Achtung, ein wenig Satire!

Merkels Waterloo? Die Regierung hat fertig, die Stimmung kippt. Die Kanzlerdämmerung – Merkel zieht zurück und gesteht Fehler ein“, titelte Boris Reitschuster heute online.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat heute die erst am Montag verkündete „Osterruhe“ auf Druck von Handel und Industrie zurückgezogen. Sie entschuldigte sich für ihren Fehler, den sie ganz alleine verantwortet. Ein neuer Fauxpas der Bundesregierung, aber auch der Ministerpräsidenten der Bundesländer. Merkels Sessel entwickelt sich immer mehr zum Schleudersitz. Aussitzen kaum noch möglich. Die Menschen im Land zweifeln immer mehr an dem was gesagt wird.

Auch Print-Medien wie der SPIEGEL halten ihre Bälle nicht flach und reden Klartext: „Schimpf und Schande-die neue deutsche Unfähigkeit.“ Die NZZ schreibt: „Was bleibt, ist der Eindruck einer politischen Führung, die für Chaos und Verunsicherung sorgt: Offenbar hat keiner der Anwesenden erkannt, dass die Idee der «Osterruhe» schlicht nicht praktikabel war.“

Dennoch gibt es immer noch Traumtänzer, die alles schönreden und Deutschland mit dem Rest der Welt vergleichen-„wie geht es uns doch so gut und wir haben doch eigentlich kaum einen Grund zum meckern und vor allem genug zu essen. Habt Geduld und bleibt gelassen, bald ist Ostern vergangen und die Welt ist nicht untergegangen.“ Also, immer schön wegschauen und gesundbeten, die meisten Nachrichten sind doch sowieso Fake News. So ist es recht und die, die unter dem Regierungs- Affentheater leiden und sich in ihrer Existenz bedroht fühlen, „sollen sich mal nicht künstlich aufregen.“ Uns geht es doch so gut und auch unsere Regierung hat alles im Griff. Die paar organisatorische Problemchen sind doch kein Grund, um sich an Stammtischen darüber mit tumben Sprüchen aufzuregen. Halt Stopp, es gibt ja seit über einem Jahr gar keine Stammtische. Egal, sind trotzdem alles meist rechte Sprücheklopfer, die sich über unsere rechtschaffende Führungsriegen echauffieren. Wir schaffen das, lasst erst mal Ostern vorbei sein und seid glücklich und dankbar. Vor allem seid brav, dann geht alles fast von alleine. Unsere Kanzlerin hat sich sogar entschuldigt. Hochachtung! Das bringt ja sonst kaum jemand fertig. Die „Osterruhe“ ist trotzdem dahin. Am Montag kam der Staatsstopp aus dem Kabinett- nicht vom Bundestag verabschiedet-, heute wurde er wieder aufgehoben. Mea Culpa-meine Schuld, gesteht Merkel und hundertausende Bürger, Unternehmen und Handelsgeschäfte machen die Rolle rückwärts. Kein Problem. Auch die mit viel Getöse angepriesene 100 Millionen- Corona-Warn-App war ja ein Flop. Alles wird dem Virus namens Covid-19 in die kleinen Schuhchen geschoben.

Die Liberalen, allen voran Christian Lindner sind Schuld. Natürlich auch die „alternativen Paria“, das sind perse die Berufsschuldigen. Da wären auch noch die Linken und vor allem die, die sich als Querdenker, Coronaleugner und Systemkritiker auf den Straßen herumtreiben. FDP, AfD und Linke dringen sogar auf die Vertrauensfrage behauptete heute N-TV.de. Das ist Gotteslästerung. Alles Schuldige, die verhindern, dass die sich redlich bemühende Regierung die Sache mit dem Virus in den Griff bekommt. Antifa und deren vermummten Gefolgsleute setzen all ihre geballten Kräfte ein, um das Staatsschiff wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Die ganz Vorsichtigen versuchen es sicherheitshalber mit Grün und deren strahlenden Heilsbringern. Die so gar nicht mehr richtig etablierten Parteien CDU und SPD sehen in ihnen sogar die Rettungsanker, mit denen zusammen die neue Zeit nach Merkel eingeläutet werden kann.

