Nur die Ewigkeit ist unendlich

Was auf den ersten Blick skurril erscheinen mag, ist unumstößlich und betrifft ausnahmslos alle. Ob Arm oder Reich, Klein oder Groß, Intelligent oder nicht. Das Leben ist endlich und man kann nichts, aber auch gar nichts mitnehmen. Wenige unserer Artgenossen hinterlassen Spuren in den Köpfen der Menschen oder in den Aufzeichnungen der Weltgeschichte. Dennoch müssen auch sie den Planeten irgendwann verlassen. Was danach kommt wissen wir nicht, aber wir können glauben. Jeder nach seiner Façon.

3 Tage nach dem Tod fangen die Nägel an, sich von den Fingern zu entfernen.
4 Tage nach dem Tod entfernen sich die Haare vom Schädel und alle Körperhaare fallen aus.
5 Tage später beginnt das Gehirn zu verrotten, das Fleisch trocknet aus und zerfällt komplett, Insekten dringen in die Genitalien ein, Hintern und Brüste verschwinden komplett.
6 Tage später wird die Haut schwarz und löst sich allmählich von den Knochen ab;
7 Tage später platzt der Bauch und riecht sehr unangenehm
60 Tage nach dem Tod ist der ganze Körper auf fast nichts reduziert, außer den Knochen des Skeletts


Also verzichten wir zu Lebzeiten auf:

Zu viel Stolz

Zu viel Egoismus

Zu viel Hass

Zu viel Böses

Zu viel Neid

Zu viel negative Rivalität

Also

Befreie dich

Träume

Lebe und lasse leben

Mach dir keine Sorgen

Tu niemandem weh

Und versuche so glücklich wie möglich zu sein

Warum leben wir nicht in Demut zueinander und leben das kurze Leben, das wir leben dürfen, dadurch besser

Warum sind wir nicht toleranter

Warum leben wir das Leben Anderer, indem wir sie kopieren und nachäffen

Jeder hat sein eigenes Leben, warum leben wir es nicht

Lasst uns unseren Nächsten lieben und großzügiger im Umgang mit ihm sein

Denk über all dies nach.

„Das Leben kann schön sei und es viel zu kostbar, um es mit unsinnigen Reibereien zu verkürzen.“

Musikalischer Dank für Organistin

Ein Gottesdienst voll mit Musik

Am vergangenen Sonntag feierte die Kirchengemeinde Beilstein-Rodenroth einen Dank-Gottesdienst für Martha Schmidt . Chor, Orgel und Posaunen erschallten in der Schlosskirche Beilstein – alles zur Ehre Gottes und als Dank für die geleistete kirchenmusikalische Arbeit in den zurückliegenden Jahren.

Was für eine Überraschung für Martha Schmidt: Die 64-Jährige ist seit 40 Jahren kirchenmusikalisch in der Evangelischen Kirchengemeinde Beilstein-Rodenroth aktiv. Nachdem im Herbst 2024 das Jubiläum etwas unterging, hat die Gemeinde nun einen Dank-Gottesdienst für sie organisiert – und viele Gemeindeglieder mobilisiert.

Martha und ihr Ehemann Axel Schmidt

Das Besondere: Organistin Martha Schmidt wusste von alle dem nichts. Bis zuletzt glaubte sie, sie müsse den Gottesdienst im Beilsteiner Martin-Luther-Haus am Klavier begleiten. Stattdessen wurde sie von zwei Lockvögeln zur Schlosskirche gefahren. Hier wurde sie von der bereits versammelten Gemeinde empfangen und mit ihrem Mann Axel zu einem Ehrenplatz in der Kirchenbank geleitet. Die Orgel spielte Jan Henrich, auf der Empore nahm der Posaunenchor Platz. Initiatorin Claudia Schnackenwinkel freute sich, dass das Dorf „dicht gehalten habe“.   

Bereits vor Wochen hatte sich ein Projektchor gefunden, der eifrig aus den vielen aufgeführten Werken eine Auswahl von Liedern probte. Zu den musikalischen Gästen im Gottesdienst zählten an diesem Vormittag Trompeter Roman Pacholek, aus dem benachbarten Greifenstein-Allendorf kam Siegfried Fietz mit seiner Tochter, um musikalisch Danke zu sagen und Dekan Andree Best überreichte Martha Schmidt eine Urkunde vom Zentrum Verkündigung der EKHN. Ein Dank ging aber auch an Axel Schmidt, der in den zurückliegenden Jahren seiner Frau den Rücken freigehalten und sie bei den Projekten immer unterstützt habe.

