Am Sonntag, 9.11. erklingt in der Ev. Stadtkirche Herborn Chor- und Instrumentalmusik zum Ende des Kirchenjahres. Der Kammerchor der Herborner Kantorei führt unter der Leitung von Johann Lieberknecht den „Totentanz“ von Hugo Distler auf.

Hugo Distler beschäftigte sich bereits seit Sommer 1932 mit dem Thema eines Totentanzspiels. Letzten Anstoß zur Komposition im Jahr 1934 bildete vermutlich eine ihn stark beeindruckende Aufführung von Leonhard Lechners Sprüche vom Leben und Tod sowie der Motette Selig sind die Toten von Heinrich Schütz in der Lübecker Jakobikirche. Weitere Inspirationsquelle war der Lübecker Totentanz in der Lübecker Marienkirche, der 1701 als Kopie eines im 15. Jahrhundert entstandenen Bilderzyklus entstand. Die Zerstörung des Lübecker Totentanzes 1942 im Zweiten Weltkrieg sollte Distler, kurz vor seinem Suizid im gleichen Jahr, noch erleben. Wikipedia
Perückenstrauch im Herbst. Foto: Gerdau
Er besteht aus 15 kurzen Chorsätzen a cappella, zwischen denen mittelalterliche Texte vom Dialog des Todes mit verschiedenster Figuren vom Kaiser bis hin zum Greis von Sprechern gelesen werden. Der Flötist Torsten Greis spielt jeweils dazwischen kurze Flötenintermezzi, sowie eine Flötensonate von Johann Sebastian Bach. Seine Motette „Lobet den Herrn, alle Heiden“ bildet den versöhnlichen Abschluss des Konzertes, bei dem auch Orgelwerke erklingen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.