Das Ausland schüttelt den Kopf und befürchtet, dass die Hilfsgelder bald nicht mehr aus Old Germany fließen könnten. Das wäre der Super-Gau. „Bleibt gelassen, denn Gelassenheit ist die Mutter der Harmonie“, las ich heute bei Facebook. Der Große Scholz nimmt ein paar Milliärdchen mehr auf und dann schaffen wir auch das. „Lassen wir erst einmal Ostern vorbeigehen, dann werden wir sehen, dass die Welt nicht untergegangen ist. “

Man darf hingegen gespannt sein, ob Angela Merkel (unter)geht oder nicht. Sie hat vor Jahren einmal gesagt: „Wenn ich merke, dass ich nicht mehr gewollt bin, dann gehe ich“ und der erste Bundesdeutsche Kanzler Konrad Adenauer: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.“ sige/Foto: Gerdau

Ein Blick ohne Scheuklappen

Heute Mittag erreichte mich eine nachdenkenswerte Mail, die ich gerne hier in meinem Blog weitergebe.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich leite Ihnen/ Euch eine Mail eines Herborner Bürgers an den Herborner BUND weiter.

Mit freundlichen Grüßen

Annette Jakobi

Guten Morgen Familie Jakobi,

vielen Dank für die Rückmeldung. Gerne dürfen Sie meine Überlegungen weiterleiten. Als sehr schlimm empfinde ich diesen jährlichen Kahlschlag des Bewuchses entlang der Dill. Flora und Fauna haben da keine Chance. Als Bilddokumente habe ich Ihnen einmal die Ufersituation – wie sie einmal vorhanden war und sich jetzt darstellt – beigefügt. Die Verantwortlichen müssten eigentlich dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Durch den Kahlschlag findet abgesehen von der bisherigen Kaschierung der geballten baulichen Hässlichkeiten im Bereich Eitzenhöfer auch kein Emissionsschutz – insbesondere – Schallschutz mehr statt. Der Tatbestand des optimalen Widerhalls an den nackten Gebäudefassaden wird insbesondere von den Rasern/Posern auch gerne genutzt, ihre getunten Fahrzeuge auf der Walther-Rathenau-Str. soundmäßig einmal so richtig „Nürburgringmäßig“ auszufahren.

Meine entsprechenden Interventionen bei den „Verantwortlichen“ der Stadt Herborn sowie Polizei haben da wenig genutzt. Bei denen scheint Emissionsschutz offensichtlich unbekannt zu sein.

Ihnen noch einen schönen Tag. Mit besten Grüßen.

Klaus Altbürger

Von: annetteundwolfgang.jakobi@freenet.de <annetteundwolfgang.jakobi@freenet.de>

Gesendet: Sonntag, 21. März 2021 12:36

An: klaus.altbuerger@t-online.de

Betreff: RE: WG: Stadtentwicklung Herborn

 Guten Tag Herr Altbürger,

da sind wir einer Meinung- das ist wahrlich nicht die Zuckerseite von Herborn. Erst gestern, wir waren entlang der Dill mit der Gruppe Dillkind Müll einsammeln, ist es uns wieder unangenehm aufgefallen.

Darf ich Ihre Mail an unsere Mitglieder und Interessierte weiterleiten?  Das Thema Stadtentwicklung ist auch bei unseren Mitgliedern aktuell.

Mit freundlichen Grüßen vom BUND-Herborn

Annette Jakobi

Von: klaus.altbuerger@t-online.de

Gesendet: 16.03.2021 08:19 Uhr

An: bund.herborn@bund.net, buergerherborn2051@aol.com

Betr.: Stadtentwicklung Herborn

Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei einige Anmerkungen zum Thema Stadtentwicklung Herborn nebst Bilddokumentation. Ein wirklich wunderschöner Anblick für Herborns Entre´ von Süden her.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Altbürger

An: lokalredaktion-dill@vrm.de

Betr.: Stadtentwicklung Herborn

Ihr Artikel Herborner Tageblatt Christian Hoge vom 09.02.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachdem ich über 45 Jahren in Köln gelebt habe, bin ich vor 5 Jahren mit meiner Frau aufgrund familiärer Verwurzelungen nach Herborn gezogen. Als zentrumsnaher Anwohner beobachte ich mit Interesse, was sich in Sachen Stadtentwicklung so tut bzw. nicht tut.

