Als Seelsorger weiter aktiv

Dillenburg. Pfarrer Dr. Jörg Ettemeyer wird am Sonntag, 2. November 2025 im Gottesdienst um 10 Uhr in der evangelischen Stadtkirche Dillenburg von Dekan Andree Best begrüßt. Der Pfarrer i.R. wird stundenweise im Nachbarschaftsraum Um den Wilhelmsturm als Seelsorger aktiv sein.



Pfarrer Dr. Jörg Ettemeyer ist eigentlich im Ruhestand. Über 14 Jahre lang war er zuletzt mit Herz und Seele in der Evangelischen Kirche von Westfalen Gemeindepfarrer. Nun möchte er auf eigenem Wunsch weiterhin – wenn auch nur stundenweise – als Seelsorger aktiv bleiben.

Gerne nimmt er die Fahrt aus dem Sauerland auf sich, um im Nachbarschaftsraum Dillenburg Gottesdienste zu halten. Pfarrer Dr. Jörg Ettemeyer war zuletzt in der evangelischen Kirchengemeinde Lennestadt-Kirchundem bei Attendorn tätig. Dort konnte er sich – von zahlreichen Verwaltungsaufgaben befreit – intensiv um die Seelsorge kümmern.

Das möchte er auch als Pfarrer i.R. im Nachbarschaftraum um den Wilhelmsturm Dillenburg weiter tun. Der gebürtige Iserlohner absolvierte sein Vikariat von 1994 bis 1997 in der Gartenstadt im Dortmunder Süden, ehe er für die Zeit von 1997 bis 2006 in die dortige Nordstadt, den sozialen Brennpunkt, wechselte.

Aus familiären Gründen kam er ins Sauerland. Nach der Fusion der ehemals eigenständigen Kirchengemeinden Attendorn, Finnentrop, Grevenbrück und Lennestadt-Kirchhundem zur neuen Kirchengemeinde Attendorn-Lennestadt am 1. Januar 2020 kamen auch für ihn neue Aufgaben hinzu.

Im Laufe der Jahre hat Pfarrer Dr. Ettemeyer eine Reihe von Projekten ins Leben gerufen. Wichtig war ihm stets der Dienst als Seelsorger. Er möchte auch in Zukunft, seine Fähigkeiten für andere Menschen hier an der Dill einsetzen zu dürfen.

„Und wir freuen uns, dass er da ist“, sagt Dekan Andree Best.  

Holger J. Becker-von Wolff

Dillenburgs neuer Bürgermeister heißt Friedrich Dehmer

Mit diesem Ergebnis hatte er selber überhaupt nicht gerechnet. Der parteiunabhängige Bürgermeisterkandidat Friedrich Dehmer (45) setzte sich gegen drei weitere Kandidaten schon im ersten Wahlgang haushoch durch.

Dillenburgs Wahrzeichen, der Wilhelmsturm, wird mit dem Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2025 ebenfalls zufrieden sein.

Mit seiner Wahl verließen die Dillenburger Wähler die alteingetretenen Pfade der etablierten Parteien und dies mit einem Paukenschlag, der seinesgleichen sucht. 60,9 Prozent sind schon eine Hausnummer, die ein Parteiloser erst einmal schaffen muss.

Auch in Anbetracht der Tatsache, dass die Wahlbeteiligung gerade einmal beschämende 45,9 Prozent betrug, hatte zumindest der CDU-Kandidat Kevin Deusing sicher mit mehr als 21,5 Prozent gerechnet. Es ist nicht vermessen anzunehmen, dass er ebenso wie seine Mitkandidatin Anne Peter-Lauff (SPD), die gerade einmal 9,6 Prozent erreichte, auch der allgemeinen Politikverdrossenheit zum Opfer fiel. Ihre beiden Parteien bekleckern sich besonders in der jüngsten Zeit nicht gerade mit Ruhm.

Wer unter solchen negativen Vorzeichen auch in einen kommunalen Wahlkampf geht, muss nicht glauben, dass an ihm bundespolitisch nichts hängenbleibt. Der vierte Kandidat Ronny Schmidt (ebenso wie der Wahlsieger parteilos) hätte wissen können, dass er es aufgrund der Tatsache, dass er zum wiederholten Mal als Bürgermeisterkandidat antrat, nicht leicht haben würde. Mit 8 Prozent quittierten die Dillenburger seine Bemühungen, um das gerade in der ehemaligen Kreisstadt alles andere als leichte Bürgermeisteramt.

