Mit Einrichtungen für Behinderte ist die Dill-Region gut aufgestellt. Eine davon, die Wohnstätte Herborn der Vitos Teilhabe gGmbH, schaute sich der Bürgermeisterkandidat Michael Scheld (parteilos) an und zeigte sich sehr überzeugt von der Leistung, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Wohnstätten in der näheren Umgebung von Herborn für Menschen mit Behinderungen erbracht werden.
Im Verlauf seines Besuchs der Wohnstätte, konnte Michael Scheld sehr viel über die Organisationsstrukturen sowie die Tagesabläufe in dieser Einrichtung erfahren.
Pro Schicht betreuen 2-3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten Ausbildungsgraden des Sozial-und Gesundheitswesens die Menschen.
Die Krankheitsbilder der Menschen die dort betreut werden sind unterschiedlich. Der überwiegende Teil von ihnen kam mit einem körperlichen und/oder geistigen Defizit zur Welt. Hinzu kommen bei einigen psychische Erkrankungen und Intelligenzminderungen. (sig)
Michael Scheld (47) schilderte seine Erfahrungen bei seinem Besuch wie folgt: „Ich war ein wenig aufgeregt und unsicher darüber, was mich an diesem Tag erwarten sollte. Viele Fragen gingen mir durch den Kopf:
Würde ich von den Menschen akzeptiert?
Kann ich deren Erwartungen an mich erfüllen?
Habe ich Berührungsängste?
Wie würde ich insgesamt mit dieser für mich völlig neuen Situation zurechtkommen?
Mit einer positiven Anspannung und vielen Gedanken im Kopf ging ich zu Bett, denn ich sollte am nächsten Morgen um 08.30 Uhr meinen „Dienst“ im Haus 12 in der
Vitos Behindertenhilfe Region Herborn
Austraße 40
35745 Herborn
beginnen. Ausgeruht und noch angespannter als am Vorabend, erschien ich pünktlich und mit frisch gebackenem Kuchen vor Ort.
Die Begrüßung durch das Team war ausgesprochen herzlich und der Empfang ließ meine Anspannung sofort abfallen. Nach wenigen Minuten hatte ich das Gefühl, dazu zu gehören. Nachdem mir bei einer Tasse Kaffee der Plan des Tages vorgestellt wurde, lernte ich die ersten Bewohner und Bewohnerinnen kennen. Schnell stellte ich dabei fest, dass die Neugier scheinbar auf beiden Seiten lag. Meine anfänglichen Bedenken, ob ich als Mensch Akzeptanz finde, ob ich Berührungsängste haben würde oder ich die Erwartungen und bevorstehenden Aufgaben erfüllen kann, waren innerhalb kürzester Zeit ausgeräumt. Schon die ersten Minuten überwältigten mich emotional völlig. Diese freundliche Herzlichkeit und unvoreingenommene Sensibilität die mir als „Fremden“ entgegengebracht wurde war unbeschreiblich. Ich wurde ohne jegliche Vorbehalte und Vorurteile aufgenommen und in die Gruppe integriert.
Dies sollte für das Miteinander aller Menschen ein Vorbild sein!
Nach einem erlebnisreichen und spannenden Tag, bei dem vor allem viel gelacht wurde, nehme ich für mich folgendes mit:
Hier leistet ein tolles Team, fürsorgliche, respekt- und liebevolle Arbeit. Bei dem jede/jeder einzelne Mitarbeitende mit seinen Fähigkeiten auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht.
Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen gehören in unsere gesellschaftliche Mitte und leisten dort einen großen Beitrag für den respektvollen Umgang und sind Vorbild für das Miteinander ohne Vorurteile.
Für mich steht fest, ich komme wieder und helfe dort mit, wo Hilfe gebraucht wird.