Der gesamte Kornmarkt in der Herborner Altstadt war am vergangenen Samstag fest in der Hand von Anbietern diverser Bio-Produkte. Verkaufsstände reihten sich bereits schon am Vormittag aneinander und zogen mit Waren aus eigener Produktion die zahlreichen Besucher in ihren Bann.
Veranstalterin Nicole Besserer hatte nicht nur bei der Auswahl der Marktleute eine glückliche Hand, sondern auch das Wetter spielte von Anfang bis Ende mit. Strahlende Sonne am blauen Himmel und angenehm spätsommerliche Temperaturen begünstigten so manchen Kaufentschluss.
Nicht wenige der Handelnden, die sich am Kornmarkt präsentierten, sind auch Zulieferer von Nicole Besserers Bio-Laden „Naturkost Natur Pur“ in der Herborner Westerwaldstraße 36. So war es selbstverständlich, dass auch an den „fliegenden Ständen“ ausnahmslos rein biologische Waren angeboten wurden.
Die reichten vom eigenhändig hergestellten Tee, von Eva Claas aus Hirzenhain, über selbst hergestellte Nudeln, die Nicole Besserer und Mitarbeiterin Kathrin Donsbach anboten, bis hin zu leckerem Käse aus der Produktion vom Molkereimeister Sven Prolansky, den er auf seinem Hof im Oberwesterwald mit seinen 60 Kühen und 60 Ziegen produziert.
Jürgen Drees vom Biolandhof Alte Schmiede aus Neitersen stellte „alte Sorten“ an Getreide vor, dass teilweise bereits in Vergessenheit geraten ist. Mit seiner tollen Idee aus Schafwolle Pellets zum Düngen herzustellen, könnte der Schafhalter Jörg Bernhardt aus Greifenstein den brachliegenden Wollmarkt revolutionieren. Auch sein Abdeckvlies aus dem gleichen Naturprodukt ersetzt die sonst üblichen Plastikplanen.
Ilknur Subatli aus Ehringshausen begeisterte die Kornmarkbesucher mit ihren hangemachten Schmuck-und Dekoartikel aus Makramee und die „omas for future“ um Cordula Weimann hatten sich zur Aufgabe gemacht, ohne erhobenen Zeigefinger gezielt Menschen über 50 über ein Leben im Einklang mit Natur zu informieren. Mit dabei war auch die Gießener Jutta Pfaff, die mit ihrem Fahrrad ohne E-Antrieb die Strecke von Zuhause über die Alpen bis zum Gardasee meisterte.
Ursula aus Ehringshausen punktete mit ihren tollen Bio-Kartoffeln und die beiden Reparatur-Spezialisten Klaus Georg und Martin Thielmann stellten ihre Bemühungen, defekte Elektrogeräte wieder zum Leben zu erwecken, vor. Gegen eine kleine Spende retten die Beiden viele Geräte vor dem Wertstoffhof und leisten damit einen immensen Beitrag für unser Klima und den Geldbeutel ihrer Besitzer.
Sabine Galande-Heep aus Hadamar-Steinbach informierte über ganzheitliche Gesundheit und Naturspiritualität und Tischlermeister Peter Kornmann aus Eschenburg hatte sogar eines seiner Gesundheitsbetten auf den Kornmarkt geschafft.
Bevor man die Angebote aller Bio-Anbieter anschauen konnte, näherte sich schon das Ende der Veranstaltung. Der Markt, den Nicole Besserer bereits zum 3. Mal auf dem Kornmarkt installierte hatte, war einfach zu umfangreich und interessant.
Die begeisterten Besucher warten nun auf das kommende Jahr und dessen Fortsetzung. sig/Fotos: Gerdau
Zu Klimastreiks – Mit Fridays for Future auf die Straßen- wird derzeit quer durch die Republik und angeblich auch in der gesamten Welt aufgerufen. Dabei geht es gegen den übermäßigen Ausstoß von CO2 Gasen und damit gegen die zunehmende Erderwärmung. Sicher sind dabei wieder zig Millionen Handys im Einsatz. Kaum jemand wird ohne sein „Überlebenswichtiges“ Smartphone auf die Straße gehen. Und hier beginnt der Schwachsinn und die Inkonsequenz bereits an der Basis. Warum Schwachsinn und Inkonsequenz? Die nachfolgende Aufstellung gibt die Antwort.
