Der Herborner Brutzelsonntag am vergangenen Sonntag war ein Klassiker. Das berühmte Herborner Wetter mit Sonne, blauem Himmel und durchaus vertretbaren Temperaturen machte schon ein Gang durch die Stadt zu einem Event.
Schon vor 12 Uhr, dem eigentlichen Beginn, strömten ganze Menschenmassen in die Stadt. Die hatte vorgesorgt und durch schwere Installationen an den Eingängen zur Innenstadt das Einfahren durch Terror-LKW zu verhindern. Auf dem Marktplatz drängten sich die Besucher, so dass zeitweise kaum ein Durchkommen war.
Die Herborner Geschäftswelt hatte sich auf diesen Andrang gut vorbereitet und die Vereine ebenfalls. Überall brodelte und bruzzelte es und die einzelnen Gerüche vermischten sich zu einem unnachahmlichen Duft. Viele hatten wohl dem sonntäglichen Braten den Rücken gekehrt und labten sich alternativ an Hatscheln, Bratwürsten oder Grillspießen. Auch das eine oder andere bei Pierre Archinal frisch gezapfte Bierchen fand dankbare Abnehmer.
Die drei Herborner Eisdielen verzeichneten ihren ersten „Großkampftag“ und die Cafés hatten ebenfalls alle Hände voll zu tun. Man kann davon ausgehen, dass nicht nur die Liebhaber von gebratenem und gebackenem, sondern auch die Geschäftsleute und Restaurantbetreiber auf einen zwar anstrengenden aber erfolgreichen Sonntag zurückblicken.
Als Bürgermeisterkandidat durfte ich kürzlich den Sportverein ESV Herborn Jugend besuchen – ein beeindruckendes Beispiel dafür, was ehrenamtliches Engagement und Leidenschaft für den Sport bewirken können. Jeder Verein lebt von seiner Jugend, und genau das beweist der ESV Herborn mit seiner vorbildlichen Nachwuchsarbeit. Hier wird nicht nur trainiert – hier wird Zukunft gestaltet.
Was 2017 mit lediglich vier Kindern und zwei engagierten Trainern begann, hat sich in wenigen Jahren zu einer lebendigen und starken Jugendabteilung mit inzwischen 96 Kindern und acht Trainern entwickelt. Die Kinder verteilen sich von der G- bis zur C-Jugend. Ein beeindruckendes Wachstum, das nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich von großer Bedeutung ist.
Die Verantwortlichen des Vereins, allen voran Christian Pfeifer und Dirk Schultheis, investieren monatlich rund 20 bis 30 Stunden in die Vereinsarbeit – rein ehrenamtlich. „Uns geht es um Gemeinschaft und Teamgeist. Jede Kleinigkeit, die wir für den Verein umsetzen können, ist für uns ein Meilenstein“, so Christian Pfeifer im Gespräch. Diese Haltung verdient größte Anerkennung und zeigt, mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wird.
Michael Scheld im Gespräch mit Dirk Schultheis und Bereichsleiter Jugend Christian Pfeifer (von links)
Ein besonderes Augenmerk verdient das Projekt “2030”, mit dem der Verein langfristig erste Jugendspieler in ein Seniorenteam überführen möchte. Damit wird nicht nur die sportliche Zukunft gesichert, sondern auch die emotionale Bindung an den Verein gefestigt. Wie wichtig den Verantwortlichen Identifikation und Leidenschaft sind, zeigt die Aussage: „Es braucht wieder Seniorenspieler, die mit Herzblut dabei sind.“
Doch bei aller Erfolgsgeschichte gibt es auch kritische Punkte, die offen angesprochen wurden – und das zurecht:
Hallenkapazitäten im Winter: Das Wintertraining kann häufig nicht wie geplant stattfinden, da die Sporthallenbelegung ineffizient organisiert ist. Belegungszeiten bleiben ungenutzt, während engagierte Vereine wie der ESV Herborn keinen Platz bekommen. Hier ist dringend eine aktuelle Bedarfs- und Nutzungsanalyse seitens der Stadt notwendig, um Hallenzeiten gerechter und sinnvoller zu vergeben.
Attraktivität des Sportheims: Das Vereinsheim, zentraler Treffpunkt und wichtiges Herzstück des Vereinslebens, bedarf einer Aufwertung. Eine gemeinsame Begehung mit Vertretern der Stadt hat bislang nicht stattgefunden – hier sollte schnellstmöglich ein Termin gefunden werden, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.
Ehrenamt stärken: Die Ehrenamtskarte ist ein wichtiges Signal der Wertschätzung, doch ihr Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Mehr Vergünstigungen und eine Weiterentwicklung dieses Instruments wären ein sinnvoller Schritt, um die Arbeit vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger besser zu honorieren.
Was besonders hervorsticht: Der ESV Herborn Jugend ist nicht nur ein Sportverein, sondern ein Ort gelebter Integration. 96 Kinder unterschiedlichster Herkunft trainieren hier miteinander – ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, Fairness und gegenseitigen Respekt. Werte, die in unserer Gesellschaft von unschätzbarem Wert sind.
Für die Zukunft hat sich der Verein viel vorgenommen: eine bessere Vernetzung mit anderen Rehberg-Vereinen, ein gemeinsames Sommerfest im nächsten Jahr und eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Jugendarbeit.
Mein Fazit: Der ESV Herborn Jugend leistet Außergewöhnliches – sportlich, sozial und gesellschaftlich. Dieses Engagement muss mehr öffentliche Anerkennung und Unterstützung finden. Es ist meine Überzeugung, dass Vereine wie dieser das Rückgrat unserer Stadtgesellschaft bilden. Ihre Anliegen nehme ich ernst – und ich werde mich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass sie gehört und umgesetzt werden.
Dillenburg. In der Kreativ-Werkstatt „Farbenquelle“ in Dillenburg, Kirchberg 28, gibt es bis künftig einmal monatlich ein offenes Kreativcafé. Unter dem Motto „Wir lernen miteinander und voneinander“ sind Menschen jeden Alters eingeladen, gemeinsam Kunst zu erleben und neue Techniken auszuprobieren. In einer lockeren und kreativen Atmosphäre gibt es Raum fürs Werkeln und für Begegnungen bei Kaffee, Tee und Snacks. Teilnehmende können gerne eigene Ideen und Vorstellungen einbringen.
Wir laden alle Interessierten herzlich ein, Teil dieses kreativen Erlebnisses zu werden! Die Teilnahme ist dank einer Förderung kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Eine Kinderbetreuung für Kinder ab 4 im gleichen Gebäude ist möglich.
Treffen immer donnerstags von 16:00 – 18:00 Uhr zu folgenden Terminen in 2025: 08.05.; 05.06.; 03.07.; 07.08.; 04.09.; 02.10.; 06.11.; 04.12.
Ort: Kreativ-Werkstatt und Atelier für Begleitetes Malen „Farbenquelle“ Kirchberg 28, Dillenburg
Gefördert durch: Dank der finanziellen Förderung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWFKK) sowie der Unterstützung durch die Landesvereinigung Kulturelle Bildung Hessen e.V. und das LandKulturPerlen-Programm kann dieses inspirierende Vorhaben realisiert werden.
In Kooperation mit: Pfarrei Zum Guten Hirten an der Dill
Bürgermeisterkandidat Michael Scheld im Gespräch mit dem Herborner Unternehmerehepaar Yaman
Seit 2020 betreibt das Ehepaar Vesile und Hakan Yaman die Herborner Postfiliale in der Westerwaldstraße. Doch ihr Weg dorthin war alles andere als selbstverständlich. Nach der Schließung der Postbank am Herborner Bahnhof im Jahr 2021 suchte der damalige Bezirksleiter der Deutschen Post dringend einen Nachfolger. Mehrere Einzelhändler lehnten ab, bevor schließlich die Yamans als Betreiber ins Gespräch kamen. Mit großem Engagement und viel Ehrgeiz haben sie die Filiale nicht nur übernommen, sondern erheblich verbessert.
Hakan Yaman (links) im Gespräch mit Michael Scheld
Aus einem Schalter wurden schnell zwei, so dass Kunden schneller bedient werden können. Heute bieten sie alle Serviceleistungen der Deutschen Post an – von Paketen über Einschreiben bis hin zu Nachsendeaufträgen. Sie investierten in barrierefreie und behindertengerechte Räumlichkeiten, was den Service für alle Bürger zugänglicher macht. Ein zusätzlich angeschaffter Kopierer ergänzt das Angebot. Doch das wohl Wichtigste: Durch Freundlichkeit und exzellenten Kundenservice haben sie das Vertrauen der Herborner gewonnen. „Anfängliche Vorurteile uns gegenüber haben wir mit gutem Service schnell ausgeräumt“, erzählt das Ehepaar. Post ist ein Vertrauensgeschäft – und dieses Vertrauen haben sie sich erarbeitet.
Jedoch: Der Wunsch nach Veränderung – und die fehlende Unterstützung
Doch trotz aller Verbesserungen bleibt ein Wunsch unerfüllt: die Rückkehr in das alte Postgebäude am Bahnhof. Für die Yamans wäre dies ein idealer Standort: bessere Erreichbarkeit, mehr Platz, eine zentrale Lage und eine Aufwertung des Bahnhofsumfelds. Doch bisherige Gespräche mit der Stadt blieben ohne Erfolg. Warum? Das ist unklar.
Die fast historische alte Herborner Post steht schon seit geraumer Zeit leer
Auch die Parksituation in der Westerwaldstraße sorgt für Probleme. Hinter dem Gebäude gibt es zwar Parkmöglichkeiten, doch das Ausfahren auf die viel befahrene Straße ist unübersichtlich. Ein einfacher Spiegel, um die Sicht zu verbessern, wäre eine schnelle und kostengünstige Lösung. Doch obwohl die Yamans diesen Wunsch bereits bei der Stadt eingereicht haben, gibt es bislang kein annehmbares Ergebnis.
Warum fehlt die Unterstützung?
Hier stellen sich wichtige Fragen:
Wem gehört das alte Postgebäude?
Wie sehen die Miet- oder Pachtbedingungen aus?
Was plant die Stadt zukünftig mit dem Gebäude?
Warum fehlt es an Unterstützung für ein Unternehmen, das Tag für Tag einen unverzichtbaren Service für die Bürger erbringt?
Die Yamans haben bewiesen, dass sie mit Fleiß und Engagement eine funktionierende Postfiliale betreiben können. Doch statt sie zu unterstützen, blockiert die Stadt notwendige Veränderungen. Eine funktionierende Post gehört in die Mitte der Stadt, nicht an einen schwer erreichbaren Rand.
Hakan Yaman (links) hat seine Poststelle sehr gut im Griff.
Ich würde mich als Bürgermeister dafür einsetzen, dass Lösungen gefunden werden. Ein zentraler Poststandort am Bahnhof wäre nicht nur ein Gewinn für die Yamans, sondern für alle Herborner Bürger. Es ist an der Zeit, dass Unterstützung gewährleistet und nach Lösungen gesucht wird – und diese beginnen meist mit Gesprächen.
Bei seinem Besuch in der Weinbar Anno 1445, die sich im ältesten Haus Herborns befindet, durfte der Herborner Bürgermeisterkandidat Michael Scheld (parteilos) einen wahren Herzensort kennenlernen. Seit Juni 2024 betreibt der Eigentümer Shqiperim Kraki dieses historische Kleinod mit viel Leidenschaft und einem klaren Konzept: eine Weinbar mit Events, erlesenen Weinen und passender kulinarischer Begleitung.
