„Station Späti“ – mehr als nur ein Kiosk

Von Michael Scheld

Kürzlich habe ich den Kiosk „Station Späti“ in der Herborner Bahnhofstraße besucht – und dabei einen Ort kennengelernt, der weit mehr ist als nur Kiosk.

Der Mitarbeiter Ahmet Yoglu hat sich in den letzten Jahren zu einer echten Vertrauensperson im Bahnhofsviertel entwickelt.

Ahmet Yoglu (links) und Michael Scheld

Was sofort auffällt: Der „Station Späti“ ist ein Ort der Begegnung. Ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen – unabhängig von Alter oder Herkunft. „Die Jugendlichen haben mittlerweile Vertrauen zu mir“, erzählt er mir. Es sind oft kleine Gespräche, manchmal auch Fragen, Sorgen oder einfach der Wunsch nach einem offenen Ohr.

Auch viele ältere Menschen schätzen den Kiosk als Treffpunkt. Besonders für Frauen ist der Kiosk in den Abendstunden ein Ort, an dem sie sich sicherer fühlen, während sie beispielsweise auf den Zug warten. Die langen Öffnungszeiten – am Wochenende bis 02:00 Uhr, tragen entscheidend dazu bei, dass das Bahnhofsgebiet auch zu später Stunde belebt bleibt.

Ahmet Yoglu pflegt zu dem auch einen engen Austausch mit den städtischen Streetworkern vor Ort. Er und sie bekommen tiefe Einblicke in das Geschehen rund um den Bahnhof. Ihr gemeinsamer Austausch ist daher wichtig und wertvoll.

Erfreulich ist auch: Die Situation rund um den Bahnhof habe sich in den letzten Jahren beruhigt. Früher habe es deutlich mehr Polizeieinsätze gegeben, berichtet Ahmet Yoglu. Die verstärkte Präsenz der Stadtpolizei habe dazu geführt, dass bestimmte Gruppen sich zurückzogen– ein positives Signal.

Doch es gibt weiterhin Herausforderungen. Mit zu hohem Tempo würde rund um den Bahnhof gefahren, der Zebrastreifen sei unzureichend beleuchtet, und auch eine stärkere Präsenz der Landespolizei wäre wünschenswert, führt Herr Yoglu aus.

Mein Fazit: Der „Station Späti“ ist ein wichtiger, sozialer Ankerpunkt für Herborn. Solche Orte brauchen wir – für Sicherheit, für Gemeinschaft und für den Dialog. Dennoch darf es nicht ein Kiosk sein, der den Menschen ein Gefühl von Sicherheit gibt. Das ist ganz klar die Aufgabe der Stadt und der Sicherheitsbehörden und genau dafür werde ich mich einsetzen. Den ausführlichen Bericht finden Sie unter: www.michael-scheld.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert