„Einzelhaft“ trotz guter Führung

Von Siegfried Gerdau

Die Covid-19-Pandemie hat nach einer kurzen Sommerpause unser Land wieder fest im Griff. Die Zahlen der positiv getesteten Menschen steigen unaufhörlich. Sehr viele Infizierte sind erkrankt und die Ansteckungsgefahr für die noch Gesunden ist allgegenwärtig. Wenn auch mittlerweile jüngere Menschen von dem Virus befallen sind und werden, ist die Altersgruppe der über 70-Jährigen besonders gefährdet. Deren Immunsystem setzt in der Regel einem Angriff der unsichtbaren Killer-Viren nur wenig entgegen.

Die Konsequenz: Die Altenheime müssen dicht machen und hoffen, dass das Virus nicht hereinmarschiert. Tut es aber trotzdem. Man müsste das Pflegepersonal genauso wie die „Alten“ kasernieren. Ein Szenario, über das man nicht einmal nachdenken möchte.

Die alten Menschen, die ohnehin ihre letzten Jahre nicht so verbringen können, wie sie es sich einst vielleicht vorstellten, sind mittlerweile völlig von der Welt abgeschnitten. Als wir heute unsere Mutter besuchten, fiel mir sofort der Vergleich mit einem amerikanischen Gefängnis ein. Wer dort nicht spurt kommt vier Wochen in Einzelhaft. Ob das in Deutschland auch so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Unterschied zu unseren Altenheimen in dieser Pandemie-Zeit: Hier gibt es keine zeitliche Begrenzung für die „Einzelhaft“.

So standen wir wieder einmal zwei Etagen tiefer draußen vorm Zaun und versuchten gegen den Verkehrslärm mit Oma zu kommunizieren. Sie hatte Tränen in den Augen. Das konnte man trotz der Entfernung sehen.

Klar, wir müssen alle Opfer bringen und gewaltige Einschränkungen hinnehmen. Bei ihr und vielen anderen Heimbewohnern kommt aber noch etwas hinzu. Sie versteht es nicht mehr und vereinsamt noch viel stärker als ohnehin.

Konzertveranstalter, Künstler, Gastronomen und viele andere gehen auf die Straße und protestieren gegen die Auflagen, die ihr Geschäft bis ins Mark schädigen. Andere protestieren, weil sie Masken zum Schutz ihrer Mitmenschen tragen müssen. Die Alten können sich nicht artikulieren geschweige denn wehren. In vielen Ansprachen wird immer wieder darauf hingewiesen, dass man die älteren Menschen in der Bevölkerung nicht vergessen dürfe.

Leider sind sie von den „Freigängern“ da draußen vergessen. Da helfen auch keine monotonen Beschwörungsformeln oder inhaltslose Appelle bei entsprechenden Anlässen.

Natürlich möchten die Altenheimbetreiber nicht, dass ihren Bewohnern etwas zustößt. Noch weniger wollen sie ihre Klientel verlieren. Dennoch muss es einen anderen Weg geben, als diese Menschen hermetisch zu isolieren.

Ein Gang mit dem Rollstuhl durch die Stadt, natürlich unter peinlichster Beachtung aller Hygienevorschriften, wäre in diesen Zeiten für Senioren beiderlei Geschlechts der Himmel auf Erden. Wenn man die Angehörigen genaustens einweist und die Gefahren einer Missachtung sehr deutlich macht, sollte dies möglich sein.

Das könnte so funktionieren: Das Pflege-Personal bringt die Bewohner im Rollstuhl bis zur Pforte. Natürlich sind sie alle mit Maske und Gummihandschuhen ausgestattet. Dort werden sie von ihren Angehörigen ebenfalls mit Maske und Handschuhen empfangen. Während des Spazierganges keinerlei Kontakte mit anderen Menschen und den nötigen Abstand einhalten. Nach Rückkehr werden der Rollstuhl und vielleicht die Schuhe des Bewohners desinfiziert. Dann geht es wieder mit einem glücklichen Menschen auf Zimmer.

Das alles ist ein wenig aufwändiger, als wenn man die Leutchen in ihren Zimmern lässt. Aber sind uns die „Alten“ das nicht Wert? Sie hätten uns in ihren besten Jahren sicher nicht hängen lassen und haben dies auch bestimmt nie getan.

Also auf geht’s. Wir müssen nachdenken und das sehr bald mit einem positiven Ergebnis für unsere Angehörigen, damit sie den Rest ihres Lebens nicht in „Einzelhaft“ ganz ohne „Hafterleichterung“ verbringen müssen. Foto: Gerdau

25 Jahre Pastello, DIE Maß-und Modeschneiderei in Herborn

Von Siegfried Gerdau

Eigentlich wollte sie Fotografin, Schauwerbegestalterin oder Raumausstatterin werden. Es kam alles ganz anders. In diesem Jahr feiert Silke Grabert das 25-jährige Geschäftsjubiläum mit ihrer Pastello Maß-und Modeschneiderei in der Herborner Hauptstraße 51.

Silke Grabert-ein Leben für die Damenmode.