Der innovative Gastronom, der lange in Paris gelebt hat, möchte ein Stück französische Lebensart nach Herborn bringen. „Mein Ziel ist es, die Menschen am Wochenende vor die Tür zu bringen, die Stadt zu beleben und Begegnungen zu schaffen“, erklärte er mir. Das ist ihm bereits gelungen: Die Weinbar zieht ein bunt gemischtes Publikum an, von jung bis alt, und schafft eine besondere Atmosphäre. Für den Betrieb beschäftigt er eine Vollzeitkraft und vier Aushilfen, die ihn bei der Umsetzung seines Konzepts unterstützen.
Michael Scheld (links) im Gespräch mit Shqiperim Kraki
„Ich habe dieses Projekt für meine Altersgruppe aus Liebe zu Herborn umsetzen wollen“, sagte er mir. Sein Konzept ist es, dass sich Gäste fühlen, als wären sie bei ihm zu Hause – entspannt, willkommen und mit dem Wunsch, wiederzukommen.
Besonders beeindruckt hat mich sein Engagement für Herborn. Trotz eines beruflichen Hintergrunds als Industriemechaniker hat er den Schritt in die Gastronomie gewagt und zudem mit „Flying Mode“ einen innovativen Bartrolley für die Luftfahrtbranche entwickelt. Solche kreativen Unternehmer braucht Herborn.
„Flying Mode“ ein innovativer Bartrolley
Neben seiner eigenen Weinbar macht sich der Gastronom auch Gedanken um das Umfeld: „Ich würde mir wünschen, dass auch der Bahnhofsplatz in Zukunft wieder ein sicherer Ort ist, denn mir ist wichtig, dass alle meine Gäste sicher nach Hause kommen.“ Er erzählt mir, dass sich kürzlich eine Mutter bei ihm bedankt hat, weil es in Herborn wieder eine Möglichkeit gibt, für junge Frauen abends unbesorgt auszugehen.
Für die Zukunft wünscht er sich eine Erweiterung der Außengastronomie, um bereits am Nachmittag Urlaubsflair zu schaffen. Zudem schlägt er vor, den Weihnachtsmarkt auf die Mühlgasse auszudehnen und kleine Straßenfeste zu etablieren. Dafür braucht es eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt, einen offenen Dialog und ein unterstützendes Umfeld.
Ich sehe in solchen Projekten große Chancen für Herborn. Unsere Stadt lebt von kreativen Köpfen, mutigen Unternehmern und Menschen, die sich mit Leidenschaft engagieren. Mein Ziel ist es, genau solche Initiativen zu unterstützen – sei es durch vereinfachte Genehmigungen, einen festen Ansprechpartner in der Verwaltung oder die Förderung von Kooperationen zwischen Gastronomen.
Der Besuch hat mir einmal mehr gezeigt: Herborn hat enormes Potenzial – wir müssen es nur gemeinsam nutzen
Die stille Resignation in der Bundesrepublik Deutschland – Warum die Masse innerlich schon längst gekündigt hat!
Ein sehr nachdenklicher Beitrag von André Schmitt, einem ehemaliger KSK Elitesoldaten vom Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr.
Sie stehen morgens auf, gehen zur Arbeit, machen ihre Pflicht. Sie sprechen freundlich mit Nachbarn, lächeln in der Öffentlichkeit und klicken sich durch die Nachrichten, als wäre alles wie immer. Doch hinter den Fassaden tobt eine Leere, die niemand mehr anspricht. Der innere Ausstieg hat begonnen – leise, still, konsequent. Die Menschen haben nicht protestiert. Sie haben gekündigt. Nicht auf Papier, sondern in sich selbst.
Wer heute durch die Straßen geht, sieht eine Gesellschaft, die funktioniert. Doch das ist nur die Hülle. Im Inneren ist längst etwas zerbrochen. Die Hoffnung, dass es besser wird. Der Glaube, dass jemand zuhört. Die Überzeugung, dass das eigene Tun noch einen Unterschied macht. Es sind nicht die Lauten, die das System kippen. Es sind die Stillen. Die, die nicht mehr kämpfen, sondern sich entziehen. Die, die nicht schreien, sondern innerlich abwinken. Die, die nicht mehr glauben – weder an Politik, noch an Medien, noch an Institutionen.
Der Zustand der Republik lässt sich nicht mehr nur an Wahlbeteiligungen oder Umfragen messen. Man muss in die Augen schauen. In Wartezimmern, auf Bahnhöfen, in Kantinen. Die Sprache ist flacher geworden. Die Gespräche vorsichtiger. Der Blick gesenkter. Und dazwischen: Zynismus. Galgenhumor. Rückzug. Die Menschen wissen, dass vieles falsch läuft. Aber sie wissen auch: Wer etwas sagt, steht allein. Wer widerspricht, verliert. Also macht man weiter – äußerlich. Und stirbt – innerlich.
Diese stille Resignation ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis von Jahren der Enttäuschung. Von Politik, die nicht mehr erklärt, sondern belehrt. Von Medien, die nicht mehr informieren, sondern framen. Von Debatten, die keine sind, weil das Ergebnis schon vorher feststeht. Viele haben lange geglaubt, dass ihre Stimme zählt. Dass ihr Einsatz etwas verändert. Heute glauben sie: Es ist egal. Und dieser Gedanke ist gefährlicher als jeder Wutanfall.
Denn wer sich aufregt, lebt. Wer diskutiert, glaubt noch an Wirkung. Doch wer sich abwendet, ist verloren. Und genau das geschieht gerade. Die Mittelschicht – Rückgrat jeder Gesellschaft – zieht sich zurück. Nicht radikal, sondern rational. Sie engagieren sich nicht mehr. Gründen keine Vereine. Melden sich nicht mehr zu Wort. Sie wissen: Wenn du dich einmischst, wirst du etikettiert. Also bleiben sie weg. Und mit ihnen verschwindet alles, was eine Demokratie trägt: Vertrauen, Beteiligung, Verantwortung.
Der Staat bemerkt diesen Rückzug nicht. Oder schlimmer: Er tut so, als sei alles in Ordnung. Man misst Wohlstand am Bruttoinlandsprodukt, Fortschritt an Gesetzesreformen und Zusammenhalt an Hashtags. Doch das wahre Barometer ist die Seele des Landes – und dort ist es still geworden. Die innere Kündigung ist der Anfang vom Ende. Nicht mit Knall und Chaos. Sondern mit Gleichgültigkeit und Desinteresse.
Aber wegen diesem politischem Staatsversagen unsere Heimat Deutschland aufzugeben, ist KEINE Option!
Dorothee Hagen ist neue Pfarrerin in Herborn-Schönbach, Erdbach und Roth. Die evangelische Theologin nimmt zum 1. April offiziell den Dienst auf. Sie wurde am Sonntag, 23. März 2025 in einem musikalischen Gottesdienst von Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer ordiniert und von Dekan Andree Best in den Gemeindedienst eingeführt. Mit dabei waren die Kinder der beiden Kindertagesstätten in Schönbach und Erdbach, es musizierten im Gottesdienst der CVJM Posaunenchor aus Erdbach und Linus Wolf an der Orgel. „Segen ist Zuspruch und Auftrag zugleich“, sagte Pfarrerin Dorothee Hagen und brachte zwei Tassen mit auf die Kanzel. Eine Tasse mit dem Spruch „Du gehörst zu Gottes Bodenpersonal“ sei noch aus ihrer Jugendzeit und erinnere sie gerne an eine Gemeindeaktion als sie Teenie war. Der Schriftzug „Mutmacher“ war auf der zweiten Tasse verzeichnet. Gottes Segen gelte allen Menschen und darf gerne weitergeben werden, sagte Hagen, so werden wir selbst zu Mutmachern für andere. Die neue Gemeindepfarrerin ist keine Unbekannte im Evangelischen Dekanat an der Dill. Dorothee Hagen war zuletzt Vikarin in Siegbach und in Mittenaar-Ballersbach.