Dehmer hingegen werden die Schuhe seines Vorgängers Michael Lotz (CDU) sicher passen. Zahlreiche Nichtentscheidungen hatten dessen Amtszeit begleitet und seiner politischen Person, aber auch dem Amt, Schaden zugefügt. Die Kunst in Dillenburg Politik zu machen ist eine hohe und man kann Dehmer nur wünschen, dass es ihm gelingt mit Stadtverordneten und Magistrat mehr als einen vernünftigen Konsens zustande zu bringen. sig /Foto: Gerdau

Skurriler Truppenversuch

Die Medien sind voll von Waffen-und Ausrüstungsgeschichten. Das Wiederaufleben der allgemeinen Wehrplicht wird hart diskutiert und die Wehr-beziehungsweise die Kriegstüchtigkeit soll so schnell wie möglich hergestellt werden.

Mitten in diese Studien fällt mir eine Situation aus einem meiner Jäger-Laufbahn-Lehrgänge ein, die ich sofort mit einem Schmunzeln im Gesicht wiedergeben möchte.

Helmut L. löste das Badekappenrätsel auf seine Weise.

Wir schrieben das Jahr 1974 und auch schon damals machte man eher halbherzige Versuche unsere Friedensarmee materiell besser auszustatten. Immer mal wieder kamen Bekleidungsstücke in die Truppe und auch zu uns an die Truppenschule in Hammelburg. Wir sollte sie testen und entsprechende Berichte dazu verfassen. Ob die dann auch in den Büros des (BMVg) Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung ernst genommen würden, zweifelten meine Kameraden eher an.

Eines Tages öffnete sich wieder das olivgrüne Füllhorn und heraus kamen blaue Kappen mit langen Endlos-Bändern. Keiner wusste so recht etwas damit anzufangen. Die abenteuerlichsten Mutmaßungen geisterten durch die Inspektion. Angefangen von BH mit einer fehlenden Schale bis hin zu Steinschleudern aus Textilien.

Helmut L., mein Kamerad und engster Freund, löste das Rätsel. Es waren Badekappen, die man auf den Kopf setzen konnte. Nur mit den Bändeln hatte Helmut seine Probleme. Dazu, um sie bequem unter die Achseln zu bekommen, waren sie zu kurz. Wir einigten uns darauf die geschlossenen Bändel einfach unter dem Kinn zu verknoten und waren sicher, dass die Herstellerfirma einfach zu viel Bandmaterial zur Verfügung gehabt hatte. Ob dieser Truppenversuch gelang entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe in meiner 30-jährigen Dienstzeit nie mehr solche Kappen gesehen. sig/Foto: Gerdau

Meldungen von Verstößen gegen Recht und Ordnung

Nur wenige Bürger haben Kenntnis von den unterschiedlichen Möglichkeiten die es gibt, um ihre Erkenntnisse und Beobachtungen von Verstößen gegen Gesetz und Ordnung in sozialen Netzwerken oder in der Öffentlichkeit an entsprechende Stellen zu melden.

Bei dem bekannten Medienwissenschaftler und Publizisten Norbert Bolz wurde im Oktober 2025 eine Hausdurchsuchung wegen eines Social-Media-Posts durchgeführt. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Hintergrund der Hausdurchsuchung bei Norbert Bolz

  • Anlass: Ein ironisch gemeinter Kommentar auf der Plattform X (ehemals Twitter), in dem Bolz den NS-Slogan „Deutschland erwache!“ aufgriff.
  • Kontext: Der Post bezog sich auf eine Titelzeile der taz, die laut Bolz eine „gute Übersetzung von Woke“ sei.
  • Ermittlungsgrund: Verdacht auf das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (§86a StGB).

Der Verdacht auf das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (§ 86a StGB) bedeutet, dass jemand möglicherweise Symbole, Parolen oder Gesten benutzt hat, die mit verbotenen extremistischen Gruppen – insbesondere aus dem Nationalsozialismus – in Verbindung stehen. Das kann strafbar sein, selbst wenn es nicht im politischen Kontext geschieht.

Was regelt § 86a StGB?

Der Paragraph 86a des Strafgesetzbuches verbietet:

„Das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen im Inland in einer Weise, die geeignet ist, eine Identifikation mit diesen Organisationen herzustellen.“

Dazu zählen:

  • Symbole: Hakenkreuz, SS-Runen, Hitlergruß
  • Parolen: „Sieg Heil“, „Deutschland erwache“
  • Gesten oder Grußformen: z. B. der Hitlergruß
  • Abwandlungen oder stilisierte Darstellungen, wenn sie eindeutig erkennbar sind

Was bedeutet „Verdacht“?