Die gebürtige Driedorferin entschloss sich nach Schule und einer Ausbildung zur kaufmännischen Angestellten in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten und Schneiderin zu werden. Wie gut, dass vom Land Hessen in Dillenburg eine Lehrwerkstatt für das Schneiderhandwerk eingerichtet wurde. Gemeinsam mit 18 weiteren Lehrlingen ließ sie sich dort ausbilden und legte 1988 ihre Gesellenprüfung zur Damenschneiderin ab. Ihre Lehrlingsvergütung betrug damals gerade mal 216 DM und so musste sie das auch damals karge Salär immer mal wieder durch Näharbeiten im privaten Umfeld aufstocken. Das besserte sich, als sie bei dem damaligen Dillenburger Konfektionär Steilmann in Dillenburg als Damenschneider-Gesellin anfing. Die tüchtige junge Frau wurde bald mit höheren Aufgaben betraut. Als sie die Chance bekam in der bekannten Düsseldorfer Modeschule Müller und Sohn einen Platz zu bekommen griff sie sofort zu. Diese älteste und größte Fachschule für Mode und Schnitttechnik wurde 1891 gegründet und bildet Absolventen unter anderem exklusiv in der Anwendung der einzigartigen Müller & Sohn-Schnitttechnik aus. Ihre hochwertige Ausbildung endete mit der Ablegung der Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Düsseldorf am 17. Januar 1992.

Der Meisterbrief ist auch heute noch der Garant für fachlich versierte Handwerkskunst.

Fortan durfte sie sich Damenschneider-Meisterin nennen und ab dem 24. Lebensjahr Lehrlinge ausbilden. Eine tolle Karriere, die auch dem Bad Marienberger Großkonfektionär Lebek nicht verborgen blieb. Sie begann in dem international agierenden Unternehmen in der Warenendkontrolle, kam dann sehr schnell in die Musterverdopplung und schließlich ins Produkt-Management. Dort angekommen arbeitete sie an der jeweils neuesten Kollektion. „Es war die schönste Zeit meines Lebens“, schwärmte Silke Grabert noch heute. Eine Model-Ausbildung bei Select Model-Management gehörte ebenfalls dazu. Ihre Modegröße 38 wurde schließlich der Maßstab für alle Lebek-Musterkollektionen in der damaligen Zeit. Ihr breites Fachwissen gepaart mit einer der umfangreichsten Fachausbildungen überhaupt, war dann der Anlass den Traum von der Selbstständigkeit Wirklichkeit werden zu lassen.

Das Schneiderhandwerk ist Handarbeit pur.

Im Sommer 1995 gründete sie ihr kleines Unternehmen Pastello. Sie übernahm für fünf Jahre den Posten als stellvertretende Obermeisterin des Landes Hessen und hatte damit den absoluten Gipfel ihrer Karriere erreicht. Unter ihrer Nadel und der Hightech- Nähmaschine entstehen wunderbare Kleider und Kostüme, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit der Traum jeder modebewussten Frau sind. Ihr Modeatelier, gleich neben ihrer gemütlichen Wohnung, liegt mitten in der gemütlichen Herborner Altstadt und wenn man bei der Anprobe aus dem Fenster schaut, ist man mitten im quirligen Leben der Fußgängerzone. Sie ist in weitem Umkreis die einzige hochqualifizierte Damenschneider-Meisterin und somit ist Pastello der Anlaufpunkt für alle Kundinnen, die Wert auf hochwertige, handgearbeitete Einzelstücke wie Maßanzüge, Kleider und Hochzeitskleider legen. Auch das Hessentagpaar 2016 Janina und Cetin Till trug Kleider, die bei Pastello gefertigt wurden. Silke Grabert ist außerdem seit 2011 Dozentin an der Lahn-Dill-Akademie. In ihrer knappen Freizeit nimmt Silke Grabert gerne den Malpinsel in die Hand und malt wunderbare, farbenfrohe Bilder zu ihrer Entspannung.

Es wurde zwar nicht die Fotografie, aber die Malerei ist Silke Grabert ihre zweite Leidenschaft.

Wenn diese, ihre zweite Leidenschaft, in letzter Zeit auch ein wenig zu kurz gekommen ist, schlägt ihr Herz dennoch ebenfalls für diese unbeschwerte Muse.

Hinter dieser recht unscheinbarer Tür werden Damenträume wahr.

Die Atelier-Öffnungszeiten sind Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr. Noch mehr Infos unter http://www.modeschneiderei-pastello.de/ .

Telefon: 02772 43389

Fotos: Siegfried Gerdau

Wer bestellt bezahlt-nicht immer!