Ehre wem Ehre gebührt. Von links: Pfarrer Ralf Peter Jäkel. Dekan Andree Best und Organistin Martha Schmidt

Die Kollekte an diesem besonderen Gottesdienst war bestimmt für die bevorstehende Instandsetzung der Orgel. Im Altarraum war eine Leinwand aufgestellt, es wurden etliche Fotos aus den zurückliegenden vierzig Jahren projektiert, die Manuel Schostag vorab zusammenstellte.   

Martha Schmidt hat in dieser Zeit nicht nur Gottesdienste musikalisch begleitet, sondern war und ist darüber hinaus vielfältig musikalisch engagiert. Mit Herzblut und Leidenschaft hat sie viele Choraufführungen, Projekte und Musicals organisiert und Menschen dazu eingeladen – als Sängerinnen und Sänger, als Musikerinnen und Musiker oder als unterstützende Akteure.

Pfarrer Ralf Peter Jäkel erinnerte in seiner Ansprache an die vielen Gemeindegottesdienste, Taufen, Konfirmationen, Goldene und Diamantene Konfirmationen, Tauferinnerungsfeiern, Hochzeiten, Einschulungsgottesdienste und als es die Klinik Waldhof noch gab an die vielen Gottesdienste in der Kapelle in Elgershausen.

Das Singen gehöre zu Marthas besonderer Leidenschaft

Zudem habe sie in den zurückliegenden Jahren viele Chöre ins Leben gerufen und begleitet: den Kinder- und Jugendchor, musikalische Projekte für den Kindergarten und die Schule, Musicals, Elternchöre oder die Familienkantorei sowie den Rodenrother Frauenchor.

Es wurde an das Kindermusical „Hochzeit zu Kanaa“, an „Schuster Martin“, das Paulus-Benefizkonzert, an „Federhut“ auf Burg Greifenstein, an das „Holzwürmer-Musical und viele weitere Produktionen für Siegfried Fietz im Abakus-Tonstudio erinnert. Als die Sanierung des Kirchendachs in Beilstein anstand, habe Martha Schmidt den „Dach-Saft“ initiiert – es wurde der Vorläufer von „Marthas mobiler Mosterei“.

Martha Schmidt war sichtlich gerührt und freute sich, dass die Kollekte für die dringend notwendige Orgel-Instandsetzung bestimmt ist. Sie kündigte ein neues Konzertformat an, das an die vergangene „Orgel plus“-Reihe anknüpfen soll. 

» Mehr im Video „Danke Martha!“ unter https://www.youtube.com/watch?v=7nKnpSlXNVE

Text: Holger J. Becker-von Wolff. Fotos: privat

MIT SICHERHEIT MEHR NETTO

Ob die alte Volkspartei SPD diese tolle Zufalls-Werbung für den Discounter NETTO honoriert bekommt weiß man nicht. War vielleicht auch ein Versehen, dass das Wahlplakat am Ortsausgang von Driedorf nur wenige hundert Meter von der Driedorfer Niederlassung von NETTO installiert wurde.

Dass der noch amtierende Kanzler die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel senken möchte, gefällt sicher der EDEKA-Tochter und wenn dann noch plakativ und völlig „unabsichtlich“ für den Lebensmittel-Riesen geworben wird, kann es ja nicht besser laufen.

Gute Slogans, auch wenn sie erst in der Wahrnehmung entstehen, prägen sich besonders ein. sig/Fotos: Gerdau  

Tour durch die Gastronomie

Orientalische Gastronomietradition – Ein Rastplatz nicht nur für Karawanen

Bürgermeisterkandidat Michael (parteilos) Scheld im Gespräch mit Tolga Sazligöl

Die Karawanserei in Herborn ist ein Restaurant mit langer Tradition. Seit 1977 wird es von der Familie Sazligöl in dritter Generation geführt. Der heutige Inhaber, Tolga Sazligöl, ist gebürtiger Herborner und hat neben seinem Studium des Grundschullehramts eine Ausbildung als Hotel- und Restaurantfachmann absolviert. Sein Restaurant ist nicht nur ein Ort für traditionelle türkisch-griechische Küche, sondern auch ein Stück gelebte Familiengeschichte.