  • Der Verdacht entsteht, wenn jemand öffentlich oder digital ein solches Kennzeichen verwendet, etwa in einem Post, Video oder auf Kleidung.
  • Es muss nicht bewiesen sein, dass die Person die Ideologie unterstützt – allein die Verwendung kann strafbar sein.
  • Die Behörden prüfen, ob die Verwendung bewusst, identitätsstiftend oder verharmlosend erfolgt ist.

Was genau ist Hassrede?

Laut Polizei-Beratung und Landeszentralen für politische Bildung bezeichnet Hassrede:

  • „Strafbare Äußerungen, Kommentare, Bilder oder Videos, die Menschen aufgrund ihrer ethnischen, religiösen, sexuellen oder sozialen Zugehörigkeit beleidigen, bedrohen oder ausgrenzen“.
  • Sie tritt häufig im Internet auf, etwa in sozialen Netzwerken, Foren oder Messenger-Diensten.
  • Beispiele: rassistische Beleidigungen, antisemitische Verschwörungstheorien, Aufrufe zur Gewalt gegen Minderheiten.

Was bedeutet Hetze?

  • Hetze ist eine gezielte, aggressive Stimmungsmache gegen bestimmte Gruppen oder Personen.
  • Sie kann Volksverhetzung (§130 StGB) darstellen, wenn sie:
    • zum Hass aufruft
    • die Menschenwürde verletzt
    • zu Gewalt oder Willkürmaßnahmen auffordert

Was ist erlaubt – und was nicht?

  • Meinungsfreiheit schützt auch unbequeme oder provokante Aussagen.
  • Aber sie endet dort, wo die Menschenwürde verletzt oder zur Gewalt aufgerufen wird.
  • Hassrede ist nicht durch Artikel 5 GG gedeckt, wenn sie strafrechtlich relevant ist.

Was ist Volksverhetzung?

Volksverhetzung liegt vor, wenn jemand:

  • zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt, etwa gegen ethnische, religiöse oder nationale Gruppen
  • zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert
  • die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er sie beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet
  • NS-Verbrechen öffentlich leugnet, billigt oder verharmlost, etwa den Holocaust

Diese Handlungen müssen geeignet sein, den öffentlichen Frieden zu stören – also eine spürbare gesellschaftliche Wirkung entfalten.

Beispiele für Volksverhetzung

  • Rassistische oder antisemitische Hetzreden
  • Aufrufe zur Gewalt gegen Geflüchtete oder Minderheiten
  • Holocaust-Leugnung oder Relativierung von NS-Verbrechen
  • Verbreitung extremistischer Propaganda, z. B. über soziale Medien

Volksverhetzung verletzt:

  • Die Menschenwürde (Artikel 1 GG)
  • Den Schutz des öffentlichen Friedens
  • Die demokratische Grundordnung

Sie ist nicht durch Meinungsfreiheit gedeckt, da Artikel 5 GG seine Grenzen dort hat, wo die Würde anderer verletzt wird oder strafbare Inhalte verbreitet werden.

Gegen all derartige Umtriebe gibt es in Hessen eine Meldestelle

Zweck und Aufgaben der Meldestelle HessenGegenHetze

Die Meldestelle wurde am 16. Januar 2020 eingerichtet und verfolgt folgende Ziele:

  • Erfassung und Bewertung von Hassrede im Netz Bürgerinnen und Bürger können online Inhalte melden, die sie als extremistisch, beleidigend oder bedrohlich empfinden – etwa auf Social Media, in Kommentaren oder Foren.
  • Weiterleitung an zuständige Behörden Die Meldestelle prüft die Inhalte und leitet sie bei strafrechtlicher Relevanz an Polizei, Staatsanwaltschaft oder Verfassungsschutz weiter.
  • Schutz und Unterstützung für Betroffene Menschen, die Ziel von Hetze oder Bedrohung wurden, können Unterstützung und Beratung erhalten – etwa durch zivilgesellschaftliche Partner oder Opferhilfeeinrichtungen.
  • Sensibilisierung und Prävention Die Meldestelle arbeitet mit Initiativen zusammen, um Aufklärung über digitale Gewalt und Extremismus zu fördern.

Was kann gemeldet werden?

Inhalte, die gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet sind

Volksverhetzung

Bedrohungen oder Aufrufe zur Gewalt

Beleidigungen mit rassistischem, antisemitischem oder sexistischem Hintergrund

Extremistische Propaganda






Eine andere Form von Meldungen beschreibt die Hinweisgeberschutz-Meldestelle

Was ist die Hinweisgeberschutz-Meldestelle?