Die Journalistin und CDU-Frau Birgit Kelle antwortete ihrem Parteifreund Peter Altmeier am 4. Oktober 2017 per Facebook auf dessen Aussage, dass es niemandem durch die Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten schlechter im Lande geht:

Nun Herr Altmaier, das ist falsch. Möglicherweise geht es all jenen, die in der Seifenblase von Berlin Mitte in einem Dienstwagen herumfahren nicht schlechter. Aber es lohnt sich immer wieder zu wiederholen: Das, was uns die ganze Nummer kosten wird, bezahlen wir. Wir alle zusammen. Es ist nämlich gar nicht das Geld der Regierung, sondern unseres. So gesehen leistet jeder einzelne Bürger dieses Landes, sogar der AfD Wähler übrigens, bereits Flüchtlingshilfe abseits all der zusätzlichen Spenden und ehrenamtlichen Hilfen, die Tausende noch zusätzlich bis heute täglich erbringen. Mit unseren Steuern, bezahlen wir das täglich. Und zwar nicht nur die tägliche Unterbringung, das Essen und die Kleidung, sondern auch die Krankenkassenleistungen, die Beschulung, die Deutschkurse, die Verbrechensbekämpfung, die hunderttausenden von Asylverfahren, die Rechtshilfe, die erfolglosen Abschiebeversuche, die erfolgreichen Abschiebungen, den Familiennachzug, den zusätzlichen Grenzschutz, die täglichen Polizeieinsätze und die Verwaltung dieses ganzen Chaos. Und diese Milliarden, ja Milliarden, fehlen dafür an anderer Stelle. Gar nicht erst anfangen möchte ich davon, dass die Frage, ob es einem schlechter geht sich nicht nur finanziell messen lässt, sondern die tägliche Veränderung im Alltag, gerade auch im Sicherheitsgefühl von Frauen für mich und meine Töchter jedenfalls ein unbezahlbares Gut wäre. Oder darf ich Ihnen persönlich zumindest die Taxi-Quittungen schicken, weil auch ich jetzt nicht mehr wie früher Bahn fahren kann zu manchen Zeiten, geschweige denn meine 18-Jährige und ihre Freundinnen? Offensichtlich muss man immer wieder daran erinnern. Und deswegen, bei allem Respekt. Genau solche Sprüche und die Ignoranz gegenüber all jenen, die seit zwei Jahren darauf hinweisen, dass es zumindest mal anständig gewesen wäre, erst darüber zu diskutieren, ob wir das alles zahlen wollen und zwar wie viel, für wen genau, für wie viele, wie lange und unter welchen Bedingungen, also genaugenommen die Verweigerung einer anständigen, demokratischen Debatte auch durch die CDU, hat zum Aufstieg der AfD geführt. Herzliche Parteigrüße, Birgit Kelle CDU-Mitglied. Immer noch“.

Ich finde, dass dies ein guter öffentlicher Brief ist. Er schlägt eine Seite auf, die gerne überblättert wird. Wer allerdings auf diese Dinge hinweist, wird meist mit dem Bann belegt und mindestens in die Rechte Ecke gerückt. Aber: Natürlich zahlen wir alle-zumindest die Steuerpflichtigen- dafür, dass politisch Verfolgten Asyl gewährt wird. Dazu hat sich die Bundesrepublik gemäß ihres Grundgesetzes Artikel (16 a) verpflichtet.

Wir zählen auch die Menschen dazu, die aufgrund kriegerischen Auseinandersetzungen oder Naturkatastrophen ihre Bleibe verloren haben. Das ist zudem ein ungeschriebenes Gesetz und ein Akt der Mitmenschlichkeit.

Jedoch kostet Barmherzigkeit sehr viel Geld und so sollte es denen, die das alles mit ihren Steuergelder zahlen, zugestanden werden, dass sie zumindest eine Meinung zu diesem Thema haben dürfen. Auch die Diskussion über Definitionen was Flüchtlinge, Wirtschaftsflüchtlinge oder Migranten sind, darf und sollte wenn er es denn möchte, von jedem Bürger geführt werden können.

Jetzt kommt wieder der Einwand, wir haben doch freie Meinungsäußerung. Das stimmt, haben wir. Seine Meinung jedoch öffentlich zu vertreten, ist alles andere als einfach. Dies besonders wenn es die „Falsche“ ist. Ein „Scheiß-Sturm“, meist verbunden mit Schmähkritik, ergießt sich über den armen Tropf und wenn er Pech hat, wird er wird er auch noch denunziert und an den Pranger gestellt. Das Gleiche passiert natürlich auch Tröpfinnen, um bei der Gendergerechtigkeit zu bleiben.

Wer sich Rassistisch und Menschenfeindlich äußert, muss in die Schranken gewiesen werden. Dies steht außer Frage und ist auch nicht diskutierbar. Wer jedoch behauptet, dass für die Bürger durch die Aufnahme von Schutzsuchenden keinerlei Belastungen entstehen, redet sehr dummes Zeug. Offene Diskussionen, Informationen und Beteiligungen jeder Art nehmen die Bürger mit und machen ihnen Abläufe begreifbar. Wer mauert und Dinge verschweigt, erzeugt Misstrauen und schafft Raum für Verschwörungstheorien.

Und nun zum Schluss: Nicht jeder, der eine abwegige Meinung zur vorherrschenden hat, ist ein Nazi, Rechter oder was auch immer. In einer funktionierenden Demokratie muss man auch die andere Sicht der Dinge ertragen können. Rechthaberei und Meinungsdiktatur steht niemandem zu und immer daran denken: Kein Mensch kennt den richtigen Weg, auch den Stein des Weisen hat noch niemand gefunden und den lieben Gott gibt es nur einmal.

Den Menschen den Mund verbieten, Meinungen abschalten oder gar zur Denunziation auffordern, sind Instrumente, die von Unrechtssystemen wie dem verbrecherischen dritten Reich und der kommunistischen DDR benutzt wurden. Noch schlimmer ist, die Bürger als Dummköpfe oder Pack zu bezeichnen, nur weil sie ihr Grundrecht zur öffentlichen Demonstration wahrnehmen. Solches Verhalten treibt die Menschen weg vom Staat und erst Recht von der Politik. Friedliche Proteste und nicht wie die Linken Extremisten mit Gewalt und gegen Sachen und Mensch-Polizisten sind völlig OK, auch wenn es nicht immer in die öffentliche Ordnung passt.

So unterschiedlich wie die Menschen sind auch ihre Meinungen. Wandbild aus der Festung in Calvi. Foto: Gerdau

Eine Meinung für Alle gibt es höchstens in Nordkorea und auch da machen bestimmt viele einfach nur mit. Wir hingegen sind Demokraten und wollen dies mit Masse sicherlich auch bleiben. Jeder von uns Wahlberechtigten kann dazu die demokratisch legitimierte Partei wählen, von der er überzeugt ist, dass sie die Richtige für ihn ist. Wer dies in Frage stellt ist ein Extremist, Faschist oder gar ein Nazi; auf jeden Fall kein lupenreiner Demokrat. sig

Fatburner-Hoffnung für Vollschlanke?

„Kaufen sie 2 Dosen SLIMYMED und sie erhalten 1 Dose Gratis“. Der Aktionspreis beträgt 99,90 Euro“. Damit wirbt derzeit ein Anbieter im sozialen Netzwerk Facebook und im Internet für einen Fettverbrenner (Fatburner), der schneller und wirkungsvoller sein soll.

Der Maler Otto Niemeyer-Holstein, der auch diese Skulptur schuf, lebte und arbeitete ein halbes Jahrhundert in Lüttenort auf Usedom. Foto: Gerdau

Am 21. September 2020 schreibt Barbara Meier für NPAlliance.org- Reviews & Moore unter anderem: Wir haben das Produkt selbst getestet und sind positiv überrascht worden. Unsere Probandin konnte fast 7 kg Körpergewicht in dem Testzeitraum von 4 Wochen erzielen. Wir können somit behaupten, dass es sich um ein wirkungsvolles Produkt handelt und können nur empfehlen, Slimymed zu kaufen und zu testen. (Barbara Meier wohnt auf den Seychellen, sig).

Ist das ein Fake oder wirklich eine neue Methode seine überflüssigen Pfunde loszuwerden? Wenn man die zahlreichen Seiten mit den bejahenden Beiträgen dazu anschaut, muss man den Eindruck gewinnen, dass alles so ist, wie der werbende Anbieter vollmundig verspricht.

Wenn man die vielen positiven Internet- „Test-Seiten“ alleine zu SLIMYMED jedoch genau anschaut und kritisch hinterfragt, stellt man sehr schnell fest, dass hinter jeder derselbe Verfasser am Werk gewesen sein könnte. Immer wieder kommt dabei heraus, dass das Produkt über jeden Zweifel erhaben ist. Lediglich die Adressaten mit ihren wohlklingenden Namen machen stutzig. Unabhängigkeit sieht anders aus. Im Impressum von SLIMYMED steht: Med One Solution Ltd., 20-22 Wenlock Road, London, N1 7GU United Kingdom.

Seltsam, die Werbung sagt dieses : „Übergewicht ade! Erfolgreich abnehmen mit der wirkungsvollen Formel- Made in Germany“.

Was meint die Verbraucherzentrale.de generell zum Thema Fatburner in ihrem Online-Artikel vom 15. 08.2019: „Herzrasen statt Gewichtsverlust: Nach dem Verzehr von „Fatburnern“ gab es schon Todesfälle“.  „Das Wichtigste in Kürze: Statt die Fettverbrennung anzukurbeln, wirken Fatburner meist nur auf das Herz-Kreislauf-System. Viele Produkte können deshalb unangenehme bis gefährliche Nebenwirkungen haben, wie Bluthochdruck, Schlafstörungen oder Herzrasen bis zum Herzinfarkt. Diese Warnung gilt auch für Produkte, die „rein pflanzlich“ sind. Eine besondere Gefahr geht von zugesetzten, aber nicht angegebenen Wirkstoffen aus“.

Es gibt zahlreiche Anbieter, die ähnliche Fatburner produzieren. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie wollen gut verdienen und der Markt gibt das auch her.

Der Tipp der Verbraucherzentrale, der wohl für alle Fatburner dieser Linie gilt:

Verzichten Sie auf „Fatburner“, vor allem auf Produkte aus unsicheren Quellen im Internet. Eine Fettverbrennung findet grundsätzlich nicht an den erwünschten Stellen unter der Haut statt, sondern bei der Energiegewinnung im Stoffwechsel des gesamten Körpers. Gute Strategien zum Abnehmen sind hilfreicher als Pillen: kontrolliert, aber abwechslungsreich essen, regelmäßig Sport treiben und dabei die gewünschten Muskelgruppen gezielt trainieren.

In Wikipedia ist nachzulesen:

„Als Fatburner (engl. fat „Fett“ und burn „verbrennen“) werden Substanzen bezeichnet, denen unter anderem eine Förderung der körpereigenen Fettverbrennung nachgesagt wird. Ein wissenschaftlicher Nachweis eines Nutzens wurde bisher nur bei einzelnen Vertretern erbracht (Koffein, Grüner Tee. Es gibt Fatburner-Diäten, die sich diesen Effekt zunutze machen wollen“.  sig

Nur eine Tür

Ein gewaltiger Gebäudekomplex in einer nordrheinwestfälischen Stadt. Es ist alles aufs Feinste, Funktionalste hergerichtet und geplant. Der Bau beeindruckt, ob seiner modernen Struktur und Einzigartigkeit. Unzählige Menschen gehen Tag für Tag hinein und hinaus. Jeder hat nur ein Ziel vor Augen. Die streng bewachte Eingangstür mit einer sich langsam drehenden Menschenmühle. Wer achtet schon auf dem Weg dahin auf die alte, aber immer noch stabile Eisentür. Hinter Efeu fast verborgen verwehrt sie den Zutritt in ein Gebäudeteil, der scheinbar von der Welt und Architekten vergessen und verlassen ist.

Der pflanzliche Wildwuchs scheint sich für das morbide Anhängsel des supermodernen Baus fast zu schämen. Immer mehr und dichter schlingen alle möglichen Gewächsarten ihre Arme um den Schandfleck. Direkt gegenüber fahren täglich hunderte PKW in ein Parkhaus, dass von Kameras überwacht, den Pendlerautos Schutz und Unterschlupf gewährt. Auch von den Fahrern achtet niemand auf die einsame Tür, die einst den Gebäudeinsassen Schutz und Sicherheit gewährte. Warum ist sie eigentlich noch so fest verschlossen und wer mag der Schlüsselbewahrer sein. Rätsel über Rätsel, die niemand knacken will. Vielleicht befindet sich ja noch ein Schatz dahinter, der von seinen Besitzern lange vergessen wurde. Vielleicht sind die auch schon lange nicht mehr unter den Lebenden. Der Tür ist es egal. Sie hält dicht und wenn es noch hundert Jahre sein sollte. Ihre rostrote Farbe verbirgt den inneren Verfall des einst soliden Eisenblechs. Hier und da hat der Rost seine Spuren hinterlassen, aber scheinbar hat irgend ein mildtätiger Mensch den Anstrich erneuert und ein paar Stellen ausgebessert. Hat die Hülle denn kein Recht darauf mit Anstand alt zu werden? Offensichtlich nicht. Die Altersspuren passen wohl nicht in die moderne, junge Zeit. Seltsam, das Gebäude verfällt aber die Tür soll von den Zeichen des Verfalls ablenken? Welch eine schräge Philosophie. Außen Hui und innen Pfui. Kommt mir irgendwie bekannt vor….sig/Foto: Gerdau

Bedrohte Pressevielfalt?

„Es ist eine lokale Nachricht, hat aber für Deutschland Bedeutung“: In Erfurt will ein Medienkonzern eine Druckerei schließen. Das Fundament der Demokratie ist berührt, schreibt Carsten Schneider (SPD) im heutigen Gastbeitrag der t-online-Redaktion

Journalismus muss vor Ort stattfinden

Das ist kein Einzelfall, viele große Regionalzeitungsverlage arbeiten so. Und dass, obwohl es für die Leser-Blatt-Bindung und damit auch den wirtschaftlichen Erfolg entscheidend ist, die Empfindungen und Sichtweisen der Menschen im Verbreitungsgebiet einer Zeitung genau zu kennen. Dies gilt nicht nur für die Inhalte, sondern auch für die Prioritäten bei der Themenauswahl. Wer eine regionale Tageszeitung abonniert, darf eine Berichterstattung mit regionalspezifischer Sach- und Kulturkenntnis erwarten.

Beispielsweise interessieren sich Leserinnen und Leser in den ostdeutschen Ländern stärker für soziale Themen, was natürlich auch ökonomische Gründe hat. Oder nehmen wir die internationale Politik: Wer Kommentare veröffentlicht, die ohne Kenntnis der jeweiligen kulturellen Lebenserfahrungen verfasst sind, sollte sich über eine wachsende Distanz zur Leserschaft und über Abokündigungen nicht wundern.

Carsten Schneider ist Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Bundestag. Er wurde 1976 in Erfurt geboren, wuchs in der Nähe von Weimar auf und vertritt den Wahlkreis Erfurt – Weimar – Weimarer Land II im Bundestag.

Erfährt der 3. Oktober noch die ihm zustehende Würdigung?

Mit freundlicher Genehmigung von Katrin Zammert veröffentliche ich dazu nachfolgenden Artikel:

Mein Vater war „Ossi“ und ist 1954 über die Grenzen „geflüchtet“. Der 3. Oktober ist für mich daher kein Tag wie jeder andere! Ich bin dankbar, für alle die, die gemeinsam dafür gekämpft haben, dass es ihn gibt. Ich hätte sonst einen Teil meiner Familie, nie kennengelernt. Umso verstörender fand ich die Rede dieses Bundespräsidenten. Ein Totalausfall. Eine völlige Fehlbesetzung dieser Mann.

