man nie für möglich gehalten hätte. Jetzt gilt es zuzugreifen, nach vorne zu schauen und mit kleinen Schritten vorwärts zu gehen. Für Misstrauen in die eigenen Fähigkeiten ist kein Platz und das Verlorene zu betrauern, wirkt wie ein Bremsklotz. Selbst das erbärmliche Schicksal eines Kettenhundes kann sich zum Guten wenden, wenn ein Mensch mit einem guten Herzen das Tier aus seiner Mühsal befreit und es zu sich nimmt.
Ein Kind zu verlieren ist schrecklich und viel schlimmer kann es besonders für eine Mutter nicht kommen. Aber: Wenn dass das Ende ist, wer soll es den dann betrauern. Es wird immer seinen festen Platz in dem Mutterherz behalten, und doch öffnen sich vielleicht Wege, indem sich der Fokus auf ein ein anderes Kind legt, dem es nicht so gut geht. Gut wenn in solch einer schlimmen Situation jemand da ist, dem man voll vertrauen kann und der einen stützt. Dennoch: Der Antrieb und die Lebensbejahung muss aus dem eigenen tiefsten Inneren kommen.
Fakt ist, und das glauben selbst Darwinisten, kann Hoffnung Berge versetzen und dafür sorgen, dass das vermeintliche Ende ein Anfang ist. Nur wer sich selber aufgegeben hat, dem kann niemand mehr helfen. sig/Foto: Gerdau