Michael Scheld (links) im Gespräch mit Tolga Sazligöl

Der türkische Name „Kervansaray“ bedeutet sinngemäß Rastplatz der Karawane, „Saray“ steht für Tempel, erklärt mir Tolga Sazligöl im persönlichen Gespräch. Ein passender Name für ein Restaurant, das orientalische Gastfreundschaft mit kulinarischer Tradition verbindet. Neben dem Restaurant mit 80 Sitzplätzen betreibt Sazligöl auch das Bistro und die Bar Phoenix, welche über 60 weitere Plätze verfügen. Besonders beliebt ist die zur Bar gehörende Dachterrasse mit 100 Sitzplätzen, die im Sommer zum Verweilen einlädt. Im Winter findet dort sogar ein kleiner Weihnachtsmarkt statt, der Gäste aus der ganzen Region anzieht.

Doch wie viele Gastronomen steht auch Tolga Sazligöl vor wirtschaftlichen Herausforderungen.  Der Wareneinsatz bei Lammfleisch beispielsweise ist um 300 Prozent gestiegen, berichtet er. Trotzdem hält er an moderaten Preisen fest. „Die letzte Preiserhöhung liegt bereits anderthalb Jahre zurück“, fügt er hinzu. Sein Ziel ist es, dass mittlere Preissegment beizubehalten und seinen Gästen weiterhin erschwingliche, hochwertige Speisen anzubieten.

Auch der Fachkräftemangel macht sich in seiner Gastronomie bemerkbar. Sazligöl bildet in seinem Betrieb Restaurantfachkräfte sowie Fachkräfte für das Gastgewerbe aus, doch seit über einem Jahr gab es keine Bewerbungen mehr für diese Ausbildungsstellen. Dabei bietet er attraktive Arbeitsbedingungen: „Unsere Mitarbeiter arbeiten nur abends für etwa sechs Stunden und sind Teil eines guten Teams. Zudem bietet sich die Möglichkeit, die orientalische Küche intensiv kennenzulernen“. Dennoch bleibe es schwierig, motivierte Auszubildende zu finden, so Tolga Sazligöl.

Neben wirtschaftlichen Fragen gibt es auch infrastrukturelle Herausforderungen. „Die Parkplatzsituation stellt für viele meiner Gäste ein Problem dar“. Vor der Corona-Pandemie standen dem Restaurant zehn Parkplätze am heutigen Busbahnhof zur Verfügung. Sazligöl wünscht sich hier eine Lösung. “Parkmöglichkeiten ab 18:00 Uhr im Bereich des Busbahnhofes, so wie es einmal war, könnte für mich ein dringend notwendiges Entgegenkommen sein“.

Ein weiteres Anliegen betrifft die Sicherheit in der Umgebung seines Restaurants. In Bahnhofsnähe kommt es immer wieder zu unangenehmen Situationen, erklärt er. „Abends und nachts verirren sich Personen auf das Restaurantgelände oder nutzen den hinteren Bereich als öffentliche Toilette. Dies sei dem Umstand geschuldet, dass die öffentlichen Bahnhofstoiletten zu früh verschlossen würden, ergänzt er.  Sazligöl selbst fühle sich sicher am Bahnhof und der Stadt, betont aber, dass es für Frauen ein durchaus anderes Sicherheitsempfinden sein könnte, wenn sie in den Abendstunden oder bei Dunkelheit dort unterwegs seien.

Trotz der Herausforderungen bleibt Tolga Sazligöl optimistisch. Sein Familienbetrieb ist seit fast 50 Jahren ein fester Bestandteil der Herborner Gastronomieszene, und mit Engagement und Leidenschaft führt er die Tradition fort.

Genau diese Gastronomen wie es Tolga Sazligöl einer ist, braucht es in Herborn. Sie stehen für Tradition und Vielfalt und bereichern unsere Stadt und Region nicht nur kulinarisch.

