Ich sage 3x „Ja“ und dann…?

So viel zum Thema Kontra und Pro

Von Barbara Maage

An vielen Orten wird gerade gegen die Impfpflicht demonstriert. Generell freue ich mich darüber, dass wir frei unsere Meinung äußern dürfen. Ich freue mich, wenn Leute sich auch auf das Thema der Demo beziehen und sie nicht zweckentfremdend nutzen. Und ich freue mich, dass die bisherigen Demos hier in Herborn friedlich abgelaufen sind. Es hat mich sogar dazu angeregt, dass ich auch gerne meine Meinung mal friedlich zum Ausdruck bringen möchte. Warum? Weil ich es wie eine Art Austausch von verschiedenen Meinungen sehe, die gegenseitig den Horizont weiten können. Was jeder davon mitnimmt, ist eigene Sache. Ich sehe die verschiedenen Ansichten als Bereicherung, weil ich ins Nachdenken komme, ohne andere aufhetzen zu wollen.  Und es hilft mir, meinen Standpunkt zu finden, wo ich mich auch von anderen abgrenzen kann. Wenn solch ein Austausch beiderseits mit Wertschätzung und ohne Beleidigungen u.ä. von Statten geht, ohne gleich den ganzen Menschen abzuwerten, ist schon mal viel gewonnen.

Nun geht es gerade um die Frage, ob das Impfen gegen Corona zur Pflicht werden sollte…

Nach allem, was ich in irgendeiner Weise erfahren, gelesen und gesehen habe, ließ ich mich 3x impfen. Ich vertraue der Wissenschaft, die wirklich seit 2 Jahren mit der Zeit ringt, um möglichst schnell beinahe die ganze Welt durch Impfen zu schützen. Neu ist dieser Gedanke ja nicht. Interessant finde ich, dass ich bisher noch nie solche Impf-Aufstände erlebt habe. Ich habe schon mind. 10-15 Impfungen erhalten. Die Nebenwirkungen waren bei einigen bekannt, aber es gab deswegen keine Demos o.ä.

Mit Corona ist allerdings eine völlig neue Art einer weltumspannenden Pandemie ausgebrochen, die es in der Form seit bestimmt 100 Jahren nicht gab und alle vor eine Wahnsinnsherausforderung stellt. Klar, dass in diesen Dimensionen nicht alles auf einmal zu 100% läuft. Aber ich glaube daran, dass alle Verantwortlichen ihr Bestes tun, um das Virus annähernd in den Griff zu bekommen.

Letztes Jahr gab es ein Massensterben an vielen Orten, ich denke gerade an die schrecklichen Bilder in Italien, wo die Menschen wie die Fliegen weggestorben sind. Wir machten die Erfahrung, dass Maske tragen, hilft. Sehr viele Menschen haben die Anweisungen befolgt. Und auch die bisherigen Impfungen zeigen einen bestimmten guten Erfolg, auch wenn sie nicht gänzlich schützen, aber mindestens in den meisten Fällen zu milden Verläufen führt. Die Aussicht, möglicherweise zu Sterben oder bleibende Schäden davonzutragen ist für mich persönlich keine Alternative. Sicher, die Ergebnisse lassen noch Luft nach oben und stellen eine Momentaufnahme dar. Ich wünschte, ich würde ein paar Jahre später erst geboren werden, um die Anfangswehen nicht mehr mitzubekommen. Später kräht wahrscheinlich kein Hahn mehr danach und es wird ganz selbstverständlich, sich zu impfen, damit man keine Grippeartige Infektion bekommt. Was hilft´s? Nix. Ich muss mich jetzt in einer unperfekten Situation entscheiden und alle Konsequenzen mittragen.

Bis jetzt habe ich 3 Impfgänge mitgemacht in der Hoffnung, dass man dann eine Zeit lang Ruhe hat. So langsam verliere ich allerdings die Geduld und gerate ins Zweifeln, ob ich eine 4. Impfungen weiter mittragen will, die dann auch nur wenige Monate anhält. Mein Immunsystem hat gelitten und ich habe das Gefühl, an eine Grenze zu stoßen. Dennoch habe ich die „Booster-Impfungen“ nicht bereut.

Und ich freue mich, dass sich doch sehr viele Menschen an die Regeln halten. Ich nehme es gerne in Kauf, die Maske zu tragen, besonders um meine fast 90jährigen Eltern zu schützen.

Ich leide besonders mit den mir bekannten Menschen mit, die an Corona schwer erkrankt sind und keine Schutzmaßnahmen getroffen haben, teilweise gestorben sind. Einige davon hatten keine Wahl… aber ich glaube schon, dass manchen ihr Leid hätte erspart bleiben können.