Das Einkaufszentrum Eitzenhöfer selbst und insbesondere dessen Erweiterung vor einigen Jahren sind eine architektonische Katastrophe für das Entre´ in das historische Stadtzentrum von Herborn. Wo einst ein schöner kleiner Stadtpark mit Denkmal vorhanden war, schaut man nunmehr auf einen hässlichen Zweckbau mit unprofessionell an der Fassade angebrachten technischen Klimaeinrichtungen. Diese hätte man doch sehr gut im darunter liegenden Parkdeck unterbringen können; aber das hätte ja weniger Stellplätze bedeutet.

Zudem zwei „Funky Fritta“ 40-Fuß Graffiti Container, die kunstpreisverdächtig das Dillufer schmücken. Wer genehmigt eigentlich so etwas ??? Besucher, die vom Schießplatz her der Beschilderung Innenstadt entlang des Dillufers folgen, werden von diesem DDR-Architektur-Monster keinesfalls angetan sein. Bisher haben wenigstens Bäume und Sträucher einigermaßen den Blick auf dieses „städtebauliche Schmuckstück“ ein wenig kaschiert.

Leider wird der Bewuchs immer wieder zurückgeschnitten bzw. beseitigt, wohl um auch den Blick auf die überdimensionierten Werbeanlagen freizuhalten. Das geplante Parkhaus Hintersand würde dieses Ensemble von Hässlichkeiten sicherlich komplettieren.

Eine Neugestaltung der Eitzenhöfer-Fassade sowie ein durchgehender „Dill-Boulevard“ als Fuß -und Radweg bis zur Brücke an der Bahnhofstr. mit einer entsprechenden Baumbepflanzung würden diesen Bereich sicherlich nicht nur für potentielle Besucher und Anwohner sondern auch für die Stadt erheblich aufwerten.

Ansonsten ist in Sachen Verkehrsführung die Kreuzung Schießplatz/B255 die reinste Katastrophe. Dies gilt auch für die Fußgängerüberwege. Der bereits im Jahre 2012 genehmigte und vor zwei Jahren wieder zurückgenommenen Kreisverkehr hätte hier Abhilfe schaffen können. Offensichtlich hat man da erhebliche Zuschüsse vom Bund/Land aufgrund der Bundesstraße sowie im Zusammenhang mit dem Hessentag nicht rechtzeitig abgerufen oder es waren sonstige Gründe ausschlaggebend. Vielleicht wäre es eine Lösung die B255 über die B277 zum Anschluss Herborn Süd und dann zum Anschluss Herborn West zu führen, wie man es in der Gegenrichtung bereits mit dem LKW-Verkehr macht. Das würde den erheblichen städtischen Durchgangs-Verkehr/-Schwerlastverkehr aus dem Bereich Dillbrücke/Westerwaldstr. reduzieren und die Kreuzung am Schießplatz entlasten. Auch wären die Ampelschaltung und die Führung der Fußgängerüberwege zu ändern.

Nicht nur in diesen beiden Angelegenheiten wird man da manchmal an den „Kölschen Klüngel“ in meiner alten Heimat erinnert.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Altbürger

Herborner Osterbrunnen steht

Es ist vollbracht. Noch ein wenig aufgeräumt und der Osterbrunnen ist wieder ein Magnet für Groß und Klein.

„Papa, ist heute Ostertag“, fragt der kleine Mann mit Blick auf die fleißige Schmück-Kolonne am Herborner Marktplatzbrunnen. “ Nein mein Junge, die Leute schmücken den Brunnen für Ostern, aber das Fest ist erst in 14 Tagen“, belehrte ihn der Vater. Anke Freiberg (48) von den „Essensrettern“ aus Herborn-Burg hatte sich am Samstag (Frühlingsanfang) bei strahlendem, aber empfindlich kaltem Wetter mit Janina Schmitt (28) und Dominik Diener (38) ans Werk gemacht, um den „Osterbrunnen“ wieder ins rechte Frühlingslicht zu rücken. Das Equipment steuerte der Herborner Werbering bei und vom Rathaus kam das OK für die ehrenamtliche Arbeit. Unzählige bunte (Plastik)-Eier und wunderbar blühende (Plastik)-Forsytien galt es um die Bügel zu schlingen und gekonnt daran zu befestigen. Weil alles unter strengen Corona-Bedingungen stattfinden musste, war die Arbeit ein Stück schwieriger als sonst. Anke Freiberg, die seit der Kommunalwahl am vergangenen Sonntag einen Sitz im Burger Ortsbeirat hat, wollte nicht wie 2020 auf den Brunnenschmuck verzichten und hatte sich bereit erklärt, die Ausgestaltung mit ihrem Team zu übernehmen. sige/Fotos: Gerdau

