Qual der Wahl

Kommentar

Von Siegfried Gerdau

Kurz nach der Driedorfer Bürgermeisterwahl findet die vorgezogene Bundestagswahl (23. Februar 2025) statt. So harmonisch oder vereinfacht wie in der hessischen Höhengemeinde wird dies aber nicht ablaufen. Der zu wählende Bundestag ist der 21. in der Geschichte der Bundesrepublik.

Es treten die SPD mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, die Union aus CDU und CSU mit Friedrich Merz, sowie die Grünen mit Robert Habeck, die AfD mit Alice Weidel und das BSW mit Namensgeberin Sahra Wagenknecht in den Wahlkampf. Dies aber unter Vorbehalt, weil einige Parteigremien darüber noch nicht abgestimmt haben.

Das eine der genannten Parteien die absolute Mehrheit erreicht ist unwahrscheinlich. Daher muss sich das Wahlvolk erneut auf Koalitionen einstellen, die es möglicherweise gar nicht haben möchte. Aus der fast durchweg schlechten Erfahrung mit der gescheiterten Koalition von SPD, Grüne und FDP, möchten die meisten Menschen im Land keine Fortsetzung der Ampel ohne F und mit einem C an der Spitze, sondern definitive einen Neuanfang.

Das kann jedoch nur klappen, wenn alle zur Wahl gehen und ihre Stimmen abgeben. Koalitionen sind nämlich kein Naturgesetz, sondern Notwendigkeiten, die sich durch mangelndes Wählerinteresse oder schwache Beteiligung im Sinne eines eindeutigen Wahlergebnisses ergeben.

Wechselwähler sind zwar für die Wahlprognostiker unbequem, aber immer noch besser, als die geborenen Parteigänger mit ihren ideologischen Scheuklappen. Wer seine Parteizugehörigkeit hündisch ergeben vor das Wohl unseres Landes stellt, muss sich nicht wundern, wenn es zu einer „Regierungsarbeit“ wie der derzeitigen kommt.

Nichtwähler sind die Gleichen die auch andernorts unentschieden stimmen. Wir die Wähler (der Souverän) haben es in der Hand wie weit wir gegängelt und in allen Bereichen des täglichen Lebens bevormundet werden wollen. Dazu braucht es eindeutige Mehrheiten und die erzielt man nur durch die Stimmen vieler.

Wir können tatsächlich durch unser Stimmverhalten etwas ändern oder es so lassen wie es ist und alles noch mehr an die Wand fahren. NICHTWÄHLEN ist daher keine Option, sondern einfach nur Dummheit.

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