Die Meldestelle wurde im Rahmen des Hinweisgeberschutzgesetzes (HinSchG) eingerichtet, das am 2. Juli 2023 in Kraft trat. Ziel ist es, Menschen zu schützen, die auf Missstände hinweisen – etwa:

  • Korruption
  • Umweltverstöße
  • Datenschutzverletzungen
  • Diskriminierung oder Mobbing
  • Verstöße gegen EU-Recht oder nationales Recht

Wer betreibt die Meldestelle?

Es gibt zwei Arten von Meldestellen:

  1. Interne Meldestellen
    • In Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden und in Behörden
    • Zuständig für Hinweise aus dem eigenen Betrieb
  2. Externe Meldestellen
    • Auf Bundesebene z. B. beim Bundesamt für Justiz (BfJ)
    • Zuständig, wenn interne Meldung nicht möglich oder nicht zumutbar ist

Die externe Meldestelle des Bundes findest du hier: bundesjustizamt.de – Hinweisgeberstelle

Was passiert mit einer Meldung?

  • Die Meldung wird vertraulich behandelt

Völlig anders gelagert und mit völlig anderem Hintergrund waren die von „Staats wegen“ gewollten und im großen Stil betriebenen Bespitzelungen der Mitbürger in dem Nazi-Regime und der Deutschen Demokratischen Republik.

In der DDR gab es informelle und teils institutionalisierte Möglichkeiten, Bürger zu denunzieren – insbesondere über die Staatssicherheit (Stasi), aber auch über lokale Behörden und gesellschaftliche Organisationen. Offizielle „Meldestellen“ im heutigen Sinne gab es nicht flächendeckend, aber das System förderte gezielt eine Kultur der gegenseitigen Kontrolle und Anzeige.

Formen der Denunziation in der DDR

1. Stasi-IM-System (Inoffizielle Mitarbeiter)

  • Die Staatssicherheit unterhielt ein Netz von hunderttausenden inoffiziellen Mitarbeitern, die Informationen über Freunde, Kollegen und Nachbarn weitergaben.
  • Viele dieser Hinweise basierten auf freiwilliger Denunziation, teils aus Überzeugung, teils aus Angst oder Opportunismus.

2. Gesellschaftliche Organisationen

  • Institutionen wie die FDJ, Betriebsräte oder Hausgemeinschaften wurden genutzt, um „abweichendes Verhalten“ zu melden.
  • Kritik an der Partei, Kontakte in den Westen oder „asoziales Verhalten“ konnten Anlass für Berichte sein.

3. Polizeiliches Meldewesen

  • Das Melde-, Pass- und Ausweiswesen war zentral organisiert und diente auch der Überwachung von Wohnortwechseln und sozialen Kontakten.

4. Informelle Kanäle

  • Bürger konnten sich an Lehrer, Vorgesetzte oder lokale Funktionäre wenden, um andere zu melden – etwa bei „Republikflucht“, Westkontakten oder regimekritischen Äußerungen

Im sogenannten Dritten Reich (1933–1945) gab es keine offiziellen „Meldestellen“ für Denunziation im modernen Sinne, aber eine ausgeprägte Kultur der gegenseitigen Überwachung und zahlreiche Möglichkeiten, Mitbürger bei Behörden zu melden – insbesondere bei der Gestapo (Geheime Staatspolizei).

Formen der Denunziation im NS-Staat

1. Gestapo als zentrale Anlaufstelle

  • Bürger konnten anonym oder namentlich Anzeigen bei der Gestapo erstatten – etwa wegen „staatsfeindlicher Äußerungen“, „Judenfreundlichkeit“ oder „Wehrkraftzersetzung“.
  • Die Gestapo war nicht allwissend, sondern stark auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

2. Alltägliche Denunziation

  • Viele Anzeigen kamen aus persönlichen Motiven: Neid, Rache, Konkurrenz oder familiäre Konflikte.
  • Historiker wie Robert Gellately sprechen von einer „Gestapo der Gesellschaft“, weil viele Bürger aktiv mitwirkten.

3. Institutionalisierte Kontrolle

  • NSDAP-Ortsgruppenleiter, Blockwarte und Betriebszellenleiter hatten die Aufgabe, Verhalten zu beobachten und zu melden.
  • Auch Lehrer, Nachbarn oder Kollegen konnten Hinweise geben – oft mit schwerwiegenden Folgen.