Vielleicht ist es manchmal dann doch gut, wenn ein Staat zu Gunsten der Gesundheit der Menschen im Gesamten eine Entscheidung trifft.

Ich möchte es hier einfach mal so stehen lassen, ohne dass jetzt ein Riesen-Shit-Storm in Gang kommt.

Ich habe auch keine Tomaten geworfen bei den Demos und freue mich darüber, wenn ich meine Meinung einfach mal so sagen darf😉

3 Gedanken zu „Ich sage 3x „Ja“ und dann…?

  • 30. Januar 2022 um 11:21 Uhr
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    Um Spekulationen und Anfeindungen erst einmal zuvor zu kommen: Ich bin weder vorbehaltlos Pro Impfung noch Kontra Impfung, keine Querdenkerin, keine Schwurblerin und keine Rechte! Ja, ich mache Spaziergänge. Aber nicht so, wie sie neuerdings stattfinden, sondern in der Natur und zur Entspannung und Erholung vom Alltag!

    Was leider diese Pandemie deutlich zu zeigen scheint: DIE Wissenschaft gibt es scheinbar nicht. Dabei heißt es doch wohl Wissenschaft, weil sie auf Wissen basiert und nicht auf Glauben (sonst hieße sie bestimmt Glaubenschaft). Es wird ständig von Modellierungen gesprochen, das sind doch eigentlich fiktive Hochrechnungen, oder? Unter den nahmhaften und international anerkannten Wissenschaftlern gibt es etliche, die sich skeptisch und kritisch gegenüber diesen Impfungen äußern. Und weil sie damit eine andere Meinung vertreten als die von der Politik hofierten Wissenschaftler, die sich vorbehaltlos jubelnd äußern, sind sie jetzt ehemalige nahmhafte und international hofierte Wissenschaftler – sie gelten als Schwurbler.

    Die Politik hat immer gesagt, man soll auf die Wissenschaft hören. Aber auf welche nun? Die, die der Politik Recht gibt? Oder die, die ihr widerspricht? Mittlerweile ist der BW-Ministerpräsident so weit, sich eine Einmischung in die Coronapolitik durch die Wissenschaft zu verbitten. Soll das heißen, er und seine PolitikerkollegInnen wollen ungestört ihr Ding durchziehen und nicht mehr auf die Wissenschaft hören, weil sie es besser wissen? Oder sind sie am Ende mit ihrem Latein und wissen selbst nicht mehr, auf welche Wissenschaft sie hören sollen, und wollen daher keinerlei Ratschläge mehr bekommen, egal von welcher Seite der Wissenschaft?

    Es ist doch völlig normal und liegt in der Natur des Menschen, dass man sich immer diejenigen „Experten“ herauspickt, deren Meinung einem am plausibelsten erscheint. Für die einen sind das die vorbehaltlos die Impfung propagierenden Wissenschaftler, für die anderen eben die kritischer damit umgehenden. Und je stärker die eine Seite gegen die andere vorzugehen scheint, desto mehr verfestigen sich die Meinungen der Anhänger der beiden Seiten. Worin das gipfelt sieht man gerade in der Pandemie deutlich: in einer Spaltung. Auch wenn unser aktueller Bundeskanzler meint, es gäbe keine Spaltung der Gesellschaft.

    Ein vernünftiger Austausch der unterschiedlichen Positionen findet kaum noch statt, keiner will der anderen Seite mehr zuhören und Verständnis haben für die gegensätzlichen Meinungen. Und mal ehrlich: so richtig entkräften kann die vorherrschende Pro-Impfung-Seite einige der durchaus berechtigt vorgebrachten Argumente der Kontra-Impfung-Seite doch auch nicht (immer außen vorgelassen einige haarsträubende Aussagen wie Chipimplantate, Metalldrähte in Teststäbchen oder dass Corona eine Erfindung ist uvm.).

    Man sagt: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Und viele renommierte Universitäten kommen mit teils gravierend voneinander abweichenden Statistiken über „Geimpft“ und „Ungeimpft“. Alleine die Tatsache, dass wohl auch die Statistik über die Hospitalisierungsrate in unserem Land nicht der Wahrheit entspricht, ist doch Wasser auf die Mühlen der Verschwörungstheoretiker: https://www.br.de/…/corona-faelle-in-bayerns-kliniken…
    Liest man diesen Artikel, sträuben sich einem die Nackenhaare. Bedeutet es doch, dass einer, der von einem Auto angefahren im Krankenhaus behandelt wird und dabei festgestellt wird, dass er mit Corona infiziert ist, zu den hospitalisierten Coronaerkrankten zählt. Obwohl er wegen etwas ganz anderem dort ist. Bedeutet das etwa auch, dass der, der beim Autounfall ums Leben kommt, zu den Coronatoten zählt (an oder mit Covid gestorben)? Und da wundert man sich über die Proteste und Zweifler? Rat an Deutschland: bringt eure Statistiken auf die Reihe, bevor ihr sie veröffentlicht. Alles andere ist zunehmend unglaubwürdig.

    Nicht zuletzt die Sache mit der Knappheit: Masken knapp – ergo Maske tragen bringt nichts. Schnelltests knapp – ergo Maske tragen, Abstand halten und allein PCR-Tests sind aussagekräftig. Impfstoff knapp – ergo Impfung hilft nur bedingt, Maske tragen und Tests, egal ob Schnelltest oder PCR, ist super wichtig. PCR-Tests knapp – ergo Schnelltests sind das Nonplusultra. Und täglich grüßt das Murmeltier. Und man wundert sich, dass das alles zunehmend als unglaubwürdig angesehen wird.

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  • 30. Januar 2022 um 20:44 Uhr
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    Liebe Autoren, man kann zu dem Thema viele Ansichten haben, letztendlich ist es aber doch wichtig, dass wir uns alle gegenseitig schützen sollten und ich gehe davon aus, dass wir das, nach anfänglichen Schwierigkeiten, zwischenzeitlich verstanden haben. Unsere gebildete und aufgeklärte Gesellschaft sollte wissen wie wir mit Viren umzugehen haben, brauchen wir dafür wirklich immer den erhobenen Zeigefinger der Politik?
    Da wir es hier mit einem nicht alltäglichen und besonders aggressiven Virus zu tun haben, müssen wir auch ganz besondere Sorgfaltspflichten gelten lassen und entsprechenden Maßnahmen folgen. Eigentlich sollten wir auch das zwischenzeitlich alle wissen.
    Leider wollen viele Mitbürger das nicht wahrhaben, von Beginn an standen m.E. die auch von mir geschätzten Aktivitäten wie reisen, feiern und andere Großveranstaltungen dermaßen im Vordergrund, dass man einem Lockdown nie ausreichend Zeit gelassen hat, das Virus einzudämmen – evt hätte es geklappt, man wird es nicht erfahren, weil man sich natürlich nicht weltweit über so etwas einig werden kann, es hätte auch bereits ganz am Anfang nur Erfolg gehabt – aber kaum jemand wußte ja im Voraus was hier auf uns zukommen würde, am Anfang hatten wir nur das Mittel Lockdown, das selbstverständlich keinem gefiel (naja, meine Enkel waren gar nicht so abgeneigt vom Homeschooling ;-).
    Aber zwischenzeitlich haben wir doch eine neue Waffe, wir müssen sie nur nutzen.
    Wir wissen alle, unabhängig von Statistiken oder was auch immer, dass diese Geschichte schlimm für uns alle ist, es trifft jeden in irgendeiner Form, wirtschaftlich oder gesundheitlich. Wir sollten deshalb gemeinsam versuchen die wirklich schweren Krankheitsverläufe zu verhindern und das können wir m.E. nur vorbeugend durch Impfungen erreichen. Ähnliche Krankheiten, die durch Impfungen tw. sogar besiegt wurden haben uns das doch schon gezeigt. Wir gehen auch für spannende Auslandsreisen zunächst zur Impfung um den zu erwartenden Krankheiten aus dem Weg zu gehen (die Nebenwirkungen dabei sind oft gar nicht so ohne). Wieso können wir nicht auch in dieser Situation die wunderbare Möglichkeit des Schutzes und der Vorbeugung in Anspruch nehmen?
    Natürlich beseitigen wir dadurch nicht das Virus, aber man verhindert mit Sicherheit, in den meisten Fällen, die schlimmen Verläufe, die wir am Anfang hatten. Das ist nicht von der Hand zu weisen – es gibt nicht mehr die erschreckenden Zahlen was Todesopfer angeht.
    Ich mag die Diskussionen und Berichte in den Medien gar nicht mehr verfolgen und setze vielmehr auf meinen gesunden Menschenverstand sowie mein Verantwortungsbewußtsein gegenüber meiner Familie, meinen Freunden und allen Mitmenschen, die in irgendeiner Form für mich da sind.
    Natürlich hat alles im Leben zwei Seiten, man muß immer abwägen welche Entscheidung man trifft, und hier geht es doch um die Frage, was schadet mehr, die Impfung oder die Krankheit`? Jeder einzelne, durch die Impfung hervorgerufene, Todesfall ist tragisch und so traurig, aber alleine in dem Fall lasse ich mir auch Zahlen und Bilder durch den Kopf gehen und die belegen doch deutlich mehr Opfer auf der ungeimpften Infiziertenseite -selbst wenn der eine oder andere Fall einmal nicht ganz eindeutig ist.
    Bitte laßt Euch impfen, dann können wir wieder richtig toll leben in diesem Land wo wir soviele Möglichkeiten haben. Wenn es alle freiwillig tun oder schon getan hätten, würde man gar nicht über eine Pflicht nachdenken.
    Bleibt gesund und respektvoll gegenüber den „anderen“.
    Liebe Grüße in meine alte Heimat

