Das Glück der Erde liegt auf dem Fahrradsattel

Ein Aufenthalt an der Mosel wird erst durch Fahrradtouren abgerundet. Bei strahlendem Sonnenschein die Bikes vom WoMo heruntergeholt und erst einmal Luft gepumpt. Vor das Vergnügen haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt. Jacke an oder nicht, das war die nächste Frage. Im Zweifel das Penner-Prinzip befolgen: Ausziehen kann man sich immer. Natürlich kam auch der Helm auf den Kopf.

Von unserem Stellplatz ging es ruckzug auf einen der schönsten Radwege entlang der Mosel. Nur wenige Pedalritter waren unterwegs und das war ganz angenehm. Rechts der Fluß und links die Weinberge. Die Baumblüte näherte sich zu unserem Leidwesen schon dem Ende zu.

In der Schleuse Fankel wartete ein Ausflugsschiff, um auf das nächste Niveau herabgelassen zu werden. Das Schleusentor ist ja zum Glück repariert. Eine Kolonie Nilgänse bleibtz von dem Schiffsverkehr völlig unberührt. Auch für uns Radfahrer hatten sie keinen Blick übrig.

Rechter Hand grüßte Bruttig mit seinem Camping, auf dem schon emsiges Treiben herrschte. Ein kaum beladener Partikulierer schob sich mit einer kleinen Bugwelle in Richtung Trier. Zwei PKW auf dem Kajütendach sind nichts ungewöhnliches. Die Schiffer, oft mit der ganzen Familie unterwegs, wollen auch an Land beweglich sein.

Unser zweites Ziel, der EDEKA-Markt in Ernst, tauchte vor uns auf. Erst einmal stand uns der Sinn nach einem leckeren Mittagessen. Die Terrasse des Restaurant „Mosella Schinkenstube“ war schon gut gefüllt, aber wir fanden noch einen Sonnenplatz. 

Was soll der Geiz, der Bauch wird auch nicht flacher. Ein Metzgerpfännchen mit Stampfkartoffeln, Sauerkraut, Blut-und Leberwurst hatte es mir angetan und die Entscheidung war goldrichtig.

Dazu ausnahmsweise keinen Rebensaft sondern ein kühles Weizen.

Petra genoss ein Moselpfännchen mit Schweinemedaillons, Pilzen und Bratkartoffeln. Die Autos vor der Tür kamen aus allen Bundesländern.

Auf der Rückfahrt musste der Fahrradakku unterstützen. Das Zusatzgewicht forderte Tribut. Die Dusche auf dem Platz erwies sich als segensreich und dann ein kühles Radler zum Abschluss. Unser Stellplatz war fast leer. Ungewöhnlich für einen sonnigen Freitag. Lediglich ein finnisches Pärchen auf Europatour parkte neben uns ein. Das Sprachgenie Petra parlierte ein wenig auf finnisch und englisch und die Beiden versorgten sich erst einmal mit leckerem Wein aus der Produktion von Udo Loosen.

Morgen müsste Sonntag sein, die Glocken der nahen Kirche werden es genauer wissen.

Im Weinstübchen ist es heute ruhig. Kein Wunder der Platz ist ja leer. Wein ist heute gestrichen. Muss ja nicht jeden Tag sein, auch wenn er noch so mundet.

Ellenz

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