Nachbrenner

Wolfgang Kubicki  ·Folgen

24. Oktober um 11:08 ·

Professor Bolz ist kein Einzelfall. Die Verfolgung von Meinungsäußerungen ist längst ein systemisches Problem. Staatsanwaltschaften und Gerichte überdehnen das geltende Recht. Staatliche Meldestellen wie „Hessen gegen Hetze“ feuern den Jagdeifer an und operieren dabei mit unscharfen und unjuristischen Begriffen wie „Hass und Hetze“. Hinzu kommt die tatsächliche Ausweitung des Strafrechts, wie bei den Beleidigungen gegen Politiker.
Der Gesetzgeber muss hier einschreiten:
-Die Verfolgung wegen erkennbar ironischer, unernster oder ähnlicher Äußerungen muss (noch deutlicher) ausgeschlossen werden,
– persönlicher Ehrschutz gehört ins Zivilrecht und nicht ins Strafrecht,
– § 188 StGB gehört als klares Zweiklassen-Strafrecht auf den Müllhaufen der Geschichte und
– staatliche Meldestellen wie „Hessen gegen Hetze“ müssen geschlossen werden, weil sie erkennbar nicht der Gefahrenabwehr dienen, sondern eine Gefahr für die Meinungsfreiheit sind.
Eine liberale Demokratie, in der die Bürgerinnen und Bürger nicht zur freien Meinungsäußerung ermutigt werden und sich eingeschüchtert fühlen, ist akut bedroht. WK

Rother Schlachtplatten- ein lukullischer Hochgenuss

Alle Plätze waren besetzt und vor dem Saaleingang des Driedorf-Rother Dorfgemeinschaftshauses hatte sich bereits schon vor dem offiziellen Startschuss um 12 Uhr eine Menschenschlange gebildet. Der Grund: Die Rother Landfrauen unter der Führung ihrer Vorsitzenden Elisabeth Hüser luden wieder einmal zu ihrem traditionellen Schlachtplattenessen ein.

Seit weit mehr als 50 Jahren richten die fleißigen Frauen aus dem Driedorfer Ortsteil einen solch lukullischen Event schon aus, wusste die gebürtige Moselanerin Elisabeth aus Zell an der Mosel zu berichten. Früher zweimal und aktuell einmal im Jahr findet diese Sause in dem schönen Westerwalddorf statt.

Der Duft von Blut- und Leberwurst, Sauerkraut und Wellfleisch ließ so manchem schon vor dem Essen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Unter die zahlreichen Einheimischen hatten sich auch manche auswärtigen Gäste gemischt. Als die Teller aufgetragen wurden, stockte so manchem der Atem. Solch große Portionen sieht man nicht alle Tage. Sicherheitshalber lagen schon Verpackungsmittel für die Überreste bereit und auch eine gute Wurstsuppe durfte jeder der wollte mit nach Hause nehmen. Apropos mitnehmen. Viele Besucher zogen es vor ihre Schlachtplatte mit ihren Lieben zusammen zu Hause zu essen. Kein Problem, auch dafür hatten die Landfrauen vorgesorgt.

„Pico“ Haust musste bei der Menge des schmackhaften Angebotes ebenso wie viele andere schon bald passen. Den Rest werde er am Abend gemütlich und genüsslich vor der Flimmerkiste verzehren.

Insgesamt 17 Rother Landfrauen waren im Einsatz und brachten 120 Portionen an Frauen und Männer.

Vielen Dank, ihr fleißigen Landfrauen. Wenn es euch nicht gäbe müsstet ihr erfunden werden, meinte ein Gast sehr treffend und dem kann man sich nur anschließen. sig/Fotos: Gerdau

Haloerscheinung

Das Glück eine Halo-Erscheinung in voller Ausprägung zu sehen und fotografieren zu können , erlebt man nicht jeden Tag. Ich hatte das Glück und war begeistert. Die Sonne schien vom fast blauen Himmel und ein paar Schleierwolken standen am Firmament. Plötzlich, ich traute meinen Augen nicht, gab es eine Himmelserscheinung, die ich noch nie gesehen hatte. Natürlich war die Spiegelreflexkamera nicht zur Hand, aber das Handy. Wahrscheinlich sollte es so sein, weil die Aufnahmen sehr gut wurden. Ja, auf die KI der modernen Handys kann man sich verlassen.

