Schmierfinken treiben auch in Herborn ihr Unwesen.

Die Stadt Herborn hat sich in letzter Zeit bemüht die Schaltkästen für Internet, Strom etc. in der Innenstadt so schön und unauffällig wie möglich zu lackieren. Schon kommen irgendwelchen Deppen auf den Plan, um ihre einfallslosen Schmierereien darauf zu hinterlassen. Mit fällt dazu nur folgender alter, aber immer noch gültiger Spruch ein: „Narrenhände beschmieren Tisch und Wände“.

Wie sagte Albert Einstein so schön: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher“

Herborner Weinberg vor 124 Jahren

1896 fotografierte der Herborner Fotograf Louis Baumann den Weinberg von der alten Dillbrücke aus. Damals war der gesamte Hügel unbewaldet und überall schaute der Faulschiefer heraus. Heute wachsen dort glücklicherweise Büsche und Bäume und die sind so wichtig für das Herborner Klima. Man kann nur hoffen, dass sich kein geldhungrig Investor an dem schönen Stückchen Erde vergreift, um dort für die meisten Wohnungssuchenden unbezahlbaren Wohnraum zu bauen. Foto: Leihgabe von Winfried Rohrbeck.

Der Herborner Weinberg vor 124 Jahren.

Dillkinder halten Herborn sauber

Herborn ist eine saubere Stadt. Was bitteschön machen da die Sauberfrauen und Männer von „Dillkind“? Ganz einfach sie räumen den Müll fort, den man nicht immer auf den ersten Blick sieht. Entlang der Dill haben sie bereits tonnenweise das gesammelt, was achtlose Ignoranten in die Landschaft werfen. Da ist alles dabei, was man sich oftmals nicht vorstellen kann. Es fängt bei Zigarettenkippen an und hört bei Dachblechen auf. Dazwischen immer wieder Flaschen und andere Behältnisse, die bei feucht-fröhlichen Zusammenkünften geleert und an Ort und Stelle in die Büsche oder direkt am Platz entsorgt werden.


Kerngruppe der Dillkinder sind Eileen Bornhütter aus Fleisbach (nicht auf dem Foto), Julia Hecker und Kristin Grau aus Herborn (von links)

 

Am Sonntag trafen sich wieder einmal elf Frauen, Männer und Kinder auf dem Herborner Schießplatz zum gemeinsamen Müllsammeln. Eimer, Mülltüten, Handschuhe, Warnwesten und Müllgreifer hatten die Organisatorinnen Kristin Grau und Julia Hecker (34) dabei oder wurden von den anderen Helfern mitgebracht.

Auch auf Facebook und Instagram werben die Dillkinder um Mit-Helfer.

„Wir treffen uns einmal im Monat, meist am 1. Sonntag um 10.30 Uhr hier am Schießplatz, um dann die Müll-Hot Spots abzugrasen“, erzählt Kristin. Jetzt in Zeiten von Corona teilen sie sich in kleine Grüppchen auf, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Die Gruppe um Uli Reil hatte sich mal wieder den Bereich des Edeka-Parkplatzes und das anschließende Dill-Ufer vorgenommen. Ein weiteres dankbares Betätigungsfeld war die gepflasterte Rampe zwischen den Bahngleisen und den ehemaligen Shell-Hallen (heute Safran).

Julia fügt eine Hinterlassenschaft nach der anderen in ihren Eimer.

Julia staunte nicht schlecht wie viel Müll sich hier in den vergangenen vier Wochen schon wieder angesammelt hatte. Sie vermutet, dass dieser Abschnitt eine heimliche Party-Meile ist. Zumindest ließ die Müllart darauf schließen. Die 38-jährige Kristin, der kein Gestrüpp zu dicht ist, findet einige stark verrostete Dachbleche. „Wenn ich so weiter mache entdecke ich irgendwann noch einmal eine Leiche“, so ihr sarkastischer Kommentar. Zu den sonntäglichen Reinigungstreffen kommen immer zwischen 5 und 22 Personen, weiß die Wahl-Herbornerin. Der Informationsaustausch läuft über Facebook, Instagram und dem Dillkind-Blog.

