Mund-Nasen-Schutz-Welcher ist der richtige?

Von Siegfried Gerdau

Die Corona-Fallzahlen stagnieren nicht. Im Gegenteil, sie steigen immer weiter. Schon bald werden wir Bergamo übertreffen. Der harte Lockdown bringt nicht die erhoffte Wirkung.

Woran es liegt, lässt sich nicht präzise benennen. Klar ist jedoch, dass viele Menschen immer noch die verhängten Maßnahmen als willkürliche Drangsalierungsmaßnahmen des Staates ansehen. Fakt ist auch, dass die vorbeugenden Schutzmechanismen nicht greifen, weil sie entweder gar nicht oder falsch gehandhabt werden. So halten viele Menschen den Abstand von mindestens 1,50 Meter (besser wären 2 Meter) nicht ein.

Coulette braucht genau genommen keinen Schutz, dafür hat sie aber den richtigen gewählt. Foto: Gerdau

Das Tragen der Masken, mittlerweile fast überall in der Öffentlichkeit angeordnet, hat oftmals groteske Züge angenommen. Wie oft sieht man zwar den Mund des Maskenträgers nicht, dafür aber seine tropfende Nase über die Maske ragen. Totaler Irrsinn, was diese Menschen da machen. Wenn man sie anspricht, wie ich kürzlich erlebt habe, kommt auch schon mal: „Das ist mir doch Scheißegal“. Mag so sein, aber mir und anderen Menschen nicht. Ich möchte nicht angesteckt werden und deshalb habe ich auch das Recht, mich gegen ein solches Verhalten zu verwahren. Genau genommen fällt es unter den Körperverletzungs-Paragraphen.

Zur Maske ist jedoch leider auch so einiges anzumerken. Mittlerweile ist es Fakt, dass die meisten Masken nichts oder nur äußerst wenig nützen. In der anfänglichen Hysterie zog sich jeder über Mund und Nase, was gerade im Angebot war. Da wurde selber genäht und auch schon mal gestrickt oder gehäkelt. Am schlimmsten sind die, die immer noch ihre dreckigen Buffs übers Gesicht ziehen und sich dabei ganz cool fühlen. Schutzwert lachhaft! Mittlerweile sind die Untersuchungen über den Schutzmechanismus der unterschiedlichsten Mund-Nasen-Schutz-Masken abgeschlossen und man weiß, was wirklich schützt. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat sich in einer ihren letzten Bekanntmachungen sehr präzise darüber ausgelassen. Wie sie, plädieren fast alle Fachleute für die sogenannte FFP2-Maske. FFP kommt aus dem Englischen und steht für: filtering face piece.

Die BGW schreibt dazu:

FFP2 als geeigneter Schutz vor Viren: „Eine dicht sitzende FFP2-Maske stellt einen geeigneten Schutz vor infektiösen Aerosolen, einschließlich Viren dar“, so die Auffassung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

FFP3 in besonderen Fällen: Bei Covid-19 Infektions-Verdacht oder bestätigter Infektion der zu behandelnden oder pflegebedürftigen Personen besteht hohes Infektionsrisiko; etwa bei Tätigkeiten wie Bronchoskopie (Risiko durch Aerosole). Hier kann eine FFP3-Maske die richtige Wahl sein – zur Reduzierung der Belastung auch mit Ausatemventil möglich.

Mit Ventil nur Eigenschutz, kein Fremdschutz: Hat die FFP-Maske ein Ventil, wird nur die eingeatmete Luft gefiltert – der Fremdschutz entfällt. Das heißt: Sollte die tragende Person Viren ausatmen, gelangen diese durch das Ventil in die Luft.

Wie erkennt der Laie denn nun geprüfte Maske und vor allem, auf was muss er beim Kauf achten.

Symbolbild BGW

-Da ist vor allem die vollständige CE-Kennzeichnung auf dem Produkt zu überprüfen.

-Weiterhin die Herkunft: Sind Hersteller- und Produktbezeichnung vorhanden?

-Die angewendete Norm: Ist die für das Herkunftsland geltende Norm EN 149:2001+A1:2009 aufgedruckt?

-Und die Schutzklasse: Welche ist angegeben? Passt sie zum Verwendungszweck?

-Die Nummer der Prüfstelle: Enthält die Kennzeichnung die vierstellige Kennziffer der Prüfstelle?

-Und zum Schluss die Haltbarkeit: Ist die Haltbarkeit nicht überschritten?

Es empfiehlt sich also dringend auf die FFP2- Masken umzusteigen. Zur eigenen Sicherheit. Aber auch zum Schutz der Mitmenschen. Risikogruppen und Menschen ab einem bestimmten Alter werden mittlerweile kostenlos mit einigen der FFP2 versorgt. Warum die Regierung in ihrer derzeitigen Verordnungswut nicht endlich genau diese Masken für alle vorschreibt, ist mir persönlich völlig unklar. Klar kostet das für den einzelnen etwas mehr. Der Raucher hat es da leichter. Er reduziert durch die Maskenpflicht seinen Zigarettenkonsum und kann das Ersparte leicht in eine lebenserhaltende FFP2-Maske investieren.  

Fest steht doch, nur wenn alle an einem Strang ziehen und alles tun was möglich ist, können wir der Covid-19-Pandemie wirksam entgegentreten.

2 Gedanken zu „Mund-Nasen-Schutz-Welcher ist der richtige?

  • 18. Dezember 2020 um 17:15 Uhr
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    Danke Siggi für die ausführliche Darstellung. Ich hoffe, viele lesen das und beherzigen die Tipps. Die 6 Herren im Rentenalter, die am Montag ihren Kaffee eng beieinander stehend in der Fußgängerzone genossen und dabei ohne Masken äußerst kommunikativ waren, werden wohl eher nicht dazu gehören.
    Auf meinen Hinweis, dass der Verzehr von Speisen und Getränken direkt vorm Laden aus notwendigen Gründen unterbleiben muss, wurde ich belehrt, dass diese Regelung erst ab Mittwoch gelte.
    Was soll ich sagen?

    Antwort
    • 19. Dezember 2020 um 11:24 Uhr
      Permalink

      Manchmal könnte ich auch verzweifeln, wenn ich all diese Ignoranten sehe. Zusammenhalten, wie es immer wieder propagiert wird, besteht eben genau darin auch an den Anderen zu denken.

      Antwort

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