Wie kann jemand der am 30. Geburtstag des wiedervereinigten Deutschlands die Ehre hat für unser Land zu sprechen so mies und unpassend reden?! Wie kann man DEN Initiator der Einheit einfach ignorieren? Ohne Helmut Kohl hätte es die Wiedervereinigung damals nicht gegeben. Die SPD, also die Partei dieses Bundespräsidenten war, wenn ich da richtig informiert bin, nicht gerade eine Unterstützung als es um die Einheit ging. Und wie kann man die Amerikaner, ohne die eine Wiedervereinigung völlig unmöglich gewesen wäre, dermaßen beleidigen? Was ist das für ein Mann, der dieses unparteiische höchste Amt im Staat so parteiisch ausfüllt? Und was ist das für ein Land, das noch nicht einmal an einem so wichtigen Staatsfeiertag „Flaggen“ zulässt?

Die beiden jungen Männer zeigten mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit bei der Feier zum 3. Oktober im Herborner Stadtpark Flagge, „weil sie ihr Land und die Menschen lieben“. Foto: Gerdau

Am 3. Oktober hat man Helmut Kohl und den Amerikanern auch als SPDler, wenn nicht Dank, dann zumindest Respekt zu zollen. Statt dessen hofiert und paktiert man mit eben jenen, aus deren Klauen man die Menschen im Osten befreit hat und die heute noch die Selben sind wie damals, was mit dem Fernbleiben der Einheitsfeier im sächsischen Landtag wieder eindrucksvoll bewiesen wurde.

Die bundesdeutschen Flaggen werden hier auf dem Reichstagsgebäude in Berlin nicht nur am 3. Oktober gehisst. Foto: Gerdau

Was ist mit diesem Land los. Vor 30 Jahren wurde es vereint, um heute in den Köpfen geteilter zu sein als jemals zuvor. Man schiebt diese Radikalisierung und Teilung gern den Randparteien zu. Was man dabei vergisst ist: die Randparteien wären machtlos, wenn die Parteien der Mitte und allen voran deren Sprachorgane das Spiel nicht mitspielen würden. Steinmeier gießt regelmäßig Öl ins Feuer anstatt Frieden zu stiften und entwürdigt damit dieses Amt.

Katrin Zammert

Mir ist dazu eben noch etwas passendes in die Finger gefallen:

Für den New Yorker Medienwissenschaftler Jeff Jarvis ist es höchste Zeit, die gesellschaftliche Polarisierung zu beenden und zu produktiven Formen der Auseinandersetzung zurückzukehren.
» Wir müssen uns die Mittel der Argumentation zurückerobern. «

sig

Wie gut sind die Radwege in Herborn?

Der Zustand der Herborner Radwege ist eine unendliche Geschichte. Immer wieder mal wurde daran herumgedoktert, Trassen verlegt und wieder verworfen. Die Ausschilderung ist mittlerweile ganz ordentlich, was man von den Radwegen nicht behaupten kann.

Am Samstag (3. Oktober) schauten sich ADFC-Ortsverband gemeinsam mit den Herborner Grünen, BUND sowie RADSCHLAG per Rad in der Kernstadt und deren Peripherie um. Ihre Forderungen, die sie bereits 2018 einbrachten, haben an Aktualität nichts verloren. Das wird wohl auch das Ergebnis der neuerlichen Exkursion sein.

Die „Inspekteure“ von ADFC und Grüne auf ihrer Feiertagstour.

Herborn, 29.05.2018
Verbesserung des Zustandes der Herborner Radwege
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Müller,
wir bitten Sie, den nachstehenden Antrag auf die Tagesordnung für die nächste
Stadtverordnetenversammlung zu nehmen:
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Magistrat wird beauftragt den Zustand der Herborner Radwege, in Zusammenarbeit mit dem
Herborner Radwegebeauftragten, dem BUND und dem ADFC zu verbessern.
Es sind kurzfristige, mittelfristige und langfristige Maßnahmen zu planen und umzusetzen.
Die kurzfristigen Maßnahmen, sind mit geringem finanziellen Aufwand umgehend durchzuführen.
Die zuständigen Ausschüsse sind zu beteiligen.
Begründung:
Herborn ist Mitglied im Netzwerk der Hessischen Klima-Kommunen. Damit haben wir uns
verpflichtet, einen Aktionsplan mit Maßnahmen zum Klimaschutz zu erstellen. Zur CO2-Minderung
hat die Nutzung des Fahrrads eine immer wichtigere Bedeutung. Herborn ist als attraktive Stadt ein
immer beliebteres Ziel von Radtouristen. Herborner Bürger nutzen das Rad immer öfter nicht nur in
der Freizeit, sondern auch für den Weg zur Arbeit. Zunehmend steigen die Menschen auf E-Bikes
um und erwarten in den Städten neben sicheren Radwegen auch sichere Unterstellmöglichkeiten.
Deshalb müssen alle Vorkehrungen getroffen werden die Radwege attraktiv zu gestalten und
sicherer zu machen.
Dorothea Garotti
Fraktionsvorsitzende