Halo-Erscheinung. Foto: Gerdau

Insgesamt sind über 50 verschiedene Arten von Haloerscheinungen bekannt, sie kommen in Form von Kreisen um Sonne oder Mond, Halbkreisen, Lichtsäulen und Bögen vor. Einzelne Haloarten sind bisher noch ungeklärt, weil sie nur selten beobachtet werden. Ansonsten sind Halos für einen aufmerksamen Beobachter an einigen Dutzend Tagen im Jahr zu sehen. Sie alle entstehen durch Brechung oder Spiegelung des Sonnenlichts an Eiskristallen, die vor allem in dünnen, hohen Wolken vorkommen. Diese müssen eine bestimmte Form haben; entweder als sechseckiges Plättchen oder kleine sechseckige Säule. Dann wird das Sonnenlicht beim Eindringen in solche Eiskristalle gebrochen, im Inneren reflektiert und beim Austritt ein weiteres Mal gebrochen. Dadurch wird das Licht wie beim Regenbogen in seine Spektralfarben zerlegt. Anders als der Regenbogen sind Haloerscheinungen nicht so bekannt, aber manchmal genauso imposant.

Wikipedia

Tipps für den Reformationstag

Am 31. Oktober (Freitag) feiern evangelische Christen den Reformationstag in Gedenken an den Thesenanschlag Martin Luthers. Die Verbreitung seiner Thesen leitete die Reformation ein und führte später zur Entstehung der evangelischen Konfession. Unsere Tipps zum Reformationsfest.

Foto: Gerdau

In seinen 95 Thesen, die er der Überlieferung nach, am Morgen des 31. Oktober 1517 an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug, prangerte der Augustinermönch die Missbräuche beim geschäftsmäßigen Ablasshandel an. Luther kritisierte, dass Menschen Ablassbriefe kaufen sollten, um sich dadurch von der zeitlichen Strafe Gottes für ihre Sünden zu befreien.

Die Zeit der Reformation war von globalen Katastrophen geprägt. Luther sprach seine tiefen Erkenntnisse über Gott aus einer großen Weltenangst heraus. Die Choräle aus dieser Zeit sind allesamt Lieder gegen die Furcht. Leider verstehen wir das alles heute viel besser als vor wenigen Jahren noch. Es wird uns neu zum starken „trotzdem“ in dunklen Zeiten.

Luther vertrat die Ansicht, dass sich Gott den Menschen in Liebe zuwendet und für Gott nicht das Strafen im Vordergrund steht. Luther lehnte auch die Vorstellung ab, dass Gott die Menschen für ihre Sünden nach ihrem Tod ins Fegefeuer schickt. Er vertrat die Ansicht, dass der Mensch allein durch seinen Glauben einen gnädigen Gott erfahre und nicht durch gute Taten oder durch den Kauf von Ablass-Briefen.

In der Region feiern Evangelischen Christen den Reformationstag mit einer Luther-Schenke, besonderen Gottesdiensten und Andachten.

Hier unsere Tipps:

Familienfreundliche Aktion für Kinder in Eschenburg-Simmersbach

Zu einer familienfreundlichen Aktion – dem Lagerfeuer-Fest – sind Kinder am Freitag, 31. Oktober 2025 eingeladen. Das Lagerfeuer-Fest findet am Reformationstag von 17 bis 19 Uhr im Ev. Vereinshaus im Girnbachtal in Simmersbach statt. Geboten wird ein Mitmachtheater zur Geschichte Martin Luthers, es gibt Spiele- und Kreativstationen und zum Schluss ein großes Lagerfeuer. Zur Stärkung gibt es Suppe und Punch. 

Bange machen gilt nicht! Gottesdienst für alle, die sich trauen

Einen Familien-Gottesdienst am Reformationstag unter dem Motto „Bange machen gilt nicht“ feiert die Evangelische Kirchengemeinde in der Evangelischen Stadtkirche Herborn (Kirchberg) am Freitag, 31. Oktober 2025 um 17 Uhr. Herzliche Einladung an Kinder und deren Familien!

„Churchnight“ in Dillenburg-Nanzenbach

Eine „Churchnight“ wird es wieder in der evangelischen Kirche in Nanzenbach geben. Den besonderen Gottesdienst am Reformationstag (Freitag, 31. Oktober 2025) feiern die Evangelischen Kirchengemeinden Nanzenbach, Niederscheld, Oberscheld und Eibach in Nanzenbach gemeinsam. Los geht es um 19 Uhr. Es wirken Manuel Bühler (Predigt) und one*aim (Musik) mit.

Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Haiger-Sechshelden

Einen Gottesdienst mit dem evangelischen Theologen Jürgen Mette feiert der Nachbarschaftsraum Dillenburg-Donsbach-Sechshelden in der Evangelischen Kirche Sechshelden (Am Kirchberg) am Freitag, 31. Oktober 2025 um 19 Uhr.