Einige Weggefährten begleiteten Pfarrerin Dorothee Hagen bei ihrer Ordination durch Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer (beide Bildmitte): Mit dabei Pfarrerin Jelena Wegner aus Siegbach und die Mutter Pfarrerin i.R. Brigitte Hagen (3.v.r.) sowie Studienfreundin und Pfarrerin Eva Mähnert, Dekan Andree Best (2.v.l.), Präses Dr. Wolfgang Wörner (r.) vom Evangelischen Dekanat an der Dill und die Mitglieder des Kirchenvorstandes. FOTO: BECKER-VON WOLFF
Alexandra Georg, die Vorsitzende des Kirchenvorstands, zeigte sich erfreut, dass die Pfarrstelle nach einem knappen Jahr Vakanz wieder besetzt ist. Allerdings sei das wieder von kurzer Dauer. Sie wünschte der neuen Pfarrerin zwei spannende Monate in Schönbach, denn dann greife der Mutterschutz und die Elternzeit. Die Familie erwartet das zweite Kind. „Umso mehr freuen wir uns auf Ihre Wiederkehr und den Einzug in das Pfarrhaus in Schönbach“. Bis Dorothee Hagen mit ihrer Familie in das Schönbacher Pfarrhaus einziehen kann, werde es aber auch noch aus einem anderen Grund etwas dauern: Das Pfarrhaus war neun Jahre vermietet und soll erst noch renoviert werden.
Die 33jährige Theologin ist verheiratet und Mutter einer dreijährigen Tochter. „Für uns als Familie beginnt dann bald in Schönbach eine neue Zeit als Familie“, sagt Dorothee Hagen, „ich freue mich, in den kommenden Monaten die Besonderheiten der drei Orte kennenzulernen, sei es der Ortsfunk in Schönbach oder die Kirmes in Roth. Und mich faszinieren die schönen alten Kirchen in Erdbach, Roth und in Schönbach – aber zeitgleich auch die Lust der Kirchengemeinde, Neues auszuprobieren“. Die evangelische Kirchengemeinde Schönbach gehört zum Nachbarschaftsraum Herborn-Westerwald-Sinn. Pfarrerin Kathleen Theiß aus Driedorf überbrachte die Grüße aus dem Verkündigungsteam des Nachbarschaftsraumes. „Die Kirchengemeinde Schönbach ist eine außergewöhnliche Kirchengemeinde, ideal für eine Pfarranfängerin“, lobte Dekan Andree Best und dankte dem Kirchenvorstand und der Vorsitzenden Alexandra Georg für die Gastfreundschaft in jeglicher Hinsicht. Pfarrerin Dorothee Hagen dankte ihrerseits für die freundliche Aufnahme, das Vertrauen und das herzliche Willkommen in Schönbach.
Mitarbeiterbilder machen Unternehmen sympathisch. „Ich habe tatsächlich mit einem echten Menschen gesprochen“, berichtete kürzlich ein Bekannter ganz begeistert von seinem Kontakt mit einem Telekommunikations-Anbieter. Dass ihm schnell und kompetent geholfen wurde, war schon fast Nebensache. Bei aller Technisierung durch Chatbots und KI ist der Kontakt von Mensch zu Mensch immer noch einer der wichtigsten Faktoren bei Verkauf und Service.
Wo immer es geht, möchte sich der Mensch im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild von seinem Gegenüber machen. Mit wem habe ich es eigentlich zu tun, wenn ich ein Problem schildere oder nach Informationen frage? Bilder der Ansprechpartner auf der Website, in Social-Media-Profilen oder in den
Geschäftsräumen schaffen Vertrauen und machen das Unternehmen Vertrauen: In allen Filialen der TARGOBANK sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Funktionen auf einer Magnetwand zu sehen. Die professionellen Aufnahmen werden bundesweit von vor.ort-foto.de organisiert.
