Kraniche fliegen wieder

Von Siegfried Gerdau

Auf ihrem Weg in den Süden, queren Massen von Kraniche in jedem Herbst den Himmel über unserer Region. Die Vögel des Glücks, wie sie in den verschiedensten Kulturen genannt werden, haben in der kälteren Jahreszeit mit dem sinkenden Nahrungsangebot zu kämpfen und begeben sich deshalb auf die lange Reise nach Südeuropa und Nordafrika.

Na, wo wollen wir denn heute übernachten?

Der Graukranich ist im Flug leicht an seinem langen, gestreckten Hals zu erkennen. Auch sein Federkleid unterscheidet ihn von anderen Zugvögeln. Kopf und Hals sind schwarz-weiß gemustert, der restliche Körper mit grauem Gefieder bedeckt.

Stehend ist der schöne Vogel etwa 1,20 Meter groß. Seine Flügelspannweite beträgt bis zu 2,20 Meter.

Kranichformationen. Ziemlich sichere Zeichen, dass die Tage kälter und kürzer werden

Wann er in den Süden fliegt, ist bei dem Kranich nicht genau festgelegt. Werden die Tage kürzer und die Nahrung knapper, bereiteten die Vögel sich auf die Reise vor. Die Flugtagesstrecke beträgt zwischen 100 und 1000 Kilometer. Die Flughöhe liegt dabei zwischen 200 und 1000 Meter. Die maximale Flughöhe kann bis zu 4,6 Kilometer betragen.

Für Menschen ist der Flugmodus nicht auf den ersten Blick begreifbar, für die stolzen Vögel schon.

In mehr oder weniger großen Gruppen wird keilförmig geflogen, um den Luftwiderstand möglichst klein zu halten. Dieser Windschattenflug ist vergleichbar mit der Methode beim Fahrradfahren.

Ein Phänomen ist die Navigation der Vögel. Auffällige Landschaftsmerkmale und das Magnetfeld der Erde spielen dabei eine Rolle. Dieser sogenannte Magnetsinn ist aber bisher noch nicht umfassend erforscht. Fest steht, dass zu dieser tierischen Leistung der Mensch nicht in der Lage ist.

Es sieht nur so aus, als wenn dies eine gefährliche Begegnung wäre. Die Maschine fliegt in zirka 10 000 Meter Höhe und damit mindestes doppelt so hoch wie die Vögel.

Viele Kranicharten sind vom Aussterben bedroht und müssen geschützt werden. Am leichtesten geht das, indem man sie in Ruhe lässt. So müssen sie auf ihrem Weg für die Nacht immer ein ruhiges Plätzchen finden. Wenn man sie dabei nicht stört, hat man als Mensch schon eine intelligente Leistung vollbracht.

Zufällig war ich heute mit meiner Vollformat Canon 5 D Mark III und dem 150 bis 600er Sigma-Objektiv draußen und hörte die Vögel trompeten. Das Ergebnis dieses tollen Erlebnisses ist hier zu sehen.

3 Gedanken zu „Kraniche fliegen wieder

  • 24. Oktober 2021 um 18:58 Uhr
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    Lieber Siggi, wir haben die Kraniche auch in mehreren Formation gesehen. Es ist wie jedes Jahr ein besonderes Erlebnis. Danke für die Fotos, du hast sie wunderbar getroffen.

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  • 25. Oktober 2021 um 12:42 Uhr
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    Sehr beeindruckend und immer wieder schön.
    Ich hatte einmal das Erlebnis, eine solche Formation im Start zu erleben.
    Man merkt im Auto die Bewegung, wenn die Vögel nur ca. 5-10 m einer nach dem anderen über einen hinweg fliegen

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  • 26. Oktober 2021 um 15:23 Uhr
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    Danke für den Bericht und die schönen Aufnahmen. Der Kranichzug ist immer eine Augenweide.

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