Für ein 1500 Quadratmeter großes Wiesenstück entlang der Dill, gegenüber des Burger Bürgerhauses sucht Anke Freiberg und ihre freiwilligen Helfer noch Wildblumensamen. Die Fläche ist Habitat der „Wilden Seidenbiene“ und wurde im vergangenen Jahr erstmals damit eingesät. Da der Boden nicht der Beste ist, ging der Samen auf vielen Teilflächen nicht auf. Nun hofft Anke Freiberg auf einen Spender, der noch etwas Samen erübrigen kann, um auch die restlichen Stücke bald einsäen zu können.

Von da oben wird der Samen sicher nicht kommen, liebe Anke. Da muss schon ein irdischer Spender ran.

Frühlingsanfang mit Hindernissen

In der Sonne sitzen und die lauwarme Frühlingsluft tief einatmen.

Auf Terrasse oder Balkon ein Tässchen Kaffee trinken.

Durch die Straßen spazieren und Menschen begegnen.

Wiesen und Wälder durchstreifen und die Natur beim Erwachen beobachten.

Vom Urlaub träumen und Reisen auf Vorrat planen.

Sich des Seins und der eigenen Gesundheit erfreuen.

Dinge machen, für die man sonst nie Zeit hatte.

Radtouren unternehmen oder anderen dabei zuschauen.

Darauf hoffen, dass die Pandemie bald Geschichte ist und…

sich freuen, dass es noch nicht schlimmer kam. sige/Foto: Gerdau  

Nilgans an der Dill

Die Nilgans kommt ursprünglich aus Afrika. Eine kleine, freibrütende Population gibt es seit Beginn des 20. Jahrhunderts in England. Seit den siebziger Jahren breitet sie sich von den Niederlanden kommend auch bei uns aus. 1994 wurden hier 1350 Brutpaare gezählt. Sie führen eine lebenslange Einehe. Ganter und Gans sind am Federkleid nicht zu unterscheiden.

Auch an der Dill bei Herborn fühlt sich diese Nilgans-Familie wohl

Brutzeit ist von März bis Juni. Es findet nur eine Jahresbrut statt.
Die 5 bis 8 leicht glänzenden, spindelförmigen, rahmweißen Eier (70 x 50 mm groß) werden in zweitägigem Abstand gelegt.

Kaum zu glauben, dass es Menschen gibt, die meinen, diese harmlosen Tiere gehören nicht hierher und sie am liebsten erschießen würden.


Nach 28-30 Tagen schlüpfen die Nilgans-Küken aus. Während die Gans brütet, hält der Ganter in der Nähe des Nestes Wache. Die Jungen werden nach dem schlüpfen sofort zum Wasser geleitet. Somit werden sie in die Gattung der Nestflüchter eingeordnet. Interessant ist auch, dass die kleinen Federbüschel immer von beiden Elternteilen geführt werden.

Bereits in den ersten Tagen fühlten sich die sechs Küken im Dill-Wasser wohl.

Die Nahrung der schönen Vögel reicht von Süßgräsern und Getreide bis zu geringen Mengen Insekten und anderen Kleintieren. Im Wasser gründeln sie gerne. sige/Fotos: Gerdau

Der Vampir

Von Wolfgang Schäfer

Hier ist das neueste Gedicht von Wolfgang. Er hat mir eben erst versprochen, dass nichts Ernstes aus seiner Feder kommt und das hat er auch mit dem Vampir wieder gehalten. Klasse alter Freund. Ich denke es wird viele meiner Leser und Zuschauer erfreuen.

Note 4,25…setzen!

Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Test 2020 stehen fest.

