Väterchen Frost, die allseits bekannte und mächtige russische Geheimwaffe, hat Deutschland fest im Griff. Die kleine Stadt an der Dill liegt in Agonie. Die Schulen sind geschlossen, weil eine dicke Eisschicht auf Straßen und Bürgersteigen ein Fortkommen schier unmöglich macht. Der Individualverkehr ist zusammengebrochen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln sieht es auch nicht besser aus. Fast paradiesische Zustände?
Eiszeit auch an diesem Wehr bei Neuenbürg im Schwarzwald. Foto: Gerdau
Kein Co2-Ausstoß mehr und auch die „Letzte Generation“ ist aktionslos, weil der Klebstoff nicht hält und es auch nichts zu blockieren gibt. Die Menschen in ihren Häusern und Wohnungen beugen sich dem Diktat der Naturgewalt und versuchen es sich so gemütlich wie möglich zu machen. 19 Grad Celsius sind der neue Wohlfühl-Gipfel, den man sich Angesichts des Damoklesschwert Gasrechnung noch leistet. Nach Möglichkeit aber nur in einem Zimmer. Man muss zusammenrücken. „Frieren für den Frieden“, so die Empfehlung eines ehemaligen Staatsmannes. Daran halten sich gewiss alle Bürger? Die Bundes-Gastanks verlieren viel zu schnell an Volumen. Die Gas-Stromkraftwerke sind einfach zu gierig und die „verdammte“ Kohle schafft es gerade so, den Blackout zu verhindern. Die Spartipps über Blumentopföfen, Waschlappen und Ratschläge über geringere Stromverbräuche, nähern sich der Bestsellerliste. Kerzen sind der Renner, aber auch ihre Abgase belasten die UmWelt. Die Eltern meines 14 Monaten alten und kranken Enkelsohnes brauchen sich nicht zu grämen, weil sie ihm keine Paracetamol-Zäpfchen geben können. Die gab es schon vor der Eiszeit nicht mehr in Deutschland. Auch beim Thema Hustensäfte oder Blutdrucksenker zucken die Apotheker meist hilflos mit den Schultern. Krank werden sollte man sich nicht leisten. Es gibt kaum noch Sprechstunden-Termine und die Krankenhäuser stehen auch vor dem Kollaps. Kollateralschäden im wahrsten Sinne des Unwortes aus dem Jahr 1999.
Mangelwirtschaft bei Zäpfchen, Stahl und Holz. „Wir werden nie mehr so gut leben, wie bisher“, so ein Wirtschaftskapitän. Vermutlich wird er recht behalten.
Aber: Was hat das alles mit der „Eiszeit“ zu tun? Ganz einfach, nichts. Es kommt jedoch gerade sehr viel zusammen und das macht hilflos. Dazu noch wenig hilfreiche und unausgegorene Politikersprüche, oder ein bisschen Extremistenjagd. Im Ablenken und dem Verdrängen auf „Nebenkriegsschauplätze“, waren wir schon immer Meister. Auch der erhoffte Ruck durch einen Sieg bei der Fußballweltmeisterschaft, ging in die Hose. Es hilft alles nichts. Wir brauchen realistisch denkende Macher. Die Zeit der Spinner:innen hat ihren Zenit bereits überschritten.
In Ewersbach, in dem noch nicht offiziell eröffneten „Nationales Automuseum The Loh Collection“, ehrte der Inhaber der Friedhelm Loh Group Friedhelm Loh am Donnerstag, 321 Arbeitsjubilarinnen und Jubilare für 10, 25, 40 und 50 Jahre Betriebszugehörigkeit. Es konnten jedoch nicht alle zu Ehrenden, teils aus Krankheitsgründen, persönlich erscheinen. In seiner sehr authentischen Gratulationsrede machte Loh einen Ausflug in die Geschichte der regionalen Industrieunternehmen. „Davon, wo noch vor wenigen Jahrzehnten Hochöfen rauchten, Gartenmöbel und Schuhe oder Weberzeugnisse hergestellt wurden und Unternehmen wie Juno und Co den Menschen Arbeit gaben, ist heute nichts mehr zu sehen“, rief er den Anwesenden zu. Es habe nicht einmal 20 Jahre gedauert, bis all diese namhaften Industrien verschwunden seien. „So schnell geht Wirtschaftsgeschichte und dreht sich die Welt“, fügte er hinzu. 6 000 Arbeitsplätze seien in der Region im Laufe dieser Zeit verloren gegangen. Es gäbe eben auf nichts eine Garantie, sagte der Mann, dessen Unternehmen mittlerweile 11 600 Mitarbeiter in 90 internationalen Tochtergesellschaften und 12 Produktionsstätten beschäftigt. Alle Angehörigen des Unternehmens müssten sich die Frage stellen, welchen Beitrag sie leisten müssen, damit Rittal nicht irgendwann das gleiche Schicksal erleidet.
Es gibt auf nichts eine Garantie
Er glaube fest daran, dass die Unternehmensgruppe auch die derzeitige Krise meistern kann. Die gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmensführung, Betriebsrat und Mitarbeitern, schaffe die Voraussetzung dafür. Nicht ohne Stolz wies er daraufhin, dass 2021 Sonderzahlungen an die Betriebsangehörigen in Höhe von 13 Millionen Euro geleistet wurden. Auf die Frage nach der Situation, Angesichts von Energiemangel und Krieg in Europa, könne auch er keine schlüssige Antwort geben. Fakt sei jedoch, „dass wir uns noch vor gar nicht allzu langer Zeit nicht vorstellen konnten, mit dicken Pullovern herumzulaufen und einmal Produktionsschwierigkeiten wegen Materialmangel hätten. „Wir müssen wissen, dass sich die Welt verändert hat und weiter verändern wird, und wir es nicht mehr so gut haben wie bisher.“ Mit Zahlen, wie der hohe Anstieg der Chipkosten von ehemals 4 Euro pro Stück auf heute fast das 10-fache oder den Frachtcontainerkosten von 2 000 auf 20 000 Euro, müsse man fertig werden. Dennoch ist Rittal die Nummer 1 auch für Microsoft, als Produzent von komplexen Schaltschränken weltweit. Von Lieferproblemen haben die Rittal-Kunden zudem noch nichts gemerkt.
Arbeitsjubilare 2022 mit ihrem Chef Friedhelm Loh (rechts)
Er sei guten Mutes, dass sich die Inflationszahlen im nächsten Jahr bei 7 Prozent einpendeln würden. Auch zum Thema Globalisierung äußerte sich der Chef des Familienunternehmens weitblickend. So wie in den vergangenen 30 Jahren werde es nicht mehr sein. Man habe mittlerweile erkannt, dass die einst so gepriesene Globalisierung ein unrealistischer Traum sei. Er wolle kein Schwarzmaler sein, aber die Seetransporte würden noch teurer und die Zölle weiter ansteigen. Ebenfalls würden die Wirtschaftskriege zunehmen. „Wir werden mit unseren Ressourcen sehr sorgsam umgehen müssen“, warnte er und verwies darauf, „dass Kupfer, Silizium und seltene Erden andere haben und wir nicht.“ In Deutschland gehe es nur über den Kopf und die Muskeln. „Ohne dieses Potential sind wir verloren.“
Firmenchef zeigt sich optimistisch
Der Fachkräftemangel sei ein großes Problem, aber man lasse ja niemand rein, der es kann. Auch bei den Studierenden habe man Schwierigkeiten. 30 Prozent der jungen Menschen brechen ihr Studium ab und um dem zu begegnen, würden die Anforderungen immer niedriger angesetzt. Trotz aller Widrigkeiten glaubt Loh nicht, dass man auf eine harte Rezession zusteuere. Im Gegenteil. Für das 2. Quartal im kommenden Jahr hofft er, dass die Aufträge wieder zunehmen. Rittal habe es geschafft, die bisherigen Krisen ohne Kurzarbeit zu bewältigen. Dies wäre Angesichts der Energiekrise für alle Beschäftigten auch der Gau gewesen. „Ich bin optimistisch und glaube, dass wir 2023 Wachstum verzeichnen können. Wir brauchen außerdem wieder positive Botschaften. Negative haben wir genug“, fügte er hinzu. Rittal will künftig noch mehr in China und den USA investieren. Europa sei nicht mehr groß genug für den „Vollsortimenter“ in Sachen Schaltschränken.
Die besten Auszubildenden 2022. Von links: Ann-Christin Blaue, Victoria Romberg, Marian Jung, Luca Dors und Kübra Kurt mit Firmenchef Friedhelm Loh.
„Wir müssen andere Märkte erobern und dabei spielt die Software eine immer größere Rolle“, glaubt der 76-Jährige. Rittal hat mittlerweile 2 000 Software-Spezialisten in seinen Reihen. Software treibe die Entwicklung an. „Was ist heute ein Auto“? Ein Computer auf Rädern, so seine pragmatische Antwort.
Rittal braucht noch mehr Auszubildende
„Diese Feier ist nichts anderes, als ihnen für ihre Treue und die vertrauensvolle Zusammenarbeit in all den Jahren Dank zu sagen“, betonte Loh. „Unsere jungen Leute setzen das fort, was sie aufgebaut haben.“ Daher brauche man Auszubildende. Das Unternehmen stecke 8 bis 10 Millionen in die Aus- und Weiterbildung. Rittal habe viele junge Leute in Ausbildung, aber da alles komplexer werde, brauche man noch bedeutend mehr. Er forderte die Anwesenden auf, für das Unternehmen zu werben und jungen Menschen als gewerbliche und kaufmännische Auszubildende oder auch für das duale Studium Rittal schmackhaft zu machen.
Im kommenden Frühjahr offiziell eröffnet.
Automuseum in Ewersbach setzt Akzente
Der Gebäudekomplex, in dem Omnical einst riesige Kessel baute, beherbergt nun die Loh Ausstellung „Nationales Automuseum“. Im kommenden Frühjahr sei die Eröffnung geplant und gleichzeitig das Restaurant New York, New York sowie das Café Avus betriebsbereit, verriet der Chef.
40 Dienstjahre bei Rittal
Henning Diehl, Harald Fürschbach, Hans- Joachim Hausner, Jan Heinrich, Manfred Killar, Andreas Klein, Jutta Bauk, Dieter Becker, Rolf Benner, Gunthard Bieber, Frank Blieder, Peter Böttger, Heike Braas, Paolo Santoro, Frank Schäfer, Thomas Schäfer, Steffen Schlaf, Gabriele Schmitt, Thomas Schneider, Heinz-Michael Scholl, Klaus Stoll, Peter Hochstein, Andrea Thielmann, Andreas Thielmann, Werner Wagener, Thomas Weber, Roland Wieth, Michael Wunderle, Bärbel Wunderlich und Bernd Zohles.
50 Dienstjahre bei Rittal
Gerhard Becker und Günther Scharnagl.
Auszubildende mit den besten Abschlussnoten
Ann-Christin Blaue Industriekauffrau Note 1,25, Victoria Romberg, Industriekauffrau Note 1,40, Marian Jung, Technischer Produkt-Designer Note 1,20, Luca Dors, Industriekaufmann Note 1,25 und Kübra Kurt, Industriekauffrau Note 1,25. Foto: Siegfried Gerdau
Politik und Wirtschaft im Dialog: Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hob beim Besuch des Rittal Werks in Haiger die Bedeutung der Digitalisierung für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Hessen hervor. „Digitale Technologien sind der Schlüssel, um heute in der Industrie erfolgreich am Markt zu bestehen. Diesen Schlüssel hat Rittal mutig mit einer smarten Industrie 4.0-Produktion ergriffen. Nur mit Industrie-4.0-Strukturen sind hocheffiziente Produktions-, Logistik- und Kommunikationsprozesse möglich. Rittal ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was ein regionales Unternehmen mit einem breiten, hochwertigen Produktportfolio zu leisten im Stande ist“, sagte Rhein am Freitag.
Um die Wettbewerbsfähigkeit der hessischen Wirtschaft zu stärken sowie die digitale Zukunft des Landes zu gestalten, fördert die Hessische Landesregierung anwendungsnahe, digitale Lösungen und Innovationen in der Digitalisierung, wie Rhein sagte. Mit dem 2019 gestarteten Programm „Distr@l – Digitalisierung stärken, Transfer leben“ seien schon 93 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 28 Millionen Euro bewilligt worden.
Ministerpräsident Boris Rhein lobte bei seinem Besuch den Innovationsgeist des Mittelständlers. Das größte Unternehmen der Friedhelm Loh Group habe die Zeichen der Zeit schon vor langem erkannt. „Rittal zeigt eindrucksvoll, wie ein hessisches Unternehmen in der Welt erfolgreich sein kann – mit Know-how, guten Ideen, Kompetenz und einer hoch motivierten Mannschaft“, sagte der Regierungschef. Die Firma mit Sitz in Hessen habe sich kontinuierlich vergrößert, das sei „ein starkes Bekenntnis zum Standort Hessen, zur Region Mittelhessen und den Menschen“, sagte Rhein und gratulierte zu der im November durch die Unternehmensberatung ROI-EFESO verliehenen Auszeichnung „Industrie 4.0 Award 2022“ für die Digitalisierung der Fertigung im Werk Haiger.
Professor Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group, sagte: „Die digitale Transformation der Produktion bedeutet bei Rittal in erster Linie Kundenorientierung. Sie bedeutet für uns aber auch, Verantwortung für unsere Region und ihre Menschen zu übernehmen. Was uns jeden Tag antreibt: Als inhabergeführtes Unternehmen schnell Entscheidungen für die Zukunft von Unternehmen und Mitarbeitenden zu treffen, basiert auf Wachstum und wirtschaftlichem Erfolg.“ Den technologischen Wandel in der Industrie weltweit mitzugestalten und Verantwortung für die Heimat in Mittelhessen zu übernehmen – das sei das Ziel von Rittal bei der Investition in den Neubau der modernsten Kompakt- und Kleingehäusefertigung der Welt nach Industrie-4.0-Standards in Haiger vor rund sechs Jahren gewesen.
Jörg-Michael Müller (CDU-Landtagsabgeordneter), Prof. Dr. Friedhelm Loh (Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group), Ministerpräsident Hessen Boris Rhein (CDU), Markus Asch (CEO Rittal International und Rittal Software Systems) und Jürgen Kromer, Werkleiter bei Rittal Haiger (v.l.) Foto und Text: Rittal
In den 1960er Jahren war der nicht ganz so gesunde Pausensnack ein absoluter Stern am Schüler- und Studentenhimmel. Mohrenkopfbrötchen nannte man die Köstlichkeit und die kosteten so um die 50 Pfennige. Das ging lange gut, bis das arme Ding plötzlich in Verruf geriet. Es wurde des Rassismus beschuldigt und schließlich deshalb nachhaltig stigmatisiert. Vorbei war es seitdem mit dem Mohrenkopf und folglich auch mit dessen Erweiterung, dem Mohrenkopfbrötchen. Die Hersteller der geschäumten Schokoladehäubchen waren mit einem neuen Namen schnell bei der Hand. Schokokuss oder Schokoschaumgebäck ist ja auch politisch viel korrekter.
Wie geht man aber mit einem solchen Wortmonster um? „Ich hätte gerne ein Schokoladenschaumgebäckbrötchen“, hört sich unförmig an und kein Mensch wird dieses Gebilde in den Mund nehmen wollen. Der Chef der Bäckerei, in der ich dieses Kunstwerk fotografiert habe (natürlich mit Genehmigung der Verkäuferin, wegen der Rechte am eigenen Bild), dachte sich wohl, seinen Kunden das Leben nicht unnötig schwer zu machen. Er hat das Objekt der Begierde ganz pragmatisch in seiner Vitrine ausgestellt, so dass man einfach nur mit dem Finger drauf deuten muss. Sollten es mehr Schokoladenschaumgebäckbrötchen sein, nimmt man einfach noch ein paar Finger dazu. Der Beliebtheit der Teile hat das alles jedoch keinen Abbruch getan, sagte mir die Bäckereifachverkäuferin. sig/Foto: Gerdau
Hallo und guten Tag zusammen, ein Vertreter des Gebäudemanagements des LDK, Hr. Hartmann, hat mich eben telefonisch informiert, dass Herr Stein das Verpachtungsangebot zurückgezogen hat. Seiner Aussage nach wird Herr Stein das Gebäude an eine nicht genannte Person verkaufen. Somit wird erst einmal keine Flüchtlingsunterkunft in dem Gebäude geben. Was der Käufer mit dem Gebäude beabsichtigt, entzieht sich den Kenntnissen des LDK sowie der Stadt Herborn. Die Ortsbeiratssitzung wird dennoch stattfinden und mit die ursprünglich geplante Tagesordnung behandeln (Haushalt 2023). Mit freundlichen Grüßen Frank Deworetzki -Ortsvorsteher-
Bleibt Brutscher & Stein-Anwesen in Herborn-Uckersdorf auch weiterhin Leerstehen?
Mit bemerkenswerten Aktionen machte auch in diesem Jahr der Lions-Club Herborn-Schloss auf sich aufmerksam. Am Freitag übergaben auf dem Herborner Weihnachtsmarkt im Stadtpark Präsidentin Barbara Szczeback sowie der Aktivity-Beauftragten des Lions-Club Herborn-Schloss Dieter Jung eine erwirtschaftete und gespendete Summe von 9 151 Euro an verschiedene Vereine und Organisationen.
Spendenübergabe auf dem Weihnachtsmarkt im Herborner Stadtpark. Vorne links: Club-Präsidentin Barbara Szczeback (dahinter Dieter Jung). Foto: Gerdau
Von der Spendensumme in Höhe von 2 000 Euro, der im September durchgeführten Herborner Oldtimer-Ralley sowie der gleichzeitigen Kinderveranstaltung „Kinder Kultur-Eck“, erhielten der Gehörlosen-Verein Herborn, der Kindergarten Pfützenhüpfer Sinn, KIKUZ Herborn und das Schulorchester Herborner Comeniusschule anteilige Beträge.
Jung bedankte sich in einer Rede vor 40 Anwesenden bei den Sponsoren und Teilnehmern an der Ralley. „Ohne ihr Engagement und ihre Unterstützung wäre es uns heute nicht möglich, zusätzlich die Spendensumme von über 7 000 Euro auszuschütten.“
Auch für die Unterstützung durch die Stadt Herborn und das Stadtmarketing sagte Dieter Jung Dank.“Es ist uns als Lions Club wichtig, dass wir nicht nur Soziale-,sondern auch Klima-, Kulturrelle und Denkmalschutzprojekte mit unseren Projekten fördern. Ich denke gerade in den heute schwierigen Zeiten, ist zum Beispiel die Zuwendung an den Herborner Brotkorb eine richtige Entscheidung. Immer wieder werde davon ausgegangen, dass die Spenden aus den Taschen der Mitglieder flössen. Dies sei eine irrige Annahme. Alle Spenden würden ausnahmslos durch Aktionen und Veranstaltungen erwirtschaftet und Eins zu Eins an Vereine und Institutionen übergeben, sagte der Aktivity Beauftragte.
Neben den Fördervereinen der heimischen Schwimmbädern, Siegbach, Oberscheld, Schönbach und Sinn, wurden zusätzlich die KuSch Herborn, Hand & Ohr Herborn, Vogelpark Uckersdorf und die Fotofreunde Herborn bedacht. Weiterhin konnten Aktionsspenden für das Klimaschutzprojekt „Effiziente Kochöfen für Westbengalen“ sowie für das Augenprojekt „Lichtblicke für Kinder in Ruanda“ im Rahmen einer großen Spendenaktion geleistet werden. Die Spende der Löwen für einen Paul-Wasserfilter wolle er keinesfalls vergessen. Die mobile Filteranlage werde demnächst in Krisengebieten für sauberes Trinkwasser sorgen. Das System sei von der Universität Kassel entwickelt worden.
In dem Zusammenhang zitierte er ein afrikanisches Sprichwort, das besagt: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Für das bereits seit mehreren Jahren unterstützte Klimaprojekt „Kochöfen“ wurde der Lions Club Herborn-Schloss als „klimafreundlicher Club“ ausgezeichnet.
Mit der heute ausgelaufenen Aktion „Kinderwunschbaum“ im Herborner Dill Center Eitzenhöfer, konnten die Lions 207 Weihnachtsgeschenkpäckchen im Wert von 4 140 Euro übergeben. Die Päckchen gingen an den DRK-Kreisverband Dillkreis, den St. Elisabeth Verein, die Gesellschaft für Erziehungshilfe und Beratung sowie an die katholische Kita „Blandine“ und die evangelische Kita „Arche Noah“ im Ahrtal. Barbara Szczeback zeigte sich gerührt von der Welle der Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit, mit der die passenden Geschenke ausgewählt wurden. Ein besonderen Dank ging an die Unterstützenden des Einkaufszentrum. sig
Hochbetrieb herrschte am Sonntag im Kaffeewerk der Kaffeerösterei Lauel im Gewerbegebiet Königszug in Oberscheld. Inge Lauel, die auch ein Ladengeschäft am Herborner Kornmarkt 1 betreibt, hatte zu einer Adventsaustellung in die ehemalige Waschkaue der Grube Königszug eingeladen.
Den großen Raum, in dem sich früher die Bergleute nach getaner Arbeit Untertage wieder in saubere Mitbürger verwandelten, hat sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Oli in harter Eigenleistung in eine schicke Erlebnisrösterei verwandelt.
Das Team. Von links: Andrea, Eva, Tanja, Oli und Inge.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Ambiente ist Klasse und die Mitwirkenden an der Ausstellung freuten sich über die gute Organisation. Neben der „Herborner Gewürzküche“, stellte die „Thomas Manufaktur“, „Feines aus dem Rauch“ und „Maaß Bioweine“ ihre Produkte aus. Es gab Kuchen und natürlich den leckeren Kaffee in allen Variationen frisch aus der Rösterei Lauel. sig/Fotos: Gerdau
Der Hörbacher Advent lockte am Sonntagnachmittag (4.Dezember) geschätzte 250 Besucher ins alte Rathaus und den Kirchpark. Nach einer Kurzandacht mit Weihnachtsliedern, strömten die Menschen in die Heimatstube des Museumsvereins und an Waffel-und Bratwurststand.
Die Bratwürstchen waren bis auf die Rindswürste sehr schnell ausverkauft, weil man mit einem solchen Andrang nicht gerechnet hatte. Beim Glühwein hatten die Verantwortlichen schon reichlicher disponiert und besonders der Apfelglühwein erfreute sich großer Beliebtheit. Damit die Feuerwehr im Falle eines Falles problemlos und schnell ausrücken konnte, fand das Freilufttreiben überwiegend im Kirchpark statt.
Dort brannten auch zwei Wärmefeuer, die Angesichts der frostigen Temperaturen gerne angenommen wurden. Die Kinder fanden die Bastelecke im Gebäude Spitze und die Erwachsenen deckten sich an den Verkaufsständen mit heimischen Produkten mit kleinen Weihnachtsgeschenken ein.
Sandra und Stefan Vorländer mit dem Nikolaus .
Der Nikolaus (Stefan Koob), schon sehnsüchtig von den vielen Kindern erwartet, kam mit viel Getöse und einem prallen Geschenksack. Bei manchen Erwachsenen war man gar nicht so sicher, ob sie sich nicht immer noch vor dem Mann mit Rauschebart und dickem Stock fürchteten. Übrigens: Der Erlös der Veranstaltung wird für eine neue Begegnungstätte im Ort eingesetzt. sig/Fotos: Gerdau
Reduzierung der Gewerbesteuervorauszahlungen möglich
Neben der Einkommen- und Körperschaftsteuer kommt der Fiskus den von hohen Energiekosten geplagten Betrieben nun auch bei der Festsetzung von Gewerbesteuervorauszahlungen entgegen.
Wegen der drastisch gestiegenen Energiekosten hat das Bundesfinanzministerium die Finanzämter bereits angewiesen, den besonders betroffenen Steuerzahlern bei den vom Bund verwalteten Steuern mit verschiedenen Maßnahmen entgegenzukommen. Nun haben die Länder mit gleich lautenden Erlassen in Bezug auf die Gewerbesteuer zumindest teilweise nachgezogen. Demnach kann das Finanzamt bei Kenntnis veränderter Verhältnisse hinsichtlich des Gewerbeertrags die Anpassung der Gewerbesteuer-Vorauszahlungen veranlassen. Das gilt insbesondere für die Fälle, in denen das Finanzamt bereits die Einkommensteuer- und Körperschaftsteuervorauszahlungen anpasst. Bei der Nachprüfung der Voraussetzungen sind bei bis zum 31. März 2023 eingehenden Anträgen keine strengen Anforderungen zu stellen.
Über Anträge soll zeitnah entschieden werden. Auch eine rückwirkende Anpassung der Gewerbesteuer-Vorauszahlungen für das Jahr 2022 ist im Rahmen der Ermessensentscheidung möglich. Etwaige Stundungs- und Erlassanträge sind dagegen in der Regel an die Gemeinden zu richten, es sei denn, dass die Festsetzung und die Erhebung der Gewerbesteuer im jeweiligen Ort nicht den Gemeinden übertragen worden ist.
Auch auf die Gefahr, dass ich hier wieder „Regierungsschelte“ unterstütze, finde ich den Steingart-Beitrag so genial, dass ich ihn unbedingt veröffentlichen muss. sig
Von Gabor Steingart, The Pioneer, Morning Briefing am 2.Dezember 2022.
Auch Freunde können gnadenlos sein, Parteifreunde allemal. SPD-Chef Lars Klingbeil hat der eigenen Regierung für ihr Jahreszeugnis die Note drei plus ausgestellt. Nur befriedigend. Kurz vor ausreichend. Weit weg von sehr gut.
Wie ungerecht ist das denn? Unsere Regierung hat nach 364 Tagen der Rackerei ein deutlich besseres Jahreszeugnis verdient: Das beginnt schon beim Kanzler, dem Musterknaben der rot-grün-gelben Integrationsklasse.
Olaf Scholz wirft das stolze Wort „Zeitenwende“ in die Runde, womit er uns Bürger wie von Zauberhand in Zeitzeugen verwandelt, die nun Teil von etwas sind, das größer ist als wir selbst. Er lobt 100 Milliarden für die Bundeswehr aus, die seine SPD gestern noch aushungern wollte. Respekt! Scholz setzt dazu seine schönste Staatsmänner-Miene auf. Fast möchte man salutieren.
Und dann? Folgt genau nichts, worin in diesem Fall die unfassbare Genialität besteht. Nicht mal eine Patrone wird für die Armee zusätzlich bestellt! Und schweres Gerät für die Ukraine – wie es Selenskyj und seine Berliner Botschafterin Strack-Zimmermann fordern – rollt auch nicht vom Band. Unser Kanzler ist sparsamer als jede schwäbische Hausfrau.
Olaf Scholz ist – und dafür gebührt ihm die Note 1 – die zu Fleisch gewordene Schuldenbremse. Vielleicht besteht die Zeitenwende genau darin, dass man nur noch so tut, als ob man Geld, das man gar nicht hat, ausgibt und in Wahrheit die Taschen, in denen sich nichts befindet, geschlossen hält. Rhetorisches Regieren ist – zumal wir jetzt alle Energie sparen sollen – eine wirklich beeindruckende politische Innovation.
Auch unser Wirtschaftsminister hat sich ein exzellentes Zeugnis redlich verdient. Die Geschwindigkeit, mit der er seine Gasumlage (die den Bürger rund 34 Milliarden Euro kosten sollte) in eine Gaspreisbremse (die den Bürger um 200 Milliarden Euro entlastet) transformiert hat, war atemberaubend.
Überhaupt ist er der David Copperfield des Kabinetts. Er verwandelt die regierungsamtliche PR in Flüssiggas und wieder zurück. Er verzaubert die Journalisten mit seiner Lässigkeit und wirbt beim Kanzler so leidenschaftlich für die Abschaltung der Kernkraftwerke, bis der ihm endlich den Stecker zieht. So funktioniert politischer Wechselstrom.
Gemeinsam arbeiten alle Koalitionäre an einer Mobilitätswende, die diesen Namen wirklich verdient. Denn nur das konsequente Zusammenspiel von porösen Brücken, halb fertigen Autobahnen, nie gebauten Elektrozapfsäulen und einer dysfunktionalen Bahn schafft die Wende hin zum Stillstand aller Verkehre.
Nur so kann die Vision einer stationären Gesellschaft endlich Wirklichkeit werden. Am Ende findet sich der ehedem gestresste Mensch als entschleunigte Couch Potato wieder. Wenn er jetzt noch das für ihn designte Bürgergeld beantragt und endlich seinen Job quittiert, ist er der eigenen Klimaneutralität näher als nahe gerückt. Er verbraucht jetzt kein CO2 mehr, nur noch Kalorien.
Das Schuljahr mit Auszeichnung bestanden hat Professor Karl Lauterbach. Keiner warnt so virtuos wie er. Er lebt für und von der Apokalypse. Mit wildem Augenzucken zieht er die schnurgerade Linie von den Coronaviren über die Affenpocken zur Extremwetter-Situation in Bangladesch und endet beim globalen Krieg ums Wasser, den er unweigerlich kommen sieht. Von der Invasion der Russen in der Ukraine können wir schließlich nicht ewig leben.
Apropos Leben: Das Leben mit Karl ist ein Leben am Limit, aber so ist es gewollt und gewünscht. Er ist die tägliche Irritation, die uns stimuliert. Er ist der zürnende Gott, der seine Blitze bis in die Tagesschau schleudert. Nur dass wir jetzt nicht mehr bis zum Wetterbericht warten müssen.
Auch unsere Verteidigungsministerin ist in ihrer subversiven Art der Kriegsführung nicht zu unterschätzen. Mit 5000 Helmen wollte sie die Ukraine aufrüsten, ohne die dazugehörigen Soldaten oder Waffen mitzuliefern. Die Bundeswehr als Herrenausstatter. Zumindest wird man so nicht Kriegspartei.
Christine Lambrecht ist die wahrscheinlich friedlichste Verteidigungsministerin der Welt, schon weil sie vom Kriegführen so gar nichts versteht. Und auch nicht verstehen will. Erkennbar ist sie ein Hybrid zwischen der Pazifistin Antje Vollmer und Balu dem Bär. Probier’s mal mit Gemütlichkeit.
“ Bei der Digitalisierung versagt die Regierung, sagen ihre Kritiker. Aber nicht mal das ist wahr. Im Gegenteil: Die Regierung in all ihrer Fürsorglichkeit hält uns die verrückten Neuheiten vom Leibe, die man in Japan, Südkorea oder dem Silicon Valley doch nur erfunden hat, um uns zu quälen.
Das Leben ohne App und Online-Buchung ist ein langer ruhiger Fluss. In den Schulen lebe die ewige Kreidezeit. In den Behörden raschelt nostalgisch das Formular und leise läuft im Hintergrund die Musik von Peter Cornelius: „Der Kaffee ist fertig.“
Nur der noch junge und etwas ungestüme Finanzminister sorgt dafür, dass die Regierung nicht eine 1+ mit Auszeichnung erhält. Seine Mahnung vor zu vielen Schulden und seine ewige Rücksichtnahme auf Besserverdiener und Unternehmer nervt. Ihm fehlt noch die Härte, den gut situierten Bürgern mal so richtig an den Beutel zu fassen. Aber das lernt er auch noch.
Abschließend sollte lobend erwähnt werden, dass diese Regierung sich auch um das Seelenheil ihrer Gegner sorgt. Die Cannabisfreigabe ist ein erster großer Schritt, um die interkulturelle Polarisierung im Lande zu dämpfen. Wer in diesen Tagen nicht halluziniert, ist selber schuld.
Von Gabor Steingart, The Pioneer, Morning Briefing am 2.Dezember 2022.
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