Schlaglochsuche leicht gemacht

Mit dem derzeitigen Zustand eines Teils der Kreisstraße K86 zwischen Mademühlen und Krombachtalsperre lässt sich sicher kein Staat machen. Beim Verlassen des Driedorfer Ortsteils glaubt man sich auf einer Teststrecke für Fahrgestelle, Autoreifen oder auf der Ortsdurchfahrt eines zentralafrikanischen Dorfes zu befinden.

Dieses Loch-Ensemble ist nur ein kleiner Vorgeschmack. Schlimmer geht immer.

Ohne Gegenverkehr kann man manchen der bis zu sechs Zentimeter tiefen Löchern noch ausweichen. Dies wird jedoch immer schwieriger und artet schon bald zu einer Slalomfahrt aus. Ganz ungeschoren kommt jedoch kein Stoßdämpfer davon und sogenannte Kleinwagen haben besonders schlechte Karten. Sicher ist, dass hier oben auf dem Hohen Westerwald auch der ungeübteste Schlaglochsucher fündig wird.

Einen Offenbarungseid mag jedoch die Straßenverkehrsbehörde offensichtlich nicht leisten, sonst hätte sie schon seit langem mit entsprechenden Schildern auf den Zustand dieses Verkehrswegs kurz vor der Landesgrenze hingewiesen. Auch eine zeitige Reparatur wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen. Sobald man jedoch Hessen verlassen hat und sich in Rheinland-Pfalz befindet, gibt es keine Schlaglöcher mehr.

Fairerweise muss man jedoch sagen, dass der bis jetzt ausgebliebene Winter nicht ganz unschuldig an den Verhältnissen ist. Nach dem ersten richtigen Schneefall und anschließendem Einsatz von Streufahrzeugen wäre die Fahrbahn so glatt wie ein Kinderpopo.

Campinggäste, die mit ihren Wohnwagengespannen zum Camping Mademühlen wollen, werden das zu schätzen wissen. Wer jedoch über die K86 spricht, muss auch über die Driedorfer Ortsdurchfahrt, die so genannte Schloßstraße, reden.

Bereits hier gibt es einen leichten Vorgeschmack auf das spätere Fahrerlebnis. Leicht deshalb, weil die Schlaglöcher nicht ganz so tief wie zwischen Mademühlen und der Landesgrenze sind. sig/Foto: Gerdau

Unsere digitale Zukunft

Im Gespräch mit dem Herborner IT-Unternehmer und Experten für digitale
Sicherheitsfragen, Sebastian Decker

Von Michael Scheld

Es sei vorangestellt, dass dieser Artikel nicht die digitale Infrastruktur unserer Stadtverwaltung
in Zweifel stellen soll. Vielmehr geht es darum, die digitale Sicherheit heute anders zu
bewerten und finanziell zu würdigen, als noch vor wenigen Jahren. Ein Kernbereich, der häufig,
nicht zuletzt aufgrund anderer priorisierter Ausgaben und Sachzwänge, vernachlässigt wird
bzw. werden muss. Dies geschieht in Unternehmen gleichermaßen wie in Behörden und
Verwaltungen.
Im Kern geht es mir um die Darstellung, dass es mir als Bürgermeister wichtig wäre, die digitale
Infrastruktur unserer Stadt zukunftssicher zu gestalten. Dazu gehören der Schutz vor
Cyberangriffen, der Ausbau eines leistungsfähigen Glasfasernetzes und der sinnvolle Einsatz
von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Verwaltung.
Im Gespräch mit dem IT-Unternehmer und Experten für Fragen, Entwicklungen und Lösungen
rund um die digitale Sicherheit, Sebastian Decker, habe ich mich mit den zentralen
Herausforderungen und Lösungsansätzen mit ihm ausgetauscht.

Sebastian Decker

Sebastian Decker ist seit 2005 Unternehmer und Gründer der Firma Decker IT-Lösungen. Mit
seinem erfolgreichen Unternehmen betreut er seit 2014 ausschließlich Firmenkunden.
Spitzenunternehmen wie Müller Milch, setzen in Teilbereichen ihrer IT-Struktur auf die
Expertise des Herborner Unternehmers mit seinem 7-köpfigen Spezialisten Team. Decker hat
es sich zur Aufgabe gemacht, die IT-Strukturen von kleinen und mittelständischen
Unternehmen auf die neusten Standards in puncto IT-Sicherheit sowie Soft- und Hardware zu
bringen und zu betreuen. Mit einem weiteren Unternehmen unter dem Namen Core Protect
widmet sich Decker speziell dem Bereich Firewall Systeme, IT-Schwachstellen Identifizierung
und Datensicherungssystemen. um die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Cyberangriffs,
so gering wie möglich zu machen.
Bei der stetig steigenden Zahl von Cyberangriffen und Internetausfällen haben die Experten
von Decker IT-Lösungen und Core-Protect damit alle Hände voll zu tun.
Cybersicherheit und Schutz der digitalen Infrastruktur