„Einer muss es ja machen“, meint Kristin Grau ganz pragmatisch.

Sie selber ist mit ihrer Freundin Julia bei einer gemeinsamen Radtour auf den umherliegenden Müll aufmerksam geworden. Die Idee mit vielen verantwortungsbewussten Menschen anderer Leute Müll aufzusammeln war geboren. Da Müll aller Sorten und Größe gerade an Gewässern ein großes Problem ist, schauen sie sich besonders die Dill-Uferbereiche an.

…Das Wasser der Dill mündet irgendwann im großen Meer. Genauso wie unser Müll. Der geht uns also alle etwas an. Fangen wir also bei uns an und sorgen für eine saubere und nachhaltige Region. (Dillkinder)

So entstand der Name Dillkinder, auch wenn der eine oder andere schon dem Kindesalter entwachsen ist. Die Stadtverwaltung unterstützt die Sammelbewegung mit Müllsäcken und anderen Gerätschaften. Auch die immer prall gefüllten Behältnisse nach jedem Sammeltag holt der Bauhof ab. „Wir wollten nicht nur darüber reden, wie dem weltweiten Müllproblem begegnet werden kann, sondern auch aktiv werden. Schließlich muss es jemand tun und das sind dann eben wir“, meint Julia Hecker. Beide Frauen verbindet auch die Liebe zum Fußballsport. Sie sind im Fleisbacher TSV aktiv und schon lange miteinander befreundet.

Julia Hecker(links) und Kristin Grau sind nicht nur beim Müllsammeln ein Team.

 Am 19. September findet der World Cleanup Day statt, die größte Bottom-Up-Bürgerbewegung der Welt zur Beseitigung von Umweltverschmutzung und Plastikmüll. 2019 beteiligten sich 21 Millionen Menschen weltweit in 180 Ländern am World Cleanup Day und setzten durch ihre Cleanups (Müllsammelaktionen) ein starkes Zeichen für eine saubere, gesunde und plastik-müllfreie Umwelt. Mach mit bei der weltweit größten Clean Up Sammelaktion World Cleanup Day. Sei auch Du dabei! und befreie unsere Straßen, Parks, Strände, Wälder, Flüsse, Flussufer, Beaches und die Meere von achtlos beseitigtem Abfall und Plastikmüll. (Dillkinder)

Auch „überregional“ ist Dillkind aktiv.

In Kooperation mit der Stadt Dillenburg @oranienstadt_dillenburg und dem weltweiten „World-Clean-Up-Day“ @worldcleanup organisieren wir am Samstag, den 19. September um 10.30 Uhr (Treffpunkt: Parkplatz bei McDonald/Aldi, Dillenburg) den nächsten Clean-Up in der Oranienstadt und freuen uns über begeisterte Helfer und Mitstreiter. 💚 Falls vorhanden, bitte Müllgreifer, Handschuhe und einen Eimer mitbringen. 🧤🗑 (Dillkinder)

Der am Sonntag eingesammelte Müll war wie immer ziemlich umfangreich. Fotos: privat

Wer Lust hat und etwas für seine Region tun will, kann sich bei Julia Hecker mobil: 0170 984 6815 informieren und wenn er möchte auch seine Hilfe anbieten. Text und nicht namentlich gekennzeichnete Fotos: Siegfried Gerdau

23 Jahre für „Vormittagsschwimmer“ im Einsatz

Die Schwimmerinnen und Schwimmer verabschieden Tilaka (Bildmitte mit Plakat)

Einen derartigen Abschied von ihren Freunden hätte sich Tilaka Simon sicher nicht träumen lassen. Am Dienstag versammelten sich Frauen und Männer, alles leidenschaftliche Schwimmerinnen und Schwimmer, vor dem saisonal geschlossenen Herborner Freibad um ihrer Tilaka Dank zu sagen.