Wichtig ist allerdings, dass die Bilder die richtige Ausstrahlung vermitteln. Da reicht es nicht, dass der Praktkant mit dem iPhone die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „mal eben” ablichtet. So etwas kann leicht den gegenteiligen Effekt haben. In einem Supermarkt bei uns hing zum Beispiel eine ganze Zeit lang ein „Fahndungsfoto“ des Filialleiters neben dem Eingang. Inzwischen scheint es dem Unternehmen aber gedämmert zu haben, dass das keine optimale Lösung war und das Bild ist verschwunden.
Sollen Bilder Vertrauen schaffen, müssen sie professionellen Standards genügen. Das heißt nicht, dass unbedingt im Studio mit perfekter Ausleuchtung gearbeitet werden muss. Das führt sogar eher zu „steifen“ Bildern, denen die Befangenheit der Mitarbeiter anzusehen ist. Es geht viel mehr darum, lebendige, ansprechende Bilder zu schaffen, die dem Unternehmen entsprechen.Dazu braucht es keinen großen Aufwand. Unsere Fotografen kommen ins Büro und arbeiten in der Regel auch mit dem vorhandenen Licht. Eventuell wird noch eine kleine Leuchte oder ein Blitz zum Aufhellen verwendet. Ein geeigneter Hintergrund lässt sich in den meisten Fällen auch finden. Bei mehreren Niederlassungen stellen wir durch ein vorher erarbeitetes Briefing sicher, dass überall die gleichen Standards eingehalten werden.
Sprechen Sie uns an, wenn Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ansprechend ins Bild gesetzt werden sollen. Wenn Sie vorher einen Blick auf unser Team werfen wollen, können Sie das gerne hier tun.Impressum:
vor-ort-foto.de EC Public Relations GmbH Sybelstr. 22 A, 40239 Düsseldorf AG Düsseldorf HRB 52687 Geschäftsführer: Lutz Cleffmann
Mit einem bunten Frühlingskonzert begeisterten heimische Formationen am vergangenen Sonntag die Anhänger der traditionellen Chormusik. Neben den Gastgebern, dem Gesangverein 1860 Niederscheld in Chorgemeinschaft mit dem MGV Dietzhölzgruß 1863 Frohnhausen, unter der Leitung von Victoria Künstler, gastierten der Frauenchor CremFrech, Herborn, unter der neuen Leitung von Marcin Murawski sowie der Männerchor MGV Liederkranz Guntersdorf 1864 mit dem bestens bekannten Chorleiter Thomas Jopp.
Gemeinsames Abschlusslied aller Chöre
Obwohl die als Turnhalle konzipierte Niederschelder Gemeinschaftshalle nicht die beste Akustik für derartige Veranstaltungen garantiert, erreichten die dargebotenen Stücke dennoch die Herzen der Anwesenden. Der Vorsitzende des Niederschelder Chors Dr. Matthias Wagner begrüßte neben der Vorsitzenden des Dill-Sängerbundes Erika Ghyra auch den Dillenburger Parlamentsvorsitzenden Klaus-Achim Wendel.
Gemeinschaftschor Niederscheld/Frohnhausen
Zum Entrée intonierte der Gemeinschaftschor von Markus Enseroth auf dem Piano begleitet, unter anderem „Jesus bleibt meine Freude“ sowie „Sancta Maria“. Für viele Konzertgäste war der Auftritt der Chorleiterin Victoria Künstler ein Debüt. Leuthold Ortelbach, der seinen Taktstock an Marcin Murawski übergeben hat. singt aber immer noch bei den „Herborner Jugendfreunden“. Er befand sich ebenfalls unter den Konzertgästen.
Mit „I´ve got a feeling“ und dem toll dargebotenen „Lied von den Hühnern“ bewiesen „CremFrech“ dass sie mit ihrem neuen Dirigenten Marcin Murawski von ihrer alte Frische und Pep absolut nichts verloren haben.
