Manchmal staune ich selbst, wie sehr ich mich verändert habe. 🌙
Ich bin fünfundsechzig, und jedes Jahr wird mir klarer: ich möchte nicht mehr, dass Menschen zu mir nach Hause kommen.
Mein Zuhause ist nicht mehr fĂĽr Besucher.
Mein Zuhause ist fĂĽr mich.
FrĂĽher war alles anders.
Die Tür stand offen, es roch nach warmem Brot und gebratenem Gemüse, Stimmen, Lachen, Musik erfüllten die Räume.
Und ich liebte das.
Ich lief zwischen Herd und Tisch hin und her, servierte, umarmte Freunde — und fühlte mich gebraucht. 🌿
Und dann… wurde alles anders.
Meine Wohnung wurde ein Zufluchtsort der Stille.
Jetzt will ich nicht, dass jemand hereintritt.
Sogar Menschen, die ich liebe — sollen an der Tür bleiben.
Wenn das Telefon klingelt und jemand sagt: „Ich komme kurz vorbei“ — wird mir unruhig zumute.
Als wĂĽrde jemand in meinen Frieden hineingreifen.
Ich frage mich: warum kommt er? worĂĽber reden wir? wann geht er?
Und dann spüre ich — ich will einfach nicht, dass mein Rhythmus gestört wird.
Wenn mein Sohn kommt — freue ich mich.
Doch sobald er gegangen ist — atme ich auf.
Nicht aus Gleichgültigkeit — sondern weil die Stille jetzt meine Nahrung ist.
Und ich verurteile mich nicht mehr dafĂĽr.
Ich habe das Recht, meinen Raum zu schĂĽtzen.
Mein Zuhause ist ein Spiegel meiner selbst — ein Ort ohne höfliche Masken und ohne Sätze „der Höflichkeit halber“.
Das ist keine Einsamkeit. Kein Kummer.
Es ist Freiheit. Es ist Reife. 🌺
Jemand sagt: „So wirst du allein bleiben.“
Und ich denke: „Ich bin schon allein — und es tut mir gut.“
Nach einem Leben für andere — lebe ich endlich für mich. Netzfund💫