  • 2 –
    Einige Beispiele für Verbesserungen/ Veränderungen:
  1. Radwegeführung am Parkplatz Kaufhaus Eitzenhöfer ist verwirrend und sollte
    verbessert werden.
  2. Aufstellen von Fahrradboxen. Hinweisschilder am Stadteingang für die
    Fahrradboxen hinter dem Bahnhof, sowie Aufstellen weiterer Fahrradboxen in
    der Innenstadt, z.B am Parkplatz gegenüber der Hohen Schule. (Diese Forderungen sind erfüllt)
  3. Radwegeführung am Obertorkreisel, Ausfahrt Stadtpark in Richtung Burg,
    Absenkung der Bordsteine und Anbringen eines Radschutzstreifens vor dem
    Kreisel mit dem Ziel einer Fahrradführung.
  4. Radweg nach Burg: Durchgängiger Radschutzstreifen bis nach Burg. An den
    Aus- und Einfahrten der gewerblichen Betriebe Hinweise auf Radverkehr und
    farbliche Markierung
  5. Burger Kreisel: Überarbeitung der Radwegeführung nach Uckersdorf.
    Gefahrenpunkt: Ausfahrt von Uckersdorf in Richtung Burger Kreisel,
    Radschutzstreifen, Hinweisschilder und Markierung auf der Straße für die
    Autofahrer*innen.
    a. Vom Kreisel Richtung Seelbach: die Brückenführung ist zu eng für
    Gegenverkehr, Fahrräder mit Kinderanhänger, Rollstühle, usw.;
    Radwegeführung auf der Landstraße mit Radschutzstreifen.
  6. Ende des Radweges in Burg zum Abzweig nach Seelbach Richtung
    Aartalsee: Leitplanke weiter nach oben führen, um die Sicherheit für alle
    Verkehrsteilnehmer zu verbessern
  7. Schotterpiste am EAM Turbinenhaus in Richtung Merkenbach: Oberfläche
    verbessern.
  • 3 –
  1. Straßenführung oberhalb der Firma BEDA: Hochgefährlich, da in der Regel
    schneller wie 70 KM gefahren wird: Hinweisschilder „Radfahrer kreuzen“,
    Schild 70 Km/h in Richtung Merkenbach entfernen, Ideal wäre eine Fuß- und
    Radwegebedarfsampel.
  2. Im ganzen Stadtgebiet an den entsprechenden Straßen Querungen für
    Fußgänger, Radfahrer, Bordsteine absenken und farblich hervorheben10.Die Hinweisschilder für die Radwegeführung überarbeiten und mit der
    überörtlichen Radwegeführung abstimmen.

Meine Gedanken zum 3. Oktober

Von Siegfried Gerdau

Eines will ich einmal vorausschicken: Ich möchte nicht auf diesen willkürlich festgelegten Tag fixiert werden. Der 3. Oktober begann doch schon viel früher in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), wie dieser Teil Deutschlands hieß.

Wie auch ich, sind die meisten Zeitzeugen in und mit unserem zweigeteilten Land groß geworden. Hüben wie drüben hatte man sich mit dem Ist-Zustand arrangiert und der Schnittpunkt beider Nachkriegsblöcke Nato und Warschauer-Pakt, Bundesrepublik und DDR, war Tummelplatz der Weltmächte, und somit auch potentielles Zielgebiet zahlreicher Atombomben und Raketen. Gebetsmühlenhaft leierten Westdeutschlands Politiker jedes Jahr zum 17. Juni die Wiedervereinigungsformel herunter, während im Osten die Ewigkeit der Mauer zwischen beiden Staaten von der Nomenklatura mit Leidenschaft besungen wurde. Am besagten 17. Juni regte sich offener Widerstand gegen das sozialistische aber menschenverachtende System aus der Mitte der DDR-Bevölkerung. Der wurde jedoch schon bald gemeinsam mit der russischen Kriegsmaschinerie zerschlagen. Michail Gorbatschow, der spätere sowjetische Präsident, brachte ab 1985 mit Glasnost (Stimme) und Perestroika (Umgestaltung) eine Reform auf den Weg, die letztlich zum Zerfall der Sowjetunion führte. In unserem Nachbardeutschland keimte daher wieder Hoffnung auf Veränderung. Es formierten sich friedliche Bewegungen („Wir sind das Volk“) und die damals schwache evangelische DDR-Kirche setzte sich an die Spitze der protestierenden Menschen. Sie, die sich jahrzehntelang mehr oder weniger mit dem System arrangiert hatte, erkannte sofort die Möglichkeiten, die sich aus dem Umbau der Sowjetrepublik für ein künftiges Gesamtdeutschland ergaben.