23 Jahre lang hat die seit kurzem verwitwete städtische Angestellte ihren Dienst rund ums Schwimmbecken versehen. Immer hatte sie dabei ein Auge und oft auch eine Hand für die Badegäste, die täglich frühmorgens ihre Runden drehten. „Tilaka war immer da, war stehts freundlich und sehr hilfsbereit“, so die einhellige Meinung ihrer zahlreichen Freunde. Im kommenden Mai 2021 geht die Bickenerin in den Ruhestand, aber mit dem Saisonende geht bereits jetzt die segensreiche Zeit voll gegenseitigem Respekt zwischen den Schwimmfreunden und der Angestellten für immer zu Ende.

Als Dankeschön für die vielen gemeinsamen Jahren überreichte Sandra Weil, stellvertretend für alle, der 65-Jährigen (Bildmitte mit Plakat) eine „kleine“ Aufmerksamkeit.   

Herborns Kulturgüter sind ein Besuchermagnet

Herborns wohl wichtigstes Kulturdenkmal neben Schloss, Hohe Schule und evangelischer Stadtkirche, ist sicher die Corvinsche Druckerei. Der Großteil der Herborner Bevölkerung kennt die alten Gebäude, aber so richtig kennen wird sie bis auf wenige geschichtlich Interessierte kaum jemand.

Die Corvinsche Druckerei ist eines der erhaltungswürdigsten Kulturgüter Herborns.

Der historische Burgsitz der adeligen Familie Mudersbach wurde im Jahr 1591 von Christoph Corvinius gekauft und in eine akademische Druckerei verwandelt.

Der Anlass: Graf Johann VI. von Nassau-Dillenburg eröffnete im Herbst 1584 mitten in der Stadt die Hohe Schule und er wollte der jungen Akademie auch eine eigene Druckerei zur Seite stellen. Die Hohe Schule sollte damals auf der Grundlage des reformierten Bekenntnisses ein geistiges Bollwerk für die katholische Gegenreformation sein. Die Academia Nassauensis war eine universitätsähnliche deutsche Hochschule. Sie bestand von 1584 bis 1817. Die Theologische Fakultät der Hochschule existiert im Theologischen Seminar (Schloss Herborn) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in veränderter Form weiter.

Die Arbeiten der Professoren, Gelehrtenübungen und die notwendigen Lehrbücher mussten gedruckt und die protestantische Welt mit Schriftwerken versehen werden.

Hier in diesen Gemäuern wurde vor 400 Jahren die Piscator-Bibel gedruckt.

Graf Johann fand mit Corvinius in der Frankfurter Druckerei dessen Vaters den geeigneten Mann. Dieser tiefgläubige, reformierte Christ verstand sein Handwerk und hatte beste Beziehung zu der damaligen Gelehrtenwelt. Er kam mit 6 Gesellen und zwei Druckpressen nach Herborn. Seine Mitarbeiter wurden auf das reformierte Bekenntnis verpflichtet und darauf ohne Erlaubnis des Landesherrn nichts zu veröffentlichen. Er erhielt finanzielle Zuwendungen, Heu und Brennholz und wurde von allen bürgerlichen Lasten und Steuern befreit.

Corvinius erste drucktechnische Leistung war der von Olevian besorgte Auszug aus Calvins „Institutio Christianae Religions“. Dieser wurde Anfang 1586 gedruckt. Bis zu seinem Tod 1620 hatte Corvinius etwa 900 Drucke aufgelegt.

Die Herborner Druckerei brachte Werke hervor, deren Bedeutung weit über dem lokalen Akademiebetrieb hinausging. Das entsprach dem europäischen Rang der Hohen Schule in den ersten 50 Jahren ihres Bestehens.

Besonders die Piscator-Bibel, die erste vollständige deutsche Bibel nach Martin Luther und zugleich das erste deutsche Bibelwerk 1602 bis 1604, das Piscator vom Lateinischen ins Deutsche übersetzte, machte Furore. Der Universitätsdrucker versah die einzelnen Kapitel mit Vorreden, angehängten Erklärungen schwieriger Textstellen und Lehren. All das atmete natürlich den reformierten Geist und die Piscator-Bibel rief dementsprechend heftige Reaktionen auch im lutherischen Lager hervor.

