Ist Holzeinschlag Raubbau oder notwendig?

Eine Leserin, die sich nicht nur um vom Menschen aufgegebene Tiere kümmert, sondern auch durch ihre sehr rücksichtsvolle Lebensweise die Natur schützt, hat sich über den, ihrer Meinung nach rücksichtslosen, Holzeinschlag im Schelder Wald entrüstet.

Der Niederschelder Wald sieht aus wie nach dem Krieg. Ein Bild der Verwüstung. Als hätten unzählige Bomben eingeschlagen. Wer hinterlässt so ein Bild des Jammers? Es ist zum Heulen. Seit letztem Jahr schon höre ich das Ächzen der fallenden Bäume. Man meint man hört sie schreien. Ein letztes „Aufbäumen“ bevor sie brechen. Über Jahrzehnte stolz gewachsen, wird Ihnen in wenigen Minuten der Garaus gemacht und sie brechen stöhnend zusammen. Dem Mensch hält nicht der stolzeste Baum stand. Er ist ihm im wahrsten Sinne nicht gewachsen. Egal wie mächtig er sein mag in seiner Statur. Es war ein Ort der Ruhe, eine Idylle, Balsam für die Seele durch diesen Wald zu spazieren.

Beispiel-Foto: Gerdau

Ich kann den hallenden Lärm der Motorsägen quer durch den Wald, nicht mehr ertragen. Jetzt möchte man nicht mehr dort spazieren, nur noch heulend, mit geschlossenen Augen weglaufen. Passieren kann ja nicht mehr viel. Wenn man die Augen geschlossen hat gibt es ja kaum mehr einen Baum, wo man gegen rennen könnte. Traurige Ironie.

Ein Idyll sieht anders aus. Foto: Nadja Steinwachs

Wie lange soll das noch gehen, bitte? Es ist nicht mehr viel übrig. Es gibt keine Rechtfertigung der Welt für diesen enormen Kahlschlag! Keinen! Krankheiten, Haftung. Für dumm verkaufen will man uns hier! Für so viele Bäume die vernichtet wurden, gibt es keine Haftung, beziehungsweise müssten die Verantwortlichen verhaftet werden und nein! Ich bin nicht zu emotional oder unsachlich! Eine Schande ist das. Ich kann meiner Empörung und Wut kaum mit Worten Ausdruck verleihen, wie ich es möchte.

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, das Holz wird ins Ausland verkauft und wir dürfen es uns teuer zurückkaufen. So ist es doch und nicht anders! Von wegen, kranke Bäume.

Die Brut und Setzzeiten werden total außer Acht gelassen. Rücksichtnahme ist hier fehl am Platze. Es geht um den Profit. Schämen sollt ihr euch! Aber wehe da läuft ein Hund ohne Leine. Was ich natürlich zu diesen Zeiten auch nicht befürworte! Möchte nur die Doppelmoral ansprechen mit der hier vorgegangen wird. Wann hat das radikale Abholzen im Schelder Wald endlich ein Ende?! Wenn nichts mehr übrig ist? Na das habt ihr ja bald geschafft! Was für ein Massaker.

Heger und Pfleger nennen sie sich. Ich bekomme Würgereiz, milde ausgedrückt. Peter Wohlleben, der bekannte Forstwirt erklärt genial und absolut logisch und sachlich in unter anderem z.B. seinem Werk- Film/Buch: „Das geheime Leben der Bäume“, warum der Mensch sich aus der Natur raushalten sollte!

https://www.peter-wohlleben.de/film-das-geheime-leben-der-baeume

 Der Mensch, der sich warum auch immer, als Krönung der Schöpfung bezeichnet.

Ich schäme mich für unsere Spezies. Weitsicht gibt es da nicht. Des Weiteren konsumiert Peter Wohlleben, vorbildlich nichts tierisches mehr und spricht sich auch gegen die Jagd aus. Und er ist Fachmann.

Wird z.B. die Leitbache eines Wildschweinrudels geschossen, vermehrt sich dieses unkontrolliert. Denn die Leitbache kontrolliert ansonsten die Vermehrung! Nicht der Mensch, wie man deutlich sieht.

Im Winter werden die Tiere im Wald extra zugefüttert, wo die natürliche Auslese die Schwachen, Alten und Kranken dahinraffen würde und somit den Bestand reguliert. Warum greift man ein? Weil man ein „Zuviel“ anscheinend will, sonst gibt’s ja nix mehr zu schießen!

 Hier geht es doch nur um ein „gehobenes“ Hobby, was zudem gerade in Mode gekommen zu sein scheint. Die Jagd hat Tennis und Golf abgelöst. Feige stolz darauf zu sein und ein wehrloses abgeballertes Wesen, dann stolz wie Oscar und freudestrahlend über dessen Ableben Trophäe zu nennen und es noch zu präsentieren. Der Mensch ist einfach die Abart an sich. Wem will man erzählen, dass der Abschuss nötig ist? Doch nur dem Ungebildeten! Denn jeder, der sich wirklich informiert, erkennt die Wahrheit. Der Mensch macht es mit allem nur noch schlimmer. Ob mit Kahlschlägen oder der Jagd.

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=video&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwisz6y2uMf-AhX5QvEDHcFTDGMQtwJ6BAgBEAI&url=https%3A%2F%2Fvimeo.com%2F144836841&usg=AOvVaw0akQURciDOwar81fkU6oaO

Zurück zu der Zerstörung des Niederschelder Waldes. So eine Vernichtung hat es noch nie gegeben, die Waldwege werden enorm verbreitert, damit LKWs mit Anhänger quer durch den Wald fahren können. Schotter wird aufgeschüttet. Das geht schon so seit Monaten. Es ist ein Drama. Ich hoffe die Verantwortlichen lassen es nun endlich gut sein. Viel ist da nicht ehr zu holen und es wird Ewigkeiten dauern bis der Wald sich davon erholt hat. Als müssten die nächsten Trockenperioden nicht schon genug um unsere immer kärgeren Waldbestände fürchten. Umweltschutz, sparen schön und gut. Der Mensch dreht sich im Kreis. Plastiktüten, Strohhalme werden abgeschafft- gut. Dafür gibt es nun Papiertüten. Dafür sieht es bald überall so erbärmlich aus, wie am Hauberggebiet bei Siegen. Wie nach der Atombombe.

Alle schaffen sich Öfen an. Klar, wer weiß denn was kommt. Der Mensch fürchtet den Krieg, will sich selbst versorgen können. Nur tötet er langfristig seine eigenen Ressourcen, weil er es wie immer übertreiben muss. In so einem extremen Ausmaß nutzt, dass sich z.B. der Wald kaum mehr erholen kann. Nun heizt jeder mit Holz. Schön und gut. Aber wo kommts denn her, bitte? Es ist zum Verzweifeln. Der Mensch schneidet sich in seinem Egoismus ins eigene Fleisch und merkt es aktuell nicht mal. Karma hat kein Verfallsdatum. Text: Nadja Steinwachs

Ein Gedanke zu „Ist Holzeinschlag Raubbau oder notwendig?

  • 27. April 2023 um 20:24 Uhr
    Permalink

    Einer ausm Westerwald kann Ihre Gedanken nur Teilen.
    Seit wann werden unsere Stämme in Container transportiert?? Unser schönes Westerwald ist bald nur noch Wester denn den Wald gibt es nicht mehr..

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