Hochbehälter Rehberg

Von Siegfried Gerdau

Ein bauliches Kleinod steht von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet unterhalb des Herborner Stadions auf dem Rehberg. Am Ende der Serpentinen-Auffahrt von der Westerwaldstraße kommend, sieht man auf der rechten Seite das tempelartige Bauwerk stehen. Es beeindruckt alleine durch seine aufwändige Bauart, dient es doch einzig der Wasserversorgung der Stadt. Wer einen Blick für schöne Architektur hat, muss einfach den einstigen Planern und schöngeistigen Bauherren Dank sagen, weil sie der Nachwelt ein solches Schmuckstück hinterlassen haben.

Der Hochbehälter ist sicher ein gewollter, architektonischer Gegenpol zu der Fachwerkstadt Herborn.

Erbaut wurde der Hochbehälter 1905/09 im Stil eines griechischen Tempels. Über eine breite Freitreppe gelangt man in die offene Vorhalle mit vier leicht gebauchten dorischen und damit ziemlich zeitlosen Säulen. Am Giebel prangt das Wappen der Stadt. Der Hochbehälter wurde als erstes Wasserwerk 1905 für die Stadt Herborn geplant und 1909 eingeweiht.

Wenn man Gebäude und Gesamtanlage mit den heutigen, meist geschmacklosen Bauten vergleicht, kommt ein wenig Wehmut auf.

Das Kulturdenkmal wird im Denkmalverzeichnis des Landes Hessen durch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen auf Basis des Hessischen Denkmalschutzgesetzes geführt. Fotos: Gerdau

Westerwäller Holzköpp

In dem schönen Driedorfer Ortsteil Moremilln (Mademühlen) gibt es einen begnadeten Holzschnitzer. Ich glaube er heißt Jürgen und ist schon Rentner. Wenn er eine kreative Phase hat, schnitzt er was das Zeug hält und stellt seine hübschen Figuren entlang eines bekannten Wanderwegs oberhalb seines Dorfes zur Schau.

Moremillner Spanner
Moremillner Fusselskopp
Wot seist dau da fürn komischer Vuel

De Mamme strickt un der Bappe raacht de Peif.
Sogar ein Miscanthus-Feld gibt es auf dem Hohen Westerwald. Fotos: Gerdau

Glosse

Lebenshaltungskosten steigen ohne Ende-Regierungsversagen?

Die Menschen, besonders in den „unteren Klassen“ werden sicher erfreut sein. Zu den hohen Spritpreisen, für die die Regierung natürlich nichts kann und den hohen Energiepreisen, für die die Regierung natürlich ebenfalls nichts kann, kommen die hohen Mieten und Baukosten, für die die Regierung natürlich auch nichts kann. Die Nahrungsmittel werden nochmals erheblich teurer, auch dafür kann die Regierung nichts und für die Pandemiemaßnahmen erst recht nicht. Ein möglicher Krieg in Europa ist sicher nicht das Problem der Regierung. Die hat die besten der bundesdeutschen Diplomatie an die Front geworfen. Wenn es nichts brachte, sind die anderen Schuld. Die Bevölkerung sollte schon mal die reichlich gefüllten Sparschweine zertrümmern und den Inhalt in Staatsanleihen für die Rüstung investieren. Ist sowieso schon bald nichts mehr Wert, das liebe Geld. Galgenhumor? Nein, sicher nicht. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren so viel Milliarden in die Gesunderhaltung der Bevölkerung und die der Maskenbeschaffer und Impfstoffhersteller gesteckt, das muss sich doch jetzt endlich mal auszahlen.

Bitte lieber Gott, lass alles nur ein Fake sein.

Die Regierung tut doch alles, damit es den Menschen im Land gut geht. Ein paar Regularien sind sicher hinnehmbar. Das Klima muss geschützt und dessen Wandel verhindert werden. Das funktioniert aber nur, wenn die Bevölkerung sich im Verzicht befleißigt. Muss man denn jeden Meter mit der Spritschleuder fahren und vielleicht auch noch mit SUV, die ja sowieso nur für schweres Gelände gebaut sind und so schlecht sind unsere Straßen ja noch gar nicht. Müssen Menschen denn r so viele Kleidungsstücke haben? Die kann man ja sowieso nicht gleichzeitig anziehen. Auch das ständige Sattessen führt bekanntermaßen zu Zivilisationskrankheiten und übermäßiges Heizen, viel zu großer Häuser, ist bei den leeren Gaskavernen nicht nur umwelttechnisch-sondern auch politisch mehr als fraglich.