Cyberangriffe auf Kommunen sind eine reale Bedrohung. Ransomware, Phishing-Attacken
und Datenlecks können ganze Verwaltungen lahmlegen. Deshalb ist es essenziell, IT-Systeme
bestmöglich zu schützen.

Der Experte empfiehlt eine Kombination aus starken Firewalls,
regelmäßigen Software-Updates und einer konsequenten Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Besonders wichtig ist es, die Mitarbeiter regelmäßig in IT-Sicherheit zu schulen, um Gefahren
frühzeitig zu erkennen.
Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann ein Cyberangriff nie vollständig ausgeschlossen
werden. Bei der Umsetzung wirkungsvoller IT-Systeme, geht es im Kern um
Risikominimierung, so Sebastian Decker.
Deshalb müssen Notfallpläne erarbeitet werden, um im Ernstfall schnell und effektiv reagieren
zu können. Dazu gehören regelmäßige Backups, eine klare Krisenstrategie und der Zugang
zu externen Sicherheitsexperten wie ihm. Seine Kunden, welche ausschließlich aus
Unternehmen bestehen, setzen bereits erfolgreich auf Zero-Trust-Architekturen und strikte
Zugriffsbeschränkungen. Ein Ansatz, der auch für die öffentliche Verwaltung sinnvoll sein
kann. IT-Sicherheit kostet Geld, doch bei der Betrachtung der zunehmenden Cyberkriminalität,
den daraus resultierenden Folgeschäden und die anschließenden Kosten für deren
Beseitigung, in meinen Augen eine absolut lohnenswerte Investition.
Immerhin geht es hierbei um sensible Daten unserer Bürger und der Stadt!
Glasfaserausbau und digitale Infrastrukturentwicklung
Eine stabile und schnelle Internetverbindung ist die Grundlage für eine moderne Stadt. Doch
der Glasfaserausbau verläuft oft schleppend, weiß Sebastian Decker aus seiner Erfahrung.
Bürokratische Hürden, hohe Investitionskosten und lange Genehmigungsprozesse verzögern
die Umsetzung. Um diesen Prozess zu beschleunigen, müssen Genehmigungsverfahren
vereinfacht, enger mit privaten Anbietern zusammengearbeitet und alternative Lösungen wie
Breitband über TV-Kabel oder 5G ergänzend genutzt werden.
Öffentlich-private Partnerschaften (PPP) können eine sinnvolle Lösung sein, um den Ausbau
effizienter voranzutreiben. Dabei bringt die Stadt die Infrastruktur in öffentlichen Bereichen ein,
während Unternehmen den eigentlichen Netzausbau übernehmen. Erfolgreiche Beispiele aus
anderen Kommunen zeigen, dass solche Kooperationen den Ausbau deutlich beschleunigen
können.

Sebastian Decker (links) im Gespräch mit Michael Scheld


Künstliche Intelligenz (KI) in der Verwaltung.


KI kann Verwaltungsabläufe optimieren, Bürokratie abbauen und Bürgern schnellere
Dienstleistungen bieten. Beispielsweise könnten Chatbots, Bürgeranfragen automatisiert
beantworten, während KI-gestützte Systeme Anträge schneller bearbeiten. Städte wie Wien
und Hamburg nutzen bereits solche Technologien, um ihre Verwaltungen effizienter zu
gestalten.
Allerdings müssen wir auch rechtliche und ethische Fragen berücksichtigen. Datenschutz,
Transparenz und die Vermeidung von Diskriminierung durch Algorithmen sind zentrale
Themen. Deshalb sollten wir KI schrittweise einführen und dabei stets darauf achten, dass sie
den Bürgern dient und nicht zu einer Intransparenz in der Verwaltung fährt.
Technisch müssen wir unsere Systeme modernisieren, um KI sinnvoll integrieren zu können.
Das bedeutet, dass wir unsere Dateninfrastruktur verbessern, Schnittstellen zu bestehenden
Systemen schaffen und unser Personal entsprechend schulen und ausbilden müssen.
In meinen Augen stellt auch dies langfristig eine lohnenswerte Investition dar. Die Rechnung
ist einfach – Arbeitsprozesse werden beschleunigt, fallen weg oder werden ersetzt und im
Ergebnis Kosten eingespart.