Der Datenverkehr in den letzten Jahren stetig zugenommen. Dennoch gehen Prognosen von einer weiteren Steigerung der IT-Leistung von 30 Prozent bis zum Jahr 2025 aus. Das hätte einen erhöhten Stromverbrauch zur Folge. Dieser belief sich schon im Jahr 2020 auf 16 Milliarden Kilowattstunden – allein in deutschen Rechenzentren. Getrieben wird das Wachstum vor allem vom Cloud-Computing.
In der Diskussion um die Senkung von CO2-Emissionen kehren einige Themen immer wieder: Tempolimits, Fleischverzicht und Flugreduktion sind die Klassiker. Was dabei oft vergessen wird, sind Datenströme im Internet. Die globale Nutzung von Social Media, Google, Streaming und Co. verursacht Studien zufolge bereits genauso viel CO2, wie der gesamte weltweite Flugverkehr.
Filme, Musik und Podcasts verursachen bei jedem einzelnen Abruf einen hohen Ressourcenverbrauch. Deshalb ist es sinnvoll, auf mobiles Streaming zu verzichten und die entsprechenden Medien bereits vorher herunterzuladen.
„Der Mobilfunk wird von rund 1,7 Terrawattstunden (TWh) in 2015 auf insgesamt 2,8 TWh in 2025 ansteigen“.
1 Terrawatt sind 1 000Gigawatt
1 Terawatt (TW) = 1.000.000.000.000 W – also eine Billionen Watt.
1 Gigawatt ist ausreichend, um etwa 700.000 durchschnittliche Haushalte mit elektrischem Strom zu versorgen und entsprich damit 1 Milliarde (1 000 000 000) Wattstunden
Unter guten Bedingungen – also an einem windreichen Standort, zum Beispiel auf einem Hügel oder an der Küste – kann ein modernes Windrad durchschnittlich 15 Mio kWh Strom jährlich erzeugen. Damit können 4.000 Haushalte ein ganzes Jahr lang mit grünem Strom versorgt werden.
Ein modernes Kernkraftwerk hat eine Bruttoleistung von rund 1400 Megawatt. Sie erzeugt 11 bis 12 Milliarden Kilowatt pro Stunde (kWh) an Strom pro Jahr.
Kohlekraftwerke erreichen im Schnitt Leistungen zwischen 100 MW (Megawatt) und einem GW (Gigawatt).
Gasturbinenkraftwerke haben je Einheit eine Leistung von bis zu 340 MW.
Eine produzierte Kilowattstunde Strom verursacht 380 Gramm Kohlenstoffdioxid.
1 Terrawatt (TW) = 1.000.000.000.000 W – also eine Billionen Watt. Damit entspricht ein Terawatt einer Einheit von 1.000 Gigawatt, 1.000.000 Megawatt sowie einer Milliarde Kilowatt.
Wenn also nur die Hälfte aller Handy-Nutzer ihr Gerät um die Hälfte weniger nutzen würden, was wäre das schon eine enorme Einsparung an elektrischer Energie und damit viel weniger CO2.
Schaut man sich den CO₂-Fußabdruck vom Smartphone an, wird deutlich: Selbst ein so kleines Gerät, das viele nicht als Klimasünder einschätzen würden, hat großen Einfluss auf die Umwelt. Als Beispiel dient das iPhone 13 Pro: Apple gibt an, dass die CO₂-Bilanz des Smartphones bei 69 Kilogramm pro Lebenszyklus liegt. 84 Prozent CO₂ fallen schon bei der Produktion an. Für zwölf Prozent sind Nutzer*innen durch das Aufladen selbst verantwortlich. Drei Prozent werden durch den Transport des Handys verursacht und weniger als ein Prozent des CO₂-Anteils fallen bei der Verwertung der Bestandteile an.
Dies multipliziert mit rund 80 Millionen Geräte in Deutschland ergibt die stolze Summe von über 5 Milliarden CO2-ein sehr deutlicher „Fußabdruck“.
Fazit: Mit der Reduzierung des Handy-Gebrauchs und der Internetnutzung wäre man schon einen Schritt weiter. Mein Tipp: Man muss im Kleinen anfangen um Großes zu erreichen. sig/Foto Gerdau
Regional, bio, fair und nachhaltig – das ist das Motto des kommenden Öko- und Regionalmarktes, der am Samstag, dem 21. September 2024 von 9-14 Uhr auf dem Herborner Kornmarkt stattfindet. Zahlreiche Aussteller sind in diesem Jahr der Einladung von Nicole Besserer (natur pur, Herborn) wieder gefolgt und stellen gemeinsam handwerklich und nachhaltig erzeugte Produkte sowie Dienstleistungen aus der Region vor.
Das Angebot reicht von Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, Wurstspezialitäten, Eier, Ziegen- und Kuhmilchkäsespezialitäten, Honig, feinste Bio-Schokoladen, Gewürzsalze, hochwertigen Ölen aus dem Westerwald, Bio-Brot und Backwaren, Bio-Mehle, Gewürze, Bio-Riegel, Produkten aus fairem Handel und handwerklich hergestellten Gebrauchsartikeln bis hin zu Filzkunst, Räucherwerken, Selbstgenähtes, Naturholzmöbel, Seifen und vielem mehr.
Informationen zu Umwelt- und Naturschutz erhalten die Besucher an den Ständen des NABU-Greifenstein, dem BUND-Herborn, Omas for Future und dem Herborner Weltladen.
Neben vielen Köstlichkeiten der Aussteller zum Probieren rundet ein abwechslungsreiches Essensangebot das Marktgeschehen ab: Herzhaftes vom Grill sowie Kaffee und Kuchen sorgen für das leibliche Wohl der Besucher.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Malkurse von Benita von Wendt sowie des neuen Workshops von „Pinsel und Co“, Breitscheid und Erdbach stellen ihre Werke Morgen (18. September) von 13 bis 19 Uhr zum letzten Mal in der Alten Färberei (Haus der Vereine) in der Mühlbach-Straße 5/7, Herborn aus. Es lohnt sich auf jeden Fall die geschmackvollen und künstlerisch hochwertigen Arbeiten anzuschauen. Der Eintritt ist wie immer frei.
Geheimer Garten von Anna Stawire
Die Motive der Ausstellung, von abstrakt bis fotorealistisch, sind so vielfältig wie die Arbeitsmaterialien von Acrylfarbe, Aquarell über Ölkreide bis Bunt- und Bleistift. Neben den langjährigen Kursbesuchern zeigen auch die Teilnehmer der neuen Workshops was sie in den meist mehrtägigen Kursen erschaffen haben.
Gezeigt werden Arbeiten die mit der Technik des Pourings entstanden sind. Hier wird die Acrylfarbe auf den Untergrund gegossen, eine Technik die sich auch für Anfänger eignet. Nicht zu vergessen die Plastiken aus Pappmaschee, einem weiteren neuen Kursangebot.
Seinen ersten öffentlichen Bewerbungs-Auftritt um das Amt des Herborner Bürgermeisters absolvierte Michael Scheld (parteilos) am Sonntagabend im Dorfgemeinschaftshaus seines Geburtsorts Hirschberg. Der 47-jährige Kriminalbeamte stellte den Bürgerinnen und Bürgern sich, seine Motivation und seine Ziele vor. In einem sehr souverän vorgetragenen Statement, von einer gelungenen und nicht überladenden Power Point Präsentation unterstützt, gelang es Scheld deutlich zu vermitteln, wie sehr ihm das Wohl Herborns, besonders aber auch deren neun Stadtteile, am Herzen liegt.
Bürgermeisterkandidat Michael Scheld neben seinem Wahlspruch.
Scheld, der im Polizeipräsidium Mittelhessen eine leitende Stellung bekleidet, machte im Dillenburger Wirtschaftsgymnasium sein Abitur und ist leidenschaftlicher Sportler. Im Rahmen seiner Polizeiausbildung studierte er Verwaltungswirtschaft mit dem Abschluss Diplom Verwaltungswirt.
„Ich bin davon überzeugt, die körperlichen und mentalen Vorrausetzungen für das anspruchsvolle Bürgermeisteramt in Herborn mitzubringen“, sagte er mit einer durchaus angebrachten Spur von Selbstbewusstsein und gab unumwunden zu, dass er kommunalpolitisch noch einige persönliche Lücken füllen müsse. Durch mehrere, einschlägige Verwendungen im Verlauf seiner Polizeikarriere habe er sich jedoch Führungskompetenz und vor allem eine gute Fähigkeit zur Team-Arbeit erarbeitet.
So stellt sich der eloquente Mann auch seine Arbeit im Rathaus vor. Er wolle Teil des Verwaltungs-Teams sein und sehr eng mit den Parlamentariern, sprich den Stadtverordneten und dem Magistrat zusammenarbeiten. Die Themenkomplexe in den Bereichen Sicherheit, Wirtschaft und Stadtentwicklung, Familie und Soziales, Jugend, Vereine sowie Sport würden sich sicher auch bei seinen Mitbewerbern finden. Daher empfahl er seinen Zuhörern auf die Feinheiten zu achten.
Sehr intensiv wolle er als Bürgermeister der Frage nach der Sicherheit der Bürger umgehen. Mehr als einmal hätten Frauen ihm gegenüber geäußert, dass sie sich besonders nachts nicht mehr getrauen die Straßen, besonders um den Bahnhof herum, zu benutzen. Im dies abzustellen schwebt Scheld so einiges vor. Daran, dass für ihn aktive Videoüberwachungen und erhöhter Kontrolldruck dazu gehören, ließ er keine Zweifel. Er könne auch nicht akzeptieren, dass sich immer mehr Wettbüros, Orte für illegales Glücksspiel und ähnliche Etablissements in der Stadt etablieren. Hier müsse seiner Meinung nach die Konzessionsvergabepraxis überdacht und mehr Kontrollen gemeinsam mit der Steuerfahndung und bei diversen Raucherbars auch des Gesundheitsamtes erfolgen.
Nicht nur auf diesen Gebieten sei er schon tief in das Sammeln von weiteren Themen eingestiegen, erfuhren seine Gäste. Als eventueller Herborner Bürgermeister will sich Scheld besonders auch dafür stark machen, dass junge Familien Anreize erhielten sich in der Stadt niederzulassen, um damit die innerörtliche Kaufkraft stärken. Das setze jedoch voraus, dass durch verstärkte Ansiedlung von Unternehmen die entsprechenden Arbeitsplätze entstünden und die bestehenden verstärkt würden.
Es gelte vorhandene freie Flächen als Bauplätze zu aktivieren und dazu intensive Gespräche mit deren Besitzern zu führen, damit junge Menschen den Bau von Eigenheimen planen könnten. All diese Maßnahmen sorgten letzten Endes für den dringend nötigen Nachwuchs in Feuerwehren und Vereinen. „So lassen sich viele Probleme auf einmal lösen“, fügte er hinzu. Als alleinerziehender Vater einer 16-jährigen Tochter und eines gleichaltrigen Stiefsohns kenne er die Wünsche, Sorgen und Zukunftsvorstellung der jungen Generation. Den in seinen Augen abwertenden Begriff Generation Z lehne er aus den unterschiedlichsten Gründen ab. Das hohe Potential diese Generation sinnvoll zu nutzen, hält Scheld für eine der wichtigsten Aufgaben überhaupt.
Darüber, ob es sinnvoll sei genau in der Zeit der hohen Baukosten den großzügigen Umbau des Herborner Schwimmbades zu forcieren, müsse man ebenfalls nachdenken. Ganz sicher sei das Schwimmbad für eine Stadt wie Herborn unerlässlich, aber genau zu diesem Zeitpunkt und angesichts der leeren städtischen Kassen dort Hand anzulegen, müsse noch einmal intensiv überdacht werden. Wenn gleichzeitig 150 Euro für eine Seniorenweihnacht nicht bewilligt werden könnten, aber wie kolportiert 60 000 Euro für einen anschließenden abgelehnten Architektenentwurf ausgegeben würden, sei etwas unrund.
Es gab und gäbe, so wie er einigen nicht gesicherten Gesprächen mit zahlungskräftigen Personen entnehmen konnte, durchaus lukrative Angebote für den Neubau des Alsbach-Kindergartens auf Mietbasis, den Verkauf von Baugrundstücken aus Privatbesitz, den Bau eines Ärztezentrums oder eines medizinischen Großlabors. Leider hätten diese Investoren allesamt bisher keine Antworten bekommen. Gemessen an den Platzproblemen in den Kindergärten und des dramatischen Ärztemangels in der Stadt wäre das schlecht nachvollziehbar.
Auf die Frage, wie er denn im Falle einer Wahl als Parteiloser mit den politischen Gremien zusammenarbeiten wolle, antwortete Michael Scheld, dass er nichts im Alleingang zu erledigen versuchen würde. „Allein geht gar nichts“, so sein Credo. Es sei sicher möglich in vielen guten Gesprächen bereits vor einer möglichen Wahl auch als Parteiloser diese „Hürde“ zu den Parteien zu nehmen.
„Ich werde mich kommunalpolitisch so bilden und auch weiterbilden, dass ich dem Bürgermeisteramt gerecht werden kann“, sagte der Kandidat und fügt hinzu, dass jedoch noch niemand als Bürgermeister geboren worden sei. sig/Foto: Gerdau
Ein Box- und Kickbox – Gala Event der Extraklasse fand am Samstagabend in der großen Sporthalle des Johanneum Gymnasiums in Herborn statt. Die vom SV Fighting & Fitness Sinn e.V perfekt organisierte „PASSION – Clash of Champions“ lockte zahlreiche Zuschauer in die Mehrzweckhalle.
Sven Kirsten
Kampf-Manager Sven Kirsten der 5-fache Profi-Weltmeister und Europameister aus Fleisbach ist nicht mehr aktiv aber ungeschlagen abgetreten, wie er nicht ohne Stolz betont. Er wolle den Menschen in der Region mal etwas anderes bieten und da sei dieser schöne Sport geradezu prädestiniert.
Zwei Weltmeisterschaftskämpfe, ein Damen-Europameisterkampf im Vollkontakt, ein Herrenkampf im K1, sowie 8 Rahmenkämpfe fanden in einer Profi-Arena in der Hallenmitte statt.
Kickboxen ist die Kampfsportart, bei der das Schlagen mit Füßen und Händen wie bei den Kampfsportarten (Karate oder Taekwondo) mit konventionellem Boxen verbunden wird. Was sich für den Laien sehr martialisch anhört ist eine sehr ästhetische, wenn auch nicht immer ungefährliche Sportart. Den Kämpferinnen und Kämpfern wird sehr viel Beweglichkeit abverlangt. Dazu kommen die boxerische Schlagkraft und das unbedingte Einhalten von festen Regeln.
Fatma Örgü und Dimitra Sakadaki in ihrem Kampf um die Europa-Meisterschaft der Damen
Die jeweiligen Ringrichter plus die eingesetzten Punkterichter achten auf jede Feinheit und auch am Samstag mussten sie in dem einen oder anderen Fall einschreiten. So ist beispielsweise das „Schieben“ des Gegners verboten und wird im Wiederholungsfall geahndet. Ein Sportarzt war ebenfalls anwesend und ohne sanitätsdienstliche Bereitschaft geht nichts.
Im Gegensatz zum Fußball bei dem mittlerweile schon die Videoauswertung entscheidend sein kann, gilt das Wort des Ringrichters. Die Sportler (Kämpfer), kamen aus Deutschland und aus dem Ausland, zeigten sich von den Wettkampfvorbereitungen sehr angetan. Lediglich die Bekanntmachung dieser in der Dill-Region eher selten durchgeführten Veranstaltung ließ etwas zu wünschen übrig.
Fatma Örgü (links) ist Europameisterin im Kickboxen.
Das soll sich in Zukunft ändern, versprach Kirsten. Ansonsten war das Eintrittsgeld jeden Cent wert. sig/Fotos: Gerdau
Die Gewölbe-Bar im Hotel zum Löwen in der Herborner Turmstraße 2 hat im Service Verstärkung bekommen. Zusätzlich zu Apollonia Ospald konnte Hotelbetreiber Marco Schmidt jetzt die Wirtin des ehemaligen Weinlokals „Porto Marin“ Carmen Ghosh gewinnen. Die sympathische Fachfrau blickt auf jahrelange Erfahrung im Gastronomiegewerbe zurück und ist nach Meinung vieler Insider ein „Hauptgewinn“ für die gemütliche Gewölbe-Bar, die einstmals unter dem Namen Leo’s Keller bekannt war.
Carmen Ghosh (links) mit Apollonia Ospald
Wer die beliebte Einrichtung von früher kannte, wird sie heute kaum noch wiedererkennen. Das Gewölbe hat eine modern/gemütliche Inneneinrichtung erhalten und die gesamte Räumlichkeit wurde liebevoll restauriert ohne dass ihren ursprünglichen Charakter verloren hat. Beim Betreten des Gewölbes hat man das Gefühl die Zeit hinter sich zu lassen. So oder ähnlich müssen sich die „alten Rittersleut“ gefühlt haben.
Hier soll sich Jung und Alt in froher Gemütlichkeit begegnen und sich vom alltäglichen Stress erholen. Der schicke Thekenbereich ist räumlich vom Hauptraum getrennt, so dass sogar eine völlig unterschiedliche Beschallung möglich ist. Selbstverständlich ist ein guter WLAN-Empfang auch tief unter dem Hotel-Restaurant garantiert. Zu den erlesenen Getränken (es gibt auch ein gutes Bier) können sich die Gäste, wenn sie mögen, Essen bestellen oder auf das Speiseangebot vor Ort zurückgreifen. Das alles ist jedoch keinesfalls ein Muss.
Jeder der eine gepflegte Gastlichkeit schätzt, ist sehr willkommen und natürlich lassen sich die Gewölberäume auch für Veranstaltungen in geschlossenem Rahmen nutzen. Die Öffnungszeiten sind Freitag und Samstag von 18 Uhr (ab Oktober 19 Uhr) bis 01 Uhr. Freitags lädt der Gewölbe-Keller außerdem von 18 Uhr (ab Oktober 19 Uhr) bis 21 Uhr zur Happy Hour mit wechselnden Angeboten ein. Weitere Informationen und Reservierungen unter 02772 469 889 0. sig/Foto: Gerdau
Öffnungszeiten des Restaurant 1577 im Hotel zum Löwen: Freitag bis Dienstag 17.30 bis 22 Uhr. Sonntag 11.30 bis 14.30 und 17.30 bis 22 Uhr. Mittwoch und Donnerstag ist Ruhetag.
Die Lieferengpässe im Bereich von Arzneimittel sind in Deutschland schon seit geraumer Zeit vorsichtig ausgedrückt katastrophal. Die Patienten stehen oft vor ihren schulterzuckenden Apothekern oder Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) und müssen unverrichteter Dinge mit leeren Händen den Rückzug antreten.
Um es einmal deutlich klarzustellen:
Es geht hier nicht um Fußpilzcreme oder Pillen gegen Durchfall, sondern um oft lebenswichtige Medikamente. Die Liste der fehlenden Produkte ist lang und wird gefühlt immer länger. Die „Lieferengpassliste“ (könnte zum Unwort des Jahres avancieren) des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) umfasst derzeit 313 rezeptpflichtige Arzneimittel. Die Dunkelzimmer könne jedoch weit darüber liegen, schätzen Fachleute.
Am stärksten sind derzeit folgende Arzneimittel betroffen: Antidepressiva. Schilddrüsenmedikamente. Schmerzmittel (Ibuprofen) Blutdruckmittel (z.B. Valsartan oder Candesartan) Blutdrucksenker (z.B. Ramipril) Kochsalzlösungen. Krebsmittel. Hormonpräparate. Psychopharmaka (z.B. Venlafaxin oder Fluoxetin) Magensäureblocker (z.B. Pantoprazol) sowie zahlreiche Impfstoffe.
Was muss sofort passieren?
Fachleute und Mediziner fordern sofortige Maßnahmen seitens der Bundesregierung. Von der Politik angeschobene Beschaffungsaktion seien dringen nötig und gerade bei Fiebersaft, bestimmten Antibiotika und anderen selten gewordene Präparate für kleine Kinder ist Handeln angesagt. Hier brenne die Luft.
Eine Lösung könnten Sonderregelungen wie in der Corona-Pandemie sein.
Die ermöglichten es Apotheken bei Lieferschwierigkeiten auf wirkstoffgleiche Präparate auszuweichen. Die Lage sei in vielen Fällen sehr dramatisch, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, im Deutschlandfunk. Er geht von über 1000 Medikamenten aus, die derzeit fehlen.
Die Einsicht, dass einiges schiefläuft, ist da
Ob eine Vergaberechtsänderung, wie sie der Bundesregierung vorschwebt der Königsweg ist, wird sich zeigen. Man wolle breitere Lieferketten installieren und damit Abhängigkeiten von einzelnen Herstellern verhindern, so das Gesundheitsministerium. Auch Lauterbach gibt inzwischen zu, dass es gravierende Mängel in der Medikamentenversorgung gebe. Die Situation sei trotz vorhandener Instrumente zu Ausweichpräparaten bei Engpässen unbefriedigend. Um Gegenzusteuern, will er in der kommenden Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf vorstellen. Aktuell gebe es deutliche Lieferengpässe bei Krebsmedikamenten und Antibiotika, erläuterte er. „Wir sind auch in diesem Bereich mit der Ökonomisierung zu weit gegangen.“ Der Preis habe die alleinige Rolle gespielt, die Verfügbarkeit von Arzneimitteln eine zu geringe Rolle. „Das wollen wir aufheben, so der Minister.“
Fazit:
Angesichts der derzeit rapiden ansteigenden Atemwegserkrankungen, besonders bei Kindern, ist jedes zögerliche Abwarten seitens der Verantwortlichen ein Versündigen an den Menschen unseres Landes. Willensbekundungen und Beschwichtigungsreden reichen da nicht aus. Die Hilferufe der Apothekerinnen und Apotheker sind ein deutliches Signal. Sie, die vor ihren Kunden als Sündenböcke stehen, die Suppe auslöffeln zu lassen, ist einfach Unanständig. sig/Foto: Gerdau
Der Flughafen Siegerland bei Lippe auf der Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie nahe der Bundesland-Grenze von Hessen, ist als Verkehrsflughafen klassifiziert und mit 599 m ü. NN einer der am höchsten gelegenen Deutschlands. Die 1.620 m lange Start- und Landebahn ermöglicht es auch Betreibern größerer Flugzeuge den Siegerland Flughafen zu nutzen. Der Flughafen wurde 1967 eröffnet.
