Klimastreik mit Handy in der Tasche

Zu Klimastreiks – Mit Fridays for Future auf die Straßen- wird derzeit quer durch die Republik und angeblich auch in der gesamten Welt aufgerufen. Dabei geht es gegen den übermäßigen Ausstoß von CO2 Gasen und damit gegen die zunehmende Erderwärmung. Sicher sind dabei wieder zig Millionen Handys im Einsatz. Kaum jemand wird ohne sein „Überlebenswichtiges“ Smartphone auf die Straße gehen. Und hier beginnt der Schwachsinn und die Inkonsequenz bereits an der Basis. Warum Schwachsinn und Inkonsequenz? Die nachfolgende Aufstellung gibt die Antwort.

Der Datenverkehr in den letzten Jahren stetig zugenommen. Dennoch gehen Prognosen von einer weiteren Steigerung der IT-Leistung von 30 Prozent bis zum Jahr 2025 aus. Das hätte einen erhöhten Stromverbrauch zur Folge. Dieser belief sich schon im Jahr 2020 auf 16 Milliarden Kilowattstundenallein in deutschen Rechenzentren. Getrieben wird das Wachstum vor allem vom Cloud-Computing.

In der Diskussion um die Senkung von CO2-Emissionen kehren einige Themen immer wieder: Tempolimits, Fleischverzicht und Flugreduktion sind die Klassiker. Was dabei oft vergessen wird, sind Datenströme im Internet. Die globale Nutzung von Social Media, Google, Streaming und Co. verursacht Studien zufolge bereits genauso viel CO2, wie der gesamte weltweite Flugverkehr.

Filme, Musik und Podcasts verursachen bei jedem einzelnen Abruf einen hohen Ressourcenverbrauch. Deshalb ist es sinnvoll, auf mobiles Streaming zu verzichten und die entsprechenden Medien bereits vorher herunterzuladen.

„Der Mobilfunk wird von rund 1,7 Terrawattstunden (TWh) in 2015 auf insgesamt 2,8 TWh in 2025 ansteigen“.

1 Terrawatt sind 1 000Gigawatt

1 Terawatt (TW) = 1.000.000.000.000 W – also eine Billionen Watt.

1 Gigawatt ist ausreichend, um etwa 700.000 durchschnittliche Haushalte mit elektrischem Strom zu versorgen und entsprich damit 1 Milliarde (1 000 000 000) Wattstunden

Unter guten Bedingungen – also an einem windreichen Standort, zum Beispiel auf einem Hügel oder an der Küste – kann ein modernes Windrad durchschnittlich 15 Mio kWh Strom jährlich erzeugen. Damit können 4.000 Haushalte ein ganzes Jahr lang mit grünem Strom versorgt werden.

Ein modernes Kernkraftwerk hat eine Bruttoleistung von rund 1400 Megawatt. Sie erzeugt 11 bis 12 Milliarden Kilowatt pro Stunde (kWh) an Strom pro Jahr.

Kohlekraftwerke erreichen im Schnitt Leistungen zwischen 100 MW (Megawatt) und einem GW (Gigawatt).

Gasturbinenkraftwerke haben je Einheit eine Leistung von bis zu 340 MW.

Eine produzierte Kilowattstunde Strom verursacht 380 Gramm Kohlenstoffdioxid.

1 Terrawatt (TW) = 1.000.000.000.000 W – also eine Billionen Watt. Damit entspricht ein Terawatt einer Einheit von 1.000 Gigawatt, 1.000.000 Megawatt sowie einer Milliarde Kilowatt.

Wenn also nur die Hälfte aller Handy-Nutzer ihr Gerät um die Hälfte weniger nutzen würden, was wäre das schon eine enorme Einsparung an elektrischer Energie und damit viel weniger CO2.

Schaut man sich den CO₂-Fußabdruck vom Smartphone an, wird deutlich: Selbst ein so kleines Gerät, das viele nicht als Klimasünder einschätzen würden, hat großen Einfluss auf die Umwelt. Als Beispiel dient das iPhone 13 Pro: Apple gibt an, dass die CO₂-Bilanz des Smartphones bei 69 Kilogramm pro Lebenszyklus liegt. 84 Prozent CO₂ fallen schon bei der Produktion an. Für zwölf Prozent sind Nutzer*innen durch das Aufladen selbst verantwortlich. Drei Prozent werden durch den Transport des Handys verursacht und weniger als ein Prozent des CO₂-Anteils fallen bei der Verwertung der Bestandteile an.

Dies multipliziert mit rund 80 Millionen Geräte in Deutschland ergibt die stolze Summe von über 5 Milliarden CO2-ein sehr deutlicher „Fußabdruck“.

Fazit: Mit der Reduzierung des Handy-Gebrauchs und der Internetnutzung wäre man schon einen Schritt weiter. Mein Tipp: Man muss im Kleinen anfangen um Großes zu erreichen. sig/Foto Gerdau

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert