Ein Sonntagsausflug wie er im Buche steht. Unser Ziel war Rauischholzhausen, ein Ortsteil der Gemeinde Ebsdorfergrund. Freunde hatten uns ins gleichnamige Schloss zum Afternoon Tea eingeladen.

Das Schloss, ist eines der bedeutendsten historischen Schlösser in Hessen. Im Stil der Neorenaissance, Neobarock und Rokkoko erbaut, präsentiert es sich als malerisch gruppierte, unregelmäßige Dreiflügelanlage.
Obwohl sich der Frühling lediglich durch zahlreiche Schneeglöckchen andeutete und es im Schatten noch recht kühl war, schauten wir uns in dem 30 Hektar großen englischen Schlosspark mit seinen 200 Baumarten um und konnten uns die baldigen Frühlingsfarben gut vorstellen.

Die Adelsfamilie Rau war in dem malerischen, einstigen Holzhausen ansässig und erst 1933 wurde der Ort zur Unterscheidung von anderen gleichnamigen Ortschaften, zu Rauischholzhausen.
Als der saarländische Industrielle Ferdinand Stumm (später Freiherr von Stumm) 1871 das Schloss erwarb, ließ er es zum Sommersitz umbauen. Bis 1941 waren die Freiherren von Stumm in Rauischholzhausen ansässig.

Wegen der hohen Unterhaltskosten veräußerten sie es anschließend an die NS-Volkswohlfahrt und bis zum Kriegsende diente es als Kindergärtnerinnen-Seminar. Heute ist es eine Tagungsstätte und nur für bestimmte Anlässe geöffnet. Die Parkanlagen und der Schlosshof sind jedoch tagsüber frei zugänglich. sig/Fotos: Gerdau