Auf geht’s zum allgemeinen Verzicht. Schaffen wir Flugzeuge und insbesondere Flugreisen ab. Viel zu groß ist der Ressourcenverbrauch und die Luftverschmutzung durch Kerosin. Kreuzfahrschiffe müssen allesamt zu Gastankern umgebaut werden, damit das amerikanische Fracking-Gas nach Europa transportiert werden kann. Da die Lebensmittel per se immer teurer werden und man sich die schon bald nicht mehr leisten kann, sollte deren Produktion wie Milch, Fleisch und Getreide deutlich heruntergefahren werden. Methan-Abgase von Tier und Mensch gehen als willkommener Nebeneffekt zurück. Die freien Flächen werden mit Solarpaneelen bebaut und der Rest mit Windrädern.

LKW-Transporte werden in großem Umfang überflüssig und der Personennahverkehr auf Lastenfahrräder verlagert. So wird es dann nicht nur auf den Straßen, sondern auch auf den Bahnstrecken ruhiger. Wer sich dank eines guten finanziellen Polsters doch noch einen PKW leisten kann, muss beim Kauf einen Chip mitbringen. Die Bauholzindustrie kann aufatmen. Die Nachfrage geht stark zurück, weil nur noch gut Betuchte ein Haus bauen können. Wer die Mieten nicht mehr bezahlen kann, geht zum Amt. Das nennt sich sozial, weil alle an der Finanzierung beteiligt werden.

Weil das mittlerweile so viele sind, braucht es entsprechend ausgebildete Kräfte, die diesen Mangel verwalten. Das kostet immer mehr Geld und daher müssen die, die noch Häuser bauen und Mieten bezahlen können, höhere Steuern zahlen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie es noch lange können, sonst schließt sich der Kreis. sig

Gastronomie in Not

Von Siegfried Gerdau

Der Deutsche Hotel und-Gaststättenverband (DEHOGA) sieht für seine Mitgliedsunternehmen ROT. Mit einer Aktion des hessischen Gastgewerbes macht DEHOGA Hessen derzeit auf die existenziell bedrohliche Lage seiner Betriebe aufmerksam. Unter dem Slogan „Blutet das Gastgewerbe aus, bricht’s dem Ort das Herz“, fordern die Gastronomie-Unternehmer von Landes- und Bundespolitikern verlässliche Perspektiven und zügige Maßnahmen für das Gastgewerbe.

Eine Entfristung der Mehrwertsteuer auf Speisen- die befristete Absenkung der Mehrwertsteuer für Speisen auf 7 Prozent läuft noch bis Ende 2022-wäre ein erster Schritt, glaubt der Betreiber des Hotel-Restaurant zum Löwen in der Herborner Turmstraße Achim Betz. Mit großem finanziellem Einsatz kernsaniert, erwachte der alte Hotel- und Restaurant-Komplex in Herborns malerischer Altstadt aus dem Dornröschen zu neuem Leben. Die Gäste waren begeistert und goutierten das gastronomische Kleinod gerne. Dann kam Corona und blieb. Die Übernachtungszahlen sind auf breiter Front rückläufig und auch der Restaurantbetrieb muss Einbußen in beträchtlichem Umfang hinnehmen.

50 Prozent der Betriebe müssen Kurzarbeit anmelden, teilt der Verband mit. Es drohen Betriebsschließungen in großer Zahl und nur wer von den Betreibern über eigene Ersparnisse verfügt, kann überleben. Versprochene staatliche Unterstützungsgelder trudeln nur schleppend ein, berichtet Achim Betz und die Personalmisere habe sich noch einmal durch Abwanderung der Servicekräfte verschärft.

Achim Betz

Um diesen Exodus und den Niedergang des Wirtschaftsfaktors Gastgewerbe zu bremsen, fordert der DEHOGA nach der Abschaffung der 2G-Regel im Handel jetzt auch die Abschaffung der 2G Plus-Regulierung in der Innengastronomie und die Aufhebung von 2G in der Außengastronomie.  

Eine Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Getränke und die Nachbesserung bei den Wirtschaftshilfen ist dringend nötig, sagt Betz. Durch die Umsatzverluste, die sich im Verbandsbereich alleine im Januar auf Rekordniveau von 52 Prozent bewegen und die reduzierten Wirtschaftshilfen, könnten die Fixkosten für Miete, Personal Energie und Lebensmittel kaum noch vollständig abgedeckt werden.

