Hoch oben über dem schönen Örtchen Beilstein an der Mosel haben deren Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens ihre letzte Ruhe gefunden.

Bei der Auswahl dieser Ruhestätte achteten die damaligen Stadtväter wohl peinlich genau darauf, ihre Mitbewohner auch im Tod von ihnen zu trennen.

Die jahrhundertlange Hetze der katholischen Kirche gegen sie, zeigte auch an der Mosel Wirkung.
Der Grund für Hass und Ausgrenzung: Juden wurden für alle Katastrophen und Schicksalsschläge verantwortlich gemacht. Ihre größte Schuld war jedoch die Tatsache, dass sie an ihrem Glauben festhielten. Sie warten auf das Erscheinen des Messias, der für die Christen schon lange da ist.

Durch die Ausgrenzung und dem Verbot der freien Berufsausübung, blieben den jüdischen Mitbürger lediglich bestimmte Handwerksberufe wie Metzger, aber auch Geldverleiher übrig. Mit ihren Bankengeschäften, die für alle segensreich waren, zogen sie sich jedoch den Zorn der Gläubiger zu. Die Folgen: Religiöser Hass, Neid und Missgunst.

Dieser Teufelskreis setzt sich bis in unsere Tage fort. Selbst der millionenfache Mord an Kinder, Frauen und Männer durch die Verbrecher des Nazi-Regimes hat nur in der westlichen Welt ein Umdenken bewirkt.
Unversöhnlicher Judenhass ist umso stärker in der arabischen Welt anzutreffen. Derzeit bedrohen sieben Anrainer des Staates Israel die Existenz des kleinen Landes.
Die Heimstadt von Juden aus der ganzen Welt kämpft ums Überleben.

Da helfen Worthülsen und Lippenbekenntnisse westlicher Politiker wenig. Besonders Deutschland scheint die Schuld der Väter und Großväter verdrängt zu haben und lässt den Hasspredigern gegen Juden und den jüdischen Staat in der Bundesrepublik freien Lauf.
Absurd ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass darunter Menschen sind, die selber Schutz vor Verfolgung und Vertreibung in unserem Land suchen.
Ich als Nachkriegskind und leidenschaftlicher Demokrat sowie Verfechter des Grundgesetzes, schäme mich für diese Entwicklung.
Gerade wir als Nachkommen der Deutschen Verbrecher und deren stillen Mitwissern müssen alles tun, um Israelis vor der Wut ihrer Hasser zu schützen. Vor allem müssen gerade wir die Schreier lautstarker Hasstiraden genauso bestrafen, wie die ewig Gestrigen, die mit Naziparolen durch die Lande ziehen.
Wer Hass predigt hat hier nichts zu suchen.
Das sind gerade wir den Opfer von Verfolgung und Gewalt schuldig. Es reicht eben nicht die jüdischen Gräber zu erhalten. Deren lebenden Nachkommen muss unser Schutz und Unterstützung gelten. sig/Fotos: Gerdau