Lisa, Nico und Jugendfreunde konzertierten

Am Wochenende (Samstag und Sonntag) brillierten die Herborner Jugendfreunde einmal mehr mit ihren Fähigkeiten in der Herborner Kulturscheune (KuSch). Unter der bewährten Stabführung von Thomas Jopp präsentierte der im alten Dillkreis wohl bedeutendste Männerchor ein Potpourri bekannter Stücke. Dieses Weihnachtskonzert 2024 kann man mit Fug und Recht als das Jahres-Highlight dieses Ausnahme-Chors bezeichnen.

Der Chor mit Hans Möhle am Flügel

Bereits beim Entrée mit dem „Ave Maria“ von Anton Bruckner, ließ erahnen, was die Männer in ihren Notenkoffern an musikalischen Goldstücken mit sich führten. Der 1. Vorsitzende der Jugendfreunde Steffen Nies, wies in seiner Begrüßung auf die Heimatlosigkeit seines Chors hin, da die ehemalige Herborner Konferenzhalle (immer noch) darnieder läge.

Während sich in der Vergangenheit die Konzertgäste in dem Saal mit bis zu 800 Sitzplätzen ausbreiten konnte, mussten sie sich in der KuSch an beiden Abenden mit weit weniger als der Hälfte begnügen. Das tat aber der Liebe zu ihrem Chor keinen Abbruch.

Den wohl bekanntesten Bibel-Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ in einer gelungenen Vertonung zu hören, ist wohl nicht alltäglich. Aus den Männerkehlen war er dazu etwas ganz Besonderes. Das galt auch für „Ave Maria no morro“ (Ave Maria am Hügel). In dem Lied geht es um einen Bettler in den Favelas von Rio de Janeiro. Instrumental begleitete Jugendfreund Hans Möhle (86) das Stück auf dem Flügel.

Hans Möhle

Der besondere musikalische Leckerbissen beider Abendveranstaltungen war sicher der Auftritt von Lisa Thomas und Nico Benner. Mit dem Song „Rewrite the stars“ von Zac Efron & Zendaya (Vielleicht könnte die Welt heute Abend uns gehören…) und dem „Liebeslied“ und „You’re the inspiration“, der US-Band Chicago, sangen und spielten (Nico am Klavier) sich die beiden Vollblutmusiker tief in die Herzen der Konzertgäste.

Bevor es in die Pause ging, hatten die Jugendfreunde noch vier Lieder im Petto, darunter „Die Gedanken sind frei“ und „Menschen, bewahrt euch den Frieden“, einem musikalischen Friedensgebet von Wilhelm Fritze.

Mit einer sehr nachdenklich machenden Geschichte, von Thomas Jopp vorgetragen, „Ausländer raus“, in der am Ende Maria und Josef sagten „wir bleiben, oder wer soll ihnen sonst den richtigen Weg zeigen“ endete der erste Teil des Konzerts.  

Das a cappella intonierte „Trommelied“, ein US-amerikanisches Weihnachtslied, der „fröhlichen Weihnacht“ sowie dem in Deutsch und in Schwedisch vorgetragenen „Jul, jul“ ging es weiter. Während der Erdbacher Chorleiter Thomas Deml den Dirigentenstab übernahm, sang Thomas Jopp mit volltönender Stimme „Jerusalem“.

Und Lisa und Nico kamen unter anderem mit der meisterhaft vorgetragen Maffay-Version von „Lass es schneien“ (Let It Snow) oder und „Home this Christmas“ von Justin Bieber.

„Die Vier“ (Thomas Jopp, Edwin Panz, Manfred Becker und Klaus Schüler) stehen schon lange Zeit ganz weit oben auf der „Inventarliste“ der Herborner Jugendfreunde. Ein wenig Platt stand dabei mit „Herrliche Creastdoagzeit“ selbstredend auf dem Programm, aber auch „Hello again“ und „Merry Christmas allerseits“. Dieses Stück war dann Denglisch getextet in Vollendung.

„Die Vier“ (von links) Klaus Schüler, Manfred Becker, Edwin Panz und Thomas Jopp.

Mit dem „Andachtsjodler“, „Alle Jahre wieder“ und der Jopp‘schen Eigenkreation von „Leise rieselt der Schnee“ näherte sich das Weihnachtskonzert dem Ende zu. Bevor Chor und Gäste gemeinsam die „Stille Nacht“ intonierten, sangen die Jungs noch dermaßen ergreifend die „Christrose“ dass sie bei den meisten Konzertgästen eine ausgeprägte Gänsehaut hinterließen.

Fazit: Wenn man das diesjährige Weihnachtskonzert in der Nachlese Revue passieren lässt, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass es eine der besten Aufführungen der Herborner Jugendfreunde war. sig/Fotos: Gerdau 

3 Gedanken zu „Lisa, Nico und Jugendfreunde konzertierten

  • 17. Dezember 2024 um 8:03 Uhr
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    Es war wunderbar, man kann nur hoffen, daß die Jugendfreunde ein bisschen Nachwuchs bekommen, damit dieser Chor noch lange bleibt. Auch bei mir hat die „Christrose“ Gänsehaut hinterlassen .

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  • 19. Dezember 2024 um 16:58 Uhr
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    Liebe Jungs im fernen Westerwald !

    Es ist so schade, dass uns fast 1000 km Entfernung trennen.
    Von Hollabrunn aus liegt Herborn eben nicht gerade um die Ecke und da ist es eben schwierig, euren Weihnachtskonzerten persönlich beizuwohnen. So lebe ich halt von diesem Pressebericht und versuche die Stimmung in der KuSch zu erahnen und zu erfühlen.
    Aber sag niemals nie, vielleicht . . .
    Der Einklang hat zeitgleich mit euch am 15. Dezember gemeinsam mit dem Wiener Männergesangverein und drei Gemischten Chören (insgesamt an die 100 SängerInnen) im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins (!) Teile aus dem Weihnachtsoratorium gesungen. In diesem Wiener Traditions-Saal singen zu dürfen, ist wohl das schönste Weihnachtsgeschenk, das man als Chor erhalten kann.

    Ich grüße euch alle ganz herzlich und hoffe fest auf ein Wiedersehen.

    Robert Kellner
    Chorvereinigung Einklang 1861 Hollabrunn

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    • 29. Dezember 2024 um 19:28 Uhr
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      Wir hoffen sehr, ihr hattet ein genauso erfolgreiches Konzert und wir wünschen euch ein gutes und vor allem gesundes Jahr 2025. Auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen.

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