Ist das Zustellen von Zeitungen wirklich so schwer.

Meinung

Wie Ressourcen regelrecht verplempert werden, kann man heute wieder an den liegengeblieben Zeitungspaketen in vielen Teilen des Herborner Stadtgebiets sehen. Wie hier im Franzosenweg haben sogenannte Zeitungsausträger ganze Pakete einfach aus dem Auto auf den Bürgersteig geschmissen, erzählt ein Anwohner. Auch an den Bushaltestellen liegen immer wieder große Stapel mit VRM-Wochenendausgaben.

Nicht nur die Leute, die den KOMPAKT gerne gelesen hätten ärgern sich, auch die Bürger die mit den nassen und verdreckten Zeitungshaufen ihre Mülleimer vollstopfen müssen, sind über diese bei entsprechender Witterung über die ganze Straße verteilten Geschenke wenig erbaut.

Man muss sich wundern wie VRM mit seinen Werbekunden umgehen lässt. Diese bezahlen viel Geld für eine Anzeige in der Zeitung, die nur sporadisch oder überhaupt nicht die jeweiligen Zielgruppen erreicht. Auch kosten Papier, Druck und Herstellung eine Menge Geld, ganz abgesehen von den Redakteuren die ja auch für ihre (dann sinnlose) Arbeit bezahlt werden müssen.

Beschwerden gibt es zuhauf und das nicht erst seit gestern. Nur Ansprechpartner zu finden, die das Ärgernis abstellen, ist eine Kunst, die scheinbar niemand beherrscht. Der Abonnenten-Service meldet sich unter der Nummer 06441 959 600 und man kann eher einem Ochsen erfolgreich ins Horn kneifen, als dort etwas positives in dieser Richtung zu bewegen.

Es heißt zwar man solle einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen, aber der erscheint ja erst gar nicht beim Leser.

Das vielzitierte „Abonnentensterben“ wird durch ungenügenden Zustell-Service sicher nicht verlangsamt. Ob die scheinbar wahllos eingestellten Zusteller immer die richtigen sind, ist die Frage. Bei gut funktionierenden Unternehmen gibt es eine Qualitätskontrolle. Das wäre auch für das Zustellunternehmen vielleicht eine Lösung. In diesem Zusammenhang fällt mir außerdem ein alter Spruch ein: „Wer mit Stroh bezahlt, bekommt nur Esel.“

Auch bei der Tageszeitung ob Dill-Zeitung, Haigerer Zeitung oder Herborner Tageblatt sieht es vielerorts nicht viel besser aus. Wenn der Austräger unpässlich ist gibt es keine Zeitung. Wenn er keine Lust hat an die Zeitungs-Box zu gehen, liegt die auch schonmal auf der Gartentreppe. Das ist besonders bei Regen peinlich. „Als es noch Geschäftsstellen gab, konnte man Beschwerden noch bei real existierenden Zeitungs-Mitarbeiterinnen loswerden“, sagt eine Frau. Heute trifft es oft die armen Redaktions-Mitarbeiterinnen, die täglich zig Beschwerdeanrufe erhalten und am wenigsten etwas ausrichten können. Das Ergebnis: Die Leser sind verärgert und bestellen schließlich die Zeitung ab. Keine gute Lösung. sig/Fotos: Gerdau    

2 Gedanken zu „Ist das Zustellen von Zeitungen wirklich so schwer.

  • 25. Februar 2023 um 15:46 Uhr
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    Hallo,
    sehr gut geschrieben, lieber Siggi. Wir haben das Problem in Schönbach auch ständig. Bei uns wird die Kompakt gerne, vor dem Haus, in den Hof geworfen, obwohl der Eingang (inkl. Zeitungsrolle) hinterm Haus ist. Vorletzte Woche dann mehrere Pakete Kompakt im Spielhaus auf dem Spielplatz entsorgt. Ich melde das seit Monaten, aber oftmals passiert nix!

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  • 25. Februar 2023 um 20:25 Uhr
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    Endlich mal klare Worte über Missstände, die ich seit 20 Jahren leider kenne. Ich bin froh, nicht mehr bei VRM arbeiten zu müssen…..🤯

    Antwort

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