Herborn befindet sich auf Platz 339 der deutschlandweiten Rankingliste, die der ADFC 2020  auf Grund einer durchgeführten Befragung für alle Städte erstellt hat. Im Vergleich mit 2018 hat sich die Stadt an der Dill nach Angaben der Tester stark verschlechtert. „Um sicher auf Herborns Radwege unterwegs zu sein, muß noch einiges passieren. Vielleicht kann sich Herborn an den Frankfurter Maßnahmen orientieren“, meint die Vorsitzende des BUND Herborn Annette Jakobi.

Von 415 teilnehmenden Städten in der Klasse 20 bis 50 000 Einwohner kam Herborn mit der (Schul)-Note 4,25 auf Platz 339. Kulmbach war mit Platz 415 das Schlusslicht und erhielt dafür die Note 4,72. Auf Platz 1 kam Baunatal mit der Note 2,39

Die Post, wie hier in Herborn, setzt schon lange auf die zweirädrigen Transportmittel und fährt gut und umweltschonend damit.

Das Fahrrad ist  nicht nur zum Freizeitvergnügen im Einsatz, sondern ersetzt mehr und mehr  besonders auf kürzeren Strecken das Auto- auf dem Weg zur Arbeit- zum Einkauf…. Weniger Autoverkehr in den Städten und Gemeinden sollte unser aller Ziel sein (Annette Jakobi).

Gleichwohl sich die bundesweiten Ergebnisse sehen lassen können, wird doch wieder einmal deutlich, dass noch erheblicher Nachbesserungsbedarf besteht. So stellte der ADFC fest, dass:

  • Die Zufriedenheit der Radfahrenden auf niedrigem Niveau bleibt (Schulnote 3,9).
  • 80 Prozent der Befragten die Radwege zu schmal findet.
  • Für 75 Prozent mangelnde Falschparker-Kontrollen auf Radwegen ein Problem sind.
  • 69 Prozent der Pedalritter sich beim Radfahren nicht sicher fühlen.

sige/Foto: Gerdau

„Wir kommen gut voran“

Diese Mail hat heute ein (noch immer berufstätiger) Mensch (74) bekommen, der mit einem Herzschrittmacher lebt und irreparabel an COPD erkrankt ist. Seinen Impfantrag hat er vor rund drei Wochen ans Service-Team-Impfen geschickt. Sein Hausarzt riet ihm sich so schnell wie möglich impfen zu lassen, da er aufgrund seiner Erkrankung und Vorerkrankung eine Corona-Infektion nicht überleben würde.

Hessisches Ministerium des Innern und für Sport
Postfach 31 67
D-65021 Wiesbaden

An
XXXXXX YYYYYYYY

                                       März 2021

Sehr geehrte(r) XXXXXXX, YYYYYYY

Sie erhalten heute eine Statusnachricht zur Registrierung für Ihre Corona-Schutzimpfung. Ihre Vorgangsnummer in unserem Terminsystem lautet XXXXXX.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes und der Impfzentren arbeiten mit großem Engagement daran, so schnell wie möglich die über 6 Mio. Hessen zu impfen. Im Rahmen der noch wenigen zur Verfügung stehenden Impfdosen kommen wir aber gut voran. Bis heute haben über 500.000 Menschen ihre Erstimpfung erhalten.

Leider konnten wir Ihnen aufgrund der nach wie vor noch geringen Impfstoffmengen bis jetzt noch keinen Impftermin anbieten. Zudem wird die verfügbare Menge an Impfstoff auch durch die am 15. März 2021 vom Paul-Ehrlich-Institut empfohlene Aussetzung der Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca reduziert. Sobald uns neue Impfstofflieferungen verbindlich zugesichert werden, können wir weitere Impftermine in den Impfzentren vergeben.

Aktuell sind in Hessen innerhalb der Priorisierungsgruppe 2 etwa 1,5 Millionen Personen impfberechtigt. Mehr als 750.000 Personen haben sich – wie Sie – bereits für eine Impfung registriert. Bitte lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn Personen aus Ihrem Bekannten- oder Familienkreis schon Impftermine erhalten haben. Ihre Anfrage ist nicht verloren gegangen. Der Zeitpunkt Ihres Impftermins ist nicht unmittelbar vom Zeitpunkt Ihrer Registrierung abhängig.

Die Terminvergabe erfolgt grundsätzlich
•        nach der Verfügbarkeit der zugelassenen Impfstoffe und
•        nach der Kapazität Ihres Impfzentrums.

•        Zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Termine wird absteigend nach dem Alter der Registrierten und, bspw. innerhalb eines Jahrgangs, nach dem Zufallsprinzip vergeben. Das heißt, zuerst kommen 79-Jährige an die Reihe, dann 78-Jährige und so fort.

•        Ein Drittel der verfügbaren Dosen geht an die Personen – ebenfalls nach dem Zufallsprinzip –, die einen berufs- oder krankheitsbedingten Anspruch haben.

Wir bitten Sie noch um etwas Geduld. Sobald weitere Termine vergeben werden können, wird Ihre Anfrage automatisch bearbeitet und Sie werden über Ihren Impftermin per E-Mail oder auf dem Postweg informiert.

Mit Ihrer Terminbestätigung erhalten Sie dann alle relevanten Informationen zu Ihrer Impfung. Gerne können Sie sich unter www.corona-impfung.hessen.de  schon jetzt zur Corona-Schutzimpfung informieren, Vordrucke über evtl. erforderlicher Bescheinigungen einsehen und ggf. besorgen.

Sollten Sie zwischenzeitlich bereits eine Terminbestätigung erhalten haben, dann betrachten Sie dieses Schreiben bitte als gegenstandslos.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Service-Team-Impfen
in Hessen

Der gute Mensch ist jedoch bescheiden und freut sich, dass viele wirklich wichtigen Personen unserer Gesellschaft rechtzeitig geimpft wurden. sige/Foto: Gerdau

Quelle: Mail liegt im Original mit Empfänger-Adresse vor

Weinberg-Blick

Einen wunderschönen Blick hat man von der oberen Alsbach auf den Herborner Weinberg. Die grüne Lunge der Stadt, unterhalb des Dill-Blick-Turms, bildet ein nachhaltiges Bollwerk gegen Lärm und Feinstaub, der von der BAB 45 kommt. Deren Verlauf lässt sich auf dem Foto nur erahnen. Oben links sieht man einen LKW, der in Richtung Frankfurt unterwegs ist. sige/Foto: Gerdau

Die Litfaßsäule

Seine Idee war es nicht, aber Ernst Litfaß griff sie auf und setzte sich mit zehntausenden Litfaßsäulen in Berlin und vielen anderen Städten Deutschlands ein Denkmal. 1854 bekam der Buchdrucker und Verleger vom damaligen Berliner Polizeidirektor Karl Ludwig Hinckeldey den Vertrag, im Berliner Stadtgebiet Anschlagsäulen zu errichten. Der Polizeidirektor hatte dabei zwei Dinge im Auge. Zum einen wollte er das wilde Plakatieren in den Griff bekommen. Zweitens hatte die Behörde die Möglichkeit unentgeltlich amtliche Bekanntmachungen zu veröffentlichen und das Ausgehängte zu zensieren. Mit zusätzlichen Privatanzeigen an seinen Säulen verdiente Litfaß schließlich Geld. Die „Annonciersäulen“ bestehend aus einem drei Meter hohen Blechzylinder auf einem Betonfundament erhielten zum Schmuck einen gusseisernen Fries aus stilisierten Palmblättern.  In London und Paris gab es einige Jahre vorher schon ähnliche Säulen und von denen hatte sich Litfaß wohl inspirieren lassen. Heute würde man Litfaß wohl bescheinigen, dass er ein Händchen fürs Marketing hatte. Die Säulen waren die Massenmedien schlechthin und immer schneller als alle Zeitungen. Von den Nazis wurden sie später für ihre verbrecherische Propaganda missbraucht, aber auch diese schreckliche Zeit überlebten sie relativ unbeschadet. 2019 rissen die Berliner ihre noch verbliebenen Litfaßsäulen aus den Straßenpflastern und vernichteten sie. Sie waren mittlerweile Zeitzeugen und hatten schon Denkmalcharakter. Das interessierte die Behörden aber wenig. Der Niedergang der zylinderförmigen Werbeträger ist aber wohl nicht aufzuhalten.

Litfaßsäule in der Herborner Alsbach

So wie die Litfaßsäule in der Herborner Alsbach, haben auch ihre Pendants weitgehend ausgedient. An der Cote d`Azur und anderen touristisch interessanten französischen Städten, hat man ihre Werbewirksamkeit jedoch wieder neu entdeckt. sige/Foto: Gerdau