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung rund um den Hohen Westerwald kennt diesen Flughafen mit den verschiedenen dazu gehörenden luftfahrtspezifischen Unternehmen. Vielen ist mittlerweile auch das dort angesiedelte medizinische Zentrum ein Begriff. Kaum jemand (außer der flugtechnischen Fachwelt) kennt jedoch die dort seit Januar 2024 ansässige Testpilotenschule „EURO FLIGHT TEST GmbH“.
Die Besonderheit: Sie ist eine von weltweit drei kommerziellen Ausbildungseinrichtungen, in der Testpiloten in der höchsten fliegerischen Qualifikation ausgebildet werden, die es überhaupt gibt. Die anderen beiden Einrichtungen, mit vergleichbaren Ausbildungszielen, sind in den USA ansässig. Die Unternehmensgründer: Reinhard Exner, Rolf Hellbutsch und Peter Hemmert sind ehemalige Bundeswehr- oder Airbus-Piloten (Exner). Die sehr anspruchsvolle Testpilotenausbildung war und ist eine der Voraussetzung ein solches Unternehmen zu gründen und zu betreiben, sagt Peter Hemmert, der einst selber die Lizenz zum Testpiloten-Ausbilder in den USA erworben hatte. Der ehemalige Luftwaffen-Offizier, Flugingenieur und Testpilot, ist einer der drei Geschäftsführer von „Euro Flight Test“. Gemeinsam mit 8 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie rund 20 abrufbaren externen, zertifizierten Testpiloten-Ausbildern bilden sie Piloten von Bundeswehr und zivilen Fluggesellschaften aus.
Peter Hemmert vor einer unternehmenseigenen Maschine
Testpilotenausbilder-eine seltene Spezies
Wer Testpiloten-Ausbilder ist muss Testpilot sein und zusätzlich 200 Stunden Test-Arbeiten mit Schülern nachweisen. Dann absolviert er noch eine mehrtägige Ausbildung mit mehreren Flugstunden und bekommt dann erst seine Testpiloten-Instruktoren-Lizenz. Logischerweise muss der Ausbilder eine höhere Qualifikation haben als der, den er ausbildet. Es erstaunt nicht, dass diese „Spezies“ denn auch viel seltener auf der Welt zu finden ist.
„Wir haben hier oben auf dem Siegerlandflughafen ideale Bedingungen für die theoretische Schulung und die praktische Flugausbildung“, sagt Hemmert. Voll des Lobes ist er sowohl über die behördliche, als auch die flugtechnische Unterstützung vom Flughafen-Management und der wunderbaren Zusammenarbeit mit dem Tower oder der Flugwerft. Auf einem Großflughafen wie Frankfurt oder Köln könnten sie ihr Unternehmen kaum so effektiv wie hier betreiben, fügt er hinzu.
Testpiloten, mit einer bei Euro Flight erworbenen Lizenz Kategorie 1, können weltweit alle Flugzeuge, gleichgültig welchen Typs fliegen und testen. Das macht sie in der Flugwelt so ziemlich einzigartig. Peter Hemmert wiegelt ab und will von solchen Superlativen nichts wissen. Wir machen den Job, den wir gelernt haben, fügt er bescheiden hinzu. Dennoch muss man festhalten, dass in dem „Flight Test“ am Dreiländereck die Crem de la Crem ausgebildet wird. Mehr Ausbildung gibt es in der Fliegerei nicht. Normalerweise müssen sich Piloten, bevor sie eine Maschine fliegen dürfen ein sogenanntes Rating, also eine Musterberechtigung, nachweisen. Das entfällt für Testpiloten mit der Kat. 1, weil sie uneingeschränkt alle Flugmuster kennen und auch fliegen dürfen.