Zukünftige Herausforderungen und digitale Entwicklung


Die Digitalisierung schreitet rasant voran. Neben den aktuellen Herausforderungen müssen
wir uns auch auf zukünftige Entwicklungen vorbereiten. Gleichzeitig entstehen neue Risiken
wie KI-gestützte Cyberangriffe oder Deepfake-Betrug.
Um unsere Stadt langfristig abzusichern, müssen wir bereits heute in moderne IT
Sicherheitsstrategien investieren und eine flexible Infrastruktur schaffen. Cloud-Technologien
werden dabei eine zunehmend wichtige Rolle spielen, doch es gilt abzuwägen, welche Daten
lokal gespeichert und welche in der Cloud verarbeitet werden. Open-Source-Lösungen bieten
eine Chance, kostengünstig und unabhängig von großen IT-Konzernen zu arbeiten.
Mein Ziel ist es, unsere Stadt digital sicher, effizient und zukunftsfähig aufzustellen. Das
bedeutet, dass wir in Cybersicherheit investieren, den Glasfaserausbau beschleunigen und KI
gezielt in der Verwaltung einsetzen. Nur so können wir die Digitalisierung als Chance nutzen
für eine moderne, bürgernahe und leistungsfähige Stadt. Fotos: Gerdau

Helferinnen und Helfer gesucht

Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis bietet Kurs für neue ehrenamtliche Mitarbeitende an

Die Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis benötigt weitere Helferinnen und Helfer zur Verstärkung des Teams. Anfang März startet ein neuer Ausbildungskurs, kündigt der Leiter der Notfallseelsorge Christian Reifert an. Gesucht werden weitere Helfer, die anderen Menschen in akuten Krisen oder plötzlichen Verlusterfahrungen beistehen.

Im Rahmen der Ausbildung finden bei der Notfallseelsorge auch Übungen gemeinsam mit den Rettungskräften statt. Unser Foto ist bei einer Anwendungsübung im Jahr 2023 entstanden.
ARCHIV: CHRISTIAN REIFERT

Seit 25 Jahren gibt es die überkonfessionelle Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis. Hier engagieren sich etliche Männer und Frauen ab 25 Jahren, um ehrenamtlich als Notfallseelsorger in Rufbereitschaft tätig zu sein. Sie werden von Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr zu unterschiedlichen Einsatzlagen im häuslichen und außerhäuslichen Kontext gerufen. Dort begleiten sie Menschen jeden Alters, ohne Ansehen der Person, Nationalität, sozialem Stand oder Religion. Der Dienst ist für jeden Menschen im Lahn-Dill-Kreis da, der diese stabilisierende Hilfe braucht. Um den Anforderungen gerecht zu werden, werden die Freiwilligen in etwa 116 Stunden ausgebildet. Neben der psychosozialen Notfallversorgung für Betroffene gehören auch noch ein Erste-Hilfe-Kurs und Praktika bei Polizei und Rettungsdienst zur Ausbildung dazu. Um mobil zu sein, benötigen die Helferinnen und Helfer eine Fahrerlaubnis und einen eigenen PKW.

Ein erstes Treffen informiert Interessierte über die Arbeit der Notfallseelsorge Lahn-Dill. Die Info-Veranstaltung findet für den Lahn-Dill-Kreis am Donnerstag, 6. März 2025 um 18 Uhr in Herborn im Haus der Kirche und Diakonie (Am Hintersand 15, 35745 Herborn) im Raum der Begegnung (im Erdgeschoss) statt. Der Leiter des Notfallseelsorgesystem Christian Reifert stellt Arbeit der Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis vor und beantwortet gerne weitere Fragen. Die ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen freuen sich über den Zuwachs im Team.