Thomas-Messe in Manderbach

Einen Gottesdienst für Suchende, Zweifelnde und andere Menschen bietet Pfarrer Paul-Ulrich Rabe mit der Thomas-Messe am Reformationstag (31. Oktober 2025) in der Ev. Kirche Manderbach um 19.30 Uhr an. Die Thomas-Messe steht unter dem Motto „Liebe in Vollendung“. Der Gottesdienst ist ein Angebot für den Nachbarschaftsraum Struth, zu dem die Gemeinden Rossbachtal, Frohnhausen und Manderbach zählen. Darüber hinaus sind alle Interessierten eingeladen, diese besondere Form der Thomas-Messe kennen zu lernen.

Gottesdienst zur Einzigartigkeit der Bibel in Eibelshausen

Einen Gottesdienst unter dem Motto „Die Einzigartigkeit der Bibel“ gestalten Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse mit ihrem Lehrer Gebhard Häußer. Es geht um Hieronymus und seine lateinische Bibelübersetzung. Der Gottesdienst für den Nachbarschaftsraum Dietzhölztal-Eschenburg findet am Freitag, 31. Oktober 2025 um 19.30 Uhr in der Ev. Kirche Eibelshausen (Kirchstraße) statt.

Holger J. Becker-von Wolff

Verfassungsgericht unterbindet Freiheitsgebrauch

Das Bundesverfassungsgericht hat in einem Urteil aus dem Jahr 2021 festgelegt, dass Deutschland am „Paris-Ziel“ am CO2-Ausstoß festhalten muss, um die Klimaerwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu beschränken. Dies führt zu drastischen Freiheitsbeschränkungen, die ab 2031 zu erwarten sind. Der Rechtsprofessor Sebastian Müller-Franken warnt vor einer „Regierung der Gerichte“, da das Verfassungsgericht den Klimaschutz als Staatsziel sieht und dies in seine Entscheidungen einbeziehen muss. Dies könnte zumassiven Einschränkungen der Freiheitsrechte der Bürger führen, da nahezu jede Freiheitsbetätigung mit CO2-Emissionen verbunden ist. 

Foto: Gerdau

Mögliche Konsequenzen ab 2031

Laut juristischen Kommentaren und Medienanalysen könnten folgende Maßnahmen rechtlich zulässig und politisch notwendig werden:

  • Mobilität: Einschränkungen für Verbrennerfahrzeuge, Flugreisen oder private PKW-Nutzung
  • Wohnen & Energie: Pflicht zur energetischen Sanierung, Heizungswechsel, Verbrauchsobergrenzen
  • Konsum: CO₂-bezogene Steuern oder Rationierungen bei bestimmten Produkten
  • Verhaltensregeln: Einschränkungen bei Freizeitverhalten, Ernährung (z. B. Fleischkonsum), Reisen, sportliche Betätigung. sig

Corona auf dem Vormarsch-aber keine Staatspanik

Corona ist in Deutschland im Herbst 2025 wieder auf dem Vormarsch. Die Fallzahlen sind deutlich gestiegen, insbesondere durch die neue Variante „Stratus XFG“.

Wer ohne Maske angetroffen wurde, den traf während der Corona- Epidemie der gesellschaftliche Bannstrahl, eine Geldbuße und unter Umständen der Verlust des Arbeitsplatzes.

Aktuelle Lage laut Robert Koch-Institut (Oktober 2025)

  • Neuinfektionen: In der Woche vom 6. bis 12. Oktober wurden rund 6.435 laborbestätigte Fälle gemeldet – ein Anstieg von fast 70 % gegenüber der Vorwoche.
  • Sieben-Tage-Inzidenz: Bundesweit liegt sie bei 7,7 Fällen pro 100.000 Einwohner, bei Menschen über 80 sogar bei 31,7.
  • Dominante Variante: Die Omikron-Sublinie „Stratus XFG“ (auch „Frankenstein“ genannt) breitet sich rasant aus. Sie verursacht vor allem Schnupfen, Husten und starke Halsschmerzen.
  • Hospitalisierungen: Noch keine flächendeckende Überlastung, aber steigende Zahlen bei Risikogruppen.

Impfstatus & Schutzmaßnahmen

  • Impfquote (mind. einmal geimpft): 78,1 %
  • Boosterquote: 62,8 %
  • Angepasste Impfstoffe gegen Stratus XFG sind verfügbar
  • Tests funktionieren weiterhin zuverlässig, auch bei neuen Varianten

Fazit

Corona ist im Herbst 2025 wieder präsent, vor allem durch die neue Variante Stratus XFG. Besonders ältere Menschen und Risikogruppen sind betroffen. Die Behörden raten zu Impfauffrischungen, Tests bei Symptomen und verantwortungsvollem Verhalten – etwa bei Veranstaltungen oder in Pflegeeinrichtungen.