Professor Johannes Alsted legte 1620 sein „Compendium Philosophicum“ vor, dass ebenfalls in der Corvinschen Druckerei gedruckt wurde. Auf 3 400 Seiten hatte er das gesamte Wissen seiner Zeit, eingeteilt in 27 wissenschaftliche Fächer, zusammengetragen. Eine Neuauflage erschien im Folioformat 1630 unter dem Titel „Enzyclopaedia“ und war gleichzeitig die erste deutsche Enzyklopädie überhaupt.

Die Blütezeit der Hohen Schule dauerte von 1584 bis 1639. Dann folgte eine Zeit der Nachblüte bis 1727 allerdings nur noch mit deutschem Rang. Die letzte Phase der Akademie dauerte noch bis zum Jahr 1817. Aber damals hatte sie höchstens noch eine provinzielle, nassauische Bedeutung.

Der Herborner Buchdruck hatte eine unbestritten hohe Qualität. Es mangelte jedoch immer an der entsprechenden Kapazität. Die Ursache lag nicht an einer gewissen wissenschaftlichen Beschränktheit, sondern an dem bescheidenen Zuschnitt der Herborner Verhältnisse. Mit den großen Druckereien in Amsterdam, Frankfurt oder Nürnberg konnte sich die Corvinsche nie messen.

Als markantes Wahrzeichen steht am Ende des Corvinschen Grundstücks der Bürgerturm.

Die gesamte Anlage ging später in den Besitz der Herborner Familie Paul über. Ein schlüssiges Konzept für deren Weiternutzung von „Pauls Hof“ stand lange Jahre aus. Ernst Paul, der ehemalige Rektor der Comeniusschule in Herborn, verkaufte den Familienbesitz vor einigen Jahren. Der gesamte Komplex wurde von den Käufern an den Lahn-Dill-Kreis vermietet.

In diesem Zusammenhang vielleicht noch ein Wort: „Die Herborner Bürger lieben ihre Stadt und sind stolz darauf sie im rechten Licht präsentieren zu können. Besonders die Kulturgüter liegen ihnen am Herzen und um deren Erhalt hat sich die Administration in der Vergangenheit mehr oder weniger gut gekümmert. Einen besonderen Verdienst an dem schönen Fachwerkgesicht der Stadt hatten und haben jedoch seine Bürger. Sie investierten und investieren immer noch viel Geld und Zeit, damit nicht nur Touristen und Tagesgäste mit Freude durch die Stadt an der Dill schlendern sondern die Einwohner hier gerne und gut leben.   

Beim Blick vom Kirchhof auf das historische Ensemble fühlen sich die Besucher ins Mittelalter zurückversetzt.

Ein sehr weiser alter Spruch noch zum Schluss, den ich einst an einem Haus in Merenberg las: „Wer da bauet an der Straßen, muss die Leute reden lassen.“

Quellen: „Von der Hohen Schule zum theologischen Seminar Herborn 1584 bis 1984, Die Einrichtung der Hohen Schule a) Akademische Druckerei von Joachim Wienecke.

Der Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung und dem historischen Bildmaterial meines Freundes Winfried Rohrbeck, Herborn.

Fotos und Text: Siegfried Gerdau

Tweety’s: Viel mehr als eine Fritten-Bude

Von Siegfried Gerdau

Sie ist Beichtmutter, seelischer Mülleimer und vor allem eine sehr warmherzige, verschwiegene Gesprächspartnerin. Nein, Anja Hähner ist keine Sozialarbeiterin, sie betreibt seit fast genau 7 Jahren die Frittenbude Tweety’s in der Herborner Bahnhofstraße, genau gegenüber der Sparkasse. Currywurst mit Pommes in mehreren Ausführungen sind das Kerngeschäft der 54-jährigen Frohnhäuserin.