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  • 6. Februar 2022 um 20:10 Uhr
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    Schön das auf Siggis Seite so diskutiert wird. Unterscheidet sich deutlich von dem was sonst so auf „sozialen“ Medien passiert. Was mich an der Corona Debatte, dem Austausch und auch den Protesten deutlich stört ist, dass allzu oft vermittelt werden soll, dass die Freiheitsrechte nicht mehr vorhanden seien. Das betrübt mich. Wir leben in einem Land in dem mit jeder Demonstration die zur Zeit stattfindet genau dieser Vorwurf wiederkehrt wird. Gut so. Aber dennoch bleibt es genau bei diesen Vorwürfen. Was ist beschränkt. Wenn Politik in einer Herausforderung steht die niemand von uns allen jemals erlebt hat mag es sein, das manches hin und her geht. Dann immer die Grundsatzfragen zu bemühen verkennt doch den Auftrag den Politiker bestimmt auch wahrnehmen sollen, nämlich sich um die schwächeren zu kümmern und eben Schaden abzuhalten. Vollkommen unstreitig hat die Impfung dafür gesorgt das die Infektionen bei den besonders betroffenen absolut zurückgegangen sind. Die zahllosen Tode des vergangenen Jahres sind genau durch dieses Impfen, die Vorsichtmassnahmen und eben die Menge geimpfter Menschen zurück gegangen. Jetzt müssen wir lernen mit diesem Virus in die Zukunft hinein umzugehen. Es wird sich zeigen was kommt. Und bei allem, von Impfdiktatur zu sprechen ist abstrus. Wenn es denn zu einer Impfpflichtigen überhaupt kommt, dann mit einem demokratisch legitimierten Entscheidungsprozess im Parlament. Das Argument, dass die Minderheit bevormundet wird, gilt doch für alle politischen Entscheidungen die gegen eine Minderheit getroffen werden. Sie sind doch wahrhaftig kein Ausdruck von Diktatur sondern eben eines demokratischen Mehrheitsprozesses. In einer Diktatur hätten wir weder den Austausch der Meinungen, die Demonstrationen noch den parlamentarischen Weg der Mehrheitsentscheidung. Das finde ich sollten wir uns doch bitte alle wieder bewusst machen. Auch ich mag nicht alles was Mehrheit, zumal in der neuen Bundesregierung beschließt oder beschließen wird. Aber ich kann dies gut aushalten und für einen anderen Weg werden, damit eben bei der nächsten Wahl sich etwas ändert.
    Impfängste kann ich verstehen, das ist in Ordnung und auch hinzunehmen. Allerdings es gibt wohl keine Impfstoffe in der Welt die durch ihre Verimpfung so umfassend getestet worden sind wie die aktuellen Coronaimpfstoffe. Ja es gibt Nebenwirkungen und auch Impfschäden. Aber gerechnet auf die Menge der Impfungen sind diese Schäden weit weit geringer als die Nebenwirkungen jedes Kopfschmerzmedikaments oder gar jedes Ovulationshemmers. Ich glaube hier werden die Ängste auch durch politische Rattenfänger missbraucht. Wenn ein „anständiger“ Organisator von Demonstrationen den „Tod“ von Verrätern in Aussicht stellt, die zwar später nicht so gemeint haben will, ist. doch deutlich welches Wesen dahinter steht. Das darf Demonstrationen nicht hindern, muss aber doch von allen auch gesehen werden. Aus der ganzen Diskussion, insbesondere hier nehme ich für mich mit, wir sind ein freiheitliches Land und halten eine Menge aus. Kann man auch Stolz drauf sein. Bleibt alle gesund.

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