Erstaunlicherweise gibt es keine staatlich verordnete Panik, kein Isolations-oder Maskenzwang und keine Verunglimpfungen von Personen, die sich nicht impfen lassen wollen. Auch von Schulschließungen oder der Isolierung von Seniorenheimbewohnern ist nichts zu vernehmen. Was ist los in Deutschland? Gibt es jetzt eine behördliche Coronamüdigkeit.

Hirzenhain feiert Kirchenjubiläum

Eschenburg. Unter dem Motto „Gott wohnt bei uns“ feiert die Kirchengemeinde Hirzenhain das 300-jährige Bestehen ihrer Dorfkirche. Geboten werden verschiedene Veranstaltungen von Donnerstag, 30. Oktober bis Sonntag, 2. November 2025.

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Die Evangelische Kirche in Hirzenhain-Dorf wird 300 Jahre jung. Dieses Jubiläum feiert die Kirchengemeinde mit einem Festwochenende von Donnerstag an bis einschließlich Sonntag, 2. November 2025 mit verschiedene Veranstaltungen. 

Los geht es am Donnerstag (30. Oktober) um 19.30 Uhr mit einer musikalischen Abendandacht: Landeskirchenmusikdirektor i.R. Markus Leidenberger aus Dresden spielt in der Dorfkirche festliche Musik von Johann Sebastian Bach aus dem Jahr 1725 und weiteren zeitgenössischen Komponisten. 

An diesem Abend wird die Festschrift zu 300 Jahren evangelischer Kirche in Hirzenhain-Dorf von Pfarrer Michael Brück und Christine Sänger vorgestellt. Ebenfalls an diesem Abend wird die Ausstellung zur Historie der Kirche und des Dorfes von Heiko Holighaus eröffnet.  

Am Freitag, 31. Oktober 2025 lädt die Ausstellung im Alten Kindergarten ein, sich mit der Historie des Gotteshauses in Hirzenhain näher zu beschäftigen. Heiko Holighaus hat die Ausstellung mitorganisiert. Parallel gibt es zur Stärkung Kaffee und Kuchen im Evangelischen Gemeindehaus Hirzenhain. Die Ausstellung ist am Freitag (31. Oktober 2025) von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

Am Samstag, 1. November 2025, lässt sich das Gotteshaus – die Jubilarin – von 18 bis 20 Uhr erkunden. Um 18 Uhr geht es mit einem Geistlichen Impuls von Pfarrer Michael Brück los. Ab 18.30 Uhr gibt es verschiedene Speisen und Getränke rund um die Kirche. In der Kirche werden Führungen bis zum Kirchturm angeboten. Im benachbarten Alten Kindergarten ist die Ausstellung zur Historie der Kirche und des Dorfes geöffnet.

Am Sonntag, 2. November 2025, feiert die Gemeinde einen Festgottesdienst zum Kirchenjubiläum mit der Kirchenpräsidentin Prof. Dr. und Pfarrerin Christiane Tietz. Den Gottesdienst um 10 Uhr leiten Pfarrer Michael Brück und das Gottesdienst-Team, für die musikalische Gestaltung sorgen der Posaunenchor unter der Leitung von Martin Eizenhöfer, der Chor Surpr@ise unter der Leitung von Torsten Reh, Kantor Johann Lieberknecht an der Orgel und Florian Eizenhöfer (Trompete). Für Kinder gibt es parallel einen Kindergottesdienst mit Gemeindepädagogin Judith Klein und dem KiGo-Team im benachbarten Gemeindehaus.

Anschließend gibt es im benachbarten Evangelischen Gemeindehaus ein Kirchencafé und die Ausstellung zur Historie der Kirche und des Dorfes Hirzenhain im Alten Kindergarten. 

Festschrift zum Kirchenjubiläum

Wer es genauer nachlesen möchte, kann zur Festschrift greifen: Die umfangreiche, informative und mit vielen Bildern ausgestattete Festschrift zum Jubiläum „300 Jahre Evangelische Kirche Hirzenhain. 1725-2025“ kann für eine Spende zum Erhalt der Dorfkirche während der Festtage erworben werden. 

Anschließend ist die Festschrift im Hirzenhainer Dorfladen und beim Ev. Pfarramt Hirzenhain (Klein-Loh 2) sowie im Gemeinsamen Gemeindebüro (Eiershäuser Straße 14 in Eibelshausen) erhältlich.

Holger J. Becker-von Wolff