Die Signale für die rund 18 000 hessischen Gastronomiebetriebe mit 160 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen auf ROT.

Hotel-Restaurant Zum Löwen in der Herborner Turmstraße

Das Herborner Hotel-Restaurant Zum Löwen macht vom 12.bis 15. Februar ebenso wie viele andere Unternehmen in Hessen durch rote Illumination seiner Fassade darauf aufmerksam.

Der Herborner Gastronom und Koch Achim Betz hofft der Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Mittwoch (16.Februar) starke Impulse senden zu können. Fotos: Gerdau     

Führt Hass und Hetze jetzt zum Krieg?

Von Siegfried Gerdau

Nun steht die Welt vor einer Situation wie man sie von Trump erwartet hatte. Ich habe die zahlreichen Schmähungen ihm gegenüber noch im Ohr. Jetzt richtet sich die vereinigte Hetze gegen Putin. Er ist der Böse und Biden der Gute. Was dabei herauskommt, möchte ich nicht erleben. Wenn ich jedoch sehe, wie Menschen selbst innerhalb unseres Landes hasserfüllt miteinander umgehen, wundere ich mich nicht, dass die Zeit wieder reif erscheint für kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Völkern.

Werden Menschen niemals schlau?

Ich hatte das Glück, nie einen Krieg zu erleben, aber ich weiß theoretisch sehr genau, was da abgeht. Wo sind eigentlich die Friedensmarschierer, die gegen Aufrüstung und Kriegstreiberei auf die Straßen gingen. Warum äußern sich die einstigen Zivildienstleistenden nicht. Sie verweigerten dem Staat den Gehorsam, als er sie für den Waffendienst ausbilden wollte. Ist Krieg plötzlich auch für sie eine Option? Ich kann es nicht glauben. Leute rollt die „Impfbanner“ zusammen, hört auf euch mit Hetze zu überziehen und tretet gemeinsam gegen all jene an, die sich hinter der These von Clausewitz („der Krieg ist bloß eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“) versammeln möchten. Es ist höchste Zeit.

Energiepreise steigen ohne Ende

Von Siegfried Gerdau

Man wundert sich, dass viele Familien in Deutschland es immer noch schaffen, über die Runden zu kommen. Die Kosten für den in der Vergangenheit stehts favorisierten Energieträger Nummer Eins Gas, steigen und steigen, während die bundesdeutschen Gasspeicher immer leerer werden. Nach Ansicht der 15 Prozent-Partei „Die Grünen“ ist das kein Problem, man möchte Gas am liebsten ganz abschaffen. Die Stromkosten explodieren, während ein „schmutziges“ und „gefährliches“ Kraftwerk nach dem anderen abgeschaltet werden soll und bereits wurde. Die Spritpreise sind so hoch wie nie und wer auf sein Auto angewiesen ist, um unter anderem das Geld für immer höhere Energiepreise zu verdienen, schaut in die Röhre. „Zum Glück“ werden Deutschlands Nachbarn immer rühriger und bauen verstärkt Atomkraftwerke, damit sie uns wenigstens schon bald noch teureren Strom liefern, der Nachts und bei Windstille nicht aus den deutschen WKA oder Solaranlagen kommt.

ZDF und ADAC geben den Sparbürgern heiße Tipps, um die hohen
Spritpreise in den Griff zu bekommen. Quelle: ADAC

Die E-Mobilität nimmt in der Bundesrepublik immer mehr Fahrt auf, aber die Besitzer der „völlig emissionsfreien“ Fahrzeuge werden sich schon bald um die wenigen Steckdosen mit dem immer teureren Strom „prügeln“. Leisten können sich den Spaß hauptsächlich gut verdienende Politiker, Anwälte, Ärzte und Selbstständige. Die sogenannten kleinen Leute, auch Wahlvolk genannt, jedoch nicht. Ist dieser Effekt vielleicht gewollt? Immerhin werden so schon mittelfristig die ohnehin überfüllten Straßen leerer.