Anja Hähner ist die Seele von Tweety’s.

Ihr Sohn Andy ist der Namensgeber des schmucken Imbisses. Er sagte als kleiner Junge immer Tweety zu ihr. Woher er diesen Namen hatte, wusste keiner. Da Tweety jedoch geschützt ist, hängten die Hähners einfach noch ein s dran. Eigentlich wollte Anja ja eine Waffelbäckerei in der Innenstadt von Herborn aufmachen. Das zerschlug sich aber aus den unterschiedlichsten Gründen. Da sie schon immer mit Leib und Seele kochte und das ganz sicher nicht schlecht, wurde eine Imbissstube daraus. Um die etwas zurückgebliebene Frittenbude am Pertuisplatz musste sie hartnäckig werben. Schließlich hatte der Eigentümer ein Einsehen und richtete das Anwesen mit viel Engagement und Geld wieder her.

Die Herborner „Frittenbude“ Tweety’s mit Chefin Anja Hähner.

Anja Hähners Traum von der Selbstständigkeit verwirklichte sich. Schon lange hat sie ihre Stammkunden und die halten ihr nicht nur wegen der leckeren Würste die Treue. Gerade kommt eine junge Frau und möchte eine Portion Pommes mit Mayonnaise haben. Bezahlen will sie die mit einem Gewinnschein aus der letzten Weihnachtsverlosung. Auch das gibt es bei Anja. Jedes Jahr schon Anfang November beginnt der Losverkauf bei Tweety’s und der geht bis kurz vor Weihnachten. Jedes Los gewinnt, aber am meisten gewinnt zum Beispiel die Kinder-Krebsstation in Gießen, die den Gewinn aus der Aktion erhält. Wer Glück hat, zieht eines der süßen Tierchen, die Anja Hähner in ihrer ohnehin knappen Freizeit selber bastelt. Die kann man aber auch bei ihr an der Bude, direkt von dem Ausstellungs-Baum auf der Theke, für kleines Geld kaufen.

Diese niedlichen Figuren bastelt Anja in ihrer knappen Freizeit.

Immer mittwochs gibt es bei der zweifachen Mutter und jungen Großmutter leckeren, selbstgebackenen Kuchen. Wie sie dafür noch Zeit hat, weiß sie selber nicht. Sie liebt die Menschen und behandelt alle mit dem gleichen Respekt. Besonders ihre jungen Kunden, die oft „ihrer“ Anja nur ein wenig erzählen wollen, haben sie ins Herz geschlossen. Vielleicht ist das der Grund warum ihr Verkaufsstelle noch nie mit Graffiti beschmiert oder sonst irgendwie beschädigt wurde. Dirk Ronzheimer von der Herborner Stadtverwaltung antwortet ganz pragmatisch auf die Frage, warum er denn hier seinen Mittagsimbiss kauft: „Weil es immer gut schmeckt und die Chefin so nett ist“. Sehr Stolz ist Anja auf die Tatsache, dass sie gerade wieder einmal die Kontrolle der Lebensmittelüberwachung ohne jegliche Beanstandung hinter sich gebracht hat. Das ist für die fleißige Frau Ehrensache. „Sauberkeit steht für mich an erster Stelle“, stellt sie in aller Bescheidenheit fest.

In diesem Spruch, der an der Scheibe der Würstchenbude klebt, steckt viel Wahres.

Die Corona-Pandemie macht auch ihrem Geschäft zu schaffen. Obwohl ihr Stand mustergültig und entsprechend der Hygienevorschriften ausgerüstet ist, kommen gerade die Laufkunden seltener. Dann ist es oftmals eng. Unterstützung bekommt sie keine und sie muss sehen wie sie über die Runden kommt. Das betreffe sie aber nicht alleine, stellt sie mit einem feinen Lächeln fest und taucht den Korb mit Fritten in das sprudelnde Fett. Das Leben geht weiter und die Kunden haben Hunger auf das leckere Essen bei Tweety’s. Fotos: Gerdau