Nur erfahrene Verkehrspiloten können Testpilot werden
Die Schüler, die Testpiloten beziehungsweise Testingenieure werden wollen, sind keine Novizen, sondern erfahrene Verkehrspiloten. Sie müssen alle mindestens 1 000 Flugstunden als verantwortliche Luftfahrzeugführer „auf dem Buckel“ haben. So muss auch der zurzeit anwesende 60-jährige amerikanische Boing 747-Pilot bis zu 8 Monaten die Schulbank drücken und das ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Die Anforderungen seines südafrikanischen Instruktors sind hoch und gehen weit über das hinaus, was ein „normaler Pilot“ wissen muss. „Wir bringen unseren Schülern das Fliegen nicht bei, das können die allesamt sehr gut“, sagt Hemmert. Bei Euro Flight Test gehe es darum, den „Azubis“ das „wie funktioniert das“ mit all seinen Feinheiten zu vermitteln. Der PC-Nutzer kenne sich auch nicht mit der Detail-Funktion seines Rechenknechts aus. Genau darum geht es aber in der Ausbildung. Über elementares, wie das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten Bescheid zu wissen und zu verstehen ist für einen Testpiloten von eminenter Bedeutung, weiß der 51-Jährige.
Letzte Vorbereitungen für einen Testflug
Testpilotenschüler sind bereits erfahrene Verkehrspiloten. Der Absolvent bekommt am Ende seiner Ausbildung einen Eintrag der besagt: Der Pilot ist berechtigt als Testpilot tätig zu sein. „In Deutschland darf sich eben nicht jeder in ein Flugzeug setzen und herumtesten“, so der Testpilotenausbilder. Ohne diese Lizenz, die man auch in den USA in einer der beiden Testpilotenschule machen könne, ginge halt nichts.
Flugtests sind von größter Wichtigkeit
Ohne gewissenhafte Tests läuft oder besser fliegt in der Luftfahrt nichts und das ist im Interesse der Passagiere, aber auch der Bevölkerung, gut so. Die Anlässe für die unterschiedlichsten Testabläufe sind vielfältig. Ob Erstflug oder Bauartveränderung an einer Maschine, immer muss ein Testpilot ran und der trägt natürlich auch ein großes persönliches Risiko. Tests dürfen nur von externen Unternehmen durchgeführt werden, die dazu auch berechtigt sind. Der eigene Pilot, auch wenn er Testpilot ist, darf seine Maschine nicht testen. Peter Hemmert weist auch daraufhin, dass es zwei wesentliche Kategorien von Testpiloten gibt. So gibt es eine „kleine“ Lizenz Kat. 2 für kleine Änderung an den Maschinen, als auch eine „Große“. Hierbei liegt die Unterscheidung im Testumfang. Die Kategorie 1 für größere Änderungen ist in der Regel ein ergebnisoffener Test, der gleichzeitig für den Piloten auch ein größeres Risiko darstellt. Die Ausbildungszeiten für Kat. 2 umfasst 4 Monate, die für Kat.1 dagegen 8 Monate. In dieser relativ langen Zeit sind 350 Stunden Hörsaalunterricht und 100 Testflugstunden enthalten. Um gewisse Messwerte in einem Flugzeug zu erzielen, müsse man bestimmte Verfahren anwenden, erklärt Hemmert. Das könne man unter dem Begriff Flugversuchstechnik zusammenfassen. Verschiedenen Manöver werden dabei von Flugtechnik-Ingenieuren ausgewertet. Dazu ist eigens ein Raum in dem Testausbildungszentrum mit großen Monitoren ausgerüstet.
Ausbildung auf dem Flughafen…… und am Simulator
Die Kundenliste ist ebenso lang wie einschlägig. Neben dem „Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt“ (DLR) gehören Bundeswehr, wie auch die zivile Luftfahrt dazu. Generell lässt sich sagen, dass bei Euro Flight Test auf dem Siegerlandflughafen die Ausbildung für und an Flächenflugzeugen als auch an Helikoptern stattfindet.
Zum Ausbildungsprogramm des Unternehmens gehören 40 Flugzeuge, die je nach Bedarf angemietet werden. Selber hat Euro Flight natürlich nicht so viele Maschinen, weil die eben nicht ständig im Einsatz sind. Testpiloten müssen mindestens 10 verschiedene Flugzeuge in der Ausbildung geflogen haben. „Wir selber haben jedoch diese Anzahl auf 15 bis 16 Chartermaschinen erhöht und leihen uns die Maschinen von unterschiedlichen Einrichtungen für bis zu 2 Wochen aus, um danach den nächsten Typ in die Ausbildung zu nehmen“, betont der ehemalige Oberstleutnant. Kleine Anmerkung: Bereits ein kleiner Business-Jet kostet zwischen 3 und 5000 Euro die Stunde. Fotos: Euro Flight Test und Siegfried Gerdau
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