„Hillbilly-Elegie“

Buchbeschreibung

Von Siegfried Gerdau

Mit der Wiederwahl von Donald Trump rückte auch ein Mann in den Focus, der bis dahin in weiten Teilen der Welt unbekannt war. Der Senator James David „JD“ Vance aus dem amerikanischen Bundestaat Ohio verkörpert wie kaum ein anderer den amerikanischen Traum „Vom Tellerwäscher zum Millionär“.

Im Juli dieses Jahres ernannte Trump den 40-Jährigen zum Vize-Präsidentschafts-Kandidaten falls, er die Wahl gewinnen würde. Trump wurde gewählt und somit rückt nun der Senator und Autor einer Autobiografie mit dem Titel „Hillbilly-Elegie“ auf den Platz des 50. Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten.

In „Hillbilly-Elegie“ einer „Hinterwäldler-Geschichte“ die 2020 verfilmt wurde, beschreibt er seine eigene Geschichte und die seiner Familie, welche aus der US-amerikanischen Unterschicht stammt. Er, der einstige Trump-Gegner, hielt diesen in dem 2016 erschienen Artikel für „The Atlantic“ als „ungeeignet für das höchste Amt der USA“. Einem einstigen Studienkollegen gegenüber verstieg sich Vance sogar zu der Vermutung, dass Trump „ein zynisches Arschloch wie Nixon“ oder „Amerikas Hitler“ sei“.

Das änderte sich gravierend und JD Vance unterstützte den ehemals von ihm so Gescholtenen massiv in dessen erfolgreichem Wahlkampf. Warum deutsche Medien den Juristen und Kapitalmanager Vance als einen gefährlichen Mann einstufen, erschließt sich mir nicht ganz. Ob es der Gesinnungswechsel oder die Mitgliedschaft bei den Republikanern ist, kann die Lektüre des Buches sicher nicht erhellen.

Fakt ist jedoch, dass selbst Olaf Scholz nach eigener Aussage beim Lesen des Buchs zu Tränen gerührt war. Abschwächend unterstellte der deutsche Noch-Kanzler ihm jedoch, dass Vance um der eigenen Karriere willen, den Umschwung vom konservativen Gegner Trumps zu dessen feurigem Befürworter vollzog.

„Hillbilly-Elegie“ wurde 2017 von dem Journalisten Klaus Bittermann (Artur Cravan) in der taz als eines der besten Sachbücher des Jahres gelobt, jedoch nachdem Vance von Trump nominiert wurde, als Sozialromantik abgetan.

Ungeachtet aller Kritik lohnt es sich mehr als einen Blick in die Biografie zu werfen. Es erhellt nicht nur das Leben eines Menschen, den man getrost als zukünftigen Präsidenten der USA sehen kann. In ihm erhält man einen tiefen Einblick in die Welt der amerikanischen Underdogs, der JD Vance entkommen ist und es sogar bis zum Vizepräsidenten geschafft hat.

Das 304-seitige Taschenbuch „Hillbilly-Elegie“ ist im Ullstein-Verlag erschienen und unter der EAN / ISBN 9783550050084 zum Preis von 18 Euro im Buchhandel erhältlich.  

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