Auch der LKW- Verkehr, der die Luft „verpestet“ und die maroden Straßen „noch mehr kaputt macht“, wird abnehmen. Klare Sache: Weniger Konsum, weniger Logistik. Um beim Thema Straßen zu bleiben. Demokraten, „gute“ wie „schlechte“, springen verbal auf den Straßen gegeneinander, wenn es ums Impfen geht. Die wirklichen Probleme unserer Zeit wie drohende, kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Interessen-Blöcken und der drohende, hausgemachte wirtschaftliche Verfall unseres Landes werden einfach negiert. Wie praktisch für Ideologien und Allmachtsfantastereien. sig

Verbraucher zahlen für Stillhaltepolitik

Deutschland sei bereit, für Sanktionen gegen Russland einen hohen Preis zu zahlen, sagte Außenministerin Baerbock bei ihrem Besuch in der Ukraine. Dumm nur, dass dieser hohe Preis am Ende nicht von Frau Baerbock, sondern von Normal- und Geringverdienern gezahlt werden muss, die schon jetzt unter explodierenden Energiepreisen leiden. Schon die bisherigen Sanktionen gegen Russland gehen zu Lasten der Verbraucher und der mittelstädtischen Wirtschaft in Deutschland und Europa. Und warum eigentlich ist Frau Baerbock artig bereit, für noch schärfere Sanktionen gegen Russland „einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen“, während die USA ihre Öl-Importe aus Russland stetig steigern? Inzwischen ist Russland der drittgrößte Öl-Lieferant der USA – mit welchem Recht fordert US-Präsident Joe Biden, auf die Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2 zu verzichten? Das ist Doppelmoral, die nur den Wirtschaftsinteressen der USA dient.

Quelle: Dr. Sarah Wagenknecht
Sarah Wagenknecht und nicht die Linke, legt den Finger in die Wunde deutscher Politik. Foto: siehe Bild unten rechts.

Statt Treueschwüre abzugeben, sollten Baerbock und Scholz europäische Interessen deutlich machen und die Doppelmoral der USA aufdecken. Statt sich als willfährigen Abnehmer des dreckigen Frackinggases der USA und Empfänger außenpolitischer Weisungen aus dem Weißen Haus zu generieren, sollte die deutsche Politik an Nord Stream 2 festhalten und auf Deeskalation, Demilitarisierung und Diplomatie im Ukraine-Konflikt drängen. Es kann nicht sein, dass US-amerikanische Wirtschaftsinteressen in der deutschen Politik mehr zählen als das Interesse von zig Millionen Verbrauchern an bezahlbaren Energiepreisen – vom Interesse der Menschen an Frieden und Entspannung in Europa ganz zu schweigen.

Quelle: Dr. Sarah Wagenknecht

Alles hat seine Zeit.

Von Siegfried Gerdau

Der ziemlich ausgeleierte Spruch „Alles hat seine Zeit“, behält seine Gültigkeit, ob man will oder nicht. Mit dem Vergehen der Jahre, ändern sich Rahmenbedingungen, aber auch manchmal die eigene Weltanschauung. Auch die Bereitschaft, Dinge einfach hinzunehmen, nimmt ab. Die Menschen, denen man zuhört und die man respektiert werden weniger. Der Blick ist vielleicht ein wenig trüber, aber die kognitive Fähigkeit, Geschwafel von belastbaren Aussagen zu unterscheiden, wird schärfer. Zum bedingungslosen Ja-Sager erzogen, stellt das Individuum auf einmal fest, dass es auch Nein sagen kann. Nein zu alldem „was schon immer so war und gemacht wurde“, Nein zu Meinungen, die scheinbar alle vertreten. Nein zu Postulaten von Koryphäen, die für sich in Anspruch nehmen, die einzige Wahrheit und Wissen zu vertreten.   

Alles hat seine Zeit. Foto: Gerdau

Leidenschaften flachen ab, werden nicht mehr ganz so wichtig. Was einst unumstößlich erschien, funktioniert plötzlich auch anders.

Alles hat seine Zeit und wer das nicht akzeptieren kann, bleibt übrig. Die Welt dreht sich weiter und wer auch nur ansatzweise glaubt es ginge nicht ohne ihn, sieht sich auf einmal getäuscht. Man hatte seine Zeit, nutzte sie oder auch nicht. Wiederholen geht nicht. „Wenn ich nochmal….dann würde ich…ist inhaltsloses Philosophieren. Wer am Ende nichts, das Falsche gemacht hat oder auch nur so denkt, macht jetzt nichts mehr. Es ist vorbei, denn alles hat seine Zeit.

Auch Systeme haben ihre Zeit. Man neigt dazu alles was war, besser zu finden. Die Sommer waren wärmer, die Winter kälter, die Menschen weniger schlecht und die Jugend höflicher. Die Politiker weniger auf den eigenen Vorteil bedacht und die Kirchen barmherziger. Die Menschen halfen sich und hielten besser zusammen-außer wenn sie sich in Kriegen die Köpfe einschlugen.

Aber: Selbst Kriege und Seuchen haben ihre Zeit. Während die Wissenschaft glaubt Viren und Bakterien im Griff zu haben, zeigen die ihnen immer wieder wie falsch sie liegen.

Krieg hingegen will kein Mensch. Besonders nicht, wenn er „schrecklich“ war. Wenn dann Zeit vergangen ist, scheint erstaunlicherweise eine Art Sehnsucht danach zu erwachen. Wohlwollend oder noch schlimmer gleichgültig, hört die Masse dem Säbelrasseln der Mächtigen zu und kann sich durchaus vorstellen, ehrenwerten Rüstungslobbyisten und Kriegsministern zu glauben, es sei alles richtig und ihnen in den Krieg zu folgen.

Säbel zu Pflugscharen will niemand mehr schmieden und zu Ostern sitzt auch kaum noch jemand vor einem Kasernentor. Alles hat seine Zeit und wenn der andere nicht ein Freund sein will, schlägt man ihm eben (verbal oder tatsächlich) den Schädel ein.  

 Ein wenig Risiko ist fürs eigene Dasein immer im Spiel. Aber, dass wissen Menschen eigentlich sehr genau. Nur damit umzugehen, haben sie nie gelernt.

Alles hat seine Zeit und auch ich habe gerade wieder festgestellt, wie aktuell dieser scheinbar zum geflügelten Wort verkommene Spruch tatsächlich ist.

Optik Gockel wird 50

Von Siegfried Gerdau

Als der junge Optikermeister Rüdiger Gockel im Januar 1972 die Optikabteilung von Uhren-Schmuck-Optik Moritz am Herborner Marktplatz übernahm, ahnte er noch nicht, dass er 2022 das 50-jährige Firmenjubiläum nur hundert Meter weiter feiern würde.

Optikmeisterin Sabine Schnorr mit Vater Rüdiger Gockel. Foto: privat

„Meine einzige Angestellte war meine damalige Verlobte und heutige Ehefrau Marlene“, erinnert sich der 76-Jährige. Er mietete den halben Laden dort, wo heute das Taschengeschäft Bagtown Herborn ist. Sein Entschluss war goldrichtig und das Geschäft mit den hochwertigen Brillen florierte so gut, dass er schon drei Jahre später in das Haus Marktplatz 3 umzog. Eine Familie Bender hatte dort ein Geschäft betrieben. Mit viel Energie, Zeit und Geld wurde der einstige Haushaltswarenladen zu dem modernen Optikunternehmen Optik Gockel umgebaut. Die gesamte Firmengeschichte kann man in einem sauber geordneten Fotoalbum nahezu lückenlos nachlesen. Benders entsorgten drei Generationen lang so gut wie nichts, erinnert sich Rüdiger Gockel. Diese Entrümpelung mussten nun Marlene und er übernehmen und das sei neben dem umfangreichen Um-und Ausbau eine Mammutaufgabe gewesen. Die Kundenparkplätze waren damals noch vor dem Haus. Der komplette Auto- und LKW-Verkehr ging durch die Hauptstraße. Optik Gockel entwickelte sich immer mehr zu einem stadtbekannten Spezialisten für schicke Brillen mit alldem, was dazu gehört. Tochter Sabine Schnorr (45) stieg in das Geschäft ein und leitete die familieneigene Zweigstelle Brillenecke gegenüber Café Zarnitz. Am 1.Januar 2014, Vater Rüdiger hatte mittlerweile das 69. Lebensjahr erreicht, übernahm die Mutter zweier Kinder von ihm das Stammhaus Optik Gockel am Marktplatz 3 mit inzwischen fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Der hohe Qualitätsanspruch des Unternehmens wird durch die hauseigene Werkstatt noch einmal unterstrichen. Hier werden spezielle Brillen-Wünsche und Reparaturen, sehr schnell realisiert. „So können Kunden praktisch über Nacht neue Gläser bekommen“, sagt Optikmeisterin Sabine Schnorr. Eine amtlich zugelassene Sehteststelle für Fahrschüler gehört ebenfalls zum Service des Unternehmens. Zum Jubiläum findet noch bis zum 5. März 2022 bei Optik Gockel ein Jubiläumsverkauf statt. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Am Samstag von 9 bis 13 Uhr. Kontakt und weitere Infos telefonisch: 02772 3303, Mail: info@gockel-optik.de, Web: www.gockel-optik.de.   

„Herborn steht zusammen“ und „Herborn steht auf“ schaut zu.  