Hier auf diesem Balkon der Deutschen Botschaft in Prag wurde Geschichte geschrieben. Der damalige deutsche Außenminister Hans Dietrich Genscher verkündete am 30. September 1989, dass die Menschen die im Botschaftsgarten Zuflucht gefunden hatten, ausreisen durften. Damit leitete er eine Entwicklung ein, die letztlich zum Fall der Mauer führte. Foto: Gerdau

Ich war damals Soldat, zwar ohne ideologisches Feindbild, aber mit klaren Vorstellungen aus welcher Richtung der Feind kommen würde, wenn er denn kommen sollte. Noch 1988 diskutierte ich mit einem jungen Leutnant, der mir seine Visionen von einer Wiedervereinigung „verkaufen“ wollte. Diese Vorstellungen gipfelten darin, dass er sich schon bald in Uniform durch das Brandenburger Tor spazieren sähe. Für mich, der seine GDP-Bereitstellungsplätze (General Verteidigungs-Plan) an der damaligen innerdeutschen Grenze wie die eigene Westentasche kannte, waren es Hirngespinste. Er hingegen sollte Recht behalten. Am 9. Oktober 1989 gab es die erste große Montagsdemonstration in Leipzig. Es hieß zwar im Artikel 27 der DDR-Verfassung: Jeder Bürger hat das Recht, den Grundsätzen dieser Verfassung gemäß, seine Meinung frei und öffentlich zu äußern“, aber als die Bevölkerung dieses Recht für sich immer mehr in Anspruch nahm, schritt die Staatsmacht ein. Am 16. Oktober waren es bereits 150 000 friedliche Demonstranten und die Macht des DDR-Staates bröckelte unaufhaltsam. Am Ende des Jahres 1989 war der erste sozialistische Staat auf deutschem Boden schon fast Geschichte.

Dem Trabi, damals das Standard-Fortbewegungsmittel in der DDR , wurde im Botschaftsgarten der deutschen Botschaft in Prag ein Denkmal gesetzt. Foto: Gerdau

Und jetzt, 30 Jahre später?

Heute am 3. Oktober 2020 schaue ich in unser Land und über die nicht mehr vorhandene Grenze hinweg. Haben die als Antifaschisten getarnten Sozialisten und Kommunisten nichts aus der Geschichte gelernt. Es ist doch gar nicht so lange her, dass ein ganzes Volk am Gängelband einer verbrecherischen Clique hing und viele Menschen, die sich dagegen zur Wehr setzten, Leben und Freiheit verloren. Ein ganzes Volk wurde bespitzelt und viele Menschen hauten sich gegenseitig in die Pfanne mit Konsequenzen für Leben und Freiheit.

Unter dem Deckmantel „Kampf gegen rechts“ versuchen reaktionäre Kräfte die noch soliden Fundamente des Deutschen Staates Stück für Stück auszuhöhlen und in Misskredit zu bringen. Vieles steht auf dem Prüfstein sozialistischer Weltanschauungen oder wird rücksichtslos in Frage gestellt. Unsere durchaus wehrhafte Demokratie schaut nach rechts, während auf der anderen Seite des politischen Spektrums der gesellschaftliche Umbau bereits im Gange ist.

Den wenigsten Menschen wird allerdings bewusst, was hier passiert. Sie nehmen Gängelung, Steuererhöhungen und faktische Rentenkürzungen mit stoischer Gelassenheit hin. Die deutsche Wirtschaft, einst Vorzeigeobjekt für ein System mit zahlreichen Schwächen aber auch unendlichen Stärken, krankt wegen ideologischer Spielchen einiger Hasardeure und dies beileibe nicht nur wegen Corona. Die Freiheit der eigenen Meinung ist garantiert, aber nur dann, wenn es die Richtige ist. Die Keule der Besserwissenden und Meinungsmacher dagegen ist allgegenwärtig. „Uns geht es allen doch so gut“, verkünden die etablierten Parteien. Die Bundesbürger, die wirtschaftlich auf der Strecke geblieben sind oder noch bleiben, sind die zivilen Kollateralschäden, die billigend in Kauf genommen werden.

Heute, am 3. Oktober, verkünden mancher Orts nur die Kirchen wie wichtig es ist, wenn Menschen in Freiheit leben können. Ja es ist sehr wichtig und dafür lohnt es sich immer zu kämpfen. Wenn Kämpfe jedoch nicht nur verbal, sondern mit Zerstörung und körperlicher Gewalt einhergehen und immer mehr auf der Straße ausgetragen werden, stimmt etwas im Lande und den Köpfen mancher Menschen nicht.

Die Exekutive des Staates und allen voran die Justiz, stehen oftmals hilflos einem Mob gegenüber, gegen den die Pegida-Marschierer wahre Messdiener waren. Das eine ist so wenig in Ordnung wie das andere. Proteste JA, da bin ich absoluter Demokrat. Gewalt, in welcher Form und von wem auch immer, NEIN.

Da hilft sicher nicht nur beten, genauso wenig wie ausschließlich Beten zum Zusammenbruch der DDR geführt hat!

Wir müssen jetzt sehr gut aufpassen, dass unser Staat seine Stärke gegen links und rechts deutlicher macht und wir müssen ihn dabei unterstützen. Da hilft es nichts, wenn die Denunziation oder „guten Rechtsbrüche“, wie damals in der DDR, geadelt werden. Erinnern wir uns bitte wieder an unsere bundesdeutschen, demokratischen Ziele.

Der Artikel 2 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland garantiert das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, auf Leben, auf körperliche Unversehrtheit und schützt die Freiheit der Person.