Kontakt zur Notfallseelsorge:

Evangelisches Dekanat an der Dill
Fachstelle Notfallseelsorge
Christian Reifert
Im Grund 4
35239 Steffenberg-Niedereisenhausen
Telefon 0 64 64 / 277 10 12
Mail: nfs.dillkreis@ekhn.de

Holger J. Becker-von Wolff

ERGÄNZUNG: Notfallseelsorge: Neuer Ausbildungskurs startet im April 2025 // Info-Abend am 6. März 2025 um 18 Uhr in Herborn und am 13. März in Steffenberg

Konservative wollen einen Richtungswechsel

Während sich draußen der Rot/Grüne und antifaschistische Mob die Kehle heißer schrie, rangen heute im Berliner Kongresszentrum „CityCube“ die konservativen Kräfte von CDU und CSU auf ihrem Parteitag darum, einen Weg aus der völlig desolaten Situation unseres Landes zu finden. Nach dem Ende der unseligen Ampelkoalition soll nun eine Regierung unter der Führung der Christlich Demokratischen Union die dringend notwendige Richtungsänderung herbeiführen.

Die Parteivorsitzende von CDU Friedrich Merz und CSU Markus Söder ließen in ihren Reden keine Zweifel daran, dass dies mit der AfD ausgeschlossen sei. Schön und gut. Eine Koalition mit der FDP wird jedoch nur dann möglich sein, wenn die Ampel-Ausschalter über die notwendige fünf Prozent Hürde kommen. Der größte Teil der Menschen möchte auf keinen Fall, dass die Grünen (14 Prozent) und die SPD (15 Prozent) wieder in einer Regierung mitmischen.

Also hoffen die Granden der Unionsparteien, dass die Wählerschaft ihnen so viel Stimmen wie nur möglich gibt, um ihr Ziel, nämlich die Alleinherrschaft zu erreichen.

Während Friedrich Merz seine Rede mit einem ausgiebigen Rückblick in die Vergangenheit der CDU einleitete und dann wie man es von ihm kennt, sehr diplomatisch die Ziele seiner Partei verkündete, legte Markus Söder gleich von Anfang an so richtig los. Fast erinnerte seine Vorgehensweise an alte CSU-Zeiten unter Franz Josef Strauß. Sehr deutlich und klar verständlich legte er die Finger in die tiefen Wunden der Deutschen Republik und ließ keinen Zweifel daran, dass er diese schon bald entsprechend behandeln werde. Ob ihm das mit der Schwesterpartei gelingt, bleibt abzuwarten. Immerhin vermisste man bei den Schwarzen in der vergangenen Woche die notwendige Geschlossenheit.

Rein rechnerisch könnte ein Rot/Grünes Duo einer CDU geführten Regierung nicht im Wege stehen. Wenn jedoch die FDP außen vor bleibt, würde es eng werden. Merz müsste sich dann nach einem anderen Koalitionspartner umschauen und da käme wohl kaum die Grüne Partei in Frage. Die Schnittmengen zwischen Grün und Schwarz sind einfach zu gering. Den aktuellen Umfragen entsprechend steht eventuell BSW oder die LINKEN zur Verfügung. Fragt sich nur für wen.

Wenn Merz jedoch Rot und Grün ins Boot holt, wird das Gros der Wähler tief enttäuscht sein. Die Konsequenzen kann man sich leicht ausmalen. Ob es klug ist mehrere Millionen Wählern der AfD als Nazis zu bezeichnen und sie damit zu Parias zu machen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Mein persönliches Fazit: Wer wirklich den Abwärtskurs der Bundesrepublik beenden will, wird sich damit befassen müssen die Konservativen im Lande, also die CDU/CSU zu wählen. Alle anderen Träumereien mögen zwar verlockend erscheinen, aber wenn ein einst hochentwickeltes und geachtetes Land wie Deutschland nicht im Dunkel der Geschichte verschwinden soll, muss jetzt gehandelt werden.

Für die von Aufwieglern und Hetzern instrumentalisierten Rot/Grünen Brigaden auf den Straßen, die mittlerweile auch Parteizentralen und Geschäftsstellen der CDU bedrohen, hatte einst Lenin einen treffenden Satz. Die einstige Familienministerin Kristina Schröder sagte es heute noch treffender: „Die gehen nicht gegen Rechts oder Rechtsextreme auf die Straßen, sondern gegen alles was nicht links ist.“sig