ChremFrech in Aktion
Victoria Künstler begeisterte mit ihrem Mezzo-Sopran in einer Soloeinlage „Memory“ aus dem Musical Cats, bevor der Guntersdorfer Liederkranz, dirigiert und performend von Thomas Jopp, neben dem „Nachtgesang“ auch „John Brown`s Body“ darbot.
Victoria Künstler
Von der Pause erfrischt übernahm „CremFrech“ mit „Chim Chim Cherie“, „Ein Löffelchen Zucker“ und dem Zungenbrecher „Supercalifragilisticexpialigetisch“ und erntete dafür großen Beifall.
Ein sehr denkwürdiges und leider in unsere Zeit passendes Stück „Menschen, bewahrt den Frieden“ intonierten mit großem Ernst die Sänger vom Liederkranz. Von den „Dorfrocker“ inspiriert kam Thomas Jopp sehr überzeugend mit dem Solo „Im Dorf wo ich geboren bin“.
MGV Liederkranz Guntersdorf
Der Gemeinschaftschor von Niederscheld und Frohnhausen wünschte sich „Frühling komm bald wieder“ und sang die Empfehlung „Hab Sonne im Herzen“. Mit dem Solo „Gabriellas Lied“ aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“ begeisterte Victoria Künstler erneut mit ihrer wunderbaren Stimme. Die irische Volksweise „Möge die Straße uns zusammenführen“ beendete schließlich ein Konzert, dass einen breiten Liederbogen gespannt hatte. Mit dem gemeinsamen Abschlusslied aller Chöre „Dieser Tag war schön“ entließen die Sängerinnen und Sänger ihr Publikum in die Vorfrühlingssonne. sig/Fotos: Gerdau
Sonntagmorgen. Es ist später als ich denke. Die Umstellung auf die Sommerzeit muss erst noch meinen Bio-Rhythmus erreichen. Die Welt hält den Atem an. Zeit zum Aufstehen oder auch nicht. Die grauen Zellen mühen sich die nächtlichen Ausflüge in eine unstrukturierte Traumwelt zu verdauen und eine angepasste Ordnung zu schaffen.
„Der Arme Poet“
Der innere Schweinehund mahnt zur Ruhe. Es ist doch Sonntag. Das System hat mich um eine Stunde betrogen. Also liegenbleiben? Auch der Himmel hat sich die Schlafdecke noch einmal bis zur Nase hochgezogen.
Das Hamsterrad steht sowieso noch still und die Nymphe in ihrem Refugium denkt noch nicht mal daran, sich von ihrer Schlafstange zu erheben. „Cogito, ergo sum“ soll der 1596 bei Tours in Frankreich geborene Philosophen René Descartes vermutet haben. „Ich denke also bin ich“. Dahinter steht die Annahme, dass alles was der Mensch wahrnimmt, angezweifelt werden muss.
Da muss was dran sein. Ich nehme die Uhrzeit zwar wahr, zweifle sie aber zu Recht an. Also Decke zurückschlagen, Kopfkissen geklopft und rein in die Federn. Leider macht der Kopf nicht mehr mit. Das Kino unter der Schädeldecke hat Fahrt aufgenommen und wehrt sich gegen jegliche Inaktivität.
Die Entscheidung muss fallen. Zukunft oder Vergangenheit, das ist die Frage. Nein, um Gottes Willen, nicht in die Zukunft, die ist viel zu düster, sagt der Verstand. Her mit der Vergangenheit, die ist bekannt und im Zweifelsfall immer schön. Offensichtlich bin ich, weil ich denke, aber ich hinterfrage nichts, weil es noch zu früh ist.
René wie geht’s jetzt weiter? Soll ich aufstehen oder liegenbleiben. Ich denke also bin ich. Wieder ein Tag weniger, aber meine ganz persönliche Entscheidung ist gefallen. Ich lasse meinen Tag beginnen und freue mich, dass ich noch bin. sig/Foto: Repro: „Der arme Poet“ von Spitzweg.
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