Kommentar
Von Siegfried Gerdau
Wenn die Driedorfer Bürgerinnen und Bürger am 9. Februar (Sonntag) 2025 an die Wahlurnen gehen wählen sie ihren neuen Bürgermeister für die kommenden sechs Jahre in Direktwahl, wie es seit 1993 in Hessen üblich ist.

Es gibt mit Simon Rompf (tritt als parteiloser Kandidat an) aber nur einen Bewerber für den Bürgermeister-Posten und somit kann man auch nur Ja oder Nein auf den Stimmzetteln ankreuzen. Enthaltung gibt es nicht. Damit macht Driedorf wieder einmal Schlagzeilen, weil dies nicht die Regel, aber trotzdem nach dem Hessischen Wahlgesetz rechtmäßig ist.
Hat die Großgemeinde mit ihren neun Ortsteilen und rund 5 000 Einwohnern nicht mehr geeignete Kandidaten oder ist der Bürgermeister-Job derart unattraktiv, dass sich niemand anders als Simon Rompf darauf bewerben wollte.
Nicht auszuschließen ist, dass die Driedorfer Parteien CDU, SPD, und FBL (außer der FWG) einen Ersatz für den Erfolgreichen, zum Landrat gewählten Bürgermeister Carsten Braun (CDU) nicht rechtzeitig auf dem Schirm hatte oder einfach nur „Postenmüde“ sind. Das bleibt aber deren Geheimnis.
Es besteht aber auch die Möglichkeit einer absolut harmonischen Zusammenarbeit zwischen den Parteien, so dass ein Wahlkampf zwischen mehreren Kandidaten nicht gewünscht war.
Fakt ist, dass die Aufstellung nur eines Kandidaten nicht gerade für ein gesundes Demokratieverständnis spricht. Obwohl alles mit rechten Dingen zugeht, bleibt doch ein gewisser Nachgeschmack. Simon Rompf wird sicher seinen Mann stehen und ein guter Bürgermeister werden. Wenn er denn gewählt wird. Immerhin muss er die absolute Mehrheit aller abgegebener, gültiger Stimmen auf sich vereinen. Es müssen also über 50 Prozent der abgegebenen Stimmen sein und damit hatte Driedorf in der Vergangenheit so gewisse Erfahrungen.