Von Siegfried Gerdau

Die „Fronten“ waren am Montag-Spätnachmittag klar gezogen. Während die nicht angemeldeten Impfzweifler lediglich anwesend waren, „bewachten“ die angemeldeten Pro-Impfung-Aktiven das Herborner Rathaus, „um unsere Demokratie symbolisch zu schützen.“

Während „Herborn steht zusammen“ das Rathaus umstellte, durfte „Herborn steht auf“ lediglich zuschauen.

Unter dem Motto „Wir stellen uns um das Rathaus“ begaben sich die Teilnehmer der Initiative Herborner Bürger und Organisationen „Herborn steht zusammen“ gegen die Corona- Proteste von „Herborn steht auf“, zum Verwaltungsgebäude. So zumindest war es auch vorab einem Flyer zu entnehmen, der seit Tagen in den sozialen Medien kursiert. Klar war auch, dass zumindest bei diesen Veranstaltungen eine gütliche Annäherung beider Seiten ausgeschlossen war. Die „Zusammensteher“ (Herborn steht auf) wollten ein Zeichen setzen und obwohl sie zum Mitmachen („sei dabei“) aufgefordert hatten, schlossen sie „Spaziergänger & Querfühler“ (O-Ton-Flyer) und damit die „Aufsteher“, („Herborn steht auf“), kategorisch aus. 

Auf Plakaten machten Impfbefürworter ihren Standpunkt deutlich.

Die Impfzweifler hingegen wollten am Montag ebenfalls ihre grundsätzlich verbrieften Versammlungs-Rechte in Anspruch nehmen, aber die Stadt verweigerte ihnen dies im Interesse der öffentlichen Ordnung. So durften rund 200, oft in gelben Westen gekleidete Frauen und Männer, lediglich zuschauen.

Entlang der Rathausmauer nahmen rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „Herborn steht zusammen“ Aufstellung und machten mit Plakaten und Banner deutlich, was sie von der Impfverweigerung halten. Die Beamten der Herborner Polizeistation sowie einige Bereitschaftspolizisten schauten sich das Treiben auf dem Marktplatz und in der Bahnhofstraße an. Eingreifen mussten sie so gut wie nicht. Lediglich als ein Redner der nicht angemeldeten Fraktion das Wort ergreifen wollte, wurde er entsprechend von den Beamten belehrt.

Der Einsatz von Bannern durch die „Beobachter“ wurde von der anderen Seite sehr kritisch gesehen.

Der Maskenpflicht kamen alle nach, nur mit den Abständen haperte es auf beiden Seiten. Der Lärm hielt sich in Grenzen und auch sonst benahmen sich Demonstranten und deren Beobachter, wie in Herborn gewohnt sehr zivilisiert. Fotos: Gerdau

Merkels Erbe ist sprachlos

Broder hat es mit seinem messerscharfen Verstand wieder auf den Punkt gebracht. Auch ich frage mich: Was wir denn jetzt mit einer Regierung machen, in der der Schwanz immer stärker mit dem Hund wackelt.

Die zweite Garnitur in Berlin verordnet, verbietet und schaut zu, wie die „Menschen da unten im Land“ immer unzufriedener werden. Der Kanzler, den seine Partei schon als Parteivorsitzenden nicht haben wollte, schaut weg oder gar nicht erst hin. Die Leistungsträger in der Gesellschaft hoffen auf Merz und hoffentlich überfordern den die Erwartungen von Millionen Menschen nicht. Friedrich Merz ist kein Kanzler und vermutlich wird er es auch (leider) nicht werden.

Wer bringt das einstmals so seetüchtige Schiff Deutschland wieder auf Kurs? Die Navigation ist defekt und es fehlen die Fachleute, die sie repariert. Auch sind die Treibstofftanks leer und was noch da ist, genügt den Anforderungen nicht mehr. Die Leuchttürme stellen bald den Betrieb ein, weil der Strom für ihren Einsatz kaum noch zu bezahlen ist. Nur bei schönem Wetter und wenn der Wind bläst, leuchten die Lampen. Was aber wenn die Sonne untergeht und auch der Wind einschläft? Wir könnten auf Gas umschalten, aber da ist es wie mit dem ganzen Schiff. Die Tanks sind leer und der Gasmann ist so verärgert, dass er lieber die freundlichen Kunden bedient.

Schimpfen und mit Konsequenzen drohen? David und Goliath sind schon lange tot und Zwerg bleibt Zwerg, auch wenn er noch so viel zetert. sig